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19.

Diego schüttelte verärgert den Kopf.

"All die Zeit über hatte ich den kleinen Verdacht, dass meine eigenen Taten der Welt nur das Böse versprachen. Aber tatsächlich muss ich mir im Vergleich zu dir keine Sorgen machen."

Ava war zu Boden gerutscht, die Arme verschränkt. "Tu doch nicht so scheinheilig, du hast 23 Menschen auf dem Gewissen, ich nur einen."

"Einen, der dir nichts bedeutet hat, der keine Hoffnung für dich war. Das Leben als Killer ist nicht für dich gemacht, Ava. Und jetzt lass mich gehen."

Sie schüttelte den Kopf. "Das geht nicht, ich habe dich schon verplant."

"Ah ja?" Beunruhigende Worte einer Wahnsinnigen, wie Diego fand. "Was hast du denn vor?"

Sie lächelte. "Nun, wie sich herausgestellt hat, bist du mein Seelenverwandter, ich gehöre aber nicht zu dir. Und da gibt es nur eine Lösung."

"Mich in Ruhe lassen und hoffen, dass die nächste Anstalt dich aufnimmt?"

"Nein, Quatsch, ich kann dich nicht in Ruhe lassen. Ich muss dich dazu bringen, mich zu lieben!"

"Musst du das?" Diego kam sich mehr als lächerlich vor, aber Ava nickte heftig.

"Also..." Sie kam langsam auf ihn zu, in einem Gang, der ihn wohl verführen sollte, allerdings eine unberechenbare Panik in ihm auslöste.

"Du magst Nirvana, oder?", schnurrte sie. "Wie wäre es, wenn ich dich mal ins Nirvana befördere."

"Da deuten wir die Bedeutung des Nirvana aber ganz unterschiedlich", schnaubte Diego und hob eine Augenbraue. "Was soll das?"

Ava hielt inne. Und Diego wünschte sich Genevieve zurück. Die lachte, ihm ein Gefühl der Hoffnung gab. Doch nun war er einer anderen Person ausgesetzt und er sah Genevieve ins Gesicht, während Ava zum Nackenbiss ansetzte.

"Du musst schon mitmachen", grummelte sie.

"Ich muss gar nichts, lass mich gehen."

Sie schnaubte und brach ihren Gang zu ihm ab. Kurz machte sich Erleichterung in ihm breit. Doch es dauerte nicht lange, bis Ava den Elektrotacker aus dem Bücherregal genommen hatte und damit auf ihn zielte.

"Diego, Liebe ist tödlich, wenn sie einseitig ist. Liebe mich!"

Ihre Stimme war ruhig geworden, ausdruckslos, wie Wasser nach dem Sturm, der sich langsam legte.

"LIEBE MICH!", kreischte sie dann. Diego zuckte zurück. Fieberhaft ging er in seinem Kopf jeden Fluchtplan durch, den er sich je für eine Tötungsaktion zurechtgelegt hatte, doch noch nie hatte er im tiefsten Winter in einer Dachgeschosswohnung festgesessen, bedroht von einem Tacker, gezwungen jemanden zu lieben, den er nicht kannte.

"Bitte, ich brauche dich, Diego."

Ava war nicht Genevieve. Sie war anders, anders zu interpretieren, zu lesen. Nur noch eine Hülle ihrer Vorgängerin. Diego räusperte sich.

Ihm fiel die vollkommen faltenfreie Augenpartie auf. Während Genevieve von ihrer Freude geleitet wurde, lachte Ava kaum, Glück hatte keinen Platz in ihrem Leben...wieso?

"Wieso bist du unglücklich?", fragte er prompt. Ihm war klar, dass dies nur ein Hinauszögern der Zeit war, bis ihm etwas besseres einfiel.

"Hä?", machte Ava. "Weil du - "

"Nein", unterbrach er sie. "Warum bist du unglücklich? Nicht unzufrieden mit der Situation, den Grund dafür kenne ich doch. Aber was ist der Hintergrund? Warum bist du unglücklich?"

"Ich versteh nicht ganz?" Ava ließ den Tacker leicht sinken.

"Das hier ist Genevieves Wohnung, nicht wahr?" Sie nickte. "Aber wie würde deine aussehen?"

"Diego, wovon redest du?"

Er war aufgestanden und bewegte sich langsam zur Küche. Ava folgte ihm mit ihrem Blick, wie eine Raubkatze.

"Na, was wäre, wenn du hier wohnen würdest? Welche Möbel stünden im Wohnzimmer? Welche Filme im Regal? Hingen womöglich Bilder der Familie an der Wand?"

Ava schüttelte sich. "Wie seh ich denn aus? Natürlich nicht."

Diego runzelte die Stirn. "Warum?" Er setzte sich an den Küchentisch, den Rücken Ava zugewandt. Er wusste, dass es ihn schwach machte, aber er wusste auch, dass der Feind in solchen Situationen unvorsichtig wurde.

"Weil meine Familie mich hasst, also hasse ich sie."

"Was ist mit Ariel?"

"Ach die...die kann mich mal. Ariel geht es doch super in ihrem perfekten Leben, mit ihrem perfekten Beruf und ihrer perfekten Ehrlichkeit. Die will mir Tipps geben? Pah, dass ich nicht lache! Sie hat doch keine Ahnung wie es ist, ein kack Leben zu haben."

Diego nickte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, bei dem Gedanken daran, wie gut Ava und Ariel sich doch verstehen könnten, wenn sie tatsächlich so ehrlich zueinander wären, wie Ava behauptete.

"Würdest du deinen Bruder an der Wand aufhängen?"

"An einem Strick vielleicht", fantasierte Ava. Diego konnte an ihrer Stimme hören, dass ihr Blick verträumt in die Luft gerichtet war. Er nutzte diese Auszeit, um den Pfefferstreuer näher zu sich zu ziehen.

"Und wenn das nicht hält, dann könnte ich ihn zusätzlich an die Wand tackern, aber das hinterlässt Flecken."

"Wieso würdest du das tun? Alex scheint doch ganz nett?"

"Ganz nett?", stieß Ava hervor und war somit wieder in der Gegenwart angekommen.

"Alex ist viel, aber ganz nett ist er nicht. Er ist ein Idiot, ein Feigling, der sich immer wenn es hart auf hart kommt die Kante gibt. Er hält nichts aus, keinen Schmerz, er hat keine Ahnung wie es ist, allein zu sein, weil ihn immer die Geister in seinem Kopf begleiten. Er lebt nicht auf diesem Planeten. Er lebt in einer Parallelwelt, in der er von allen geliebt wird. Aber das war noch nie der Fall. In diesem Punkt ähneln wir uns."

Ava schnaubte. Langsam begann Diego, den Pfefferstreuer aufzuschrauben.

"Würdest du mich an die Wand hängen?"

Es fühlte sich an, als ließe sie den Tacker sinken. "Ja, das würde ich, in einem großen Goldrahmen, oder wenn du das nicht magst einfach so."

Sie lächelte, Diego nicht.

"Was ist mit deinen Eltern?"

"Nein", kam es wie aus der Pistole geschossen. "Auf keinen Fall. Sie haben uns alle drei auf die Welt gesetzt, damit wir die Blutlinie am Laufen erhalten, aus biologischer Sicht sind wir für sie nützlich, doch emotional gesehen nicht. Sie kümmern sich nicht, wir sind ihnen egal, solange wir uns durch das Leben ficken und wundervolle Kinder bekommen."

"Ich nehme an, ihr habt einen Pakt geschlossen, dass ihr niemals Kinder bekommen werdet...aus Trotz?"

Ava schwieg.

"Bist du darum unglücklich?"

Diego sah auf. Die Spiegelung im Kühlschrank zeigte ihm, dass der Tacker nur noch locker in ihrer Hand hing.

"Und liebst du mich? Oder willst du nur, dass ich dich liebe, weil es sonst keiner tut?"

"Es reicht, Dr. Freud!"

In diesem Augenblick wurde die Tür aufgetreten. Ariel stand mit erhobener Waffe im Flur.

"LEG ES WEG, WAFFE WEG, AVA, SOFORT!"

Diego hörte das Surren, ein Pfeifen einen Schrei und noch einen. Er nutzte den Moment der Überraschung, griff sich den Pfefferstreuer und schleuderte dessen Inhalt in Avas Augen. Überrascht kreischte sie auf, ließ den Tacker fallen, mit dem sie gerade noch ihre Schwester beschossen hatte und fuhr sich über die geschlossenen Lider.

"DIEGO!", schrie sie schmerzerfüllt. Doch der zerrte bereits das Küchenfenster in der Dachschräge auf und kletterte in die eisige Kälte.

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