Chapter 23
„Also... Willkommen in meinem Reich. Ich biete dir zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Entweder ich gebe dir gleich eine professionelle Führung durch mein bescheidenes Heim oder du ruhst dich erst einmal ein wenig aus und wir erkunden später alles. Ich will ja, dass sich mein kleiner Manu wohl fühlt", posaunte Patrick mit gehobener Stimme, kaum hatte er die Tür zu seiner Wohnung aufgerissen.
Gegen Ende hin drehte er sich ganz zu mir und strich mir warm lächelnd eine widerspenstige Strähne hinter mein Ohr. Dabei funkelten seine braunen Kristalle im strahlenden Sonnenlicht und breiteten unbewusst eine erstickende Wärme in mir aus, die meine Handflächen ins Schwitzen brachte.
In Momenten wie diesen war ich dankbar, seit einer gefühlten Ewigkeit keinen Friseur mehr besucht zu haben. Da meine Haare mittlerweile jedoch schon bis zu meinem Schlüsselbein reichten und auch endlich wieder an Volumen zugenommen hatten, sollte ich es dringend nachholen. Auch wenn mir die Länge gefiel. Claus meinte immer, ich würde wie ein echt hässliches Mädchen aussehen und nicht wie ein Mann, was mir jedes Mal einen Stich ins Herz verpasst hatte.
„Ich weiß zwar nicht, was deine Gedanken gerade belagert, doch es scheint dich zu belasten. Du bist schon wieder traurig und das kann ich nicht so lassen. Verbann deine Vergangenheit bitte, wenn auch nur für einen kurzen Moment, aus deinen Kopf und schau mich an", flehte Pat und riss mich zurück ins Hier und Jetzt, als große Hände meine Wangen umfassten, raue Daumen sanft über meine Haut strichen und die Berührungen ein leichtes Prickeln an den Stellen hinterließen.
„Es war nichts. Ich hab nur. Also-", begann ich stotternd, wurde aber schnell von einem Lippenpaar unterbrochen, welches sachte über meine Stirn strich. Winzige Feuerwerke explodierten auf meiner Haut und erzeugten eine extreme Hitze, die meinen gesamten Kopf rot färbte. Ungewollt spannte sich meine Schulter an, denn ein kribbelnder Schauer überfiel meinen Körper, wodurch sich überall eine Gänsehaut bildete und mir ein Keuchen entlockte.
„Schau mich an. Du musst nichts sagen. Schau mich einfach nur an", hauchte Pat, sein heißer Atem prallte gegen meine Haut und willig nickte ich schnell, meine Augen starr auf seinem Gesicht heftend.
„Du bist wundervoll", setzte Paddy an, wobei er zärtlich durch mein wieder dichteres Haar strich. Seine kristallklaren Augen fixierten meine und schenkten mir ein helles Funkeln.
„In meinen Augen bist du bereits perfekt, deshalb wird es mir nicht allzu schwer fallen, es auch dir klarzumachen", flüsterte er mit rauer Stimme, während er mich mit einer Hand näher zu sich zog und daraufhin problemlos die Haustür hinter uns schloss.
„Egal was dir Claus, deine Eltern oder wer auch immer eingeredet hat, du bist schön. Deine Haare schmeicheln dein bereits umwerfendes Gesicht und machen dich nur noch einzigartiger. Deine strahlenden Smaragdaugen erhellen selbst die dunkelsten Ecken in mir und senden jedes Mal, wenn sie auf mir landen, eine Welle an Glücksgefühlen durch meinen Körper. Deine süße Stupsnase ist einfach zum Anbeißen und lässt dich nur noch niedlicher aussehen. Deine perfekt geformten Lippen übertragen ihr Lächeln automatisch auch auf meine und egal wie sie geformt sind, sie sehen immer hinreißend aus. Ich könnte noch ewig allein dein Aussehen anhimmeln, doch das ist nur ein Bruchteil dessen, weshalb ich mein Herz an dir verloren habe. Wenn ich jetzt aber auch noch anfange, von deiner hammermäßigultramegaschmaggotastischen Persönlichkeit zu reden, werden wir hier nie mehr fertig. Auch wenn du mir das jetzt wahrscheinlich noch nicht ganz glauben kannst, ich werde es dir von nun an jeden Tag näher bringen, bis auch du erkennst, wie wundervoll du bist."
Der sanfte und liebevolle Ton seiner Stimme ließ jegliche Muskeln in mir entspannen und mit einem angedeuteten Lächeln auf den Lippen lehnte ich mich gegen die kühle Hauswand.
Mit jedem Satz jedoch stiegen meine Mundwinkel höher und höher, bis meine Wangen zu schmerzen begannen. Jedes seiner Worte veranlasste mein bereits rasendes Herz, an Geschwindigkeit zuzunehmen, bis ich beinahe befürchtete, dass Patrick das wilde Pochen hören konnte. Jedes seiner unwirklich klingenden Komplimente schickte eine gigantische Welle an Gefühlen los, die meinen Körper schließlich überrollte und mir ebenso das Gefühl gab, zu ertrinken.
„Du verdienst die Welt und noch mehr. Also denk bitte nie wieder an die schlimme Zeit, die du aufgrund deines ehemaligen Freundes ertragen musstest. Du wirst so etwas nie wieder erleben müssen und du darfst deine Gedanken nicht weiter daran verschwenden. Ab jetzt geht es nur noch bergauf, dafür werde ich sorgen", redete Pat weiterhin ruhig auf mich ein und sein Finger wischte mir dabei eine Träne, über dessen Existenz ich nicht Bescheid gewusst hatte, von meiner Wange.
Ein Lächeln, welches die Schmetterlinge in mir dazu anspornte, ihren leidenschaftlichsten Tango vorzuführen, platzierte sich auf seine schmalen Lippen und verzierte sein markantes Gesicht.
In mir entfachte ein kleines Feuer aus einem winzigen Haufen Glut, welches ich schon lange für erloschen geglaubt hatte. Das noch zierliche Flämmchen flackerte schwach und drohte jeden Moment zu ersticken.
Doch aus irgendeinem unbekannten Grund glaubte ich fest daran, dass es in Patricks Nähe nur wachsen und nicht schrumpfen würde.
Vor Freude schluchzend schmiss ich meine schmächtigen Arme um Paddys kräftigen Körper, zog ihn dicht an mich und spürte dabei, wie die Flamme an Kraft gewann.
Das kleine Feuer brannte tief in mir und spendete momentan nur ein spärliches Licht. Doch je länger die Zeit war, die ich mit meinem Patrick verbachte, desto mächtiger wurde es. Irgendwann würde es unaufhaltsam brennen und mich komplett einnehmen, doch bis dies geschah, hatte ich noch genügend Zeit.
Denn egal wie schnell das Feuer der Liebe wuchs, in all den Jahren hatte ich gelernt, es für längere Zeit auf ein erträgliches Maß zurückzudrängen. Auch wenn dies mit vielen Schmerzen verbunden war. Damit musste ich irgendwie klarkommen, wenn ich Patrick nicht verlieren wollte
Während wir also in den Armen des jeweils anderen lagen, wanderten meine Gedanken zu dem herzerwärmenden Zettel von Pat, den er mir während der Autofahrt hierher zugesteckt hatte. Leider schmerzte etwas in mir, als ich mir auch die letzten Zeilen ins Gedächtnis rief.
~
Endlich wirst du entlassen. Ich konnte es kaum erwarten, dich nach der langen Zeit da rauszuholen. Noch immer kann ich es kaum glauben, dass du wirklich zu mir ziehst. Dich jeden Tag sehen zu können, dich bei mir haben zu können. Es erscheint mir so unwirklich.
Auch wenn es jetzt womöglich unpassend ist, die paar Kilos stehen dir wirklich gut. Du siehst viel gesünder aus als vorher, dein Gesicht hat ein wenig an Farbe gewonnen und allgemein wirkst du viel lebendiger. Als hättest du endlich wieder mehr Freude am Leben.
Ich hoffe, diese gute Laune hält weiterhin an, denn es ist so schön, dich ununterbrochen lächeln zu sehen.
Ich weiß, dass wir noch einiges zu klären haben, doch das können wir vorerst auf später verschieben. Ich hab so viel geplant und ich kann es kaum erwarten, meinen Kott-Bruder bei mir zu haben. Hoffentlich bleiben wir für immer so gute Freunde, denn ich will dich nie mehr missen müssen.
Love,
Patrick
~
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Ich weiß nicht, was mich da geritten hat. Bin irgendwie nicht zufrieden damit, aber schreibt mir mal gerne eure Meinung. Es ist ein großes Durcheinander, tut mir echt leid
Feedback bitte in die Kommentare, würde mir sehr helfen.
[1191 Wörter]
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