Kapitel 27 - Eine entscheidende Nacht
Ich wollte mich schon mal vorher dafür "entschuldigen", dass ich in diesem Kapitel zwei Sichten eingebaut habe, ich mache das für gewöhnlich nie, aber in diesem Fall hatte es nur so gepasst. :D
Und noch dazu wollte ich endlich einmal danke an euch alle sagen. ♥ Ich habe schon letztens gesehen, dass wir die 1K Votes überschritten haben und ich finde es einfach unglaublich. Vielen, vielen Dank. ❤
Gut, genug geschleimt, viel Spaß beim leider schon vorletzten Kapitel dieser Geschichte. ♡ :3
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Lilys PoV:
Seit Harry auf der Welt war, hatte ich das Gefühl, ich musste mich um zwei Kinder kümmern. Natürlich war James reifer und erwachsener geworden, die Zeiten, der plötzliche Tod seiner Eltern durch Drachenpocken vor einem halben Jahr, das alles hatte ihn schon stark geprägt, doch er wäre nicht er, wenn er nicht ab und zu in sein altes Muster zurückfallen würde.
Heute würde der Kleine schon seinen ersten Geburtstag feiern und ich konnte es kaum glauben. Die Zeit war wie im Flug vergangen, doch sie hinterließ auch Narben, Schmerz und schlechte Erinnerungen. Auch auf uns hatte der dunkle Lord ein Auge geworfen, wir schienen ihm nicht zu passen, doch wir entkamen ihm immer, bevor noch etwas Schlimmeres passieren hätte können. Doch knapp war es jedes Mal.
Ich dekorierte den Geburtstagskuchen für den kleinen Harry mit einem Schriftzug, als ich Schritte hörte und plötzlich von hinten umarmt wurde. "Hallo, schönste Frau der Welt", hauchte mein Ehemann und drückte mir einen Kuss in den Nacken, während ich anfing zu lachen und ein leises "Spinner." murmelte. Schließlich drehte ich mich zu ihm.
Er wackelte mit zwei Geschenken in der Luft herum und grinsend verdrehte ich die Augen. "Du weißt, ich vertraue dir. Wenn du doch deinen Willen durchgesetzt hast, dann wird das sofort umgetauscht. Harry braucht keinen Besen, zumindest nicht jetzt. Er kann ja noch nicht mal sicher laufen, da braucht er erst recht noch nicht fliegen."
"Ist ja gut", meinte James und legte die zwei Päckchen auf die Küchentheke. "Wo ist unser kleiner Prinz denn überhaupt?"
"Er ist vorhin im Laufstall mit Leo dem Löwen eingeschlafen", erklärte ich ihm. Das Tier hatte er vor wenigen Wochen von Remus geschenkt bekommen. Da er schon die Dinge benannte und vereinzelt schon manche Sachen sagen konnte, hieß das Plüschtier eben Leo. Ohne den ging er auch nirgends mehr hin.
"Dann geh ich mal nach ihm schauen." Mit einem kleinen Kuss verschwand er auch schon Richtung Wohnzimmer.
Der große Uhrzeiger rückte auf die zwölf. Drei Uhr, nun sollten die eingeladenen Gäste langsam kommen. "Es hat keiner abgesagt, oder?", fragte James. Er hatte Harry auf dem Schoß, der interessiert blickend sein neues Buch durchblätterte und immer wieder auf Bilder deutete, wovon er den Namen kannte, wie die Sonne oder den Mond.
"Doch, Alice und Frank. Neville hatte ja gestern Geburtstag und heute wollten sie feiern. Es tut ihnen wirklich leid, das Geschenk wollen sie aber nachreichen." War nicht nötig, doch wenn die beiden darauf bestanden, änderten sie ihre Meinung auch nicht mehr.
Ich setzte mich neben meine Jungs aufs Sofa und strich dem Kleinen liebevoll über den Schopf. Er sah auf und lächelte mich an. "Was sagst du dazu, dass Sunny heute kommt? Freust du dich?"
Seine Augen weiteten sich, er schien glücklich. "Sunny! Sunny!" Er klatschte in seinen kleinen Hände, das Buch wäre zu Boden gefallen, hätte James nicht noch schnell reagiert. Wir lachten beide leise, als es aufploppte und Mary und Remus nur wenige Meter entfernt auftauchen.
Meine beste Freundin verlor kurz fast das Gleichgewicht und schmiss die Wohnzimmerlampe um, die mit einem Knall auf dem Boden aufkam. "Putt putt", war Harrys Kommentar dazu, doch die Brünette ließ den Zauberstab schwingen und einen Wimpernschlag später stand die Lampe wieder heil an ihrem Platz. "Hat keiner gesehen", meinte sie und zwinkerte unserem Sohn zu, bevor Remus und sie zu uns traten und uns begrüßten.
Ich stand auf, um den Kuchen aus der Küche zu holen und als ich zurückkam, standen weitere drei Personen im Wohnzimmer. Rose und Sirius lachten gerade, als sie sahen, wie ihre Tochter zu Harry rannte und ihn drückte. "Happy Birthday, Harry!" Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Oft wollten sie sich gar nicht mehr trennen und klammerten sich aneinander, sodass wir Schwierigkeiten hatten, unseren Sohn nach Hause zu bringen oder andersrum.
"Hey, Lily", meinte nun Rose, die sich zu mir umgedreht hatte und umarmte mich. Sirius folgte ihrem Beispiel. Dann ging er in die Hocke und rief seinen Patensohn zu sich. "Hey, Harry, komm mal her. Ich hab was Tolles für dich", meinte er und augenblicklich tapste der Angesprochene mit nicht ganz sicheren Schritten zu ihm, schaffte es aber, ohne auf dem Weg einmal auf den Po zu plumsen. Sirius gab ihm sein Geschenk und die Augen des kleinen Mannes begannen wieder voller Freude zu leuchten.
"Und was sagt man da zu Onkel Sirius und Tante Rose?", fragte ich und er schien kurz überlegen zu müssen, doch dann bedankte er sich und riss das Geschenkpapier gleich an Ort und Stelle auf. Als ich erspähte, was sich darin befand, schnappte ich nach Luft. Das meinte er doch nicht ernst! "Sirius, das ge-..."
"Hey, cool!", schnitt mir James das Wort ab und grinste bis über beide Ohren. In dem Geschenk befand sich genau das, was ich überhaupt nicht leiden konnte, zumindest nicht in diesen jungen Jahren.
"Rose, du befürwortest das auch noch?", fragte ich entsetzt, da das Geschenk ja scheinbar von beiden stammte. Und ich dachte Rose wäre vernünftiger?
"Ich war auch dagegen", beruhigte sie mich, "aber wenn sich Mr. Black sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er das auch durch, das weißt du doch selbst." Da seufzte ich. Richtig. Bei James war es oft nicht anders, doch ich war genauso ein Sturkopf, was die Sache oft nicht erleichterte.
"Also ich weiß nicht, was ihr habt. Ist doch toll. Es heißt ja nicht, dass er morgen schon auf dem Besen sitzen muss, aber mit fliegen und Quidditch kann man nicht früh genug anfangen", mischte sich Mary grinsend ein und die zwei besten Freunde stimmten ihr zu. Remus hielt sich raus und ergeben seufzte ich erneut.
Ich liebte sie ja alle, doch manchmal kosteten sie wirklich meine letzten Nerven.
***
"Und noch ein Flugzeug, bruuumm", kam es von James, der gerade Harry fütterte, welcher daran sichtlich amüsiert schien. Ich lehnte mich lächelnd an den weißgestrichenen Türrahmen der Küche und beobachtete die beiden. Meine Jungs, mein Ein und Alles. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie tun sollte, auch wenn ich mir damals nie erträumen gelassen hätte, dass ich mal Kinder mit James Potter haben würde. Zu diesem Thema, musste ich auch nochmal mit James sprechen...
Der Teller leerte sich, Harry trank aus seiner Flasche, dann schien er satt zu sein. Mein Ehemann zwickte ihm ganz sanft in das gewölbte Bäuchlein, sodass er kicherte. Er fing das Gesicht seines Vaters zwischen seinen kleinen Händen und lachte, als dieser Grimassen schnitt.
In der Zwischenzeit räumte ich den Tisch leer und drehte mich daraufhin wieder um. "So mein Schatz, jetzt kannst du noch ein paar Minuten spielen und dann geht's ab ins Bettchen, verstanden?"
"Ach Lily, ich dachte, heute darf ich etwas länger aufbleiben", antwortete James gespielt traurig, woraufhin ich lachen musste. "Nicht du, Trottel."
Vorsichtig nahm ich Harry aus dem Hochstuhl und ließ ihn runter. Er tapste sofort aus der Küche. James lief ihm nach und ich folgte, nachdem ich unserem Kater Katzenfutter in den Napf gelegt und das Wasser aufgefüllt hatte. Dieser Faulpelz schlief die meiste Zeit am Tag, kam nur, wenn er Futter roch, doch nachts verschwand er aus der Klappe.
Im Wohnzimmer setzte ich mich auf das Sofa und beobachte, wie Harry mit Leo im Arm den gepunkteten Ball hin und her rollte. James ließ sich neben mir sinken und lehnte sich zurück. Er legte den Arm um mich und so kuschelte ich mich leicht an ihn. "Ich musste heute Mittag stark an Petunia denken, als ich mit Harry spazieren war. Auf dem Spielplatz war eine Frau, die klang genau wie sie. Zumindest das, was sie sagte. Verwöhnte ihren kleinen Sohn und war überfürsorglich. Sie rannte sofort zu ihm, nachdem er im Sandkasten hingefallen war und gerade wieder aufstehen wollte", erzählte ich von meinen Erlebnissen und James schüttelte leicht den Kopf. "Man kann es echt übertreiben, so wie deine Schwester. Schlimm genug, dass dieser kleine, verwöhnte Fettklops gesetzlich mein Neffe ist..."
"Ach sei doch nicht so böse."
"Ist doch bloß die Wahrheit." Und leider hatte er damit auch irgendwie recht. Babys und Kleinkinder waren allgemein pummeliger, aber bei Dudley merkte man, dass das einfach an Tunia und Vernon lag. Vermutlich war es aber gut, dass wir keinen Kontakt mehr hatten, auch wenn es etwas weh tat. Als Kinder hat uns nichts trennen können und wir konnten uns alles erzählen, doch dann trat Sev-... Snape in mein Leben und die ganze Magie. Von dem hatte ich auch nichts mehr gehört oder gesehen. Es störte mich aber auch herzlich wenig, es war gut, wie es war.
"Nächstes Jahr werde ich mit Harry rumlaufen und die Leute erschrecken, damit er die vielen Süßigkeiten einkassieren kann", wechselte James dann grinsend das Thema und schwang den Zauberstab. Augenblicklich saß Harry im Fledermauskostüm vor uns auf dem Boden. "Vielleicht so?" Er schwang nochmal. "Oder doch so?" Nun sah der Kleine wie Graf Dracula in Mini-Format aus. Ich kicherte und schüttelte den Kopf.
"Alles zu niedlich, James", kommentierte ich und er zauberte ihm wieder anständige Kleidung und legte den Stab auf den Wohnzimmertisch.
"Er ist ein Baby, was erwartest du?", fragte er schließlich an mich gewandt.
"Nichts, ich wollte bloß ehrlich sein", meinte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann erhob ich mich und lief auf Harry zu. Er schien zu wissen, was ich wollte und streckte seine Arme nach oben, damit ich ihn hochnehmen konnte. "So mein Prinz, jetzt ist wirklich Schlafenszeit. Sag Daddy noch gute Nacht und dann können wir hoch."
"Nacht, Daddy!", rief er und winkte ihm, mit dem Plüschlöwen in der Hand, zu.
"Gute Nacht, Harry, und schlaf gut."
Ich lief mit ihm auf dem Arm in den Flur und setzte den Fuß auf die erste Treppenstufe, als ich Geräusche von draußen hörte. Gerade als ich nachsehen wollte, lief James aus dem Wohnzimmer und meinte, er würde das erledigen, weshalb ich meinen Weg fortsetzte und die Treppe hochstieg.
Plötzlich hörte ich lautes Poltern von unten, die Tür brach auf und James keuchte entsetzt auf. Was war da los? "James?!"
"Lily, nimm Harry und lauf. Er ist es. Schnell, geh, ich halte ihn auf!" James angsterfüllte Stimme, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, doch was er sagte, realisierte ich erst einige Sekunden später. "JAMES, NEIN!" Aber von oben erkannte ich ein grünes Leuchten, einen dumpfen Aufprall auf dem Boden und ich drücke Harry näher an mich heran. James... Er hat James getötet!
Tränen steigen auf, doch ich rannte weiter in Harrys Kinderzimmer, setzte ihn in den Laufstall und schloss die Tür zu. Im Moment war ich schrecklich überfordert. Er nahm mir das, was mir Halt gab, den Menschen, den ich über alles liebte.
Schluchzend setzte ich mich an die Gitterstäbe und sah meinen ratlos schauenden kleinen Sohn an. Er verstand es nicht, aber auch er spürte, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. "Du wirst so sehr geliebt", flüsterte ich ihm Mut zu. "Mummy liebt dich. Daddy liebt dich. Vergiss das nie. Du musst jetzt stark sein. Du musst jetzt mutig sein." Seine Augen wurden wieder größer und sanft strich ich ihm über die Wange. Er würde überleben, dafür würde ich sorgen.
Die Schritte von draußen kamen näher, ich richtete mich auf und drehte mich mit erhobenen Zauberstab um. Ich würde alles tun, um meinen Sohn zu schützen, und wenn es auch mein Leben kosten würde.
Die Holztür wurde aufgeschlagen, eine Gestalt in Umhang und Kapuze trat ein. Mein Herz raste vor Angst, doch ich bleib vor Harry stehen, rührte mich keinen Zentimeter. Ihn würde er nicht kriegen.
"Zur Seite, du wertloses, dummes Schlammblut!" Es lief mir wie ein kalter Schauer über den Rücken. Leicht schüttelte ich den Kopf, meine Knie zitterten.
"Niemals", sagte ich überraschend fest. Vermutlich war es der Beschützerinstinkt. "Sie werden Harry nicht bekommen!"
"Dann bleibt mir wohl keine andere Wahl..." Voldemort hob seinen dünnen Arm, zielte mit dem Zauberstab genau auf meinen Brustkorb und sprach die Worte aus, die mich umfallen und meine Augen für immer schließen ließen; "Avada Kedavra!"
~ ~ ~
Sirius PoV:
"Sie schläft", meinte Rose, als sie zurück in unser Schlafzimmer kam und zum Schrank lief, um sich Klamotten herauszuziehen. "Ich gehe noch schnell duschen und dann..." Sie brach ab, als sie mich sah, auf dem Bettrand sitzend, die Wand anstarrend und sichtlich angespannt. "Sirius, was ist los?"
Sanft berührte ihre Hand meine Schulter und ich sah auf. "Ich... weiß nicht, Rose. Ich habe plötzlich so ein komisches Gefühl. Es fühlt sich an, wie ein Knoten im Magen. Irgendwas scheint nicht in Ordnung zu sein", sprach ich aus, was mich bedrückte und stand auf.
"Das haben wir doch alle mal, vor allem in diesen Zeiten. Wir machen uns verrückt, weil wir schon so viele Leute verloren haben. Es wird alles in Ordnung sein", meinte sie, wollte mich beruhigen. "Und der Streit mit Remus kommt bestimmt auch noch dazu."
Ich hatte ihn beschuldigt, ein Spion zu sein. Es sprach einiges dafür, beziehungsweise war es leicht möglich. Auf der anderen Seite konnte ich mir nicht vorstellen, dass einer meiner besten Freunde zu soetwas fähig wäre. "Vielleicht hast du Recht." Ich gab klein bei, damit auch sie sich beruhigte. Innerlich glaubte ich aber nicht daran, mein Gefühl täuschte sich so gut wie nie.
"Kann ich duschen gehen, ohne dass du irgendetwas Dummes anstellst?"
"Klar..."
"Na komm, Kopf hoch." Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange, drehte sich um und lief anschließend Richtung Badezimmer. Ich wartete, bis ich das Wasser laufen hörte, dann schnappte ich mir meinen Zauberstab, die Jacke von der Garderobe, schlüpfte in ein Paar Schuhe und apparierte nach Godric's Hollow. Ich wollte nur sichergehen und nichts Dummes anstellen.
Mit zügigen Schritten, verließ ich die Seitengasse und rannte in Richtung des potterschen Grundstückes. Schon aus der Ferne, erkannte ich die eingebrochene Tür, ein Zeichen, das mich schneller laufen ließ. Was bei Merlins Bart war passiert? Mit zittrigen Knien und gehobenen Stab, betrat ich vorsichtig das Haus, machte ein paar Schritte, bis ich erschrocken stehen blieb.
"James...", hauchte ich. Mein bester Freund lag mit offenen Augen völlig starr auf dem Boden, ich brauchte ihn nicht mehr schütteln, keinen Puls mehr fühlen wollen, den es nicht mehr gab. James war tot. Viel zu geschockt war ich, um irgendetwas zu tun, gar zu weinen, doch plötzlich rauschten mir zwei Namen durch den Kopf; Lily und Harry.
Vorsichtig stieg ich über den leblosen Körper, erreichte die Treppe, stieg hinauf. "Lily!", rief ich, hatte Hoffnung, dass sie entkommen waren. Ich blickte ins Badezimmer, ins Schlafzimmer der beiden, doch nichts. Für einen kurzen Moment, sah es aus, als wären beide weg, doch dann erkannte ich die gewaltsamen Spuren an der Kinderzimmertür. Ein Kloß steckte in meinem Hals, ließ mich kaum atmen, doch meine Beine liefen wie automatisch auf diesen Raum zu, ich stieß die Tür vorsichtig auf und erlebte den zweiten Schock. "Das darf doch nicht... Lily..."
Still und leise stiegen die salzigen Tränen in meine Augen, suchten den Weg über meine Wangen. Er hatte sie erwischt, hatte sie ausgelöscht, sie mir einfach genommen.
"Siwus", ertönte plötzlich die leise Stimme meines kleinen Patensohnes. So nannte er mich immer, da er meinen Namen noch nicht richtig aussprechen konnte.
Mein Blick glitt zu ihm, mir fielen wohl hunderte Steine vom Herzen. Er lebte und war nicht verletzt. "Harry", flüsterte ich und ging zu ihm hinüber. "Du musst hier weg, ich..." Moment mal...
Das Fenster zeigte die Straße vor dem Haus, welche nur von dem flackernden Licht der Laternen beleuchtet wurde. Draußen stampfte eine kleine, nicht ganz schlanke Person herum und blickte immer wieder auf das Haus. Das gibt's doch nicht...
Mit viel Mühe und drei Anläufen brachte ich einen Patronus zustande, schickte ihn zu Dumbledore, um ihn herzuschicken. Harry braucht Schutz, er würde wissen, was zu tun ist. In der Eile, legte ich einen kleines Schutzschild auf mein Patenkind, drehte mich um und versuchte so schnell wie möglich aus dem Haus zu kommen.
Die kühle Nachtluft stieß mir entgegen, doch mein Körper war voller Adrenalin. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und links. Wo zum Teufel war er hin? "Pettigrew du miese Ratte!", schrie ich wütend, erblickte einen Schatten, der um die Ecke bog und ich rannte hinterher. Als ich ihm dicht auf den Fersen war, konnte ich ihn genau erkennen. Peter, einer meiner besten Freunde, war ein elender Verräter. Und ich Mistkerl hatte Remus verdächtigt! "BLEIB STEHEN!"
Auf einer offenen Straße blieb er zehn Meter von mir entfernt stehen, richtete den Zauberstab auf mich, ich tat es ihm gleich. "Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?", fragte ich ihn laut.
Seine Hand zitterte, er schien nach Worten zu suchen. "Ich... Sirius, ich hatte keine andere Wahl!"
"KEINE ANDERE WAHL?"
"Ich musste es tun, ich..."
"Sei still, Peter!" Ich konnte dieses jämmerliche Gestammel nicht mehr hören. "Am Besten wir holen jetzt die Auroren und dann erzählen wir ihnen, was du getan hast!"
Doch der Verräter schüttelte den Kopf, nuschelte etwas Unverständliches und augenblicklich wurde ich von meinen Beinen gerissen. Schützend hob ich die Arme über den Kopf, als die gesamte Straße explodierte. So plötzlich wie es auftauchte, war es auch wieder vorbei. Menschengeschrei war zu hören, doch durch den ganzen Staub erkannte ich rein gar nichts.
Hustend stand ich auf, blickte die Straße entlang. Peter war weg, ich hörte immer noch Menschen, die schrien und als der Rauch weniger wurde, deuteten sie auch auf mich. Steif vor Schock, konnte ich mich nicht rühren, erst als ich umgeworfen und festgehalten wurde, realisierte ich, was geschehen war...
Peter Pettigrew hatte es geschafft, mich schuldig aussehen zu lassen.
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