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Chapter 7

Nach meinem kleinen Wutausbruch, für den ich mich nachträglich echt schämte, immerhin hatte ich Patrick ohne Grund angeschrien, saßen wir Arm in Arm auf dem Tisch und genossen eine Zeit lang einfach die Stille.

Irgendwie fühlte ich mich auch unheimlich schlecht, da ich allein wegen einer einfachen Frage so ausgerastet war. Anscheinend konnte man mit mir kein normales Gespräch führen, ohne dass ich etwas Dummes anstellte.

„Tut mir leid", nuschelte ich deshalb, enttäuscht von mir selbst, in den weichen Stoff von Pats Arbeitskleidung, in der ich mein Gesicht vergraben hatte. Noch konnte ich die leichte Feuchtigkeit spüren, die meine salzigen Tränen verursacht hatten. Ihn anzuschreien hatte also noch nicht gereicht, ich musste auch noch sein Shirt zerstören. Wieso musste ich nur alles kaputt machen?

„Für was entschuldigst du dich? Mach dir wegen vorhin keine Gedanken, es muss nun mal irgendwann alles raus. Merk dir bitte, dass ich immer für dich da sein werde. Ich bin immer hier, um dir zuzuhören. Du bist mir ans Herz gewachsen, Manu, also lass mich dir bitteschön helfen. Ich tu das nicht aus Mitleid, sondern weil ich mich irgendwie zu dir verbunden fühle und dich gerne als Freund hätte", sprach Patrick, wuschelte sanft durch meine kaputten Haare und drückte mich noch einmal kurz an sich, bevor er seinen warmen Körper von mir entfernte.

Er wollte tatsächlich mit mir befreundet sein?

„Wirklich?", hauchte ich erstaunt und konnte nicht verhindern, dass ein strahlendes Lächeln meine spröden Lippen belagerte. Mein Nervenzusammenbruch war schon fast wieder vergessen, als der Braunäugige grinsend nickte und einen Arm um meine Schulter legte, sodass wir und gemeinsam gegen die Wand lehnten.

„Wirklich!"

Egal wie sehr ich mir wie eine schwangere Frau mit Stimmungsschwankungen vorkam, in diesem Moment verspürte ich nichts anderes als Freude.

„Ich mach mir wirklich Sorgen um dich, Manu, versteh mich bitte. Du bist so dürr und zerbrechlich, dass du gestern mitten im Laden zusammengebrochen bist, kommt bestimmt nicht von Müdigkeit oder Stress. Bitte, sei ehrlich. Isst du genug?"

So schnell wie meine Freude gekommen war, so schnell war sie auch schon wieder verschwunden. Ich wusste, dass diese Frage irgendwann kommen musste, doch so früh hatte ich es nicht erwartet.

Schon konnte ich spüren, wie die Wärme aus meinem Körper wich und meine Hände anfingen zu zittern.

Wie sollte ich ihm das nur erklären? Konnte ich das überhaupt?

Wenn ich ihm die Wahrheit erzählen würde, würde er mich für verrückt halten. Er würde mir bestimmt an den Kopf werfen, dass ich Claus schon längst hätte verlassen sollen. Er würde es doch nicht verstehen. Er würde nicht verstehen, wie es mir die ganze Zeit lang erging. Er würde nicht verstehen, welchen Einfluss die rosarote Brille auf mein Handeln hatte.

Er würde mich auslachen und mir nur erzählen, dass ich selbst an all dem Schuld war.

Das war ich immerhin auch. Ich hatte mich auf all das eingelassen. Ich hatte mich in den falschen Menschen verliebt. Ich hatte alles auf eine Karte gesetzt und haushoch verloren. Ich hatte niemanden außer Claus und durfte ihn nicht verlieren. Ohne ihn würde ich auf der Straße landen und das wäre mein sicherer Tod. Doch das war es mit ihm auch.

Doch was hatte ich schon zu verlieren? Den einzigen Menschen, der sich jemals wirklich um mich gekümmert hatte? Der mir ein Gefühl der Geborgenheit schenkte? Der mich zum Lachen brachte und meinen gesamten Körper mit nur einem einzigen Lächeln erwärmte? Der mir eine Art Zuflucht bot? Der mir innerhalb eines Tages bereits mehr Liebe zukommen ließ als mein fester Freund?

Es schien, als müsste ich ein weiteres Mal alles auf eine Karte setzen und hoffen, dass ich diesmal nicht verlor.

„Ich werde dir jetzt eine lange und sehr private Geschichte erzählen, aber ich habe das Gefühl, dir vertrauen zu können. Wenn du dich danach von mir angeekelt fühlst, dann geh ich. Aber ich denke du hast Recht, irgendwann muss alles raus. Bitte hass mich nicht", flüsterte ich mit schwacher Stimme, da mir noch immer der Mut dazu fehlte. Doch ich musste es jetzt loswerden, ansonsten verlor ich Patrick vielleicht. Auch wenn die Gefahr bestand, ihn durch meine Erzählung sowieso zu verjagen.

„Ich könnte dich niemals hassen, auch wenn ich dich kaum kenne", beruhigte mich Pat mit einem Grinsen, wurde jedoch schnell wieder ernst und lauschte gespannt meiner Stimme.

„In der Schule war ich schon immer sehr ruhig und wurde von den meisten als 'Streber' betitelt, was zumindest auf meine Noten zutraf. Aber eigentlich habe ich nie viel gelernt, mir fiel es einfach leicht, mir den ganzen Stoff zu merken. Zu der Zeit musste ich eine Brille tragen und das trug unter anderem dazu bei, dass sich viele über mich lustig gemacht hatten. Anfangs kamen nur von wenigen herablassende Kommentare, doch mit der Zeit wurde es schlimmer. Ich wurde von allen Seiten immer nur geschubst und beleidigt, bis es soweit ging, dass mir bestimmte Leute mit Gewalt einprügelten, wie ekelhaft und wertlos ich doch war.

Mir wurde aufgetragen, die Hausaufgaben der anderen zu machen, denn wenn ich es nicht tat, würde es nur schlimmer werden. All das legte einen unheimlichen Druck auf mich ab und irgendwann fing ich an, die ganzen schlimmen Wörter zu glauben, mit denen ich tagtäglich konfrontiert wurde.

Eines Tages kam ein neuer Junge auf meine Schule, er war aus einer anderen Stadt hier hergezogen. Ich wurde vom Direktor damit beauftragt, den Neuen durch die Schule zu führen und ihm alles zu zeigen. Dabei haben wir uns so gut verstanden, dass wir bereits nach einem Tag unzertrennlich waren. Er war immer für mich da, wenn die anderen gemein zu mir waren und hat mich vor ihnen beschützt. Wenn ich wieder einmal am Boden zerstört war und nicht mehr aufhören konnte zu weinen, munterte er mich auf und brachte mich zum Lachen.

Vor einem Jahr begann ich plötzlich, Gefühle für den Jungen, der mein einziger und bester Freund war, zu empfinden. Ich fühlte mich so wohl bei ihm und hab es ihm eines Tages erzählt, als wir wie so oft gemeinsam im Park spazieren waren. Wir haben uns geküsst und er meinte, er hätte sich schon von Anfang an in mich verliebt. Ich hielt es eine Zeit lang geheim, da ich nicht den Mut dazu aufbringen konnte, es meinen Eltern zu sagen. Irgendwann hat mich mein Freund dann dazu überredet, mit ihnen zu reden.

Leider reagierten meine Eltern alles andere als glücklich, als sie erfuhren, dass ihr einziges Kind auf Männer stand. Sie haben mich enterbt und mir noch hinterhergeschrien, mich ja nie wieder bei ihnen blicken zu lassen, als sie mich mit hochroten Köpfen aus dem Haus geschmissen hatten. Mein Freund, Claus, war in der schweren Zeit für mich da und wir sind ziemlich schnell in eine gemeinsame Wohnung gezogen.

Vor nicht ganz einem halben Jahr hatte er sich aber plötzlich verändert. Er meinte zu mir, dass ich in letzter Zeit fetter geworden war und er mich deshalb nicht mehr lieben konnte. Sturköpfig, wie er war, stellte er mir einen Essensplan auf und trieb mich dazu, Sport zu machen. Jeden Morgen wog er mich ab, um zu sehen, ob ich abgenommen hatte. In den letzten Wochen ging es dann so weit, dass er mir nur noch erlaubte, jeden zweiten Tag ein Stück Brot zu essen.

Ich hielt das einfach nicht mehr aus und hab mich erst gestern getraut, mich raus zu schleichen, um mir etwas Vernünftiges zum Essen zu kaufen. Dann hab ich dich getroffen und zum ersten Mal seit einem halben Jahr konnte ich wieder lachen und glücklich sein. Ich fühlte mich wieder lebendig.

Leider war der Mitternachtssnack mit dir auf der Waage zu sehen und Claus ist förmlich ausgerastet. Er hat mich angeschrien und mich am Hals gegen die Wand gedrückt, sodass ich keine Luft mehr bekam. Erst als ich schon fast ohnmächtig war, hat er mich losgelassen und ich bin bewusstlos zusammengebrochen. Als ich aufgewacht war, musste ich einfach weg und bin hier her gekommen, der Rest ist Geschichte.

Bitte hass mich nicht."

Mein scheinbar endloser Monolog endete damit, dass ich in Tränen ausbrach, mit der Angst davor, wie Pat darauf reagieren würde.

,,Darum also die Flecken", flüsterte er kaum hörbar neben mir, was vermutlich nicht für mich bestimmt war.

Doch ich konnte nicht darüber nachdenken, denn erneut schlossen mich zwei starke Arme in eine gefühlsvolle Umarmung, bevor salzige Tränen auf meinem Kopf landeten und sich der Griff um meinen Körper verfestigte.

So saßen wir ein weiteres Mal dort, im hintersten Eck des kleinen Ladens, Arm in Arm. Zwei erwachsene Männer, die Rotz und Wasser heulten. Doch beide genossen den Moment der Zweisamkeit, auch wenn eine bedrückende Stimmung in der Luft lag, verursacht von der eben erzählten Geschichte.

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Man, das ging ja so schnell.
So, jetzt wisst ihr über Manus Leben Bescheid, hoffe ich hab es einigermaßen leserlich hinbekommen. Wenn nicht, dann tut es mir leid.
Feedback bitte in die Kommentare, würde mir sehr helfen.

[1477 Wörter]

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