Vom inneren der Klasse kehrte eine abrupte Stille ein,
während zugleich eine energische Stimme mich herein bat.

Ich öffnete die Tür zögerlich und wie erwartet stand ich mindestens 2 dutzend auf mich gerichteten Augenpaaren entgegen.

Na klasse ,
mein Alptraum war hiermit offiziell in Erfüllung gegangen.

Innerlich überreichte ich mir eine Urkunde , dass ich es mal wieder geschafft hatte, mich den peinlichsten Momenten auszusetzen.
Herzlichen Glückwunsch !

,, Du musst Claire Mc Guire sein ?"

Fragte die Klassenlehrerin, wobei sie mir auffordernd entgegen sah.

,, Ich - ich denke schon .."
stammelte ich ohne nachzudenken was ich da von mir gab und durch die Klasse ging ein Lachen.
Sie hob erstaunt eine Augenbraue, doch wieß mir dann einen der letzten freien Plätze zu.

Ich spürte die Blicke der Schüler förmlich an meinen Schritten kleben, als ich mich auf den mir angewiesen Platz setzte und mir ein braunhaariger Junge scheu entgegen lächelte , dabei war ich gefesselt von seinen Ozean grün / blauen Augen. Langsam setzte ich mich neben meinen äußerst gut aussehenden Tischnachbarn und schaffte es nun ihm ein süßes Lächeln zu schenken ...

Okay , okay es ist nicht ganz genauso gelaufen wie in einem dieser klischeehaften Liebesromanen , genauer genommen hatte sich keiner der Mitschüler für meine Schritte auf den Weg zu meinem Platzt interessiert und der gut aussehende Tischnachbar,

hatte sich in einen kleinen Nerd verwandelt, der versuchte mit seinem Finger durch die Nase den Weg in sein Gehirn zu finden.

Davon leicht angeekelt, setzte ich mich in einem sichern Abstand neben ihn und schluckte schwer , tatsächlich wäre mir diese schnulzige Liebesgeschichte von eben lieber gewesen, als dieser Alptraum der sich mir als
,,Mason"
vorstellte.

Meine beste Freundin ,
die ich leider zurück lassen musste ,
hätte jetzt bestimmt gesagt ,
schon am ersten Tag die Arschkarte zu ziehen ist ein schlechtes Omen und ich konnte ja nicht wissen wie recht sie gehabt hätte.

Gelangweilt sah ich mir meinen Stundenplan an, den ich immer noch verkrampft in meinen Händen hielt ,
gleich hatte ich eine Stunde Mathe dann eine kurze Pause und danach zwei Stunden Deutsch,
worauf nur noch eine Stunde Geschichte folgte.

Das klang für den ersten Tag zum Glück nicht einmal so schlimm, obwohl ich mir gewünscht hätte der Tage wäre jetzt schon beendet.

Bei dem weiteren Unterlagen , die mir der Direktor gegeben hatte befand sich ein Zettel für meine Mutter, eine Hausordnung, sowie eine Schulbuch Liste mit der ich heute Mittag gleich zur nächsten Bibliothek gehen würde.

Seufzend schweiften meine Blicke gelangweilt über die Mindestens 10 Bücher die ich mir besorgen musste ,
darunter einige Lektüren für Deutsch sowie English.
Da laß man schon so nicht gerne , da musste man auch noch Bücher auf anderen Sprachen lesen , das große Unwissen war da bei mir ja schon vorprogrammiert.

Vor allem konnten Bücher die man in der Schule las, nie spannend oder cool sein , stattdessen erreichten diese Rekorde in langweiliger Handlung sowie die unverständlichsten Sprachen.

Solche Bücher bei dem jedem Schüler zum erbrechen zumute war.

Erleichterung überkam mich, als das Klingeln mich aus meiner Tagträumerei weckte.

Ich stand auf und versuchte etwas unbeholfen erst einmal meinen Sachen zu ordnen, doch dann schmiss ich sie wie gewohnt einfach in meinen Rucksack ,
es half ja doch nichts wenn man am Anfang des Schuljahres probierte alles ordentlich zu machen , spätestens ab der 3 Woche endete eh alles in dem Großen Chaos.

Ich dachte an mein letztes Schuljahr zurück , ich hatte mich im letzten Monat nicht mal mehr getraut meinen Spind  zu öffnen da ich Angst hatte mir würde eine Lawine an Blättern und Büchern entgegen kommen ,
also hatte ich mein Chaos ganz einfach in den Spind meiner Besten Freundin Mia verlagert ,
worüber sie anfangs nicht sehr erfreut war....

Wenn ich es mir recht überlege habe wir dann das besagte Schließfach nie ausgeräumt. Sicherlich würde er irgendwann einmal im Museum ausgestellt werden, unter dem Spind der 200 Jahre lang nie geöffnet wurde.

Natürlich fiel  mir jetzt im Nachhinein auf, was für unnötige Gedanken ich mir damals gemacht hatte , wie schön es noch war als mein Chaos mein größtes Problem zu sein schien.

Als ich also aufstand, um mich mit den anderen Schülern auf den Gang zu drängen, wusste ich noch nicht das ich gleich meinem Schicksal in die Arme laufen würde oder eher gesagt seiner weit geöffneten Spindtür.

Mit einem lauten Knall lief ich direkt dagegen und mir schien es als würden alle Schüler auf dem Flur kurz den Atem anhalten und alles war still ,
doch es könnte auch einfach nur daran gelegen haben,
das ich etwas benommen ein paar Schritte zurück schwankte und mich panisch festhielt da mir schwarz vor den Augen wurde....
....

Die Stimmen um mich herum werden langsam wieder lauter und das erste was ich hörte, war ein herrisches :

,, Pass doch auf wo du hinläufst !" ..