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13.

Er spürte kaltes Metall in seinem Gesicht. Ein eisiges Schweigen erfüllte die Küche. Wenn Diego schielte, konnte er den schwarzen Griff des Messers erkennen, der bei jeder Kopfbewegung auf und ab wippte.

Dahinter sah er Genevieve, die die Hände vor dem Mund zusammengeschlagen hatte.

"Gen-", murmelte er und setzte sich auf den nächstgelegenen Küchenstuhl. "Genevieve, was-"

Sie rührte sich nicht. Diego fuhr mit der Hand über sein Gesicht, das sich seltsam anfühlte, wie Stein, wie Glas, wie gerissener Stoff. Doch er spürte nichts. Es war, als sei seine Haut ertaubt, seine Sinne verflogen.

Dann wurde die Kälte durch ein warmes Rinnsal unterbrochen, das sich den Weg von seinem Wangenknochen und seinem Augenwinkel zu seinem Kinn bahnte.

Genevieve traten Tränen in die Augen. "Ach du scheiße", murmelte sie mit einem jaulenden Unterton, den ein Teenagermädchen hatte, das sich nicht traute, mit der fünf in Mathe nach Hause zu kommen.

"Es tut mir so leid, fuck", stieß sie von einem Schluchzer begleitet hervor. Es fiel Diego schwer zu atmen, doch noch immer hatte er nicht das Gefühl, das er eigentlich hätte haben sollen.

Schmerz.

Sein Blick wanderte vom Griff des Messer zu Genevieve und dann zur Tischplatte. Langsam, wie das Ticken eines alten Metronoms, tropfte sein Blut von seinem Kinn.

Habe ich Nasenbluten?

So fühlte es sich an, so betäubt, so unwirklich. Genevieve lehnte sich an den Kühlschrank und rutschte an dessen Tür hinab. Diego sprang auf, der wippende Griff erschwerte ihm die Sicht ein wenig.

Anstatt Genevieve zur Hilfe zu eilen, die ihren Kopf in den Händen vergraben hatte, taumelte er zu dem Standspiegel im Flur. Er hinterließ eine kleine Blutspur, die hinter ihm herlief wie ein treues Haustier.

Als er sein Spiegelbild sah, zuckte er zurück. Es steckte wahrhaftig ein Brotmesser in seinem Gesicht. Knapp unter dem Auge, zwischen Wimpernkranz und Wangenknochen. Es hatte sein Auge mit Blut gefüllt, es war gerötet und tropfte.

Wie Tränen des Todes, doch Diego war lebendig. Oder? Hatte er womöglich seinen Körper hinter sich gelassen, als er aufgestanden war? Er fuhr herum, doch der Stuhl in der Küche war leer.

Wieder widmete er sich seiner selbst. Er wischte mit seiner Hand über das kleine Rinnsal, das sich nun über die gesamte Gesichtshälfte verteilte. Sogleich floss neues Blut nach. Er drehte sich zu Genevieve, die weinend auf dem Boden hockte.

"Was ist denn mit dir? Warum läufst du hier durch die Gegend, als wär nichts, du machst mir Angst!", schluchzte sie und kniff die Augen zusammen. "Bist du ein Geist?"

"Gen- du..."

"Was? Oh, Gott, du hast Schmerzen, ja richtig, ich hol dir Paracetamol, oder -" Ihre Stimme versagte.

"Nein", sagte Diego bestimmt, während Genevieve sich aufrappelte und begann, in einer Schublade zu wühlen. "Bring mich ins Krankenhaus."

"Ja, gute Idee, nein warte." Sie hielt inne, der Schock war ihr ins Gesicht geschrieben wie Diego das Blut. "Wie willst du das denn erklären, so ungünstig fällt niemand. Ich muss ins Gefängnis, oh scheiße und du wirst sterben." Sie heulte auf.

Da durchzuckte es ihn wie ein Blitz.

"Genevieve!" Er packte sie an den Schultern. "Du kannst mir nicht wehtun, du kannst mir keinen Schmerz zufügen, ich spüre nichts!"

Verwundert blickte sie ihn an.

"Aber du kannst mich immer noch umbringen."

Diese Worte weckten Genevieve auf. "Du...du bist, also, ich meine, du..." Sie brachte den Satz nicht zu Ende, doch Diego verstand und nickte.

"Wie kann das sein?" Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Diego tat es ihr nach.

"Du musst mir jetzt helfen", beschloss er und wankte zur Tür. Trotz seiner fehlenden Schmerzen fühlte er sich eigenartig ungelenk, schwach, tot.

"Ja, das muss ich." Genevieve nickte und eilte ihm zur Hilfe. Sie riss die Haustür auf und drückte den Fahrstuhlknopf.

"Da geh ich nicht rein", murmelte Diego kopfschüttelnd. Er war unsäglich müde. Als Genevieve ihn in den Fahrstuhl stieß, sank er auf den Boden und schloss die Augen. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die Tür wieder aufglitt und er in den menschenleeren Hausflur blicken konnte.

Nicht ganz menschenleer, eine rundliche Nachbarin Genevieves stand vor dem Fahrstuhl und sah mit großen Augen auf ihn herab.

"Verzeihung, ich nehme ganz schön viel Platz ein", murmelte Diego und versuchte, ein Stück zur Seite zu rutschen. Die Nachbarin kreischte los. Es war ein markerschütterndes Geräusch, das in Diegos Ohren ein Fiepen auslöste.

Sofort wurden die Türen der Erdgeschosswohnungen aufgerissen und ein Tumult an Menschen versammelte sich um ihn herum. Gesichter, die er nicht kannte rückten ihm auf die Pelle, Hände, die er nicht zuordnen konnte, fuhren ihm über die Schultern.

Irgendjemand zerrte ihn aus dem beklemmenden Fahrstuhl und drückte ihn gegen eine Wand. "Wo ist Genevieve?", murmelte er, was aber in der allgemeinen Hektik unterging.

"Was ist passiert?", fragte ein Herr Mitte dreißig im Nadelstreifenanzug, der über ihm kniete. "Wer sind Sie, wie heißen Sie, können Sie mir sagen, wie alt Sie sind?"

Na du hast gut aufgepasst im Erste-Hilfe-Kurs.

Diego seufzte und schloss die Augen erneut. Irgendjemand tätschelte sein Gesicht. "Bleiben Sie bei mir! Kommen Sie, wie heißen Sie?"

"Das geht Sie doch nichts an, Sir", wollte Diego antworten, doch das Wort wurde ihm abgeschnitten. Die Tür zum Gebäude wurde aufgerissen und drei Sanitäter kamen auf ihn zugerannt.

"Oh je", murmelte der eine. "Was ist denn hier passiert?", fragte ein anderer.

Dann wurde Diego schwarz vor Augen.

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