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Love Or Friendship

Ich weiß nicht, wann genau dieses seltsame Gefühl angefangen hatte. Wahrscheinlich war es schon immer da und ich hab es einfach keine Beachtung geschenkt. Selbst die anderen konnten mir dabei auch nicht helfen. Ich hab zwar schon Jeonghan, Seungcheol und Soonyoung gefragt, aber keiner von ihnen konnte mir so wirklich weiterhelfen. Seokmin, Jihoon und Seungkwan wollte ich nicht erst fragen, weil sie sich darüber nur lustig machen würden. Wonwoo, Mingyu und Hansol würden das alles viel zu ernst nehmen. Noch ernster als ich. Darauf konnte ich verzichten. Chan war mir noch zu jung. Er würde sowas noch nicht verstehen. Blieb zwar nur noch einer, aber ich erwischte ihn nie alleine irgendwo und wenn ich ihn von den anderen wegzog, würde das komisch rüberkommen. Aber wahrscheinlich war Joshua wirklich der Einzigste der mir helfen konnte meine seltsamen Gefühle gegenüber Minghao zu verstehen. Schließlich war er auch der Einfühlsamste.

Öfters dachte ich zurück, als wir uns kennenlernten. Wir hatten uns auf Anhieb extrem gut verstanden. Wir hangen immer zusammen und waren nie mehr allein zu sehen gewesen. Er war meine andere Hälfte. Er war wie die Nacht. Wir beide waren wie Ying und Yang. Er war nun mal alles was ich zum leben brauchte. Doch in letzter Zeit mied er mich. Wollte Soonyoung mit uns, dem Performance-Team, trainieren gehen, war er meistens abgeneigt und hatte meistens andere Sachen zu tun. Das verletzte mich, obwohl ich nicht mal wusste warum. Schließlich war er doch nur mein bester Freund. Nicht mehr und nicht weniger. Allerdings werde ich mir trotzdem Hilfe holen müssen. Andere geht es doch gar nicht mehr. Wir mussten doch zusammenarbeiten. Schließlich waren wir in einer Band. Wir waren Bandkollegen und doch waren wir alle wie eine Familie. Wir waren alle unzertrennbar. Ich hatte auch gedacht, dass zwischen Minghao und mir so ein unzertrennbares, unsichtbares Band befand, doch da lag ich wohl falsch. Dieses Band droht allmählich zu zerreißen und ich tat einfach nichts dagegen. Aber ich konnte auch nichts dagegen tun. Ich wollte nichts dagegen tun.

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Traurig seufzte ich aus, als ich in unserem gemeinsamen Zimmer in meinem Bett lag. Es wurde langsam Winter. Bald fing es an zu regnen. Das sagten mir zumindest die grauen Wolken am Himmel. Tja, so sahen zurzeit meine unkontrollierbaren Gefühle aus. Ich kann nicht richtig kontrollieren, was genau ich für Minghao fühlen soll. Ich muss es aber bald herausfinden, denn ansonsten wird noch das alles zerbrechen, was wir uns aufgebaut hatten. In wahrsten Sinne des Wortes.

Mit einem Mal klopfte es an der Tür. Fragend runzelte ich die Stirn. Wenn das Minghao war, dann kann er doch auch einfach die Tür öffnen und reinkommen. Da musste er doch nicht extra klopfen. Als es nochmal klopfte realisierte ich langsam, dass das nicht Minghao sein konnte. Aber wer war es dann?

Das Klopfen wurde immer penetranter, weshalb ich mich mühsam aus dem Bett erhob und mit langsamen Schritten auf die Tür zu ging, um sie aufzuschließen und dann letzendlich zu öffnen. Vor mir stand ein sehr verwirrten Soonyoung. "Hey, ist alles okay?" fragte er, bevor er sich an mir vorbei und ins Zimmer zwängte. Langsam schloss ich die Tür wieder. Muss ja nicht jeder mitbekommen, oder. "Ja, was soll denn sein?" Er verschränkte leicht trotzig die Arme vor der Brust. "Ist das dein Ernst? Du liegst hier schon den ganzen Tag im Bett und tust gar nichts. Zu Essen hast du auch keine Lust und auch sonst schienst du keine Motivation zu haben mit uns tanzen zu gehen. Das ist ja schon seltsam genug. Also, was ist los?" Er wird es eh nie verstehen, aber vielleicht wäre ja jetzt ein guter Zeitpunkt um mit Joshua drüber zu sprechen. "Wo ist Josh?" Fragend und etwas undefinierbar sah er mich schließlich an. "Im Wohnzimmer. Wieso?" Perfekt! Das würde endlich meine Gelegenheit sein. Ich konnte endlich herausfinden was das mit diesen komischen Gefühlen auf sich hat. "Ich möchte mit ihn reden. Kannst du ihn zu mir hoch schicken?" Soonyoung war zwar anfangs verwirrt, nickte aber dann nur und verließ geschwind das Zimmer um Joshua zu holen.

Ich seufzte aus und legte mich zurück auf mein Bett. Irgendwie war ich aufgeregt. Ich wusste, dass ich nur mit Joshua darüber reden kann. Er war weder zu ernst, noch zu verspielt. Er wird mir zuhören, für mich da sein und mir sagen können, was das für ein komisches Gefühl in meiner Brust war. Er wird mich nicht auslachen, so wie es Seokmin und gegebenenfalls auch Jihoon und Seungkwan tun wird. Und er wird es nicht zu ernst nehmen wie Mingyu, Wonwoo und Hansol. Das war immerhin gut zu wissen.

Es klopfte wieder an der Tür. Das muss Joshua sein. "Kannst reinkommen! Ist offen." Normalerweise schlossen Minghao und ich die Tür immer ab, aber da Joshua ja noch kam, brauchte ich dies auch nicht zu tun.

Joshua trat dann langsam ein. Man sah ihn die Verwirrung bereits an. Ich blieb weiterhin quer auf meinem Bett liegen und klopfte neben mich, um ihn zu signalisieren, dass er sich neben mich setzen konnte. Die Verwirrung stand ihn immer noch förmlich ins Gesicht geschrieben.

Nachdem er sich endlich gesetzt hatte, hatte er mich auch schon gefragt was los sei und weshalb er kommen musste. "Hör zu. Ich brauche deinen Rat. Ich muss wissen was das für komische Gefühle sind die ich bei Minghao fühle." Okay, er wirkte jetzt noch überraschter und teilweise überforderter als vorher schon. "Welche Gefühle denn? Du musst sie mir schon beschreiben." Er blieb neutral und das war auch gut so. "Ich kann es schlecht beschrieben, aber ich hab immer so ein kribbeln im Bauch in Minghao's Nähe. Zudem werde ich irgendwie eifersüchtig, wenn er mit anderen spricht oder wenn ich ihn mit seiner Schwester sehe. Ich könnte ihn die ganze Zeit nur ansehen. Ist er aber nicht bei mir, bleibt eine komische Leere zurück und ich fühle mich so einsam. Ich liebe seine Stimme über alles. Ich will ihn den ganzen Tag am liebsten nur zu sehen. Das er mich aber in letzter Zeit mied, tut weh. Ich weiß nicht mehr, wie ich mit den ganzen Gefühlen umgehen soll." Er nickte verstehend. Tatsächlich blieb er eher neutral, als er anfing zu überlegen. Hoffentlich wusste er eine Antwort. "Die Sache liegt doch klar auf der Hand. Du bist verliebt...in Minghao."

Die Worte musste ich mir erstmal durch den Kopf gehen lassen. War es wirklich das? War ich in Minghao verliebt? Nein, unmöglich. Sollte es stimmen, dann würde die Freundschaft zu Bruch gehen. Das wollte ich nicht.

Flehend und leicht verzweifelt sah ich Joshua an. "Hilf mir! Ich will das nicht fühlen." Er wirkte verwirrt. "Dein Ernst? Aber was ist, wenn er das Selbe für dich fühlt?" Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Allerdings glaubte ich das nicht. "Unwahrscheinlich." gab ich nur von mir und schüttelte leicht deprimiert den Kopf. "Wieso das denn? Hast du ihn schon gefragt?" Ich schüttelte nur den Kopf. "Nein, aber ich weiß ganz genau das er mich niemals lieben wird. Das war sehr unwahrscheinlich." Irritiert sah er mich an, bevor er meine Hand nahm und mich leicht hoch hob, dass ich nun nicht mehr lag, sondern neben ihn saß. "Dein verdammter Ernst? Wie könnte man dich nicht lieben? Du bist perfekt, so wie du bist. Wenn Minghao das nicht erkennt, ist er ganz schön blöd. Aber glaub mir. Ich spreche aus Erfahrung. Sagst du es ihn bald nicht, zerbrechen dich deine Gefühle." Meine Augen weiteten sich geschockt. Er hatte sowas auch mal? "Du hattest also..." Er nickte nur schnell und sah bedrückt zu Boden. Ich sagte nichts, sondern sah ihn nur mitleidig an.

Nach einer Weile zog er seinen Ärmel hoch und ich stockte. Wieso hatte ich diese Narben an seinem Arm noch nie vorher gesehen? "Das sind die Auswirkungen und ich will dich davor bewahren." Ich schluckte einmal und nickte langsam. "Versteh schon. Aber wie willst du uns zusammenkriegen?" Es herrschte eine kurze Stille, bis Joshua anscheinend den richtigen Einfall hatte. "Ich frag Hao mal, wie er sich dir gegenüber fühlt. Dann sag ich es dir." Verwirrt runzelte ich die Stirn, aber konnte dann nur langsam nicken. "Okay, aber wie willst du mit Minghao alleine reden? Meistens ist er eh nicht da, weil er mir aus dem Weg geht. Wahrscheinlich will er mich nicht mal mehr sehen, weil ich ihn zu nervig geworden bin. Verübeln kann ich es ihn nicht. Wir hangen schließlich 24/7 zusammen. Er braucht wahrscheinlich Abstand, weil ich ihn immer zu nah bin. Er hasst mich bestimmt, was logisch wäre." "Jun, stopp!!!" Ich schrak auf und blickte Joshua direkt in seine Augen. "Genau das ist ein Fehler. So darfst du nicht denken." Ich blieb stumm und blickte traurig zu Boden. "Damit fängt es meistens an. Denk nicht so negativ. Blicke positiv deinem Ziel entgegen. Du bist ja nicht allein. Ich werde dir helfen. Schon sehr lange shippe ich euch zwei. Und bald werdet ihr ein Paar. Wirst schon sehen." Seine Worte machten mich gerade so glücklich, dass mir die Tränen kamen. "Danke, Josh. Du bist der Beste." Er zog mich in seine Arme und ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. "Mach ich doch gern. Ich bin doch gerne für meine Freunde da." Das freut mich echt. Generell wusste ich, dass man sich auf Joshua verlassen kann. Dennoch war es gerade das, was andere bei ihn wahrscheinlich ausnutzten.

Wir blieben so eine ganze Weile, bis es mit einem Mal an der Tür klopfte und wir auseinander schraken. Kurz danach öffnete sich auch schon die Tür und Minghao trat ein. Mit gerunzelter Stirn und skeptischen Blick betrachtete er uns. "Ähm...! Was macht ihr hier?" Denkt er jetzt etwa, dass wir was am laufen haben? Wieso auch immer, aber ich wurde tatsächlich etwas rot im Gesicht. "Ich frag da besser gar nicht erst nach. Es geht mir ja sowieso nichts an." Somit ging er kurz zu seinem Schrank und holte sich seine Trainingsklamotten raus. "Übrigens will Seungcheol uns gleich alle unten im Flur versammelt sehen. Wir haben ja schließlich noch Training, also vergesst das nicht." Damit wandte er sich ab und wollte gehen, doch Joshua hielt ihn plötzlich auf. Das war genau das, was ich nicht wollte. "Minghao, kann ich dich kurz was fragen?" Verwirrt runzelte er die Stirn und wandte sich dann von der Tür ab. Mir wurde mit einem Mal heiß und kalt zu gleich. Das darf doch alles nicht wahr sein. "Vor der Tür." Joshua schien meine Nervosität bemerkt zu haben, weshalb er mit Minghao vor meiner Tür reden wollte. Da war ich aber echt erleichtert. Dankbar nickte ich ihn zu, bevor beide das Zimmer verließen.

Seufzend ließ ich mich nach hinten aufs Bett fallen. Wieso war das denn nur so schwer? Ich war Joshua zwar dankbar das er mir half, aber manchmal wünschte ich mir, er würde sich daraushalten. Er konnte echt peinlich sein und das hatte er mir ja eben gerade nochmal deutlich bewiesen. Naja, was solls! Hoffentlich bekam er mehr heraus und ich müsste meine Gefühle nicht mehr verstecken. Man, wieso war das denn nur so schwer? Achja, mir fiel es noch nie leicht meine Gefühle zu offenbaren. Ich drücke meine Gefühle eher durch Taten aus. Allerdings wollte ich auch nicht wissen, wie Minghao reagieren würde. Hoffentlich sagt Joshua ihn nichts von meinen Gefühlen. Zwar weiß ich jetzt dank ihn, was diese Gefühle waren, aber das macht es nicht sonderlich besser. Ich spüre halt dieses unsichtbare Band zwischen uns, was seid einigen Monaten immer schwächer zu werden scheint. Wie kann er mich denn nur ignorieren und links liegen lassen? Bedeutete ihn unsere Freundschaft denn gar nichts? Hab ich irgendwas falsch gemacht? Nein, er hat gesagt ich soll nicht so denken. Wahrscheinlich schadet mich das mehr als das es mir half. Ich würde am Ende auch noch so enden, wie Joshua. Er hatte sich damals nicht umsonst geritzt und wenn ich nicht aufpasste, machte ich es ihn noch nach. Und genau das war es, wovor er mich doch bewahren wollte. Ich durfte damit überhaupt nicht anfangen und Training hatten wir auch bald. Ich würde mich darauf nicht konzentrieren können, aber jede einzelne Choreo konnte ich bereits im Schlaf. Ich könnte sogar mit geschlossenen Augen tanzen. Das wäre kein Problem.

Nach einer Weile war Joshua immer noch nicht wieder zurückgekommen. Ob alles okay war? Hatte er mich etwa schon vergessen? Nein, stopp! Jetzt denk ich schon wieder so. Das tat mir eindeutig nicht gut. Das war schlecht. Die Einsamkeit macht mich eher kaputt. War ich alleine, spielten meine Gedanken zurück. War Joshua hier, war wiederrum alles okay. Oh man. Wahrscheinlich tat mir die Einsamkeit echt nicht gut. Ich sollte etwas tun. Ich musste meine Trainingssachen sowieso noch zusammen suchen. Dann kann ich das auch jetzt machen, nicht das Seungcheol noch böse wird, was in letzter Zeit häufiger der Fall war.

Als ich soweit alles zusammengepackt hatte, öffnete sich auch schon die Tür und Joshua kam herein. "Alles gut?" fragte ich ihn, woraufhin er leicht nachdenklich mit den Kopf nickte. "Ja, alles gut. Lass uns heute Abend nochmal reden. Jetzt müssen wir zum Training." Und damit war er auch schon gegangen. Komisch. Er wirkte so zurückhaltend und irgendwie distanziert. Hatte er etwas herausbekommen, was er mir nicht sagen darf? Naja, hoffentlich spricht er mit mir heute Abend darüber. Jetzt kann ich nur hoffen, dass ich mich aufs Training konzentrieren kann.

Das Training lief relativ gut. Es gab keine sonstigen Komplikationen. Ich konnte jede Choreo im Schlaf. Ich hatte heute sowieso kaum Konzentration übrig. Meine Gedanken schweiften immer mehr zu Minghao und Joshua. Was hatten die beiden nur besprochen? Wieso konnten sie es mir nur nicht sagen? Das macht mich noch wahnsinnig es nicht zu wissen.

Wir betraten nach und nach alle wieder den Dorm. Minghao war sofort nach oben verschwunden. Das machte mich skeptisch. Ich wollte ihn gerade folgen, doch da hielt jemand mein Handgelenk fest und zog mich mit einem Schwung in die Küche. Ich entspannte mich aber schnell, als ich sah, dass es Joshua war, der mich so eben in die Küche 'entführt' hatte.

Skeptisch betrachtete ich ihn. "Normalerweise hab ich Minghao versprochen, es niemanden zu sagen." fing er langsam an und wandte sich leicht von mir ab. "Aber ich kann ihn nicht allein helfen." Kurz danach sah er wieder zu mir. "Jun, du bist der Einzigste der Minghao jetzt noch helfen kann. Er sprach gerade echt in Rätseln, aber ich nickte langsam. "Komm, setz dich. Ich erzähl dir alles." Er setzte sich auf einen Stuhl und ich setzte mich direkt neben ihn. Die ganze Zeit blieb ich ruhig und war sehr angespannt. Was kam jetzt? "Du weißt doch, dass sein Vater, sein Vorbild ist. Stimmts?" Ich nickte irritiert. Was hatte das denn damit jetzt zu tun? "Er will seinem Vater immer gerecht werden. Er will ihn gehorchen. Außerdem soll er von seinem Vater aus ein Mädchen bald heiraten." In diesen Moment zerbrach mein Herz in tausend Teile und mein ganzer Körper verkrampfte sich komplett. "Allerdings will er es nicht." Überrascht sah ich zu Joshua auf, der mich leicht anlächelte. Er schien meine Anspannung gesehen zu haben. "Er liebt sie nicht. Er ist schwul, schon verbessen? Das weiß sein Vater nur nicht. Und jetzt rate mal, in wem er sich verliebt haben könnte." Verwirrt runzelte ich die Stirn und ging jeden in der Band durch. "Keine Ahnung. Seungkwan?" Er schüttelte nur den Kopf. "Hansol?" Wieder nur ein Kopfschütteln. "Mingyu?" Erneutes Kopfschütteln. "Chan?" Jetzt sah er mich komplett skeptisch an. "Dein Ernst? Gehst du jetzt ernsthaft die Maknae-Line durch?" Ich zuckte nur die Schultern. "Zumindest fast alle. Okay, okay. Minghao ist in dich verliebt, aber er hat genauso viel Angst wie du, dass die Freundschaft zerbricht und deswegen will er auch wortlos dieses Mädchen heiraten, um über dich hinweg zu kommen. Mach was dagegen. Er muss sonst noch eine Zwangheirat eingehen. Und das kann ungeahnte Folgen für Seventeen haben. Also mach was dagegen, denn nur du kannst ihn davor bewahren, glaub mir."

Ich musste mir das erstmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Nur ich kann ihn also retten? Aber was ist, wenn er das nicht mal wollte? Genau deswegen hält er doch Abstand. Um mich aus allem rauszuhalten. Es war so schmerzhaft und irgendwie verstand ich ihn auch.

Ohne es zu wollen rollten mir einige Tränen aus meinen Augen und liefen meine Wangen hinab. Sofort legte sich ein Arm um meine Schultern und wurde dann einfach in seine Arme gezogen. "Es wird alles gut werden, okay? Packst du das nicht allein, bin ich inmer noch da um euch zuhelfen. Wir sind doch Freunde." Ich nickte nur schwach und klammerte mich hilfesuchend an ihn, während ich stark aufschluchzte. "Wenn du willst, dass Minghao mit dir zusammenkommt, dann lasst uns was dagegen unternehmen. Du weißt doch, dass er das eigentlich gar nicht will." Ich schüttelte hektisch den Kopf und befreite mich aus seiner Umarmung, um ihn ansehen zu können. "Ich will es von ihn selbst hören. Nur dann weiß ich, dass er meine Hilfe braucht und er es auch gar nicht möchte." Dies schien ihn überrascht zu haben, denn er sah mich aus geweiteten Augen an. "Bist du komplett bescheuert? Er würde das niemals zugeben. Du kennst doch seinen stolz." Er hat nicht unrecht. Er konnte echt stur sein. Trotzdem kann ich erst handeln, wenn er mich darum bittet. "Das weiß ich doch, aber ich will es dennoch von ihn selbst hören. Nur dann weiß ich, dass er meine Hilfe auch wirklich will." Das überrascht ihn, aber dann seufzte er geschlagen aus und er nickte langsam. "Ja, okay. Wenn du das meinst. Eigentlich wollte Minghao, dass ich es nur dir erzähle, weil er es wahrscheinlich dir nicht sagen kann." Okay, dennoch muss ich eines noch wissen. Ich weiß nur nicht, wie ich es formulieren soll. "Hatte er gesagt, dass er mich liebt oder nicht? Also...richtig deutlich." Er fing an sich mit einem Mal zu räuspern, bevor er anfing zu sprechen. "Ich zitiere: Ich will die Olle nicht heiraten. Das kann ich Jun nicht antun. Ich kann niemanden heiraten, den ich nicht liebe. Das könnte ich nicht verkraften und würde Jun verletzen. Denn ist er der einzigste dem ich meine Liebe zum Ausdruck bringen will. Das hatte er gesagt." Ich war sichtlich errötet. Das klang beinahe schon nach einer Liebeserklärung. "Reicht dir das?" Langsam nickte ich. "Das muss reichen und jetzt lass uns zu Minghao und mit ihn darüber sprechen. Ich will ihn so gerne helfen." Ich stand schnell auf, doch Joshua hielt mich nochmal auf. "Wie willst du das anstellen? Wie willst du ihn helfen? Du weißt doch ganz genau, dass seine Eltern extrem homophob sind." Ich nickte nur entschlossen. "Das weiß ich sehr wohl, aber es geht hier um mein Haoleinchen. Er litt darunter und ich habe keine Furcht ihn vor seiner ganzen Familie zu küssen und ihnen dann den Rücken zu kehren." Verzweifelt sah er mich an, nickte dann aber. "Na gut, wenn du das so willst. Aber ich komm mit. Ich lass euch nicht im Stich." Das freute mich und gemeinsam gingen wir aus die Küche und hoch ins Zimmer.

Ich klopfte vorsichtig an, doch als nichts von drinnen kam, war ich einfach reingegangen, gefolgt von Joshua. Er lag auf seinem Bett, mit dem Handy in der Hand. Etwas verwirrt war ich schon, aber letzendlich atmete ich tief durch und ging auf ihn zu, während Joshua die Tür schloss, damit uns auch niemand belauschen konnte.

Ich setzte mich zu ihn aufs Bett, während er mich verwirrt ansah. "Was ist?" fragte er verwirrt und schenkte mir mittlerweile soviel mehr Aufmerksamkeit, als seinem Handy. "Joshua hat mir alles gesagt." Daraufhin war er geschockt und sah dann zu Joshua. "Du hast versprochen es niemanden zu sagen." Er klang sehr empört und fassungslos. "Hey, hey, Hao. Es ist alles gut. Es war gut so. Ich verurteile dich nicht. Das könnte ich nie. Ich liebe dich auch und will deinen Eltern zeigen, dass wir zusammengehören." Offenbar glaubte er mir nicht so richtig, aber ich meinte es ernst. "Wie willst du das anstellen? Sie sind homophob. Ich will sie nicht enttäuschen." Ich nahm sanft und fürsorglich seine Hände in meine und strich sanft seinen Handrücken. "Es wird alles gut. Lass es zu und lieb mich so, wie du es willst. Ich bin für dich da. Wir sind alle für dich da. Kein Mensch der Welt kann dieses Band brechen, was zwischen uns ist. Nicht einmal deine Eltern." Er sah verzweifelt aus und dann sah er traurig nach unten. Einzelne Tränen verließen seine Augen. "Aber ich kann meinem Vater nicht enttäuschen." Er verstand es immer noch nicht, oder? Oder er will es einfach nicht verstehen. "Weiß ich doch, aber wenn du glücklich sein willst, dann kehre deiner Familie den Rücken. Du hast bereits eine neue Familie. Seventeen ist deine neue Familie. Wir lassen dich nie hängen, okay?" Seine Verzweiflung verschwand langsam und er atmet angespannt aus. "Gut, okay! Ich tue es! Ich will nur dich und kein dahergelaufenes billiges kleines Mädchen, was nervig ist." Seine Worte machten mich so glücklich wie schon lange nicht mehr und das hab ich alles nur Joshua zu verdanken.

Wir blendeten alles um uns herum allmählich aus und kamen uns immer näher und näher, während wir in die Augen des jeweils anderen schauten. Bald schon lagen unsere Lippen aufeinander und seine Hände lagen an meinen Hüften. Anfangs war der Kuss eher sanft und sehr zaghaft, doch nach und nach wurde er leidenschaftlicher und wilder. Später lieferten sich unsere Zungen einen wilden Kampf im Mundraum des jeweils anderen. Letzendlich gewann Minghao den kleinen Kampf und bald schon mussten wir uns außer Atem voneinander lösen und sahen uns verliebt und vollkommen verschwitzt in die Augen des jeweils anderes. Sie strahlten eine unheimliche Ruhe aus, wie die Nacht und gleichzeitig waren seine Augen so schwarz wie der Nachthimmel. Vorher hatte ich noch zu kämpfen gehabt, ob nur Freundschaft oder Liebe. Dank Joshua wusste ich es besser und das Minghao genauso fühlte, lässt mich zu dem glücklichsten Menschen auf diesen Planeten werden.

Ein kleines Räuspern riss uns schließlich aus unserer kleinen Traumwelt und sahen zur Seite. Joshua hatte sich auf einen der Stühle gesetzt und sah peinlich berührt zu Boden. "Seid ihr bald fertig?" Minghao und ich liefen ebenfalls leicht rot an und vermieden den Blickkontakt zu Joshua. "Wann willst du eigentlich los?" fragte er Minghao, der anfing zu überlegen. "Morgen muss ich sowieso nochmal nach Hause. Dann können wir es da doch offenbaren." Die Idee fanden wir alle nicht schlecht, vorallem weil ich durch die ganze Sache ein bisschen müde geworden bin. "Gut, dann komm ich morgen nochmal zu euch und reden dann." Wir nickten ihn zu, der aufgestanden war und das Zimmer verlassen hatte. Immerhin hatten wir jetzt etwas Zweisamkeit für uns.

Ich legte mich vernünftig neben Minghao und hatte meinen Kopf auf seiner Brust abgelegt. Er hatte seinen Arm um mich gelegt und streichelte meinen Rücken. Mit der anderen Hand kraulte er mir durch die Haare. "Sag mal, Junnie. Wie lange schon?" Ich war kurz vorm Einschlafen, aber eine wunderschöne und sanfte Stimme hatte mich ins hier und jetzt geholt. "Weiß ich nicht. Es waren auf einmal Gefühle da, die ich nicht beschreiben konnte. Ich hab mir dann Rat gesucht und zum Glück konnte Joshua mir endlich einem geben. Anfangs wollte ich es auch nicht glauben, aber letzendlich ist es so, wie es gekommen war. Ich hab mich ausgerechnet in meinen besten Freund verliebt." Das fand er alles gar nicht so schlimm. "Ich liebte dich auch schon länger. Anfangs ging ich dir nur aus dem Weg, um die Liebe zurückzudrängen, aber nachdem dann das mit meiner Familie kam, wollte ich dich ungern verletzen, also zog ich mich weiter zurück. Ich hätte es so lange getan, bis ich sie eines Tages heiraten müsste." Ich verstand ihn, aber ich konnte darauf auch einfach nur nicken. "Wir kriegen das hin, okay? Du bist nicht allein?" Ich spürte nur ein knappes Nicken von ihn und spürte dann einen sanften Kuss auf die Stirn. Es hatte auch gar nicht mehr allzu lange gedauert, war ich auch schon genüsslich in seinen Armen eingeschlafen.

Am nächsten Tag wurde ich von federleichten Küssen in meinem Gesicht geweckt. Etwas kichernd öffnete ich meine Augen und blickte gleich in Minghao's lächelndes süßes Gesicht. "Morgen, mein Engel." hörte ich von ihn und er strich mir nochmal fürsorglich durch die Haare. "Auch dir einen guten Morgen, Haolein." gab ich dann von mir und drückte ihn dann meine Lippen auf. Wir versankten gleich in einem sehr leidenschaftlichen und wilden Kuss, wo unsere Hände nebenbei den Körper des jeweils andere auskundschaften. Womit hatte ich ihn nur verdient? Er war ein wahrer Engel. Aber allmählich kam mir auch in den Sinn was wir heute vor hatten.

Nachdem sehr leidenschaftlichen Morgen-Kuss war Minghao aufgestanden, hatte sich einige Sachen geschnappt und war damit schon mal ins Bad verschwunden. Ich drehte mich schwer atmend auf den Rücken und betrachtete nachdenklich die Decke über mir. Am liebsten wollte ich bei ihn zu Hause auch nicht auftauchen. Ich weiß auch nicht, aber es bereitete mir Sorgen. Was ist, wenn die vollkommen ausrasten würden? Joshua alleine wäre nicht stark genug uns zu beschützen. Das wäre niemand. Zumindest nicht allein. Allerdings war Joshua ja auch nicht allein. Er hat immer noch uns. Er hat mich. Ich kann Minghao immer noch beschützen. Würden wir aber schnell abhauen, können die uns gar nichts. Das müssen wir machen. Wir gestehen die, dass wir ein Paar sind, küssen uns und hauen dann ab. Dann haben die gar keine Chance uns da irgendwie zu verprügeln. Das können wir auch verhindern.

Es klopfte mit einem Mal an der Tür, was mich aus meinen Gedanken riss. "Komm rein." Die Tür öffnete sich und ich wusste schon vorher wer es war, nämlich Joshua. Minghao braucht meistens immer eine halbe Stunde bis er im Bad fertig ist. "Alles gut soweit?" Ich nickte nur leicht besorgt. "Schon, aber wir schaffen das. Wir gestehen die einfach unsere Liebe und hauen ab. So einfach ist das." Joshua fand die Idee anscheinend nicht schlecht und hatte mir leicht nachdenklich zu genickt. "Ich bin dabei." Dankbar nickte ich ihn zu. "Vielen Dank für deine Hilfe. Ohne dich wären wir jetzt wahrscheinlich immer noch nicht zusammen." Lächelnd nickte er mir zu. "Sicher doch. Ich helfe meine Freunde immer." Ich nickte ihn zu.

Wir redeten noch ungefähr fast eine halbe Stunde bis Minghao wieder herein kam. "Seungcheol meinte, dass wir zum Frühstück kommen sollen." Wir nickten ihn zu und standen dann langsam auf. "Ich geh schon mal vor." meinte Joshua und verließ unser Zimmer. "Minghao, alles okay?" fragte ich ihn und bekam so seine Aufmerksamkeit. Unsicher nickte er. "Hab keine Angst. Wir schaffen das. Gemeinsam!" Sanft legte ich meine Hand an seiner Wange. Aus seinem unsicheren Blick wurde schnell ein entschlossener und nickte mir dann zu. "Du hast ja recht. Das schaffen wir. Um dich lieben zu können, muss ich es riskieren. Junnie, ich liebe dich von ganzem Herzen. Sobald wir das hinter uns haben, können wir ohne bedenken unser Leben leben." Das hatte er echt schön gesagt. Bekräftigend nickte ich ihn zu und gab ihn noch schnell einen Kuss auf die Lippen, bevor wir schließlich ebenfalls zum Frühstück gingen.

Joshua hatte Seungcheol schon mal Bescheid gegeben, dass wir nachdem Frühstück weg sein werden. Sie fragten nicht nach, sondern alle nahmen es einfach so hin. Das war auch gut so. Minghao hätte bestimmt nicht gewollt, dass die anderen davon ebenfalls Bescheid wussten.

Wir zogen uns fertig an und verließen den Dorm. Wir steuerten direkt das Haus von Minghao's Eltern an. Es wird mir Kraft kosten, aber zumindest konnten wir Minghao von seiner Last so auch vielleicht befreien. Wahrscheinlich war es gerade das, was ihn all der Zeit nur belastet hatte.

Langsam kamen wir an und Minghao hatte stark zu zittern angefangen. "Hao, alles wird gut. Beruhige dich!" Er sah mir kurz in die Augen, bevor er tief durchatmete und dann nickte. "Ich bin ja nicht allein." Er sah erst leicht lächelnd zu mir und dann zu Joshua. "Ihr seid ihr bei mir. Es kann gar nicht soviel geschehen, auch, wenn ich ihn nie enttäuschen wollte." Besorgt legte ich ihn eine Hand auf der Schulter. Darauf ging er nicht ein, sondern holte den Schlüssel und schloss die Tür ab. Er ging vor, während wir ihn hinterher gingen.

Minghao war zielstrebig ins Wohnzimmer gegangen. Wir folgten ihn und sahen dann seine Eltern und das Mädchen was er heiraten sollte auf der Couch sitzen. Irgendwie kam die Eifersucht in mir hoch. Er soll ernsthaft dieses hässliche Weib heiraten? Immerhin stand er nicht auf sie. "Ich muss euch etwas sagen oder eher zeigen." Seine Hände zitterten, doch ich verschränkte unsere Hände sofort miteinander. "Was denn? Du musst dich doch fertig machen. In ein paar Tagen gehts doch schon los." meinte sein Vater, doch er schüttelte stur den Kopf. Das Weib stand auf und wollte ihn in den Arm fallen, doch da hatte er sie so grob von sich gedrückt, dass sie zu Boden fiel. Seine Eltern standen empört auf und halfen ihr auf. "Wie kannst du das nur tun?" Minghao sah sie aus kalten Augen an. "Genau deswegen!" Er drehte sich zu mir und drückte mir plötzlich seine Lippen auf. Ich versank sofort in den Kuss und blendete alles aus. Ich konzentrierte mich nun nur noch voll uns ganz auf Minghao und schloss meine Arme um seinen Nacken.

Abrupt endete unser Kuss, als Joshua uns zurück und nach draußen zog. "Lauft!" rief er nur noch und dann sahen wir, wie er auf uns zu kam. Minghao rührte sich vor Angst nicht, weshalb ich seine Hand packte und ihn hinter mir mit zog.

Der Vater verfolgte uns noch lange und so langsam war uns auch die Kraft ausgegangen, aber dann stoppte er und schrie uns nur noch nach, dass Minghao sich dort nicht mehr blicken lassen sollte.

Wir stoppten in irgendeiner Gasse und ließen uns zu Boden fallen. "Hao, alles okay?" fragte ich ihn gleich, woraufhin er nickte aufsah und uns lächelnd ansah. "Ja, ich danke euch zwei. Ohne euch hätte ich nie den Mut gehabt mich gegen meinen Vater zu stellen." Ich sah lächelnd zu Joshua, der mich ebenfalls lächelnd ansah und dann sahen wir wieder zu Minghao. "Haben wir doch gern getan. Ach und danke Josh, dass du uns da rechtzeitig weggezogen hast." Er nickte uns zu. "Sicher, tu ich doch gerne für euch."

Nachdem wir uns ausgeruht hatten, standen wir auf und gingen zurück zum Dorm. Wir wurden da auch schon von den anderen erwartet. Sie wollten natürlich alle wissen, was los war. Dieses Mal hatte Minghao kein Problem ihnen alles zu erzählen und plauderte alles aus. Sie waren alle total schockiert, aber freuten sich dann für uns. Bald machten wir es sogar öffentlich und selbst unsere Carats freuten sich für uns und es gab keine Heirat. Letzendlich hatten wir alles gemeinsam gemeistert und aus einer starken Freundschaft, wurde Liebe.

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