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Jungkook

"Und wo sind deine Hausaufgaben, Yugyeom?"

"Habe ich vergessen."

Entsetzt sah ich meinen besten Freund schräg von der Seite an, der nach seiner Aussage bloß unbekümmert seinen Kopf auf die Tischplatte legte. Ich seufzte. Warum hat er mir nichts gesagt? Er hätte von mir abschreiben können und hätte somit nicht den Trigger bei unserem Lehrer ausgelöst, welcher nun kopfschüttelnd als auch vor sich hin murmelnd mit dem Kugelschreiber festumklammernd einen weiteren Strich ins Kursheft einzeichnete.

Herr Cheong brach seinen Rundgang um die Tische der Schüler ab und ging dann verdächtig ruhig wieder nach vorn. Das wars dann wohl mit der noch relativ entspannten Atmosphäre am Morgen, die vorhin noch geherrscht hatte. Jeder hier im Raum wusste, dass diese Stille seinerseits nicht lange andauern würde, bis er plötzlichin in Wut ausbrach wie ein Vulkan. Das hier, diese Ruhe, die den Anschein machte, dass die Stunde weiterhin so unbeschwert verlaufen würde, war nichts weiter als eine Täuschung. Die Ruhe vor dem Sturm - das traf es gut. Es war nur eine Frage der Zeit bis er ausrastete und meinem Gefühl nach dauerte es nicht mehr lange.

"Das kann doch nicht euer ernst sein. Ich war nicht mal mit der Hälfte der Klasse durch und schon jetzt hatten nur drei Leute die Hausaufgaben. Zwei von drei waren kompletter Bullshit, aber gut, sie haben sie wenigstens gemacht!", konfrontierte er direkt die Klasse mit seinen Gedanken, ehe er das Kursheft achtlos auf sein Pult fallen ließ und sich selbst gleich hinterher auf seinen Platz vorne am Pult.

Nacheinander rief er die Namen der restlichen Schüler auf, die er mit seinem Abbruch seines Rundganges ausgelassen hatte, um auch ihnen die Hoffnung zu nehmen ohne Hausaufgaben durch die Stunde zu kommen, indem er sie jeweils zur Beichte zwang.

Ich merkte wie sich die Miene meiner Mitschüler von müde zu beschämt oder angespannt änderte, nachdem sie ihre Aussage machten und anschließend den Blickkontakt mit dem Lehrer vermieden, damit man ihm nicht die Chance bot sie mit Worten in der Luft zu zerfetzen. Denn so wie wir alle Herr Cheong kannten, war er ein relativ cooler Lehrer, der allerdings nicht davor abschreckte einem die Meinung zu geigen, wenn jemand ihm deutlich über den Strich ging.

Ich konnte mich nur zu gut daran erinnern, wie er einem Mitschüler regelrecht ins Gesicht lachte, weil seine Freundin mit ihm Schluss gemacht hatte. Was er daran so witzig fand? Nun ja, sein Tattoo, welches den Namen seiner Ex auf der Haut zierte. Herr Cheong hatte früher immer offen und auch in seiner Anwesenheit  über ihn abgelästert. Jedes Mal verdeutlichte er wie peinlich er das Paar fand, da sie wirklich auch überall rumknutschen mussten. 'Das war schon alles andere als jugendfrei', sagte er mal mit einem angeekelten Gesichtsausdruck. Ihm wäre dieses Pärchen sowas von egal gewesen, wenn sie es nicht immer vor jedem übertrieben hätten. Yongguk hatte nach dem Scheitern seiner Beziehung absolut schlechte Laune und hatte den lachenden Lehrer so angesehen, als würde er ihn in jedem Moment eingenhändig umbringen wollen, was mir und auch den anderen Mitschülern ein wenig Angst einjagte. Aber für Herrn Cheong war es bloß ein Grund mehr zum Lachen.  

"Jungkook?"

Mein Kopf schnellte in die Richtung, aus welcher die Stimme kam und durchbrach so den Gedankenfluss meiner Erinnerungen. Mit leichter Verwirrung sah ich durch die Klasse und bemerkte, dass alle mich musterten, wodurch ich meinen Blick wie automatisch wieder nach vorn zum Lehrer richtete, dessen letzte Worte wohl an mich adressiert waren.

"Bitte sag mir, dass du zu den Leuten gehörst, die die Aufgabe wenigstens ein wenig ernst genommen haben und auch wirklich-"

"Ich habe sie gemacht", sagte ich kleinlaut, nachdem ich dann begriff, was er von mir wollte, wodurch ich einen vielsagenden Blick von den meisten meiner Mitschüler kassierte. Ich konnte ihre Gedanken schon fast hören: 'natürlich hat der Jungkook sie gemacht'. Langsam rutschte ich auf meinem Stuhl runter und nahm unbewusst eine abwehrende Haltung ein, wobei ich das Starren ihrerseits auswich.

Obwohl ich wusste, dass sie es eigentlich nicht böse meinten, verunsicherte mich es schon, denn um ehrlich zu sein, war ich noch nie wirklich darauf aus den Titel als 'schleimender Streber' (Achtung, Rutschgefahr!) in der Klasse zu ergattern. Ich hasste doch das Schleimen genau so wie sie.

Herrn Cheong fiel regelrecht einen Stein vom Herzen und wenn ich mich nicht irrte, konnte ich sogar ein leichtes Erhellen seiner Miene sehen.

"So ein guter Junge. Seht ihr, ihr Rotznasen", wandte er sich den Anderen zu, "Das nennt man verantwortungsbewusst sein. Egal wie scheiße ihr die Aufgaben auch findet, die müsst ihr einfach erledigen, weil Hausaufgaben eine.verdammte.Funktion.haben!"

Er  rief daraufhin die restlichen Schüler auf, die seine kurzanhaltende Freude schlagartig zu nichte gemacht haben. Nachdem er sich zum letzten drehte, huschte mein Blick ebenfalls zu dem Schüler, der vor ein paar Monaten vom Pult aus vorne rechts in der Klasse gesetzt wurde. Cheong sparrte sich das Fragen, weil Yongguk wirklich nie Hausaufgaben machte und er ihm nur sicher den letzten Nerv rauben würde. Oh, wie sehr sie sich gegenseitig hassten.

"Wollen Sie mich etwa nicht aufrufen?", grinste er den bald ausbrechenden Vulkan vor uns frech entgegen, worauf er bloß von ihm ein  "Halt die Klappe, du Idiot. Wann machst du denn schon Hausaufgaben?" zurückgeschossen bekam.

Manche fingen an leise kichern, doch mit einem strengen Blick in die Richtung der Lachenden genügte, um sie zum schweigen zu bringen. Er war absolut nicht gut drauf.

"Gleiches Recht für alle, vielleicht habe ich sie ja diesmal gemacht?", triggerte Yongguk unbekümmert weiter.

"Hast du sie gemacht?"

"Nö."

Energisch klappte Cheong das Kursheft zu und stemmte seine Hände auf den Tisch.

"Raus. Und zwar jetzt sofort. Du gehst mir grad tierisch auf die Eier." 

Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen. Mit einem freudigen "Freistunde, Bitches!" verließ er den Raum, bevor unser Lehrer, der mittlerweile am Ende mit den Nerven war, es sich einmal erlaubte kurz durchzuatmen und geräuschvoll aufzustehen.

"Es kann doch nicht wahr sein, dass nur vier, NUR VIER von dreiundzwanzig Schülern diese Hausaufgabe gemacht haben!"

"Aber das war so viel..", kam es jammernd von Jongin, der in der vorletzten Reihe saß.

Lautlos schnappten einige nach Luft.

Dünnes Eis.

"Ja", meinte er kühl, "Ja, es war viel."

"UND?!", brüllte er uns zum ersten Mal an diesem Tag an und ließ sämtliche Schüler zusammenzucken- mich eingeschlossen. Dass er es bisher schaffte in einem ruhigem Ton sprechen, war schon verwunderlich.

" Wollt ihr später im echten Berufsleben zu eurem Chef sagen, dass ihr die Arbeit nicht erledigen wollt, weil es viel war?! WOLLT IHR IHM DANN AUCH SAGEN, DASS IHR EINFACH KEIN BOCK DRAUF HABT?!", brüllte er immer lauter werdend. Er war vollkommen in Rage und so schnell ebbte es nicht ab. 

"Manchmal müssen viele Hausaufgaben einfach sein! Soll ich euch nochmal daran erinnern, dass schon bald die nächste Klausur ansteht?! Alles was ihr da aufbekommen habt, ist Klausurrelevant! Und wenn ihr eure faulen Ärsche nicht dazu bewegen könnt euren Mist zu erledigen, dann braucht ihr mich nicht damit belästigen, dass ihr das Thema nicht versteht! Ihr könnt nicht alles auf den Präsentierteller serviert bekommen! Und selbst dann macht ihr Idioten nichts! Erst kommt ihr lausigen Viecher unvorbereitet in meinen Unterricht, werdet dann frech und traut euch ernsthaft noch solch eine dreiste Bemerkung zu machen, ich glaub' es hackt!", meckerte er uns noch weiter an und mit jedem Wort, welches er uns entgegenschrie, wurde die Klasse immer mehr eingeschüchtert.

Er war schon total rot im Gesicht und sein Brustkorb hob und senkte sich bereits stark vor Wut, bevor er dann mit seinem Monolog weitermachte: "Eigentlich bekommt ihr kaum was von mir auf und wenn, dann nur kleine Aufgaben, die in fünf Minuten zu erledigen sind! Das letzte Mal war eine Ausnahme, weil es wichtig ist, wie kommt ihr also jetzt auf die glorreiche Idee mir das vorzuwerfen?!"

Kurz machte er eine Pause.

"Wisst ihr was? Diese Hausaufgaben werdet ihr alle - außer die Vier natürlich die sie schon gemacht haben - bis zur nächsten Stunde machen. Und obendrauf kriegt ihr heute noch extra welche. WEHE, einer erscheint in meinen Unterricht mit auch nur einer fehlenden Teilaufgabe! Diese Schüler werden sofort zum Direktor geschickt!"

Enttäuscht setzte er sich wieder an den Pult. Herr Cheong tat mir schon leid. Das war definitiv einer meiner Gründe, warum ich auf keinen Fall Lehrer werden wollte: mindestens zwanzig Schüler würden mich gezielt in den Wahnsinn treiben und mit sowas müsste man mit dem Rest seines Lebens klarkommen. Tag ein, Tag aus käme ich nur mit schlechter Laune nach Hause.

Noch schlimmer wäre es, wenn man ein Lehrer war, der sich nicht durchsetzen konnte. Das Berufsleben, welches eigentlich zumindest einigermaßen erträglich sein sollte, würde zum absoluten Albtraum werden. Und da wären wir schon bei meinem anderen Grund. Ich war viel zu schüchtern und war mir dementsprechend fast schon zu hundert Prozent sicher, dass ich so ein Lehrer wäre. Der, der sich nicht bei seinen eigenen Schülern durchsetzen konnte und somit in die Kategorie Opfer fiel. Der, der Tag ein Tag aus seinen Albtraum in der Realität durchlebte, weil plötzlich alle der Meinung waren, dass man mit ihm umgehen konnte, wie man wollte.

Energisch schüttelte ich mich in Gedanken. Nein, danke, ohne mich. Ich war nicht lebensmüde und hatte nicht vor ein grausames Leben zu führen.

Ein deutliches Klopfen an der Tür durchbrach die unangenehme Stille, wodurch alle Augenpaare wie automatisch zur Geräuschquelle sahen. Noch leicht genervt gab Herr Cheong ein "Herein!" von sich, was die Person auf der anderen Seite der Tür dazu veranlasste diese zu öffnen. 

Als sie dann hervortrat konnte ich meinen eigenen Augen nicht trauen.

"Achja, du musst wohl der neue Schüler sein. Herzlich willkommen. Stell dich ruhig vor", empfing ihn Herr Cheong mit einem bemühten freundlichen Ton, was ihm eher schlecht als recht gelang.

Der mysteriöse Junge stellte sich vor der Klasse und ließ desinteressiert den Blick kurz durch die Menge an neugierigen Gesichtern schweifen, wobei er für ein paar Sekunden länger als nötig bei mir hängen blieb.

Was um Himmelswillen habe ich getan, dass mein Albtraum nun in meiner Realität seinen Platz fand? Es war verrückt.

Noch halb beleidigt, halb verängstigt sah ich weg, um einen weiteren Anstarrwettbewerb zu vermeiden. Der letzte hat mir definitiv gereicht.  Ein reiner Chaos bildete sich in mir drin - auf einer Gefühls- und auch auf der Gedankenebene, doch ich bemühte mich wirklich drum es mir nicht all zu sehr anmerken zu lassen.

Ich hatte schlichtergreifend einfach keine Ahnung, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Seine plötzliche Erscheinung nach diesem seltsamen Traum, der mich definitiv nachdenklich zurückließ, machte etwas mit mir, was ich selbst nicht in Worte fassen konnte. Und ich mochte es nicht.

Vielleicht reagierte ich aber auch  über, es war schließlich nur ein doofer Traum, der nichts weiter bedeuten sollte. Mein Hirn wollte mir sicher einen Streich spielen. Ehrlich gesagt war es eigentlich unfair schon von vorne rein solch ein schweres Urteil über ihn zu fällen, dass der Junge vor mir mit der Version in meinem Albtraum übereinstimmte, aber dennoch -eins blieb gleich. Der Ausdruck in seinen Augen, wenn er jemanden ansah. Er schrie danach in Ruhe gelassen zu werden. 

Es fühlte sich plötzlich so an, als hätten mich eisige Hände an den Armen berührt. Mir war kalt. Ich vergrub mich mehr in meinen Hoodie.  

Ein leises Räuspern gewann meine Aufmerksamkeit, weshalb ich dann doch wieder zögernd nach vorne schaute, wie jeder andere Schüler hier im Raum.

"Hallo, mein Name ist Kim Taehyung. Ich bin siebzehn Jahre alt und bin aus Daegu hier her gezogen."

°Love Maze
130120

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