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Louis:
โNein, das kรถnnen Sie nicht machen!", beschwere ich mich laut und bin kurz davor, mein Handy gegen die Wand zu schmeiรen. Ich soll einen Mitbewohner bekommen, seit meinem Studienbeginn lebe ich alleine in diesem Zimmer, habe alles so eingerichtet und eingerรคumt, dass ich es wiederfinde und jetzt soll ich einen Mitbewohner bekommen. Wer weiร, wer das ist. Ein totaler Chaot? Jemand, der seine ganzen Sachen im Zimmer rumliegen lรคsst, der seine Zahnbรผrste nicht wegrรคumt und mich auslacht, weil ich blind bin und deswegen viele Ticks habe, um mein Leben zu durchstehen? Ich zรคhle die Schritte von meinem Bett bis zum Schreibtisch, genau so wie zum Badezimmer. Mein Handtuch liegt immer auf der Heizung eine Armlรคnge von der Dusche entfernt.
Mein Zimmer ist das einzige mit einer Dusche auf diesem Flur, die anderen mรผssen sich eine Sammeldusche teilen. Nur noch unten gibt es in den behindertengerechten Zimmern Duschen und generell Badezimmer. Alle anderen haben nur das Schlafzimmer, nichts anderes.
โMister Tomlinson, versuchen Sie es mit ihm. Wenn Sie nicht mit seiner Lebensweise klarkommen, suchen Sie das Gesprรคch mit ihm. Wenn selbst das nicht funktioniert, reden wir gemeinsam darรผber, aber versuchen Sie es.", entgegnet die Hausleitung, was mich leise stรถhnen lรคsst. โWann kommt er?", frage ich und drehe mich in meinem Bett auf den Bauch. โJeden Moment schรคtze ich."
โDas kann doch nicht Ihr Ernst sein?! Die zweite Hรคlfte ist mit meinen Sachen voll. Sie haben mir am Anfang versprochen, dass ich alleine bleiben werde!", rufe ich ins Telefon und schreie auf, als es an der Tรผr klopft. โEr wird ihnen helfen. Schรถnen Tag noch." Dann wird das Gesprรคch beendet und ich werfe mein Handy auf das Bett.
Dann klopft es nochmal und ich stehe auf, bevor ich stampfend zur Tรผr gehe und diese aufreiรe. โBist du mein neuer Zimmernachbar? Wenn ja, verpiss dich!", schnauze ich ihn an und will die Tรผr wieder zuknallen, jedoch stellt sich ein Schuh in diese.
โHarry?", frage ich beinahe hauchend, da mir das Aftershave plรถtzlich bekannt vorkommt. Ich habe es erst vor ein paar Stunden gerochen, als Harry mich zu meinem Haus begleitet hat. โLouis, du- ich-", stottert er und schiebt die Tรผr etwas auf, wรคhrend ich einen Schritt zurรผckgehe. โIch wusste nicht, dass du mein neuer Zimmernachbar bist.", sagt er dann und ich hรถre, wie die Tรผr geschlossen wird. โHarry, das geht nicht. Das Zimmer, hier kann ich mich frei bewegen, ich kenne hier alles in und auswendig. Ich kenne jede kleinste Ecke. Wenn du jetzt mit deinen Sachen hier ankommst, ruinierst du das alles. Ich habe meine Ordnung nicht mehr, ich muss alles neu lernen.", rede ich drauf los und gehe auf mein Bett zu.
โDas Bett, seit dreieinhalb Jahren steht es hier. Mir wurde versprochen, dass ich niemals einen Zimmernachbarn kriegen werde und jetzt kriege ich heute einen Anruf und dann stehst du plรถtzlich vor meiner Tรผr. Ich brauche das Bett so, wenn ich es wieder auseinander ziehe, fehlt mir ein Meter und dann kann ich mich nicht mehr nach sieben Schritten einfach so drauf fallen lassen. Dann sind es vielleicht acht oder neun Schritte. Ich kann das nicht, Harry."
Ich hรถre zwar, dass Harry auf mich zukommt, trotzdem zucke ich zusammen, als er sich neben mich setzt. โWenn ich gewusst hรคtte, dass du in dem Zimmer wohnst, wรคre ich in meinem geblieben. Aber der Typ ist grausam. รberall liegen seine Sachen herum. Selbst in meinem Bett und in meinem Kleiderschrank. Ich werde dir helfen, das alles wieder neu zu lernen. Ich weiร, wir kennen uns nicht, aber wir kรถnnen das Bett erstmal so stehen lassen. Ich werde mich nicht an dich kuscheln, zum mindestens gebe ich mein bestes. Sobald jemand von uns einen Freund oder eine Freundin hat, kรถnnen wir das Bett ja auseinander schieben, aber solange kann es so bleiben, wenn du das okay findest.", bietet er an, worauf ich schockiert in seine Richtung schaue. โIch bin schwul.", murmle ich als erstes und kriege rote Wangen.
โOkay, dann nur Freunde.", verbessert er sich grinsend und schweigt dann. โWenn es fรผr dich kein Problem ist, wenn das Bett so bleibt? Ich kann auch eine Decke dazwischen legen. Dann hat jeder seine Seite.", murmle ich und deute auf die linke Seite. โDu kannst auf der Seite schlafen, wenn du willst.", murmle ich dann und ziehe die Beine auf der Matratze an. โDankeschรถn. Am besten sagst du mir deine Regeln und ich versuche sie einzuhalten. Erste Regel, alles so stehen lassen, wie es hier ist.", sagt er dann, worauf ich leise seufze. โIch weiร es nicht, Harry. Es ist wohl oder รผbel auch dein Zimmer, sag bitte einfach, wenn du irgendwo was hinstellst oder was verรคndern willst. Ich muss mich nur dran gewรถhnen.", lenke ich dann langsam ein und lasse mich nach hinten fallen, bevor ich die Augen schlieรe.
โIch stelle meine Sachen erstmal auf den Schreibtischstuhl, okay? Ich habe nicht viel hier, erstmal nur Sachen fรผr eine Nacht. Den Rest werde ich in den nรคchsten Tagen holen.", sagt Harry dann und steht auf. Zum mindestens hรถrt es sich so an. โIm Badezimmer ist das oberste Regal frei. Ich komme da nicht dran, du kannst es erstmal benutzen, bevor ich dir noch ein anderes frei mache.", erklรคre ich und schirme meine Augen mit meinen Armen ab. โKlar, mach dir keinen Stress. Ich versuche alles erstmal da hin zu rรคumen, wo es dich nicht stรถrt." Ich nicke nur und seufze dann. โIch habe so spรคt nicht mehr damit gerechnet, dass jemand herkommt. Eigentlich wollte ich schlafen gehen. Es ist zwar erst kurz nach acht, aber ich habe einen anderen Tagesrhythmus, als ihr.", wechsle ich dann das Thema.
โAchso, ja. Ich wollte gleich noch etwas mit ein paar Freunden machen. Ich hรคtte dir ja angeboten, mitzukommen, aber schlafen ist auch toll.", entgegnet Harry, worauf ich mich wieder hinsetze. โDu wรผrdest mich mitnehmen?", frage ich dann, um nochmal sicher zu gehen und schaue hรถchstwahrscheinlich genau so geschockt aus, wie ich mich fรผhle. โKlar, wieso nicht? Immerhin sind wir jetzt Zimmernachbarn und ich finde, man sollte sich gut verstehen." Das ist ein Argument.
โAber ich wรผrde dich nur aufhalten. Ich bin blind, so dumm es sich auch anhรถrt, ich bin noch lange nicht selbststรคndig. Auch wenn ich es mir fast durchgehend einrede. Ich kenne die Strecken, die ich tรคglich zurรผcklegen muss, aber wenn es woanders hingeht, ist meine Schwester bei mir. Mit dem Blindenstock komme ich nicht klar, will es vielleicht auch nicht, aber-" Harry unterbricht mich mit einem undefinierbaren Laut und setzt sich dann neben mich. So dicht, dass ich sein Bein an meinem spรผre. โDu kannst mir vertrauen, Louis. Wenn du mit mรถchtest, werde ich fรผr dich da sein und dich leiten, wenn das okay ist. Ich weiร nicht, ob du die Bar unten am Pier kennst, aber da wollen wir hin. Sie ist ziemlich groร, aber trotzdem gemรผtlich. Ich werde nicht viel trinken, ich werde auf dich aufpassen.", entgegnet er dann und legt eine Hand auf meinen Oberschenkel, was ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut auslรถst.
Nach ein paar Sekunden Stille nicke ich und atme tief durch. โIch vertraue dir. Bitte mach keine Scheiรe.", murmle ich und beiรe mir auf die Lippe. โMache ich nicht." Daran muss ich glauben und hoffe, dass er nicht doch ein Serienmรถrder ist und mich irgendwo umbringen will.
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