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Kapitel 17

Hallo ihr Lieben :)
Ich melde mich nach einer sehr langen Pause zurück. Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet und ich hoffe, dass ihr trotz der Pausen meine Geschichten weiterliest ! Danke für eure Treue und Geduld... Ich werde versuchen, wieder regelmäßiger zu updaten. Im letzten Jahr hat sich bei mir privat und beruflich sehr viel verändert. Aber zum ersten Mal in meinem Leben kann ich behaupten, dass ich angekommen und glücklich bin! :)
Ich wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen von "Love me tomorrow".
Eure Lora ❤️

Schwer atmend lösten wir uns voneinander. Mein Blick lag auf Jona. Auf seinem noch immer vor Lust verschleiertem Gesicht und seinen bernsteinfarbenen Augen, die meinen Blick nun unbeirrbar gefangen hielten. Ich konnte nicht fassen, was soeben passiert war... Was schon wieder passiert war. Doch das Bild, welches wir beide in diesem Moment boten, war Beweis genug. Unordentliche Haare, gerötete Gesichter, die verrutschte, zerknitterte Kleidung... Oh ja, selbst ein Blinder mit Krückstock hätte erahnen können, was Jona und ich vor wenigen Sekunden noch getrieben hatten. Schmutzige, unanständige Dinge, die ich niemals mit dem besten Freund meines Bruders hätte tun dürfen... Und obwohl es völlig falsch war, hatte es sich so verdammt gut angefühlt. Sogar so gut, dass ich es am liebsten wieder und wieder und wieder tun würde.

Jona brachte mich dazu, alles um mich herum zu vergessen. Er brachte mich dazu, all meine guten Vorsätze und meinen Stolz über Bord zu werfen, um mich ihm mit Herz und Seele hinzugeben. Noch vor wenigen Wochen hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass er mich auf diese Art und Weise ansah, wie er es jetzt tat. Doch ein einziger Kuss hatte für Veränderung gesorgt. Ein einziger Kuss hatte Jona gezeigt, dass aus dem nervigen kleinen Anhängsel, das sich Aidens Schwester nannte, plötzlich eine erwachsene junge Frau geworden war. Eine Frau, die schon seit einer halben Ewigkeit in ihn verliebt war.

Die Frage hierbei war nur, wie stand Jona zu der ganzen Sache?

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, während ich um einen klaren Gedanken rang.

Langsam aber sicher kamen wir wieder im Hier und Jetzt an, lösten uns aus der Blase, die uns vollends eingehüllt und die ganze Welt um uns herum hatte vergessen lassen.

Und die Realität schlug ein wie eine Bombe.

Jona brachte etwas Distanz zwischen uns, indem er ein paar Schritte zurück trat. Unmengen an Emotionen beherrschten sein Gesicht. Verlangen. Zuneigung. Zufriedenheit, aber auch Unsicherheit, Angst, ja fast schon... Reue.

Bedauerte er etwa, was soeben passiert war?

Angst kroch in mir hoch und streckte ihre Klauen nach mir aus. Würde er mich wieder stehen lassen, wie an Silvester? War Jona wirklich so herzlos, mich noch einmal derart zu demütigen?

Ich erwartete bereits, dass er jeden Moment die Flucht ergreifen würde. Doch stattdessen schloss er lediglich die Augen und fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht.

»Was tun wir bloß?«, murmelte er. Kurz darauf schüttelte er den Kopf, nahm die Hände wieder von seinem Gesicht und sah mich an.

Verzweiflung. Es war eindeutig Verzweiflung, die sein Gesicht beherrschte. Dieselbe Verzweiflung, die sich nun auch in mir ausbreitete. Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was Jona dachte, was wohl in ihm vorging... Bereute er, was soeben passiert war? Sah er es als ein weiterer Fehler an, der nicht wiederholt werden durfte? Oder hatte er genossen, dass wir uns endlich wieder nähergekommen waren?

Ich für meinen Teil hatte jede einzelne Sekunde genossen. Noch nie zuvor hatte ich mich so wohl bei jemandem gefühlt. Noch nie zuvor hatte ich das Bedürfnis verspürt, mich jemandem so  hingeben zu wollen.

Doch während ich mir absolut sicher über meine Gefühle für Jona war, so schien er noch in einer anderen Welt gefangen zu sein. In einer Welt, in der Verwirrung und Unsicherheit herrschten. Eine Welt, in der er nicht wusste, was er von all dem halten sollte. Und das trieb mich in den Wahnsinn. Es war die Hölle, nicht zu wissen, woran ich war. Es fühlte sich an, als schwebte ich in der Luft, ohne zu wissen, ob ich jemals wieder den Boden berühren würde. Ein fürchterliches Gefühl.

»Jona?«, begann ich vorsichtig und schluckte schwer. »Rede mit mir.«

»Aiden wird mich umbringen, das weißt du, oder?«, stieß er plötzlich hervor und in diesem Moment wurde mir bewusst, was Jona solche Kopfschmerzen bereitete, was ihn derart quälte, dass er in Schuldgefühlen ertrank. Es war die Angst vor meinem Bruder. Angst davor, seine Freundschaft aufs Spiel gesetzt zu haben. Angst davor, alles kaputt zu machen. Und diese Angst wiederum sorgte dafür, dass er sich weigerte, sich mir zu öffnen. Mir war klar, dass Jonas Reaktion mehr als natürlich war und ich keinerlei Recht hatte, wütend zu sein. Schließlich befanden wir uns in einer ziemlich blöden Situation. Leider hatte ich meine Gefühle aber nicht im Griff.

»Du...«, begann ich fassungslos. »Nach allem, was gerade gelaufen ist, ist Aiden das Einzige, an was du denken kannst?«, ich fuchtelte wild mit den Händen in der Luft. »Ich fasse es nicht!«

»Tony...«, setzte Jona sanft an, doch im nächsten Moment wurden wir schlagartig unterbrochen.

Ein Geräusch aus dem ersten Stock erklang, mehr ein Poltern. Kurz darauf war das Öffnen einer Tür zu hören.

Aiden.

Fuck, schoss es mir durch den Kopf.

Hatte er uns etwa gehört?

Mein Körper geriet in eine Art Schockstarre und mein Verstand setzte aus, während Schritte im ersten Stock erklangen, die sich immer weiter der Treppe näherten. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Vor meinem inneren Auge sah ich Aiden bereits in die Küche stürmen, um Jona und mich in flagranti zu erwischen. Ich malte mir aus, wie er uns zum Teufel schicken würde und ein riesiger Streit ausbrach. Himmel, wie sollten wir Aiden das alles nur erklären?

Im Vergleich zu mir schien Jona im Bruchteil einer Sekunde zu schalten. Er schloss seine Hose, eher er sich daran machte mein Oberteil zurechtzurücken, den Knopf meiner Jeans ebenfalls schloss und mir die Haare aus dem Gesicht strich. Für einen klitzekleinen Moment sah er mich an. Ein seltsamer Ausdruck flackerte in seinen Augen auf.

Tut mir leid, Tony.

Dann nahm er das Glas Wasser vom Tresen, das ich mir eingeschenkt hatte, bevor unser kleines Intermezzo begonnen hatte und drückte es mir in die Hand. Meine Hand jedoch zitterte so sehr, dass die Flüssigkeit im Glas gefährlich weit hin und her schwappte. Ob vor Aufregung, Nervosität oder den Nachwehen unserer eben erlebten Intimitäten, wusste ich nicht. Er selbst ging mit schnellen Schritten um den Tresen herum, zog sein Handy aus der Tasche und tat, als würde er darauf herumtippen. Wie schaffte er es nur so ruhig zu bleiben, wenn er sich nicht sicher sein konnte, ob gleich die Hölle auf Erden einbrechen würde?

»Hey, was macht ihr denn hier?«, Aiden erschien auf dem Treppenansatz.

Obwohl mir klar gewesen war, dass er jede Sekunde auftauchen würde, fuhr ich erschrocken herum. Das Glas rutschte mir aus der Hand und landete mit einem lauten Knall auf dem Boden. Es zersprang in tausend Splitter und das Wasser verteilte sich in der gesamten Küche.

»Scheiße, Tony«, fluchte Aiden und kam eilig auf mich zu.

»T-tut mir leid«, stotterte ich und ging in die Hocke, um die Scherben aufzuheben. Jona erhob sich ebenfalls und machte Anstalten um den Tresen herumzukommen.

»Pass auf, nicht dass du dich noch verletzt...«, begann Aiden zu sprechen, doch es war bereits zu spät. Fluchend zog ich meine rechte Hand zurück, an deren Zeigefinger nun Blut herausquoll. Innerlich hätte ich mich am liebsten für meine Dummheit geohrfeigt.

Aiden stieß einen tiefen Seufzer aus, ehe er mich bei den Handgelenken packte und mich von meinem angerichteten Schlamassel wegzog.

»Na schön, Jona kannst du dir bitte Tonys Wunde ansehen? Ich kümmere mich um die Sauerei hier«, Aiden ging in die Knie. Mein Herz setzte aus und ich stand wie festgewachsen neben meinem Bruder. Auch Jona machte keine Anstalten, sich zu bewegen und starrte lediglich auf die Glasscherben, die Aiden nun behutsam begann zusammenzusuchen. Sobald er bemerkte, dass Jona und ich regungslos dastanden, sah er zu uns auf.

»Worauf wartet ihr?«, er warf uns einen auffordernden Blick aus seinen blauen Augen zu, wobei ihm einige rotblonde Strähnen ins Gesicht fielen. Plötzlich verzogen seine Gesichtszüge sich zu einer wissenden und gleichzeitig genervten Maske.

»Habt ihr euer Kriegsbeil etwa immer noch nicht begraben?«, er stöhnte und hob die Hände in die Luft. »Leute, reißt euch mal zusammen und hört auf euch wie Sheldon und Wil Wheaton zu verhalten, das ist echt lächerlich«, entgegnete er kopfschüttelnd und machte sich wieder daran, die Scherben aufzulesen.

Ich hörte ein leises Murmeln, das von Jona ausging. Dann spürte ich seine Hand an meiner Schulter, die mich in Richtung Treppen dirigierte. Jona führte mich ins Badezimmer und bedeutete mir, auf dem Wannenrand Platz zu nehmen. Ich gehorchte ohne Widerworte. Ich war noch immer viel zu benommen, als dass ich hätte reagieren können. In meinem Innern herrschte ein absolutes Chaos. Mein Verstand konnte sich nicht entscheiden, ob ich wütend auf Jona sein wollte, Verständnis für seine Situation aufbringen sollte oder ob ich einfach vor Panik darüber, dass Aiden uns um ein Haar erwischt hätte, tot umfallen wollte. Stattdessen starrte ich stur auf meinen Finger und sah dabei zu, wie immer mehr Blut aus der Wunde meines Fingers quoll.

Einen Augenblick später begann Jona meine Wunde zu reinigen. Ich zuckte leicht zusammen.

»Entschuldige«, sagte er plötzlich mit belegter Stimme.

»Schon okay, es tut nicht weh.«

Jona seufzte. »Das meinte ich nicht.«

Langsam hob ich das Gesicht und sah ihn an. Seine Augen glühten, während sein Gesicht einem Spiegel purer Reue glich.

Wunderbar.

Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit nichts erwiderte, erklang ein erneutes Seufzen.

»Ich denke wir sollten darüber reden, was in der Küche passiert ist, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür«, Jona konzentrierte sich wieder auf die Wunde an meinem Finger.

»Nicht der richtige Zeitpunkt?«, wiederholte ich mit dünner Stimme. Ich ahnte bereits in welche Richtung dieses besagte Gespräch, das Jona mit mir führen wollte, gehen würde.

Er räusperte sich, ohne von seinem Tun an meiner Hand aufzublicken.

»Wir müssen eine Lösung dafür finden«, er deutete erst auf mich, dann auf sich selbst. »Wir müssen dafür eine Lösung finden. Das kann so nicht weiter gehen. Diese Streitereien und diese sexuellen...«, er schüttelte den Kopf, als wollte er eine unangenehme Erinnerung vertreiben. Als wären diese Intimitäten, die wir gerade eben noch miteinander geteilt hatten, etwas Verabscheuenswertes. Sofort spürte ich einen Stich im Herzen.

Ich wusste es. Jona würde wieder einmal einen Rückzieher machen. Wenngleich er dieses Mal mit mir zu reden versuchte und mich nicht einfach stehen ließ, so änderte es nichts an der Tatsache, dass er gerade im Begriff war, mir wieder einmal einen Korb zu geben.

Ich spürte wie sich eine innere Kälte über mein Herz zog. Instinktiv spannte sich mein gesamter Körper an und ich richtete mich etwas auf. Ich würde nicht zulassen, dass Jona mich erneut demütigte.

»Es gibt nichts zu bereden«, erwiderte ich steif.

Jonas Brauen zogen sich zu einer verwirrten Linie zusammen und er sah mich an.

»Wenn du mir sagen willst, dass der Vorfall in der Küche ein Fehler war...«, begann ich wieder zu sprechen. »Dann lass es. Schon klar, du siehst in mir die kleine Schwester und zwischen uns darf ohnehin nichts laufen wegen Aiden. Außerdem bin ich dir viel zu jung«, ich setzte ein Lächeln auf, das kälter war, als die Antarktis. Dann erhob ich mich.

»Ich kann selbst ein Pflaster aufkleben«, ich nahm ihm harsch das Verbandszeug aus der Hand und lief Richtung Tür.

»Tony...«, versuchte Jona erneut.

Ich blieb noch einmal kurz an der Tür stehen und neigte den Kopf leicht in seine Richtung, ohne ihn dabei anzusehen.

»Vergessen wir das einfach, okay? Zwischen uns ist nichts passiert«, mit diesen Worten, die Jona an Silvester benutzt hatte, um mich abzuservieren, verließ ich das Bad und verschwand in meinem Zimmer.

»Okay, also nochmal zum Mitschreiben«, wiederholte Roxy und schlürfte einen hastigen Schluck ihres Kaffees durch den Strohhalm, bevor sie weitersprach. »Ihr habt es euch gegenseitig besorgt, dann hat dein Bruder euch fast erwischt, woraufhin du ein Glas hast fallen lassen, dich an den Scherben geschnitten hast, Jona dich verarzten wollte und er dich daraufhin gekorbt hat, richtig?«

Roxy versuchte die Geschehnisse vor wenigen Tagen in ein paar Sätzen zusammenzufassen.

Ich räusperte mich und sah mich hastig um, um sicherzugehen, dass uns niemand gehört hatte.

»Das ist korrekt«, stimmte ich zu und errötete.

»Wow«, kam es nun von Luna, die ein paar Chipstüten in den Einkaufswagen warf. »Dieses Schwein übertrifft sich jedes Mal selbst.«

»Leute, vielleicht war er einfach nur mit seinen Gefühlen überfordert?«, warf Nova grübelnd ein. »Immerhin wollte er ja danach mit ihr reden.«

Roxy und Luna warfen Nova gleichzeitig einen vielsagenden Blick über die Schulter zu, woraufhin Nova beschwichtigend die Arme hob. »Naja, ich meine ja nur...«

»Wenn ihm wirklich etwas daran läge, dann hätte er schon längst das Gespräch zu dir gesucht, Tony«, wandte Luna sich nun wieder an mich. »Wie lange ist es jetzt her? Drei Tage?«

Ich nickte zustimmend und sank immer tiefer in mich hinein.

»Überfordert hin oder her«, setzte Luna fort. »Sein Verhalten geht gar nicht. So behandelt man Frauen nicht«, sie schüttelte entschieden den Kopf und beäugte die Süßigkeiten im Regal.

»Seit wann fährst du so auf Süßigkeiten ab?«, fragte Roxy und sah überrascht zu Luna. Luna dagegen warf Roxy einen bösen Blick über die Schulter zu.

»Seit ihr mich dazu nötigt! Das wars dann mit meiner gesunden Ernährung«, murmelte sie.

»Ach Luna, deine Figur ist doch super!«, mischte Nova sich ein.

»Du hast ja auch leicht reden, schau dich mal an«, mischte Roxy sich schnaubend ein. »Ich muss eine Chipstüte nur anschauen und schon hab ich zwei Pfund mehr auf den Rippen.«

»Hast du dir mal meine Beine angeschaut?«, beschwerte Nova sich und umfasste einen ihrer Oberschenkel mit beiden Händen. »Die haben einen größeren Durchmesser als der Jupiter!«

Luna rollte mit den Augen und Roxy stöhnte.

»Du spinnst doch«, Roxy schüttelte den Kopf. »Wie kann man nur ein so verschrobenes Selbstbild von sich haben, Nova.«

Luna drehte sich alarmiert um und legte Nova eine Hand auf die Schulter. »Nova, du solltest dich so akzeptieren, wie du bist. Jeder hat etwas an seinem Körper, das er nicht mag. Aber so wie du bist, bist du perfekt! Vergiss nicht, was dein Körper jeden Tag für dich leistet«, sie warf Nova einen eindringlichen Blick aus ihren eisblauen Augen zu.

Nova stöhnte genervt.

»Schon klar, trotzdem könnten meine Oberschenkel etwas dünner sein. Ich meine, wozu gehe ich jeden Tag ins Fitnessstudio?«, sie warf resigniert die Arme in die Luft.

»Gib's auf, Luna«, Roxy kicherte. »Du kannst Nova in diesem Leben nicht mehr bekehren.«

Luna seufzte, als hätten sie dieses Gespräch schon hunderte Male geführt und widmetet sich wieder den Einkaufsregalen. Die drei planten eine Hausparty kommenden Freitag und hatten mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ihnen bei den Vorbereitungen zu helfen. Da ich zurzeit ziemlich rastlos war - immerhin begann das Sommersemester der Kunstschule erst im Mai - hatte ich mich den Dreien angeschlossen. Ich war ziemlich genervt vom Nichtstun und fühlte mich wie ein arbeitsloser Schmarotzer. Umso besser war es, wenn ich eine Aufgabe hatte. Zudem konnte ich mich bis zum Beginn meines neuen Studiums auch noch um den Umzug kümmern. Die Mädels hatten mir zugesichert, dass ich schon Ende nächster Woche einziehen konnte. Umso wichtiger war es nun, dass ich mich langsam aber sicher um mein Mobiliar kümmerte. Milo hatte mir versprochen, nächste Woche gemeinsam ins Möbelhaus zu fahren. Auch die Mädels schlossen sich an, um mit anzupacken. Luna hatte mich jedoch vorgewarnt, dass sie handwerklich die ungeschickteste Person auf Erden war. Fügte allerdings hastig hinzu, dass sie notfalls ihren Dad zur Hilfe rufen könnte. Roxy dagegen präsentierte mir daraufhin stolz ihren Bizeps und versicherte, dass sie so stark wie Hulk sei und es für sie ein Klacks wäre, Möbel zu schleppen und zusammenzubauen.

Ich war unglaublich froh, den drei begegnet zu sein. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass ich mich in einer Mädelsclique so wohl fühlen würde.

»Jetzt sind wir aber vom Thema abgekommen«, erinnerte Luna uns, begann ihr blondes Haar zu einem Bun zusammenzubinden und drehte sich wieder zu mir um. »Ganz ehrlich? Mein Rat ist es, ihn zu vergessen. Du hast jemand Besseren verdient.«

»Ganz genau«, stimmte Roxy ihrer Freundin zu. »Nächste Woche bist du ohnehin raus aus dieser Junggesellenbude und kannst neu anfangen. Ich könnte dir auch ein paar süße Freundinnen von mir vorstellen«, sie zwinkerte mir zu. »Frauen können zwar auch Arschlöcher sein, aber immerhin sind sie etwas einfühlsamer und aufmerksamer als Männer.«

»Ach ja?«, warf Luna ein. »War Sage etwa auch so einfühlsam, als sie per SMS mit dir Schluss gemacht hat?«

Roxys Gesicht verdüsterte sich und Kummer überschattete ihre hübschen Gesichtszüge.

»Sorry«, murmelte Luna, die sogleich bemerkte, dass ihr Spruch unter der Gürtellinie war. »Das war gemein von mir.«

»Apropos«, wandte ich mich nun ebenfalls zu Wort. »Hast du nochmal etwas von Sage gehört?«

Roxy schüttelte resigniert den Kopf. »Seit Wochen Funkstille.«

Ich hatte Mitleid mit Roxy. Ich konnte nur zu gut nachempfinden, wie schrecklich sie sich wohl fühlte. Liebeskummer war der absolut schlimmste Schmerz der Welt, insbesondere, wenn man auch noch auf eine so üble Art und Weise abserviert wurde. Ich wusste nicht, was schlimmer war, nach einem Liebesspiel einfach fallen gelassen und ignoriert zu werden so wie Jona es bei mir getan hatte oder wie Roxy per SMS in die Wüste geschickt zu werden.

Ich legte Roxy eine Hand auf den Arm. Sie sah mich über die Schulter hinweg aus ihren traurigen, schokoladenbraunen Augen an.

»Schätze wir sitzen wohl im gleichen Boot«, ich schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln, um ihr zu zeigen, dass sie mit ihrem Kummer nicht alleine war.

»Hey!«, Nova erschien an unserer Seite. »Schon vergessen, dass ich immer noch meinem Ex hinterher trauere, der nebenbei angemerkt im Knast sitzt?«

Roxy und ich wechselten einen kurzen Blick. Dann brachen wir in schallendes Gelächter aus. Nova hatte definitiv gewonnen.

»Tja, es kann eben nicht jeder so viel Glück in der Liebe haben, wie Luna mit Dean«, fügte Roxy hinzu.

Lunas Brauen schossen in die Höhe.

»Naja, bei uns war es auch nicht gerade leicht. Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis Dean und ich offiziell waren, falls ihr das vergessen habt.«

»Trotzdem hat es sich gelohnt!«, entgegnete Nova mit einem verträumten Lächeln und faltete die Hände zusammen. »Und bald schon werdet ihr zusammenziehen, euch einen Hund kaufen, ganz süße Kinder bekommen und verliebt und glücklich sein bis zum Ende eurer Tage.«

»Himmel Herrgott«, murmelte Roxy und gab Würgegeräusche von sich. »Ich muss mich gleich übergeben.«

Wieder brachen wir in schallendes Gelächter aus und zum wiederholten Male an diesem Tag überkam mich das Gefühl, dass diese Mädels womöglich nicht nur gute Freundinnen werden würden, sondern so viel mehr als das.

Ich spürte, dass ich in ihnen ein neues Zuhause finden würde...

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