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Alice

Meine Füße wippen leicht aber mit einer Mordsgeschwindigkeit, meine Fingern tippen in Sekundenschnelle auf die Armlehne und unbewusst beiße ich mir auf die Unterlippe. Aber das wird mir erst alles bewusst, als Jayden seine Hand auf meinen Oberschenkel legt und sich zu mir lehnt.

Ich sehe zu ihm. „Baby, beruhig dich.", haucht er mir zu.

Wir sitzen im Flugzeug und vor einer Stunde sind wir abgehoben. Es liegen also noch ungefähr sechs Stunden vor mir, in denen ich mich selbst quälen werde und meine Gedanken mich umbringen werden. Seit dem Punkt, als die Maschine den Boden verlassen hat, sind bei mir die Sicherungen durchgebrannt. Aber nicht, weil ich Flugangst oder Absturzangst hätte, nein. Ich fliege zu meinen Eltern nach New York City um mit ihnen Thanksgiving zu feiern.

Okay, ich sollte es vielleicht anders formulieren, um es verständlicher zu machen. Ich fliege gezwungenermaßen zu meinen herrschaftssüchtigen und gefühlslosen Eltern nach New York City, in die Stadt, der ich vor mehr als zwei Jahren den Rücken zugekehrt habe und mit im Gepäck mein neuer fester Freund, von dem meine Eltern nichts wissen, und der arme hat nicht im geringsten eine Ahnung, was für ein Abend ihm bevorstehen wird. Hinzufügen sollte ich noch, dass meine Eltern hohe Erwartungen an mich haben, was mein Verhalten angeht und ich weiß, dass ich die nicht erfüllen kann ... und will. Von meinem kleinen Bruder will ich erst gar nicht anfangen, seinen Vernichtungsplan für die Gala kenne ich noch nicht.

„Tut mir leid.", stöhne ich auf und schließe kurz die Augen. „Aber du kennst meine Eltern nicht. Es wird einfach eine Katastrophe."

„Jetzt mach dir keinen Kopf. Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm.", meint er. Für ein paar Momente muss ich über seine Naivität lachen. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich ihn ziemlich süß finde? Aber das behalte ich für mich, denn ich denke ein 28-jähriger Mann will von seiner festen Freundin nicht hören, dass er süßist.

„Oh Gott, ich bin dir sowas von was schuldig.", sage ich und schüttle den Kopf. „Wenn wir wieder zuhause sind, kannst du mit mir im Bett anstellen was du willst. Wenn du irgendwelche verrückten Sexphantasie ausleben willst, mache ich mit. Versprochen." Ein älterer Mann vor uns dreht sich langsam um. Sein Blick ruht kurz auf mir, dann sieht er zu Jayden. Er hat seine Brille auf die Nasenspitze vorgerückt und auf seinem Kopf sind nur mehr vereinzelt ein paar weiße Haare zu finden. Jayden lächelt ihn entschuldigend an, dann wendet der Mann seine Aufmerksamkeit mit einem deutlichen Kopfschütteln wieder seiner Zeitung zu.

Ich verdrehe die Augen und sehe zu Jayden, der nur leise in sich hineinlacht. „Herr Gott, wir leben im 21. Jahrhundert. Jeder hat doch verrückte Sexphantasien, das ist doch nicht verboten.", murmle ich genervt, so dass der alte verklemmte Mann es hören kann. Aber er reagiert nicht weiter darauf, was mir recht ist.

„Baby, entspann dich. Wenn du so weitermachst, weiß jeder, noch bevor wir gelandet sind darüber Beschied, was wir alles im Bett treiben." Er sieht mich amüsiert an, während seine Mundwinkel zucken. „Und bis auf ein paar perverse Leute in diesem Flugzeug will das glaube ich keiner wissen."

Ich lache und verdrehe die Augen. „Tut mir leid, aber ich bin einfach aufgeregt." Mich überrascht es, dass er sich gerade jetzt so zügelt. Wir reden wirklich offen über Sex und wir probieren viel aus. Meine ersten beiden Freunde waren in dieser Hinsicht etwas ... prüde. Aber seit ich Jayden kenne, entdecke ich neue Seiten an mir, die ich lange hinter dem braven Mädchen vergraben habe. Und solche Dinge mit einem Mann, wie Jayden Cooper zu erleben, ist das aufregendste was mir bis jetzt passieren konnte. Ich muss daran denken, wie wir gestern unter Dusche ...

„Erzähl mir mal von deinem Bruder.", reißt mich Jayden aus meinen verruchten Tagträumen und ich sehe zu ihm.

Jaydens Lippen verformen sich langsam zu einem verschmitzten spitzbübischen Grinsen. „Oh Gott, ich kann dir gerade so ablesen was dir im Moment durch den Kopf geht."

Meine Wangen werden von einer Sekunde auf die andere glühend heiß und ich vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter. Leise lache ich in mich hinein. „Aber schau, es lenkt mich ab.", protestiere ich und sehe wieder zu ihm auf. Es lenkt mich tatsächlich davon ab, was mir den nächsten Tagen bevorsteht.

„Schön, wenn ich helfen kann.", murmelt Jayden selbstsicher und frech zugleich.

„Okay, okay.", sage ich und wechsele eilig das Thema. „Also mit meinem Bruder versteht du dich bestimmt. Ihr seid euch in manchen Sachen echt ähnlich und ihr habt auch den gleichen Humor." Ich schlinge meine Hände um den Arm von Jayden und schmiege mich an ihn. Er reicht wunderbar und ich merke, wie sich mein Körper dadurch entspannt. Ich bin so froh darüber, dass Jayden mit mir mitgekommen ist.

„Was macht er?"

„Er geht noch zur Schule, macht aber heuer seinen Abschluss. Er ist 18.", erzähle ich weiter. „Und wir sehen nicht im Geringsten aus wie Geschwister. Er groß und irgendwie schlaksig, ich klein und naja normal. Ich bin das ordentliche Kind der Familie, und Alex provoziert gerne meine Eltern, was ich ihm nicht mal verübeln kann. Ich bin jetzt schon gespannt wie er sich auf der Gala verhalten wird. Letztes Jahr hat er zwei seiner Freunde eingeladen, heimlich Alkohol getrunken und dann meinen Eltern eine Szene gemacht. Ach, es war köstlich."

Jayden lacht. „Das hast du mal erzählt und ja ich glaube auch, dass wir uns gut verstehen werden."

Den restlichen Flug erzähle ich Jayden von meinen Eltern, damit er weiß worauf er sich einstellen muss. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir ihnen erzählen werden, wir hätten uns über Freunde kennen gelernt und dass wir schon ein paar Monate zusammen sind. Die Wahrheit müssen meine Eltern ja nicht wissen, es würde sie nur entrüsten und aufregend. Das erspare ich ihnen lieber.

Jayden erzählt mir, dass er schon mal in Amerika war. Er machte drei Wochen Urlaub mit seinem Freund an der Westküste und fuhr bis nach Vancouver hoch. Zwischendurch fallen uns beiden die Augen zu und wir schlafen eine lange Weile.

In New York angekommen, holt uns ein persönlicher Fahrer von der Kanzlei meiner Eltern ab und bringt uns auf direkten Weg nach Hause. Auf dem Weg dorthin schwappt wieder mein altes Leben wie eine kalte Dusche über mich und ich rede kaum. Der hektische Verkehr zieht an meinen Augen vorbei und ich muss daran denken, wie ich früher in den Straßen von New York unterwegs war. Ich hatte nicht viele Freunde hier, und die wenigen die ich hatte, waren bloß mit mir befreundet, weil wir Geld hatten. Ich korrigiere, weil meine Eltern Geld hatten. Es waren also oberflächliche Freundschaften. Meine ersten wahren tatsächlichen Freundinnen sind Rose und Kat.

Die ganze Fahrt über habe ich Jaydens Hand festgehalten. Ich habe mich regelrecht an sie geklammert und ließ nicht zu, dass er sie wegnahm. Der Fahrer hält direkt vor meinem alten Zuhause und während er unsere zwei Taschen aus dem Kofferraum hievt, beobachte ich Jayden wie er an dem Gebäude hochsieht. Es ist ein altes schönes, rotes Backsteingebäude mit schwarz lackierten Fensterrahmen, einer prachtvollen Eingangstür und drei Stockwerken. Ja ich muss zugeben, es hat etwas an sich. Eines der wenigen Dinge, die ich in New York mochte. Unser Haus.

„Nicht schlecht.", murmelt Jayden leise vor sich hin und nickt anerkennend, während er die Lippen stürzt.

Der Fahrer, in einem Anzug gekleidet und einer typischen Kappe auf dem Kopf nickt mir zu. „Ich wünsche ihnen einen schönen Aufenthalt zu Hause, Miss Clark.", verabschiedet er sich.

Ich lächle ihn an. „Vielen Dank."

Ich drehe mich zu Jayden um und sehe zu ihm hoch. Er erwidert meinen Blick und grinst. „Tja, willkommen zu Hause, Miss Clark.", witzelt er und betont meinen Namen.

Ich klopfe ihm auf den Oberarm. „Ich bin in London zu Hause, dass sollten Sie wissen, Herr Cooper."

Jayden lacht. „Okay kapiert." Sein warmes Lachen wirkt so wohltuend auf mich und ich bin froh darüber, dass er das alles mit Humor nimmt. Ich sollte mir ein Beispiel an ihm nehmen.

„Ich komme mir gerade vor wie in 50 Schades of Grey. Nur sind die Rollen vertauscht. Ich, das arme unschuldige Schwein und du, die Reiche mit versauten Sexvorlieben."

Ich pruste los und halte mich an Jaydens Arm fest. „Sag jetzt nicht, dass du die Filme gesehen hast?", bringe ich zwischen meinem Lachen hervor.

Jayden verzieht das Gesicht und rümpft die Nase. „Ja.", murmelt er gedehnt. „Meine damalige Freundin hat mich dazu gezwungen. Sie meinte, wenn ich mir die Filme mit ihr ansehe, treiben wir es die ganze Nacht lang." Er sieht mich an und zuckt mit den Schultern, als er meine hochgezogene Augenbraue bemerkt. „Was? Ich war jung und wollte Sex."

Ich grinse frech. „Ja und jetzt bist du alt und willst immer noch ständig Sex."

„Stimmt.", sagt er voreilig. „Warte mal, ich bin nicht alt. Und wenn du das wirklich so siehst, denk dran, du vögelst einen der alt ist." Er zieht eine Braue hoch und nickt auffordernd.

„Baby, beruhige dich.", wiederhole ich neckisch seine Worte. „Wenn ich nicht wüsste, wie alt du wirklich bist, würde ich glauben du bist 24 oder so."

Jayden nickt zufrieden. „Danke, ich finde auch, dass ich mich gut gehalten habe." Und fährt sich über sein Kinn mit einem Hauch von Egoismus und Selbstverliebtheit.

Ich verdrehe lachend die Augen und packe meine Tasche. Jayden folgt mir und wir hieven uns die Treppen zur Haustüre hoch. Da ich immer noch einen Schlüssel habe, sperre ich die Türe auf und der alt vertraute Geruch umhüllt mich sofort. Es ist leise und ich erlaube mir dennoch kurz zu genießen, wieder in diesem Gebäude zu sein. Es war immerhin 19 Jahre lang mein Zuhause.

Wir stehen im Eingangsbereich, unter unseren Füßen zieht sich weißer Marmorboden dahin, zu beiden Seiten schmiegen sich Treppen hoch in den zweiten Stock, ober uns hängt ein Kronleuchter und auf dem Tisch mitten im Raum ist eine Vase mit weißen Lilien angerichtet. Und nein, die sind nicht unecht.

Bevor ich zu Jayden etwas sagen kann, ertönen mir alt bekannte Geräusche durch den Flur. „Alice?", ertönt es gleich darauf. Ich sehe Richtung des Wohnbereichs und im nächsten Moment kommt mein Bruder um die Ecke. Ich lasse die schwere Tasche sinken und gehe einen Schritt auf ihn zu.

Alex kommt auf mich zu und ich habe das Gefühl, dass er noch größer geworden ist. Es ist echt deprimierend, die große Schwester zu sein, wenn der eigene Bruder größer ist. Er strahlt mich an und zieht mich sofort in eine Umarmung.

„Da bist du ja endlich.", ruft er aus und drückt mich an sich. Ich genieße es meinen Bruder wieder zu haben, weil ich ihn abgöttisch liebe.

„Hab dich auch vermisst, Kleiner.", nuschle ich und lasse ihn wieder los. Ich betrachte ihn strahlend und bemerke, dass ihm langsam ein Bart wäschst. Seine dunklen Haare sind kürzer und irgendwie sieht er erwachsener aus. Zuletzt haben wir uns im Sommer gesehen, als ich für zwei Wochen zuhause war.

Alex' Blick fliegt von mir zu Jayden, der hinter mir steht. Durch die große Wiedersehensfreude habe ich Jayden aus den Augen verloren. Aber nur kurz.

Ich drehe mich zu Jayden um und ziehe ihn zu mir. „Jayden, darf ich dir meinen Bruder vorstellen? Alex, das ist Jayden.", stelle ich die beiden vor und ich kann die Freude nicht verbergen, dass sich die beiden nun endlich begegnen.

„Hey, Alex.", sagt Jayden freundlich und reicht ihm die Hand.

Alex wirft einen auffälligen Blick auf seine Hand hinab, ergreift sie schließlich und schüttelt sie mit einem schellmischen Grinsen. Seine wachsamen Augen betrachten meinen Freund genauer. „Europäer und älter. Sieh an, sieh an. Nicht schlecht, Alice.", sagt er knapp und zwinkert mir zu.

Ich schnippe ihn an den Oberarm und er fährt herum. „Ja, Jayden ist ein paar Jahre älter.", murmle ich und lächle Jayden entschuldigend an. Von wegen, er hat sich gut gehalten. Alex hat sofort gemerkt, dass er etwas älter ist. Mein Bruder war schon immer ein direkter Mensch und sagt meist, was ihm just in dem Moment durch den Kopf geht. Meist schwingt eine enorme Gelassenheit und Selbstbewusstheit mit, die mich immer wieder überrascht. Und ich zum Teil auch bewundere. Aber manchmal ist er einfach nur vorlaut und testet seine Grenzen aus.

Alex' Blick huscht zwischen uns hin und her und mustert Jayden genau, bevor er wieder mich ansieht. „Wie hast du das den angestellt? Hast du mit deinem Dozenten geschlafen, oder was?", lacht Alex plötzlich.

Mir rinnt die Farbe aus dem Gesicht und ich starre meinen Bruder an. Jayden räuspert sich neben mir und kratzt sich am Hinterkopf, während er sich ein Lachen verkneift. Hat er das gerade wirklich gesagt? Ich weiß, dass er mich gerne aufzieht und mich verarscht, aber er hat unbewusst total ins Schwarze getroffen. Und das ärgert mich.

Als ich immer noch keinen Ton von mir gebe, ebenso wie Jayden, und ich versteinert dastehe, sieht mich Alex an. Ich kann zu sehen, wie sein Lachen erlischt und er mich ansieht, als würde man ihm gerade sagen, dass Santa Claus wirklich existiert. „Scheiße, im Ernst jetzt?"

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