KAPITEL 3
Ich habe mal wieder sehr kurz und schlecht geschlafen, da wir mit einigen Freunden in Allies 19. Geburtstag reingefeiert haben und dabei auch das ein oder andere Getränk getrunken haben.
Ich stöhne und halte mir meinen schmerzenden Kopf, als mich jemand stürmisch von hinten umarmt. Es ist Allie, die im Gegensatz zu mir erstaunlich frisch und lebendig aussieht. "Naaa Geburtstagskind. Wie gehts dir?", begrüße ich sie.
Sie beginnt mir etwas von Taylors besonderem Geschenk zu erzählen, wackelt dabei wild mit ihren Augenbrauen und wirkt einfach nur glücklich. Ich bin froh sie endlich wieder so zu sehen.
Bis sie mit Taylor zusammenkam, hat es einige Zeit gedauert. Sehr viele Tränen sind in diesen Wochen und Monaten geflossen, die ich als gute Freundin natürlich immer probiert habe, aufzuhalten.
Ich erinnere mich an die vielen Momente, in denen wir uns in meinem oder ihrem Zimmer ins Bett gekuschelt haben, einen Serienmarathon gestartet haben und Berge von Schokolade, Eis oder Chips gefuttert haben.
Jetzt wo die beiden endlich zueinander gefunden haben, wird für jeden noch so blinden deutlich, dass die beiden wirklich wie für einander geschaffen sind.
Auch wenn ich von Beziehungen ja bekannterweise nicht so viel halte, bin ich unendlich glücklich für die beiden, dass sie sich gefunden haben.
"Okay ich muss jetzt zum Physikraum, wir sehen uns dann ja nachher", reißt Allie mich aus meinen Gedanken. Ich umarme sie noch einmal, bevor sie zum Physikraum abbiegt und ich mich auf den Weg zum Bioraum mache. Zum Glück habe ich es trotz der kurzen Nacht noch pünktlich zu Bio geschafft.
Ich setze mich eilig auf meinen Platz und trinke erstmal etwas von meinem Kaffee um meinen hämmernden Kopf etwas zu beruhigen.
Herr Malto ist, wie immer mal wieder sehr motiviert und beginnt nach seiner Begrüßung Namen für eine Gruppenarbeit aufzuzählen. Ich schaue gedankenverloren aus dem Fenster und frage mich gerade ob ich heute Morgen dran gedacht habe mir etwas zu essen mitzunehmen, als plötzlich alle aufstehen.
Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch und halte Yasmin an ihrem Ärmel fest " Hast du zugehört? In welcher Gruppe bin ich?"
Ich bin anscheinend in Gruppe 3, mit zwei Typen, die ich immernoch nicht richtig kenne und Grace. Sie ist zwar immerhin aus meiner Schule, trotzdem haben wir nicht sehr viel miteinander zu tun.
Ich bin natürlich mal wieder nicht mit Jonah zusammen. Irgendwie erleichtert mich der Gedanke, andererseits macht er mich auch etwas traurig.
Wir würden nie richtig miteinander reden. Ich stehe also mittelmäßig motiviert auf, raffe meinen Collegeblock und zwei Stifte zusammen und suche den Raum nach meiner Gruppe ab.
Da trifft mein Blick mal wieder auf zwei, mittlerweile sehr vertraute Augen.
Sein Blick ist so intensiv, als würde er in mich hineinschauen können. Ich schlucke trocken. Da spüre ich etwas in meinen Bauch.
Etwas was sich ziemlich nach einem Flattern anfühlt. Ich habe mir geschworen, dieses Gefühl nie wieder haben zu wollen, nachdem was passiert ist!
Das kann nicht sein. Das geht nicht! Ich habe bestimmt nur nicht genug gefrühstückt und zusammen mit dem Alkohol von dieser Nacht, löst das bestimmt dieses Gefühl aus. Ich probiere mich wirklich davon zu überzeugen.
Doch irgendetwas sagt mir, dass ich ein sehr großes Problem habe. Ein ziemlich gut aussehendes Problem mit blonden Locken und einem sehr durchdringenden Blick.
Hastig drehe ich mich um zu meiner Gruppe, seinen immer noch auf mir ruhenden Blick in meinem Rücken spüre ich dennoch.
Den Rest der Stunde kann ich mich kein Stück mehr konzentrieren.
Immer wieder schweift mein Blick zu ihm. Wer uns bei diesem hin und her zusehen würde, würde wahrscheinlich, sich die Haare raufend, davon laufen.
Er erwischt mich, wie ich ihn anstarre und ich ihn, wie er seinen Blick über mich streifen lässt. Zudem macht mir das Gefühl vom Anfang der Stunde Angst.
Ich muss ihn ignorieren. Ich habe mir geschworen, nachdem was passiert ist, nie wieder etwas mit einem Typen anzufangen.
Nie wieder.
Am Ende der Stunde schnappe ich mir meine Tasche schnell und laufe hastig aus dem Raum.
Ich brauche eindeutig Abstand!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro