3. Fremder Junge - Elias
Ich würde bald Leon Treffen. Er wurde dieses Wochenende endlich herkommen und ich kann ihn endlich in meine Arme schließen. Unsere Freundschaft hat sich in den letzten Wochen nur verbessert. Wir schrieben jeden Tag, aber irgendwann hatte ich mich getraut auch ein Herz zu schicken, natürlich nur als Bedeutung für Freundschaft. Das da mehr hinter steckte wusste niemand. Auch gab ich ihm immer öfters Komplimente, woraufhin er auch anfing mir welche zumachen. Wir hatten eine komische Freundschaft. Es war mehr als Freundschaft, aber keine Beziehung und ich wusste nicht was Leon wollte. Ich jedoch wollte eine Beziehung mit ihm. Ich liebte diesen Jungen, seine Art, sein Humor, wie er mit mir umging und auch seine Stimme. Als ich Leon noch nicht kannte, hätte ich gedacht man kann sich nicht übers Internet verlieben, vorallem wenn man sich nicht zeigt, doch irgendwie hat es geklappt, das ich mich in Leon verliebt hatte. Es gab keinen einzigen Tag, an dem ich nicht an ihn dachte. Es war ein Wunder, dass meine Freunde es nicht bemerkten. Ich war mir nicht sicher ob sie verstehen würden, dass ich ihn einen, sozusagen Fremden, verliebt bin und ob sie akzeptieren, dass ich auf Jungs stehe.
Meine Mutter wusste, das ich Interesse an Jungs habe und hat auch bemerkt das ich in Leon verliebt bin. Sie hatte mich mal gefragt, wie es mit der Liebe aussieht und dann hatte ich, ausversehen, ihr von einem ehemaligen Klassenkameraden vorgeschwärt. Leider wurde nichts draus, doch jetzt gab Leon, bei ihm war es anders, irgendwie intensiver. Manchmal sprach sie mich drauf an, doch die meiste Zeit ließ sie mich mit dem Thema in Ruhe.
Heute war ein Tag wo sie mich darauf ansprach. Erstaunlich ernst saßen wir uns gegenüber, als Mama das Schweigen brach. „Machst du dir Sorgen darüber, dass du ihm in echt nicht gefällt?” Erstaunt blickte ich sie an. Darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht. Ich überlegte kurz und antwortete, dass ich ein bisschen Angst hatte, aber wisse, dass ich ein toller Mensch bin. Daraufhin nickte meine Mutter stolz. Ihr war es immer wichtig, dass ich mich selbst liebte und nicht auf die Meinung andere hörte, was mein Aussehen angehe. Ich wollte gerade aufstehen, als Mama mich mit diesem Blick anschaute, dass sie noch nicht fertig seie. Was wollte sie denn noch fragen? Unruhig saß ich auf meinem Stuhl und je länger die Stille anhielt, je mehr nervöser wurde ich. Endlich unterbrach sie die unangenehme Stille. „Seit ihr zusammen?” fragte sie. Ich brachte nur ein „Was?” raus und starrte sie ungläubig an. Sie wiederholte ihre Frage, ob Leon und ich zusammen waren. Wir waren es nicht, leider. Es wäre schön wenn wir zusammen wären, aber ich wusste nicht was Leon wollte. Zudem wusste ich nicht ob Leon überhaupt auf Jungs steht, ob es überhaupt eine Chance gab. Ich schüttelte den Kopf und Mama sah mich verwirrt an. Wieso schrieben wir mit Herzen wenn wir nicht zusammen waren? Das war auch Mama's Frage, woraufhin ich antwortete, dass ich nicht wusste was Leon wollte. Ich konnte mich gerade so aus einem unangenehmen Gespräch retten, denn ich wollte ihr nicht erklären warum wir uns zum Teil wie ein Paar verhielten, aber nicht zusammen war. Das Problem dabei war, dass ich die Antwort selbst nicht wusste.
Ich wagte mich langsam immer ein Schritt näher an eine Beziehung, aber ich wusste nicht ob Leon es überhaupt bemerkte. Er sagte nichts dazu und macht mit. Er gibt mir Komplimente, dass ich Hübsch wäre, er schrieb mir auch mit Herzen, aber ob dahinter Liebe oder nur Freundschaft verbag wusste ich nicht. Meine Mama hatte mir geraten ihn einfach zu fragen, doch ich ich traute mich nicht. Ich hatte Angst unsere Freundschaft kaputt zumachen, dass das Wochenende dann richtig schrecklich werden würde. Andererseits würde ich mir Vorwürfe machen, wenn ich nicht fragen würde. Nach kurzem Zögern fragte ich ihn, was jetzt zwischen uns sei.
«green.konzerte»
Hey Leon, was ist jetzt zwischen uns?
«
green.love»
Wie meinst du?
«green.konzerte»
Wir sind mehr als Freunde, aber keine Beziehung. Ich hätte
kein Problem eine richtige
Beziehung einzugehen, was ist
mit dir? Ich möchte diese
Unsicherheit was du willst nicht
haben.
«green.love»
Ähm
«green.love»
So weiter machen wie vorher
geht nicht, oder?
«green.konzerte»
Ich weiß dann nicht wann die Grenze ist und was du überhaupt
willst.
«green.love»
Ich hab Angst. Ich kenne Leute, mir
wichtige Leute, die sowas nicht
akzeptieren. Ich weiß nicht ob ich das
kann.
«green.love»
Du bist mit einer der tollsten Menschen
die ich kenne, aber ich weiß nicht genau
was mit mir los ist. Ob ich es möchte,
verstehst du?
«green.love»
Aber das Treffen am Wochenende bleibt
trotzdem stehen?
«green.konzerte»
Ja, bleibt es.
«green.konzerte»
Dann also keine Herzen undso mehr.
«green.love»
Es tut mir leid.
Fassungslos staarte ich den Bildschirm von meinem Handy an. Er hatte nein gesagt. Leon wollte nicht. Ohne zu bemerken rollte eine Träne über meine Wange. Ich wusste nicht wie lange ich so saß, mein Handy festgekrallt, das man Angst haben könnte das es zerbricht, und die ganze Zeit auf den Chat schauend. Vielleicht hatte ich ihn nur überrumpelt. Leon hatte in der Zeit, in der ich hier saß, nichts mehr geschrieben. Inzwischen waren meine Augen vom heulen gerötet. Was ein Glück das mich Leon nicht so sah. Ich heulte, wegen einem fremden Jungen, der für mich mehr als Freundschaft geworden war.
Ein Klingeln streckte mich aus meinen Gedanken. Hoffnungsvoll schaute ich auf und enttäuscht stellte ich fest das es nur ein guter Freund, Chris, von mir war. Ich hatte die Hoffnung das es Leon war. Ohne nachzudenken, wie scheiße ich gerade aussah, ging ich ran. Chris fing an zu reden und stockte als er mich sah. Er hatte sofort bemerkt wie schlecht es mir ging. Ich wurde seine erste Priorität und er fragte mich was passiert ist, das ich so aussehe. Welcher Idiot mir das hinzugefügt hatte. Leise murmelte ich Leon. Erschrocken hielt ich die Hand vor mein Mund. Ich hatte mich ungewollt geoutet, auch wenn ich nicht wusste ob Chris es bemerkte. Chris war zwar ein guter Freund, aber manchmal etwas langsam im Hirn. Doch heute nahm er sich die Zeit und meinte ich soll ihm alles erklären und dass er für mich da sei, vorallem jetzt wo jemand mich verletzt hatte. So fing ich an ihm alles zu erklären, von Anfang an. Ich erklärte ihm wie alles anfing, das wir uns Treffen wollen, wie unsere Freundschaft mehr in Richtung Beziehung ging, wie und wann ich bemerkte, dass ich Leon liebe und zum Schluss, das ich ihn fragte ob wir in eine Beziehung gehen möchten, er jedoch nein sagte. Chris verkniff sich ein, der Dreckskerl ist das nicht Wert, da er bemerkte, dass Leon mir viel bedeutete. Es tat gut mal mit jemandem drüber reden zu können.
Chris hatte die Idee, dass ich Leon beim Konzert, bei Love is green, zufällig küssen soll. Jedoch wusste ich nicht, wie er darauf reagieren würde, wenn er schon keine Beziehung eingehen möchte. Was wenn ich eine Grenze überschreite, und Leon dann nichts mehr mit mir zutun haben möchte. Ich nahm mir vor die Idee nicht umzusetzen, sie blieb aber im Hinterkopf. Chris meinte, dass ich ihn küssen soll, damit er vielleicht klarer über seine Gefühle wird, was er möchte, ob er mich liebt. Vielleicht traut sich Leon mir dann an, warum er es nicht möchte, was genau mit seiner Familie und deinen Freunden los ist. Das schlimmste was passieren kann ist, dass ich Leon verliere. Leon, ein fremder Junge, für den ich mehr als Freundschaft fühlte. Der Kuss würde ein gewisses Risiko haben, vielleicht war es das Wert, aber eigentlich wollte ich es nicht machen. Es war nur nun mal die beste Idee, die wir haben.
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1281 Wörter. Wie findet ihr es?
Winnie
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