Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

KAPITEL 9

An der Bushaltestelle angekommen, umarmt Taylor mich und auch Jonah zieht mich nach einem kurzen Zögern in seine kräftigen Arme. Im Gegensatz zu Taylors Umarmung lässt Jonah's Berührung meinen Körper sofort reagieren. 

Mein Herz beginnt den Takt eines schnellen Rocksongs nachzuahmen und ich muss mich wieder einmal ermahnen. 

Allie besteht darauf, unbedingt mit mir zu fahren, um endlich mal wieder meine Mutter zu sehen. Doch natürlich weiß ich ganz genau, was der eigentliche Grund dafür ist. Sie möchte wissen, was vorhin passiert ist. 

Natürlich möchte sie das. Sie ist meine beste Freundin und möchte zu jeder Sekunde wissen, wie es mir geht und was in mir vorgeht. Natürlich hat sie meine lahme Lüge vorhin erkannt. 

Allie und Taylor verabschieden sich mit einem gefühlt ewig langen Kuss und ich winke den beiden noch mal kurz zum Abschied zu. Dann sind Allie und ich alleine. 

"Unser Bus kommt." 

Ich nicke zu dem heranfahrenden Bus und wir steigen ein. Die Fahrt über reden wir nur über belangloses Zeug wie die Mathe Hausaufgaben, die wir noch machen müssen, darüber, dass Allie sich einen neuen Mantel für den Winter kaufen möchte und über meine Mom, die Allie unbedingt mal wieder ein paar Bücher empfehlen möchte. 

Bei mir Zuhause angekommen, rufe ich ein "Hey, Allie und ich sind wieder Zuhause", in die Stille. Doch ich sehe einen Zettel auf dem Küchentresen liegen. "Papa und ich sind etwas im Wald spazieren und gehen danach noch etwas essen. Kuss." 

Das ist so eine Tradition bei uns. Wir schreiben uns gegenseitig hin und wieder Zettelchen mit solchen Informationen. 

In dem Moment passt es mir eigentlich ganz gut, dass meine Eltern nicht zuhause sind. So können Allie und ich ungestört reden und wir müssen nicht länger um den heißen Brei reden. 

"Alsooo", beginnt Allie da auch schon, "Was war vorhin mit Jonah?". Sie zieht ihre Jacke und ihre Schuhe aus und ich tue es ihr gleich. Um etwas Zeit zu gewinnen, gehe ich erstmal meine Hände waschen. Doch im Spiegel sehe ich ihren abwartenden Blick. 

"Komm lass uns in mein Zimmer gehen", ich springe die Stufen hoch. In meinem Zimmer angekommen, kann ich keine weiteren Ausreden mehr finden. 

"Ich weiß gar nicht so ganz wie ich anfangen soll, Allie." "Oh Gott, jetzt machst du mir Angst. Ich hab ja gesehen, dass irgendwas komisch war, aber ich dachte an nichts so dramatisches." 

"Nein, nein, so schlimm ist es auch nicht.", ich zupfe nervös an meiner Hose. "Es ist nur so, dass ich vorhin eine Panikattacke hatte. Mal wieder." 

"Oh nein, das tut mir Leid. Wie hat Jonah reagiert? War er scheiße zu dir? Soll ich ihm eine reinhauen?", ich sehe Allie's kampfbereiten Blick und muss trotz meiner Nervosität lachen.

 "Nein, bloß nicht. Er hat total lieb reagiert und mir echt gut geholfen." "Das ist schön. Da hat er nochmal Glück gehabt.", sie senkt ihre geballten Fäuste wieder etwas. 

"Ich habe ihm auch den Grund für diese Panikattacke verraten. Du weißt schon, dass ich manchmal Panik in Menschenmassen bekomme." Allie nickt und schaut mich mit großen Augen an. 

Ich atme einmal tief aus. "Nur ist das eigentlich nicht der wahre Grund." Mein Herz schlägt mal wieder so stark, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. 

"Was?", stottert Allie verwirrt. "Warum ist das nicht der wahre Grund? Das hast du mir doch auch erzählt." 

Ich sehe an ihren Augen, wie getroffen sie ist, als sie realisiert, dass ich ihr etwas verschweige. 

"Ich weiß. Ich konnte einfach nicht darüber sprechen. Du erinnerst dich doch an die Zeit, als ich mit Mark zusammen war, oder?" "Ja natürlich", antwortet sie sofort, "Das waren doch aber nur 1,5 Monate" 

"Ja das stimmt. Ich habe aber nach diesen 1,5 Monaten herausgefunden, was sein wahres Gesicht ist und was der wahre Grund für unsere Beziehung von seiner Seite aus war.", gebe ich leise zu. 

"Was? Was für ein Grund denn?", Allie schaut mich schockiert an. "Ich habe dir doch erzählt, dass er es mit dem Schreiben versucht, aber wirklich kein großes Talent dafür hat. 

Ich weiß nicht, woher er das vor unserem ersten Treffen bereits wusste, aber er wusste, wer meine Mom ist. 

Er wusste, dass sie Autorin ist. Er wusste, dass sie ziemlich erfolgreich ist, dass sie einige gute Kontakte in der Branche hat. Und er wusste, dass er mir so leicht etwas vormachen kann." Wort für Wort werde ich immer lauter, bis ich irgendwann am Schluchzen bin. 

"All das wusste er. Er hat mir die ganze Zeit seine Liebe zu mir vorgespielt und ich habe nichts bemerkt. Ich war so blöd und habe geglaubt, dass Mark mich liebt. Ich bin erst stutzig geworden, als er immer und immer mehr über meine Mutter, den Beruf meiner Mutter und ihre Kollegen wissen wollte. Einmal habe ich ihn sogar im Arbeitszimmer meiner Mutter erwischt, wie er in ihren Unterlagen gewühlt hat." 

Ich schnappe nach Luft und werfe einen Blick zu Allie. Sie schaut mich vollkommen geschockt an und hat die Augen aufgerissen. Sie versucht, Worte zu formulieren, doch es kommen nur zusammenhanglose Laute heraus. 

"Warte Allie, das wars noch nicht. Das Eigentliche kommt erst noch." Sie schüttelt fassungslos den Kopf. "Nachdem ich diese vielen einzelnen Situationen in meinem Kopf zu einem vollständigen Bild zusammengesetzt hatte und mir klar wurde, was seine Intention war, habe ich ihm all das vorgeworfen und Schluss gemacht. Doch Mark ist vollkommen ausgerastet. Wirklich, so habe ich ihn noch nie zuvor erlebt. Klar, so gut kennt man jemanden nach 1,5 Monaten auch nicht. Ich kannte ihn ja anscheinend während der gesamten Zeit nicht. Ich habe jemand vollkommen anderen kennengelernt. Nicht diesen wild geworden Typen, der mir die schlimmsten Beleidigungen an den Kopf warf, nachdem ich Schluss gemacht hatte." 

Ich hole kurz tief Luft und Allie streicht mir beruhigend über den Rücken. "Auf jeden Fall wollte ich den Kontakt nach unserer Trennung abbrechen. Doch Mark hat das nicht eingesehen. Er hat angefangen, mich und meine Familie zu stalken." 

Bei den letzten Worten wird meine Stimme zu einem Flüstern und ich kralle meine Hände in die Bettdecke, um irgendwo Halt zu finden. Ich habe bis jetzt mit niemandem darüber gesprochen. Nicht mit meinen Eltern, mit keiner Freundin und mit keinem Psychologen. Einerseits schmerzt es, diese Worte zum ersten Mal laut auszusprechen. Andererseits überkommt mich auch eine leise Erleichterung. 

Ich sehe Allie an und sehe eine Träne,die über ihre Wange rollt. 

"Warum hast du mir nichts gesagt? Ich hätte dir so gerne in dieser Zeit geholfen." Sie hebt verzweifelt die Arme, "Wie konnte ich nichts bemerken? Was bin ich für eine Freundin, die nicht bemerkt, wie Scheiße es dir geht? Die nicht bemerkt, dass ihre beste Freundin mit einem Stalker zu kämpfen hat?" 

"Du bist die beste Freundin, die man sich vorstellen kann. Wirklich. Ich wollte doch, dass niemand etwas davon mitbekommt. Ich wollte, dass das Ganze nicht noch realer wird. Und das wäre es geworden, wenn ich mit jemandem darüber gesprochen hätte." 

Sie wischt sich über ihre rot gewordenen Augen. "Ich habe Mark zwar nur 2 Mal in den 1,5 Monaten gesehen. Aber er kam mir so normal, so fürsorglich vor." Ich nicke. "Ja so habe ich ihn auch gesehen." 

"Was hat er denn alles nach eurer Trennung gemacht?", fragt Allie mich vorsichtig. Es fällt mir so ziemlich schwer, darüber zu sprechen, doch Allie schaut mich mit einem warmen Blick an und legt einen Arm schützend ihren Arm um meine Schulter. Ich schlucke trocken. 

"Er stand oft vor unserem Haus und hat uns beobachtet. Er hat uns verfolgt. Besonders mich und meine Mutter. Mich wahrscheinlich, um mir eins auszuwischen und meine Mutter, um an die für ihn nötigen Informationen zu kommen." 

Allie schüttelt fassungslos den Kopf. Doch das ist nur ein Teil von dem, was er mir und meiner Familie angetan hat. "Wochenlang hat er uns gestalkt, hat Bilder von uns gemacht, wir haben ihn ganz zufällig überall getroffen. Beim Einkaufen, beim Spazieren, auf dem Weg zur Schule oder auf dem Weg zur Arbeit. Überall war er. Doch meine Eltern haben ihn das gar nicht für merkwürdig gehalten. Sie kannten ihn nur aus meinen wenigen Erzählungen, die ihn als sehr lieb und fürsorglich dargestellt haben und haben ihn 1, 2 Mal während unserer Beziehung getroffen. Wenn sie ihm also über den Weg gelaufen sind, haben sie mir abends erzählt, dass sie mal wieder den netten Mark getroffen hätten. Jedes Mal ist mir das Blut in den Adern gefroren."

 "Das tut mir alles so leid." Allie wirkt ziemlich überfordert. "An einem Morgen, als ich zur Schule gehen wollte, habe ich einen Brief vor der Haustür gefunden. Es war ein Drohbrief. Mark verlangte von mir, dass ich im Namen meiner Mutter ein gutes Wort für ihn bei ihrem Verlag einlegen würde und ihm alle Notizen gebe, die sich meine Mutter zu ihrem neuesten Projekt gemacht hatte. Ich wusste nicht wohin mit mir und habe keinen Ausweg mehr gesehen, als zu tun, was er verlangte." 

Ich schlucke trocken und fahre mir hektisch durch die Haare. "Ich habe ihm alle zu dem Zeitpunkt existierenden Notizen ausgedruckt und unter dem Namen meiner Mutter eine Mail an einen Verlag geschrieben." 

Ich senke beschämt den Kopf zu Boden. 

"Oh Gott Sierra. Warum bist du nicht zur Polizei gegangen?" 

"Ich habe mich so geschämt, dass er mich so ausnutzt. Und aus welchem Grund auch immer, hat er mich bis jetzt in Ruhe gelassen." Allie atmet laut aus und spielt nervös an ihrer Kette. 

"Seitdem habe ich nachts oft Albträume und habe immer wieder diese Panikattaken. Mark ist der wahre Grund für sie. Ich habe Angst davor, ihn plötzlich wieder irgendwo zu sehen, irgendwo einen Brief von ihm zu finden oder das Geräusch einer klickenden Kamera zu hören." 

"Sierra, wir müssen damit zur Polizei gehen. Wir können ihn auch im Nachhinein noch anzeigen. Er muss seine Strafe bekommen! Das ist ernsthaftes Stalking, was er da gemacht hat! Das ist doch krank. Das alles aus so einem banalen Grund zu tun! Wie kommt man auf so etwas???" 

Ich weiß, dass sie Recht hat, doch ich habe Angst, dass ich seine Wut durch eine Anzeige wieder auf mich lenke. Ich weiß schließlich inzwischen wie er sein kann. 

"Und du musst deinen Eltern davon erzählen, Sierra.'' Ich nicke vorsichtig und starre immer noch den Boden an. "Wie lange ist das ganze denn jetzt her?", fragt Allie mich ruhig. "Ungefähr 4 Monate.", antworte ich langsam. 

"Das ist jetzt zwar nicht das Wichtigste, aber was hat er denn mit den Notizen deiner Mutter gemacht? Wenn sie ihre Idee dem Verlag vorgestellt hat, müsste es doch aufgefallen sein, wenn zweimal die gleiche Idee kommt." 

"Sie hat die Idee verworfen. Ich weiß nicht genau warum, aber sie hat sie dem Verlag nicht vorgestellt. Es könnte also sein, dass Mark mit seinem Plan durchkommt."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro