Kapitel 24
Erens Pov:
Hach war das herrlich! All die wütenden Menschen, die ihre Hauswänder schrubben, unsere Kunstwerke zerstören und die Augen vor der Wahrheit verschließen. Wie dumm sie doch alle sind. Mein Vater regte sich tierisch über die Schmiererei auf und Zeke kam mal wieder zu Besuch nur um die scheiß Hauswand sauber zu bekommen. „Entweder ist der Strolch vom letzten mal aus den Knast ausgebrochen, oder er war nicht die einzige Schwuchtel hier!“, hörte ich Sashas Opa im Supermarkt zu seiner Tochter, Sashas Mutter, sagen. Ich würde sterben um zu sehen wie er reagieren würde, wenn er wüsste, dass seine Enkelin Mittäterin ist. Da ich mir das Gerede der Menschen nicht mehr antun konnte, schnappte ich mir noch schnell eine Fanta aus dem Regal, bezahlte alles und sah dann zu, dass ich nachhause kam.
Ich war kaum zur Tür herein, da erwartete mich schon meine Mutter mit einen ernsten Gesichtsausdruck. 'Was ist den jetzt los? Wurden wir etwa erwischt?', dachte ich mir und spürte, wie mit einen mal Panik in mir aufkam. „Was ist los?“, fragte ich und versuchte unschuldig zu wirken. „Setz dich erst mal, Schatz“, bat sie mich. Ich nickte leicht und ging in das Wohnzimmer, wo ich mich direkt auf das Sofa pflanzte und sie auffordernd ansah. „Die Polizei war gerade da“, meinte sie, als sie sich mir gegenüber setzte. 'Fuck! Wie haben die das herausgefunden? Ich bin am Arsch!', schrie alles in mir. Ich wollte auf springen und mich verteidigen, doch da zog sie plötzlich einen Umschlag hervor, auf den mein Name stand. „Es tut mir leid, Eren“, sagte sie traurig. Ich verstand nicht ganz was sie meinte, weshalb ich einfach nach dem Umschlag griff und ihn ungeduldig aufriss.
Erzähler Pov:
Fassungslos starrte Jean auf das Briefpapier in seiner Hand. Er zitterte am ganzen Körper, eine Träne lief ihn über die Wange und landete auf dem Brief. „Das ist nicht wahr“, flüsterte er. Dennoch konnten die beiden Polizeibeamten, die vor seiner Tür standen, ihn verstehen. „Es tut mir wirklich leid, Mr. Kirschtein.“ Der Junge musterte sie nur wütend. „Euer Beileid könnt ihr sonst wo hin stecken! Das wäre alles nicht passiert, wenn wir andere Gesetze hätten!“, fauchte er und schlug die Tür zu. Mehr Tränen liefen ihn über das Gesicht, als er den Brief fest an sich drückte und innerlich die ganze Welt verfluchte.
Levis Pov:
Geschockt sah ich zwischen dem Papierstück in meiner Hand und den beiden Beamten vor meiner Tür hin und her. „Das ist ein schlechter Scherz, oder?“, fragte ich. „Leider nicht. Es tut uns wirklich sehr leid, Mr. Ackermann.“ Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch irgendwie wollte mir das nicht gelingen. Ich konnte nur an einen Satz denken: „Glaubst du, dass erst jemand sterben müsste, damit die Menschen verstehen, dass Homosexualität normal ist?“
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