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Alice
Langsam erhebt er sich und ich muss zu ihm hochsehen. Er steht vor der Wohnungstür und ich ein paar Stufen unter ihm. Mein Herz rast immer noch wie verrückt und die Tatsache, dass er vor meiner Tür wartet, obwohl er noch nie hier war geschweige denn weiß, wo ich wohne, macht mich wütend.
„Woher weißt du wo ich wohne?", frage ich ihn irritiert und ziehe die Stirn in Falten. „Oh mein Gott, bist du jetzt etwa zum Stalker geworden?" Jayden legt den Kopf schief, stemmt die Hände in die Hüfte und seufzt leise. Er trägt wieder einen Anzug und ich frage mich, wann ich ihn zum letzten Mal in normalen Klamotten gesehen habe.
„Jetzt mach mal halblang.", sagt er. „Ich habe gestern deine Freundin auf dem Unigelände zufällig getroffen und sie höflich gebeten, mir deine Adresse zu geben. Sie hat sie nur rausgerückt, nachdem ich ihr versprochen habe, dir das nicht zu erzählen, dass ich die Adresse von ihr habe" Jayden stoppt kurz, sieht nachdenklich an mir vorbei und winkt ab. „Egal, sag ihr einfach nichts."
Ich verdrehe die Augen und verfluche Emma für ihr großes Mundwerk. Sie kann echt hinterhältig sein. Aber sie weiß ja von allem dem nichts, dass es zwischen uns fies zu Ende gegangen ist. Wahrscheinlich dachte sie, er will mich romantisch überraschen oder so. Tja, Überraschung gelungen.
„Höflich?", frage ich nach und ziehe eine Braue hoch.
„Ja höflich." Jayden erwidert kurz stumm meinen Blick, aber dann fährt er sich durch die Haare und seufzt wieder. „Hör zu, ich weiß, dass du mich nicht sehen willst. Aber ich gehe erst dann, wenn wir geredet haben."
Ich zucke mit den Schultern. „Dann mache es dir hier draußen schon mal bequem. Könnte eine Weile dauern.", antworte ich und verschränke die Arme vor der Brust.
Bevor Jayden etwas erwidern kann, wird neben ihm eine Wohnungstüre geöffnet. Unsere Nachbarin Mrs. Hilton tritt heraus, während sie leise vor sich hin summt. In letzter Zeit habe ich sie selten getroffen, da sie schon über achtzig ist und Probleme mit der Hüfte hat, dennoch ist die Frau im Kopf fit als wäre sie dreißig.
Wir sehen ihr dabei zu wie sie mit ihrem Gehstock heraustritt, die Türe absperrt und sich dann zu Jayden umdreht, der genau neben ihr steht. Ihre unzähligen Falten verformen sich sofort zu einem weichen glücklichen Gesichtsausdruck, als sie Jayden entdeckt.
„Oh, guten Tag junger Mann.", tadelt sie gut gelaunt und humpelt dann an ihm vorbei. Erst als sie ein paar Stufen geschafft hat, fliegt ihr Blick auf mich.
Warm lächelt sie mich an und bleibt neben mir stehen. Stumm dreht sie sich wieder zu Jayden um, mustert ihn lächelnd dann sieht sie mich wieder an. „Alice Schätzchen, warum lassen Sie denn so ein Prachtexemplar vor der Türe warten? Ich an Ihrer Stelle würde mir den sofort krallen.", flüstert sie mir zu, aber Jayden hört jedes Wort davon.
Ich verkneife mir ein Lächeln und nicke dann. „Ich wünsche Ihnen auch einen schönen Tag, Mrs. Hilton."
Sie krallt sich am Geländer der Treppe fest und humpelt die Stufen hinunter. Als sie fast außer Hörweite ist, murmelt sie vor sich hin: „Was würde ich darum geben nochmal jung zu sein."
Ich wende mich wieder Jayden zu, der ein sanftes Lächeln auf den Lippen trägt und leise in sich hineinlacht. Dann zuckt er unschuldig mit den Schultern. „Du hast die nette Dame gehört. Sie hat sich sehr weise angehört, du solltest ihren Rat befolgen."
Ich hole meine Schlüssel hervor, spiele mit den Händen damit und sehe zu Jayden hoch. Er erwidert stumm meinen Blick. Fieberhaft überlege ich ob ich nach alledem bereit bin, ihn in die WG zu lassen. In mein heiliges Reich. Ich habe Glück, dass die Mädels nicht zu Hause sind, sonst wäre alles aufgeflogen. Jayden habe ich nie von der Abmachung mit Kat und Rose erzählt.
„Komm schon, Alice. Lass mich rein.", bittet er, als er merkt, dass ich immer noch mit mir hadere.
Aber ich gebe meinen inneren Kampf auf und schüttle den Kopf. „Selbst wenn ich wollte kann ich dich nicht ewig ignorieren.", sage ich und werfe ihm nochmal einen prüfenden Blick zu. Ich gehe die letzten Stufen hoch und sperre die Wohnungstür auf. Jayden folgt mir in die WG, während ich mir die Jacke ausziehe und meine Tasche zur Seite stelle. Ich drehe mich mit verschränkten Armen zu ihm um und mustere ihn. Er hat beide Hände in den Hosentaschen vergraben und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen. Ich ignoriere die Tatsache, wie verboten gut er in seinem dunklen Anzug aussieht und konzentriere mich auf das wesentliche. Nämlich darauf, dass er ein Arsch ist.
„Also wenn du was zu sagen hast, mach schnell. Die Mädels kommen bald nach Hause.", erkläre ich ihm und achte auf meinen kühlen Tonfall. Er soll bloß nicht merken, dass mich seine Anwesenheit aus der Fassung bringt. Denn sie bringt mich ziemlich aus der Reihe. Ich hätte nie gedacht, dass er wirklich mal diese Wohnung betreten wird. Aber er steht keine zwei Meter vor mir und ich weiß nicht, ob ich darüber froh sein soll oder nicht.
Ich lehne mich an die Arbeitsfläche hinter mir an und verschränke die Arme. Jayden reißt den Kopf herum und sieht mich fragend an. „Wäre das denn so schlimm?"
Langsam nicke ich. „Ja, sie dürfen nichts von dir erfahren, weil wir eine Abmachung haben, dass wir zurzeit nichts mit Kerlen anfangen. Also wäre es nicht so günstig, wenn sie dich hier sehen."
Jayden verzieht noch mehr sein Gesicht. „Also du vögelst die ganze Zeit deinen One-Night-Stand-Schrägstrich-Professor, während du deine Freundinnen anlügst?", sagt er und untermalt seine Verwirrung mit einer Handbewegung.
Wieder nicke ich langsam. „Wenn man es so ausdrückt hört es sich etwas hinterhältig an, aber ja."
Ich kann zusehen wie Jayden ein Lachen unterdrücken muss. Wie kann er nur lachen? Mir ist wirklich nicht nach Lachen zumute. Mir würden andere Dinge einfallen, die ich jetzt lieber tun würde.
Jayden kommt ein paar Schritte weiter in den Raum und ich verkrampfe mich. Er bewegt sich so geschmeidig und selbstsicher, dass es mich wütend macht und zugleich anturnt. Ich habe Jaydens Selbstbewusstsein schon immer bewundert.
Dann spüre ich seine harten Blicke auf mir und ich presse meine Lippen aufeinander. Langsam sehe ich hoch und finde sofort seinen Blick. Die wütenden Augen, in die ich gestern geblickt habe sind verschwunden. Aber ich habe keine Ahnung was in ihm vorgeht. Vielleicht habe ich das nie gewusst. Ich schätze mal ich habe es mir eingebildet zu wissen was er fühlt oder denkt.
„Zwischen Dakota und mir läuft nichts.", beginnt er schließlich.
Für ein paar Sekunden erwidere ich still seinen Blick und habe keine Ahnung was ich denken soll. „Jetzt nichts mehr oder ist die ganze Zeit während das mit uns war nichts gelaufen?"
„Seit drei Jahren nicht mehr. Wir haben vor drei Jahren Schluss gemacht.", erklärt er sachlich.
„Und warum hast du mich dann in dem Glauben gelassen, es würde was laufen zwischen euch?", frage ich. Shit, meine Stimme ist brüchig und ein unerträglicher Kloß bildet sich in meinem Hals.
Seine Augen gleiten über mein Gesicht, dann spricht er weiter: „Weil ich wütend war. Ich war wütend, weil du plötzlich aufgetaucht bist und uns so gesehen hast. Ich wusste, wie das rüberkommen würde, aber ... es war nichts zwischen uns."
Ich nicke langsam mit dem Kopf, aber ich bekomme keine Worte heraus. Dann höre ich seine Stimme wieder. „Und weil mich deine Worte wütend gemacht haben. Das was du zu mir gesagt hast, über uns ... war beschissen zu hören. Und ich frage mich die ganze Zeit ob du das ernst gemeint hast."
Mein Kopf hebt sich und ich sehe in seine wachsamen Augen, die mich scharf mustern. „Was? Dass wir bloß Spaß hatten und dass das alles nichts Ernstes zwischen uns war?" Den Kampf gegen die Tränen habe ich verloren. Eine Träne kullert langsam über meine erhitzte Wange hinab. Doch als er nichts sagt, rede ich weiter: „Ich wollte bloß wissen, ob du es so siehst. Aber du hast mir relativ schnell zu gestimmt, also frage ich mich was wir noch reden sollen."
„Weil das nicht stimmt, was ich gesagt habe. Für mich war es nicht nur belangloser Sex, ich ..." Er stoppt und fährt sich mit beiden Händen übers Gesicht, dann stöhnt er auf. „Verdammt, Alice. Ich habe dir schon nach unserer ersten Nacht gesagt, dass ich dich kennen lernen will. Das hätte ich nie zu einer Frau gesagt, mit der ich bloß Spaß im Bett haben will."
Eine Stille breitet sich über uns aus. Ich habe keine Ahnung was ich sagen soll. Ich wollte ihm so viele Dinge an den Kopf werfen, aber plötzlich ist alles weg. Ich dachte wir würden uns wieder streiten, aber dass Jayden so ruhig bleibt überrascht mich. Dass er tatsächlich nichts mit seiner Ex am Laufen hat erleichtert mich ungeheuer, aber trotzdem bin ich wegen seinen Worten und seinem Verhalten verletzt.
„Warum war sie dann an dem Tag in deiner Wohnung? Halbnackt?", frage ich schließlich.
„Sie ist am Sonntag ziemlich fertig vor meiner Tür gestanden. Ich wollte sie so nicht nach Hause schicken, also habe ich sie hereingebeten und wir haben geredet. Nachdem es ihr besserging, bot ich ihr an, dass sie über die Nacht bleiben kann. Ich habe sie in meinem Bett schlafen lassen, während ich mich auf die Couch gelegt habe."
„Und zwischen euch ist wirklich nichts passiert?", frage ich ihn. Mein Vertrauen in ihn hat einen ziemlichen Knacks abbekommen. Ich muss es einfach genau wissen.
Jayden sieht zu Boden, presst die Lippen aufeinander und atmet schwer. Ich spüre wie sich mein Magen dreht, lasse ihn aber nicht aus den Augen. „Wir haben uns geküsst.", gibt er leise zu.
Benommen nicke ich und wische mir die Tränen weg. Ich gebe einen verächtlichen Laut von mir und schüttle den Kopf. Ich hätte es wissen müssen.
„Willst du noch was von ihr?"
Jayden schüttelt den Kopf. „Nein, das ist vorbei.", sagt er deutlich. „Der Kuss ging von ihr aus. Aber ich habe ihn abgebrochen und ihr gesagt, dass das nicht geht.", erklärt er hastig. „Alice, bitte. Ich habe ihr von dir erzählt, sie weiß von dir Bescheid."
Ich sehe ihn an und ziehe meine Augen zusammen. „Ach ja? Du hast deiner Ex erzählt, dass du es mit einer von deinen Studentinnen treibst?"
Jayden lässt müde die Schultern sinken. „Nein, aber ich habe ihr gesagt, dass ich jemanden kennen gelernt habe."
„Ich glaube es ist besser, wenn du wieder gehst.", bringe ich hervor und sehe an ihm vorbei. Sein Anblick schmerzt und ich weiß nicht wie lange ich ihn noch aushalten kann.
Im Augenwinkel sehe ich wie er näherkommt. Ohne mich zu wehren lasse ich es zu, dass er mich berührt. Seine Hand hebt sich und legt sich an mein Kinn. Meine Wangen sind immer noch nass und ich verfluche mich dafür, dass er es immer wieder schafft, dass ich Tränen vergießen muss.
„Alice, sieh mich an.", haucht er leise. Aber es ist keine Bitte, sondern Befehl. Die Luft zwischen uns erhitz sich in Sekundenschnelle. Ich spüre seinen heißen Atem wie er über meine Haut hinwegstreift und ich Gänsehaut bekomme. Sein unverkennbarer Duft, den ich so sehr liebe dringt zu mir hindurch und mir wird klar, wie sehr ich ihn vermisst habe. Seine Finger drücken meinen Kopf nach oben und zwingen mich, dass ich zu ihm hochsehe. Seine Augen blitzen auf, als sie auf meine treffen. Neugierig mustern sie mich, während ich krampfhaft den Kloß in meinem Hals hinunterschlucke. „Ich gehe erst, wenn du mir sagst, ob ich noch eine Chance habe. Denn wenn du es immer noch nicht verstanden hast, du warst nicht bloß eine Ablenkung für mich.", flüstert er. Sein Daumen gleitet über meine Unterlippe und ich erschaudere unter seiner zarten Berührung. „Du bist so viel mehr."
Mein Herz rast schneller, als die Worte seinen Mund verlassen. Ich spüre jeden Atemzug, der über seine Lippen kommt und ich nehme jede Berührung von ihm wahr. Meine Haut brennt unter seinen Berührungen und ich frage mich ob ich diesem Mann jemals wiederstehen kann.
Jayden lehnt sich ein Stück vor und ich senke den Kopf weg. Seine Lippen berühren meine Schläfe und sofort reagiert mein Körper. Als würde er mir eine Antwort auf meine Frage geben.
Jaydens Hand lässt mein Kinn los und er stützt sich mit beiden Händen hinter mir an der Arbeitsfläche ab. Ich sehne mich nach ihm, und wie. Aber ich will nicht einfach so nachgeben und mich ihm vor die Füße schmeißen. Er hat mich verletzt und das soll er wissen.
„Die letzten Tage waren richtig beschissen für mich. Ich habe mir immer wieder Vorwürfe gemacht, dass ich dir so blind vertraut habe.", bringe ich schließlich hervor. „Mir ist klar geworden, dass es einfach zu schnell war und ich zu wenig über dich weiß."
Sein maskuliner Körper drückt sich sanft an meinen. „Bereust du es?"
Ich drehe meinen Kopf und sehe ihm in die Augen. Unsere Münder sind nur wenige Millimeter voneinander entfernt und ich spüre die Elektrizität zwischen uns. „Ich weiß es nicht. Sollte ich es bereuen?"
Sein Blick gleitet zu meinen Lippen hinab, dann wieder hoch in meine Augen. „Ich bereue keine Sekunde davon. Seit langem fühle ich mich bei einer Frau wieder wohl und ich will nicht das es endet. Ich werde alles tun, damit du keinen Grund hast, es zu bereuen."
Wie von selbst wandern meine Augen zu seinen wundervollen Lippen hinab. Ich erinnere mich daran, wie es sich angefühlt hat als seine Lippen über meinen gesamten Körper hinweg Küsse verteilt haben. Wie mich diese Lippen verwöhnt haben und ich mich nach ihnen verzehrt habe. Ich würde sie so gerne wieder berühren, sie fühlen und schmecken. Aber es wäre nicht richtig.
„Ich vermisse dich so sehr, Alice.", flüstert er. Unsere Lippen sind gefährlich nahe. „Ich vermisse es, dich zum Lachen zu bringen. Ich vermisse es, wie du dich nackt in meinem Bett räkelst. Komm schon, Alice, gib uns noch eine Chance." Seine Worte entfachen ein Feuer in mir und machen mich schwach.
Ich muss mich zusammenreisen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Also lehne ich mich zurück und sehe ihm kühl in die Augen, obwohl es mir das Herz zerbricht ihn zurückzuweisen. „Ich habe viel nachgedacht und ich hatte von Anfang an Recht. Wir dürfen das nicht. Es war falsch von mir, dass ich nachgegeben habe und immer wieder vor deiner Wohnung stand. Du hattest Recht, ich habe mich dir zu leicht hingegeben und das war ein Fehler.", bringe ich mühevoll hervor. „Du bist mein Dozent und ich bin deine Studentin. Mehr nicht."
Hinter Jaydens Augen bricht etwas zusammen und ich kann den Schmerz darin erkennen. Es ist derselbe Schmerz, der sich in meinem gesamten Körper ausbreitet.
„Alice."
„Nein, sag einfach nichts.", unterbreche ich ihn. „Rose und Kat werden gleich hier sein und ich will nicht, dass sie dich sehen."
Stumm nickt er und richtet sich wieder auf. Ich starre auf seine Brust, unfähig ihm jetzt noch in die Augen zu sehen. Ungeduldig warte ich, bis er zur Wohnungstüre gegangen ist und sie öffnet. Müde hebe ich meinen Kopf und sehe zu ihm. „Es tut mir leid, Alice.", murmelt er, dann verschwindet er aus der Wohnung.
Sofort lege ich mir eine Hand auf den Mund um das Schluchzen zu unterdrücken. Ich presse meine Augen zusammen, die sich mit Tränen füllen. Meine Hand klammert sich an etwas fest und ich schnappe nach Luft.
Krampfhaft rede ich mir ein, dass es die bessere Entscheidung war es zu beenden. Wir wussten beide, dass es niemals funktioniert hätte, wenn er mein Dozent ist. Es war falsch und es zu beenden das einzig Richtige. Aber ihn wegzuschicken und ihm diese Dinge zu sagen, war das schwerste seit Langem.
Im nächsten Moment höre ich, wie sich ein Schlüssel im Schloss der Wohnungstüre umdreht und gleich darauf die Türe auffliegt. Die Stimmen meiner Mitbewohnerinnen dringen zu mir hindurch. Hastig wende ich ihnen den Rücken zu und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.
„Hey Alice.", ruft mir Kat zu. Ihre gute Laune erwischt mich voller Wucht und ich zucke zusammen. „Wir waren noch schnell einkaufen und wollen was kochen."
Ich höre die Tüten hinter mir rascheln. „Ach ja und Alice. Anscheinend haben wir einen neuen Nachbar.", ruft Rose neckisch aus.
Ich drehe mich zu ihnen um und mustere beide. „Was?"
„Ja, so ein Kerl im Anzug ist uns auf den Treppen entgegengekommen.", erklärt Kat weiter und packt die Tüten aus.
„Gerade eben. Der sag richtig heiß aus. Groß, schlank und so männlich, du weißt schon.", flötet Rose weiter und wird rot im Gesicht. „Er würde dir gefallen, er wäre bestimmt dein Fall."
„Was würde ich geben, mit dem mal zu reden. Mit dem Anzug sah der echt wichtig aus.", murmelt Kat vor sich hin und öffnet den Kühlschrank.
„Aber keine Ahnung welche Wohnung seine ist.", erklärt Rose weiter.
Ich schlucke und spüre wie sich mein Magen dreht. „Ich habe keinen Hunger. Ich ähm ... lege mich eine Weile hin. War ein langer Tag."
Die beiden halten in ihrer Bewegung inne und sehen zu mir, als ich mich abwende. „Schätzchen geht's dir gut? Du bist in den letzten Tag schon so komisch und kaum zu Hause. Ist was passiert?"
„Nein mir geht's gut. Bin nur etwas krank.", bringe ich mit letzter Kraft hervor, bevor ich in mein Zimmer trete und hinter mir die Türe abschließe. Erschöpft lasse ich mich an der Türe hinabgleiten und ziehe die Beine an mich. Mein Körper ist mit einer Gänsehaut überzogen und ich spüre wie mich die Kälte einlullt.
Die Tränen laufen wie von selbst über meine Wangen, ich bin ihnen machtlos ausgeliefert. Mein Körper beginnt zu zittern und irgendwann fallen mir die Augen zu, weil ich mich geschlagen gebe. Ich will bloß schlafen und an nichts denken müssen. Ich will ihn einfach vergessen.
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