KAPITEL 10
Allie und ich verbringen den restlichen Nachmittag eingekuschelt in meinem Bett. Wir sind zwischen meinen vielen kuscheligen Kissen und unter meiner weichen Wolldecke gebettet, haben uns mit Keksen und Schokolade ausgestattet und uns eine volle Kanne heißen Spekulatius Tee gemacht.
Auch wenn dieser ja eigentlich eher in die Weihnachtszeit passen würde, finde ich, dass ein paar Tassen Spekulatius Tee ab September erlaubt sind.
Allie und ich verbringen die weiteren Stunden damit, über alle möglichen Themen zu quatschen. Nur das Thema "Mark" umgehen wir konsequent.
Ich denke, dass Allie bemerkt hat, wie sehr dieses Thema an meinen Kräften zehrt. Nachdem wir beide vorhin mit rot verquollenen Augen in den Armen der anderen lagen, sind wir nervlich ziemlich erschöpft.
Ich hätte das niemals gedacht, doch ich fühle mich ihr, nachdem ich ihr von der Sache mit Mark erzählt habe, noch näher als davor. Ich wusste nicht, dass das überhaupt möglich sein konnte, doch es fühlte sich so an, als wäre der letzte Millimeter, der durch diese Lüge meinerseits existierte, zwischen uns verschwunden.
Ich kuschele mich näher an Allie heran und hörte ihr zu, wie sie mir erzählt, dass sie und Taylor vorhin auf dem Herbstmarkt einen wunderschönen Teppich gefunden haben. "Ich hab auch ein Foto von ihm gemacht. Willst du ihn mal sehen?" "Klar unbedingt." Sofort hält Allie mir ein Bild von einem grau-weißen Teppich hin, der in einem wunderschönen Muster gestrickt wurde. "Wow, der ist wirklich total schön!"
Ich kann mir genau vorstellen, wie schön die Wohnung von Allie und Taylor werden würde. Bei Allie's gutem Geschmack und Taylors scharfem Auge, in Sachen Styling, muss die Einrichtung einfach umwerfend werden. "Ich bin so unglaublich froh für euch beide.", wende ich mich mit einem Lächeln an meine beste Freundin. "Es ist so schön, zu sehen, wie glücklich ihr euch gegenseitig macht."
Allie lächelt mich selig an. "Das wirst du auch noch erleben. Ich kann dir wirklich sagen, dass es so ein wunderschönes Gefühl ist, in einer gesunden Beziehung zu sein."
"Ach, ich bin wirklich mit dem Thema durch", zucke ich mit den Schultern. "Ich bin auch so glücklich.
"Natürlich. Ich will auch nicht behaupten, dass man nur mit einem Partner oder einer Partnerin glücklich sein kann. Auf gar keinen Fall. Aber es ist wirklich ein unglaubliches Gefühl, all das zu erleben.", erzählt Allie mit einer solchen Überzeugung.
"Ich weiß, deine erste Beziehung war wohl wirklich alles andere als eine schöne Erfahrung. Aber Sierra, versteck dich nicht vor der Liebe. Das was du erlebt hast, war Scheiße und ich kann wahrscheinlich gar nicht nachvollziehen, wie du dich gefühlt haben musst. Aber ich weiß, dass da irgendjemand kommen wird, der dich sehr lieben wird. Du bist die liebenswürdigste Person, die ich kenne."
Ich schlucke gerührt und ziehe Allie in meine Arme. "Ich weiß gar nicht, womit ich dich verdient habe, Allie." "Du hast noch so viel mehr verdient." Allie streicht mir über die Haare.
"Bevor das hier zu kitschig wird. Ich weiß ja nicht, ob du seine Blicke nicht bemerkst, aber ich würde ja mal stark vermuten, dass Jonah dich vielleicht ein bisschen mehr mag, als einfach eine Person aus der Schule. Seine Blicke sprechen auf jeden Fall Bände."
"Quatsch, da bildest du dir bestimmt was ein. Nachdem Jonah mich vorhin live während einer Panikattacke gesehen hat, wird er mir wahrscheinlich nur noch fürsorgliche Blicke zuwerfen."
Ich merke, wie ich sofort wieder nervös werde, als Allie seinen Namen erwähnt. "Neeeee du, das sind ganz bestimmt keine fürsorglichen Blicke. Er will eindeutig was von dir."
Ich senke den Kopf, als ich merke, wie meine Wangen warm werden. "Naja, du interpretierst da wahrscheinlich zu viel rein.", nuschle ich leise.
Doch Allie grinst mich weiterhin überzeugt an. "Er wirkt doch auch echt sympathisch und gut sieht er auch noch aus." Sie zieht ihre Augenbrauen nach oben und rüttelt leicht an meinen Schultern. Ich muss bei ihrer Begeisterung lächeln.
"Naja, ich möchte im Moment wirklich keine Person mehr zu nah an mich heranlassen, ich hab ja gesehen, wohin das führen kann."
"Das verstehe ich, ich will dir gerade auch nur verdeutlichen, dass es auf jeden Fall Menschen gibt, die ehrlich an dir als Person Interesse haben. Da gibt es so viele, die du noch nicht kennengelernt hast, also versuch dich nicht vor ihnen zu verstecken. Du bist so ein toller Mensch Sierra."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro