e i g h t
Sie konnten sich so einiges vorspielen, sie konnten beiden so tun, als wäre da nicht diese undurchdringbare Barriere zwischen ihnen.
Sie taten so, es würde reichen, sich jeden Tag zu sagen, wie sehr sie einander liebten oder miteinander zu schlafen und so zu verstecken versuchen, dass sie sich nicht mehr vertrauen konnten. Er übersah die Male, bei denen sie zusammenzuckte, wenn er zu schnelle Bewegungen machte, vor lauter Angst, er könne sie wieder verletzen. Und sie tat die male, an denen er ihr Verbot ohne ihn wegzugehen, als reine Sorge um sie ab.
Der Alltag war immer noch der Alltag, und doch war so vieles anders.
Sie erzählte ihm kaum mehr, wie ihr Tag in der Arbeit war, mit wem sie gesprochen hatte und wen sie kennengelernt hatte. Er hasste es, wenn sie mit andern Männern sprach.
Er stürzte sich in Arbeit, kam spät zurück, und wenn er dann nach Hause kam, fand er sie auf dem Sofa vor, wie sie in ihre Lieblingsserie vertieft war. Sie wartete immer auf ihn, immer, deswegen wunderte es ihn sehr, dass sie heute bereits schlief, zusammengekauert im Ehebett.
Früher hätte er gemerkt, dass sie sich in den Schlaf geweint hatte, doch heute nicht. Er legte sich stumm neben sie, drehte ihr den Rücken zu und fiel in einen tiefen Schlaf.
Die Barriere schien immer dicker zu werden.
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