Kapitel 12
Erens Pov:
Erster Ferientag! Was ich jetzt alles machen könnte. Zocken, schlafen, essen, im Bett liegen...
Aber nein! Ich stehe an einen heißen Nachmittag neben Levi auf einem dreckigen Bahnsteig aka dem Hauptbahnhof von Shinganshina bzw. der einzige Bahnhof. Levi fühlte sich wegen dem ganzen Schmutz unwohl und auch ich war froh, wenn wir wieder gehen können würden. Der Zug auf den wir warteten würde, wenn alles gut ging, in fünf Minuten hier einfahren. „Wieso kann diese Pferdefresse seinen Kumpel nicht selber abholen? Bin eh schon gespannt auf Idioten, der dumm genug ist um mit Jean befreundet zu sein“, murrte ich wütend, woraufhin Levi den Kopf schüttelte. „Ach Eren. Armer, dummer, unwissender Eren“, meinte er und klopfte mir dabei auf die Schultern. „Das sagst du nur, weil du Marco noch nicht kennst. Er geht auf dich zu, lächelt dich an, sagt »Hey, ich bin Marco!« und bevor du dich versiehst seid ihr Freunde. Jeder mag ihn und er mag Jeden, so war es schon immer“, erklärte er, doch ich zweifelte an der Aussage. Ich würde mich bestimmt nicht so leicht um den Finger wickeln lassen. Endlich fuhr der Zug ein und die Türen öffneten sich. Es stiegen nicht besonders viele Menschen aus und die meisten von ihnen waren in Levis und meinen Alter. Wahrscheinlich kamen die alle aus einem Internat und wollten die Ferien Zuhause verbringen. „Da ist er“, meinte Levi plötzlich und winkte einen großen Jungen mit kurzen, braunen Haaren, der gerade aus den Zug gestiegen war, heran. „Hey, Levi!“, rief der Junge, also wahrscheinlich Marco, und gab Levi die Hand. „Wie förmlich“, meinte der Kleinere und sah dabei auf seine Hand, doch Marco grinste nur. „Ich weiß doch, dass du nicht so gerne umarmt wirst, deswegen dachte ich der Händegruß würde reichen“, meinte er und wandt sich dann mir zu. „Hey, ich bin Marco!“ Er reichte auch mir die Hand und ich war zugegeben erstaunt von seiner Ausstrahlung. Vielleicht ließ ich mich ja doch leicht um den Finger wickeln. Zu dritt verließen wir den Bahnhof und fuhren mit dem Bus zu Marcos Haus. In dem Haus selbst war es so still, man hätte eine Stecknadeln fallen hören können. Seine Eltern waren wirklich arbeiten, so wie die Pferdefresse es gesagt hatte, doch das schien Sommersprosse nicht zu jucken. Er stellte seinen Koffer in den Flur ab und hing seine Jacke auf, doch seine Schuhe ließ er an, was Levi zu triggern schien. Nun durften wir für die nächsten drei Stunden Marcos Babysitter spielen und ihn von der Party fern halten, damit die Überraschung nicht ruiniert werden würde. Er verschwand in der Küche und und kurz darauf hörten wir ihn rufen: „Kann ich euch was anbieten?“ „Einen Scotch bitte“, meinte Levi scherzhaft und ich musste lachen. Was ich weniger lustig fand war, dass Marco dann mit einer Flasche Scotch wieder kam. „Marco, das war doch nur ein Scherz“, meinte Levi und ich konnte mir die Aussage, dass es später noch genug Alkohol geben würde, gerade noch verkneifen.
„Ich gehe mal Jean besuchen.“
„Kann ich Jean jetzt besuchen?“
„Ihr Beiden benehmt euch echt komisch.“
„Verheimlicht ihr was vor mir?“
So ging es die ganze Zeit über und Levi und ich hatten wirklich Mühe und Not ihn zurück zu halten. Marco versuchte in den Flur zur Haustür zu gelangen, doch ich klammerte mich an seinem Bein fest. „Du darfst mich und Levi nicht alleine lassen. Was sollen wir denn ohne dich machen?“, fragte ich mit weinerlicher Stimme, als Levi mir ein Zeichen gab, dass die Zeit eh rum war und wir sowieso jetzt zu Jean gehen mussten. Ernsthaft? Und wofür habe ich jetzt diese Show abgezogen? Ich ließ sein Bein los und kam wieder auf die Füße. „Andererseits können wir auch einfach mit dir zu Jean gehen!“, Ich zog einen leicht perplexen Marco mit in den Flur und Levi folgte uns.
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