KAPITEL 5
Die Autofahrt geht sehr schnell und ich schaffe es meine Mom und mich ohne Unfall nach Hause zu bringen und das obwohl ich meinen Führerschein erst seit 2 Monaten habe.
Zuhause angekommen helfe ich noch schnell die Einkäufe einzuräumen und verziehe mich anschließend endlich wieder in mein Zimmer.
Ich mache es mir auf meinem Bett gemütlich, über das ich ein Mandalatuch gehängt habe und auf dem unzählige Kissen und eine ziemlich weiche Decke liegen. Besonders die Bettecke in meinem Zimmer liebe ich unglaublich. Das Tuch verleiht der Ecke etwas Höhlenartiges, zudem habe ich die Wände mit lauter Fotos mit Erinnerungen und Bildern, die ich aus Zeitschriften geschnitten habe, beklebt.
Ich schnappe mir mein Handy und sehe, dass ich einige Nachrichten von Allie habe. Auch sie hat endlich mal begonnen ihren Koffer zu packen und rät mir die schwarze Jacke mitzunehmen. Sie stellt mir auch noch einige Fragen zu einigen Teilen, die ich ihr natürlich als persönliche Stilberaterin sofort beantworte.
Nachdem auch sie mit packen fertig ist, schaue ich auf Instagram vorbei und sehe, dass Jonah mich angenommen hat. Mein Herz macht einen ungewollten Satz.
Als ich zudem noch sehe, dass ich eine Aboanfrage habe, kann ich mein Lächeln nicht mehr aufhalten. Ich gehe zunächst einmal auf sein Profil und kann mir endlich seine Bilder ansehen. Es sind drei insgesamt.
Auf dem ersten beiden ist er mit zwei Freunden zu sehen, von denen ich einen auch aus dem Biokurs kenne. Das dritte finde ich besonders interessant, da er alleine zusehen ist und lässig in die Kamera grinst. Ich ertappe mich mal wieder dabei, wie ich mit grinsen muss.
Mein Gott ich sehe wahrscheinlich total bescheuert aus, wie ich hier alleine in meinem Zimmer sitze und mein Handy breit angrinse. Ich muss mich ehrlich mal zusammenreißen und rein objektiv auf ihn gucken! Wir haben schließlich gemeinsam Unterricht, weshalb es auch nicht so unwahrscheinlich ist, dass man sich in sozialen Netzwerken folgt oder miteinander redet.
Seine Aboanfrage nehme ich also auch an, wobei ich mir schon etwas drauf einbilde, dass er nicht vielen aus meiner Schule folgt.
Es ist inzwischen 21 Uhr und ich überlege gerade, ob ich mir etwas zu essen holen soll, als mein Handy aufblinkt. Ich schaue drauf und rechne fest mit einer Nachricht von Allie, doch es ist eine Nachricht von Jonah.
Ich spüre dieses wohlbekannte Kribbeln in meinem ganzen Körper und schaue nach was er geschrieben hat.
Er ist noch online und schreibt "Na du, ich hoffe du konntest dich trotz meiner Ablenkung noch auf die gesunde Ernährung konzentrieren." Ich stoße nur ein leises "Pfff" aus. Für was der sich schon wieder hält!
"Ich glaube du solltest mal an deiner Selbstwahrnehmung arbeiten. So toll bist du jetzt auch nicht. Und danke der Nachfrage ich habe das perfekte Müsli für mich gefunden.", schreibe ich mit einem Lächeln zurück.
Keine Minute später hat er mir geantwortet " Das freut mich sehr für dich! Naja du wirktest schon ein bisschen durch den Wind. Aber hab ja keine Ahnung wie du sonst so drauf bist :)."
"Hmmm und da denkst du, dass du dafür verantwortlich warst?", frage ich ihn.
"Naja die Müslipackungen werden es wohl nicht gewesen sein.", antwortet er sofort.
Ja gut, was soll man darauf jetzt antworten? Er weiß natürlich genau, dass er ins Schwarze getroffen hat.
"Keine Antwort ist ja bekanntlich auch eine Antwort ;)", bekomme ich da als Nachricht.
"Nagut du hast gewonnen, du musst ja auch nicht so nah an mich rankommen. Das kann einen ja schon mal ganz eventuell nervös machen.", schreibe ich ihm.
Ich rechne schon mit einer weiteren provozierenden Nachricht, doch er schreibt nur "Du fährst in ein paar Tagen nach Paris nh?" Erstaunt, dass er das überhaupt weiß, antworte ich "Ja genau :) Wir sind da eine Woche und machen so ein Projekt zum Thema Klimawandel."
So geht unsere Unterhaltung noch einige Zeit weiter, bis ich irgendwann mit steifen Beinen vom Bett aufstehe und mich mit einem müden, aber glücklichen Lächeln ins Badezimmer schleppe und mich Bettfertig mache.
Ich putze schnell meine Zähne, wasche mir mein Gesicht, bürste meine Haare durch und husche anschließend schnell mit meinen Kuschelsocken durch den Flur.
Nachdem ich mir meinen gemütlichen Pyjama mit den Lamas drauf, den auf keinen Fall jemand abgesehen von meiner Familie und Allie sehen durfte, angezogen habe, kuschele ich mich endlich unter die Decke.
Ich bin eigentlich ziemlich müde, doch leider taucht ein bestimmtes Gesicht immer vor meinen Augen auf, wenn ich diese schließe.
Ich versuche mich nun schon seit einigen Wochen immer wieder zu ermahnen, dass ich es nicht wieder soweit kommen lassen darf.
Doch leider, denken sich meine Gedanken genau das Gegenteil. "Sierra, du weißt genau was passieren kann, wenn du dich einer Person zu sehr öffnest!'' Warum lernst du nicht aus deinen Fehlern?" frage ich mich immer wieder.
Bis jetzt habe ich zwar nichts wirklich von mir preisgegeben, doch da ich genau weiß, wie blind Liebe machen kann, darf ich dieses Gefühl gar nicht erst zulassen.
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