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-22-

Alice

„Bist du schon aufgeregt?" Ich hebe meinen Blick und sehe Kat an, die mir gegenüber am Esszimmertisch sitzt. Sie sieht von ihrem Laptop hoch und mustert mich müde, als würde sie überlegen was ich gerade gesagt habe. Dann reißt sie ihre Augen auf.

„Oh. Du redest vom Bloggerevent.", murmelt sie und nickt. „Ja und wie. Ich bin schon richtig hibbelig und hoffe einfach, dass ich mit meinem Outfit die richtige Wahl getroffen habe."

Ich nicke und erinnere mich an die Outfits, die sie mir unendlich oft vor die Nase gehalten hat. Kat kann wirklich alles anziehen und vor allem traut sie sich auch etwas Ausgefallenes anzuziehen, im Gegensatz zu Rose und mir. „Du wirst hammer aussehen, also mach dir darüber keine Gedanken. Und du hast ja Luke an deiner Seite, der ja auch heiß aussieht, also mach dir keine Sorgen."

Sie sieht kurz gedankenverloren an mir vorbei, dann reißt sie den Kopf herum und starrt mich an. „Warte, wie soll ich das verstehen?"

Ich blinzle kurz und überlege was sie meint. „Na ich meine bloß. Luke sieht gut aus, das ist kein Geheimnis.", sage ich schulterzuckend. „Ich habe mich immer gefragt, wie du mit ihm bloß befreundet sein kannst." Ich stehe auf und räume einen leeren Teller weg.

Kat hinter mir wird still, dreht sich aber dann zu mir auf ihrem Platz um. „Bist du immer noch sauer, dass ich dich nicht mitgenommen habe?"

Ich drehe mich zu ihr um, und bin über ihrem raschen Themenwechsel überrascht. Warum weicht sie so aus, wenn es um Luke geht? Haben sie sich schon wieder gestritten? Bestimmt wegen dem Café. Aber ich beschließe, Kat nicht danach zu fragen. Sie wird es uns erzählen, wenn sie will. Dann schüttle ich den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Es ist völlig okay, dass du Luke mitnimmst."

Kat nickt und wendet sich wieder ihrer Arbeit am Laptop zu. Also verlasse ich die Küche und verschwinde in meinem Zimmer. Auf dem Weg dorthin, spüre ich mein Handy in meiner Hosentasche meiner Joggingshose vibrieren. Ich hole es eilig hervor und schaue auf das Display.

Sofort klopft mein Herz schneller als ich Jaydens Namen lese. Eilig sprinte ich in mein Zimmer, damit Kat nichts davon hört. Ich schließe die Türe und hebe ab. „Jayden?", flüstere ich.

„Hey, Süße.", begrüßt er mich.

Ich spüre wie meine Wangen heiß werden, ich aber gleichzeitig lächeln muss. „Tu das bitte nicht."

„Was? Dich anrufen oder ...?"

„Mich Süße nennen. Das ist irgendwie billig."

Ich höre ein sanftes Lachen und setzte mich aufs Bett. „Okay na gut.", sagt er schließlich. „Hast du heute Abend noch was vor? Ich dachte wir unternehmen etwas?"

Ich sehe aus dem Fenster. Ich wollte mich im Bett verkriechen und für die Prüfung büffeln. Aber die Vorstellung, bei Jayden zu sein ist tausendmal besser als im meinem Zimmer vor mich hin zu vegetieren. „Du meinst ich soll zu dir kommen?", sage ich. Während ich auf Jaydens Antwort warte, erhebe ich mich wieder und suche mir in meinem Schrank etwas zum Anziehen. Ich werde bestimmt nicht mit Joggings-Hose und einem ausgebleichtem Wonder-Woman Shirt zu ihm fahren.

„Ich habe dich seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Also frag nicht lange, sondern komm einfach rüber.", murmelt er ins Handy.

Ich lächle. „Gut, wie Sie wünschen, Professor Cooper."

Jayden lacht leise. „Beeil dich."

Ich ziehe mich eilig an, fahre mir ein paar Mal durch die Haare. Das muss reichen. Jayden hat Recht. Wir haben uns seit zwei Tagen nicht gesehen und wir hatten auch nicht wirklich über das Handy Kontakt. Aber meine Gedanken waren ständig bei ihm. Ein paarmal musste ich mich zusammenreisen, dass ich nicht einfach zu ihm gefahren wäre. Aber Jayden meinte er hat viel zu tun, wegen der Uni und auch wegen der Arbeit, also wollte ich ihn keineswegs stören.

Fertig angezogen fällt mir ein, dass ich Kat etwas sagen muss wo ich hingehe. Aber als mir dieser Gedanke kommt stehe ich schon mitten im Wohnbereich.

Kat sieht langsam auf und mustert mich von oben bis unten. „Ich dachte du bleibst heute zuhause?"

„Ja wollte ich, aber Emma will sich treffen und naja ich habe echt keine Lust zu lernen.", murmle ich und zucke völlig gelassen mit den Schultern. Ich bin nervös, weil ich unsere Abmachung komplett über Board werfe. Und zu allem Überfluss lüge ich Kat gerade total ins Gesicht. Wenn mich draußen gleich der Blitzt trifft, wäre ich echt nicht überrascht.

Aber Kat nickt bloß. „Ach so. Viel Spaß."

Ich rufe noch ein Danke und mache mich dann auf den Weg. Draußen ist es kalt und ich hatte dummerweise meinen Schal vergessen. Also versuche ich mich zu beeilen, damit ich schnell wieder ins Warme komme. Auf dem Weg zu Jayden bekomme ich Gewissensbisse und frage mich ob ich es Rose und Kat erzählen soll. Die beiden anlügen ist echt keine leichte Sache. Vor allem nicht, wenn ich es gewohnt bin ihnen alles zu erzählen und zweitens, weil es irgendwann auffliegen wird. Sie werden merken, dass ich mich nicht mit Emma treffe. Und dann werden sie Fragen stellen. Verdammt, es wird nicht lange gut gehen. Es wird auffliegen und dann muss ich den beiden beichten, dass ich unsere Abmachung durch den Dreck gezogen habe. Stattdessen habe ich mit meinem Professor heimlich in seiner Dachgeschosswohnung rumgemacht. Wenn ich so darüber nachdenke bin ich richtig im Arsch.

Ungeduldig stehe ich vor Jaydens Türe und warte, dass sie sich öffnet. Kurz bevor ich nochmal klopfen will, wird sie geöffnet und Jayden erscheint. Er trägt eine schwarze Joggingshose und ein blaues Shirt. Seine Haare sind feucht. Ich hatte mich extra in eine Jeans gezwängt und er steht in Jogginghose vor mir. Aber im Vergleich zu mir sieht er damit gut aus. Ich sehe wieder hoch und mustere ihn. Im nächsten Moment mache ich einen Schritt nach vor und springe regelrecht in seine Arme.

Jayden schlingt sofort seine Arme um mich und hält mich fest, als ich meine Beine um seine Hüfte schlinge. Kurz sehe ich ihm in die Augen, aber dann drücke ich meine Lippen auf seine. Wie ich diese Berührungen vermisste habe. Endlich kann ich das tun, woran ich die ganzen letzten zwei Tage denken musste. Ihn berühren und ihn schmecken. Jayden fängt mein Seufzen mit seinem Kuss auf und ich fahre ihm durch seine feuchten Haare. Er macht ein paar Schritte rückwärts in die Wohnung und ich stoße mit meiner Hand die Wohnungstüre zu.

Irgendwann löst er sich von mir und grinst mich schellmisch an. „Habe dich auch vermisst."

Ich erwidere sein Grinsen und küsse ihn wieder. Reden können wir später auch noch, aber zuerst will ich ihn. Seine Berührungen sind befreiend und aufregend zugleich.

Wir stolpern in den Wohnraum. Jayden lässt sich auf der Couch nieder und ich setzte mich rittlings auf ihn. Meine Hände wandern unter sein Shirt und ich spüre die weiche Haut, die sich darunter verbirgt. Jayden löst sich wieder von mir, sieht mich aber dieses Mal irritiert an.

„Hast du nicht letztes Mal davon geredet, dass wir nichts überstürzten sollen?", meint er. 

Stimmt. Ich habe ihm gesagt, dass wir es langsam angehen sollen. Aber gerade will ich alles andere als langsam. „Langsam ist etwas für Langweiler. Ich will dich jetzt, Jayden."

Seine Augen blitzen auf. „Fuck, Alice.", murmelt er und drückt mich im nächsten Moment wieder an sich. Seine Hände wandern über meinen Rücken hoch und wieder hinab, bis sie unter mein Shirt gleiten. Seine Zunge erforscht meinen Mund, während ich sein Shirt hochschiebe. Kurz lösen wir uns voneinander damit ich ihm das Shirt ausziehen kann. Ich bewundere seine Brust, aber Jayden lässt mir keine Zeit dafür. Er zieht mich an sich und küsst meinen Hals. Ich spüre seine Zunge, die sanft über meine Haut gleitet und seine straken Händen, die meinen Körper berühren. Meiner Kehle entfährt daraufhin ein Stöhnen und ich schließe die Augen. Aber das reicht mir nicht. Ich will mehr von ihm. Als könnte Jayden meine Gedanken hören, greift er nach dem Saum meines Shirts und zieht es mir über den Kopf. Seine Augen bleiben an meinem BH hängen und ich stelle erleichternd fest, dass ich nicht meine Oma-Unterwäsche trage. Aber während ich mir Gedanken über meine Unterwäsche mache, merke ich wie Jayden den BH Verschluss öffnet. Ich streife ihn mir selbst runter und lasse ihn neben uns auf dem Boden fallen.

Jaydens Lippen streichen über die Stelle zwischen meinen Brüsten, und seine Hände liegen auf meinem nackten Rücken. Ich weiß wie falsch das hier ist, aber es fühlt sich so gut an. Zwischen Jayden und mir ist eine Spannung, die sich in den letzten Wochen angestaut hat. Meine Zweifel, ob ich das mit Jayden wirklich tun soll, waren mit einem Mal verfolgen als ich ihn vorhin gesehen habe. Mein Körper sehnt sich nach ihm und das kann ich nicht verleugnen. Ich will ihn und ich weiß, dass mich Jayden genauso sehr will. Das gierige Glitzern in seinen Augen verrät ihn.

Jayden zieht eine Spur an Küssen auf meiner Haut bis er wieder an meinen Lippen angekommen ist. Ich stöhne in unseren Kuss hinein und presse meinen nackten Oberkörper an seinen.

Nur ganz weit weg vernehme ich ein Geräusch. Aber als ich merke, wie sich Jayden von mir wegzieht, schrecke ich hoch. Ich sehe Jayden an, aber er starrt bloß überrascht zur Wohnungstüre.

„Erwartest du jemanden?", frage ich ihn.

Hastig er schüttelt den Kopf. „Nein, nicht das ich wüsste.", sagt er. Dann sieht er mich wieder an. Seine Wangen sind rot, seine Lippen geschwollen und die feuchten Haare stehen von ihm ab. Ich kann gerade nicht in Worte fassen, wie verdammt heiß er aussieht. „Egal, ich bin nicht zuhause." Ich grinse und lehne mich wieder zu ihm. Meine Hände umfassen sein Gesicht und meine Lippen bedecken die seinen. Im nächsten Moment ertönt das nervige Geräusch wieder und ich fahre hoch.

Jayden seufzt. „Fuck.", murmelt er genervt und fährt sich durch die Haare. „Ich sehe mal nach."

Ich setzte mich neben ihm auf die Couch und schnappe mir die Decke, die über der Lehne hängt und bedecke meine Brüste damit. Jayden geht zur Wohnungstüre und ich sehe ihm nach. Er späht auf den kleinen Bildschirm neben der Türe. „Fuck.", flucht er wieder. „Meine Eltern stehen unten."

Ich springe von der Couch auf. „Was? Dein Ernst jetzt?", rufe ich aus und sehe ihm dabei zu, wie er den Knopf drückt. „Musst du sie denn reinlassen? Wenn sie dich anrufen, sag einfach du warst nicht da."

Aber Jayden eilt zu mir. „Das kann ich nicht. Und jetzt los, zieh dich an."

Ich fahre herum und blicke um mich, damit ich mir den BH anziehen kann. Aber Jayden hält ihn mir schon vor die Nase und ich greife danach. Eilig ziehe ich ihn mir an und hebe dann mein Shirt vom Boden auf. Jayden hatte sich noch nicht mal das Shirt übergezogen, sondern ist stattdessen zum Tisch geeilt und hat dort mit einer Handbewegung den Berg an Papieren geschnappt und ihn auf die Kommode hinter ihm gelegt. Während er durch die Wohnung eilt, murmelt er immer wieder ein Scheiße.

Als ich fertig angezogen bin, merke ich wie Jayden zur Türe geht. Aber dann bleibt er stehen und sieht mich an. „Könntest du dich in meinem Schlafzimmer verstecken?"

„Was? Im Ernst jetzt? Ich soll mich verstecken?" Meint er das gerade ernst? Die Bitte von ihm verpasst mir einen ordentlichen Dämpfer, weil ich weiß, dass er mich vor seinen Eltern verstecken will.

„Können wir später darüber reden? Wenn sie dich hier sehen, stellen sie bloß Fragen und ich will ihnen nichts erklären müssen. Ich will dich meinen Eltern vorstellen, aber nicht jetzt und nicht so." Ich presse meine Lippen aufeinander und nicke dann stumm. Ich greife neben mich und werfe ihm sein Shirt zu. „Hier."

Er fängt es geschickt auf und zieht es sich eilig über. „Ich versuche sie wieder loszuwerden, okay?"

Ich schließe die Schlafzimmertüre hinter mir und sehe mich um. Sein Bett ist ungemacht und auf dem Boden liegen Kleidungsstücke verstreut herum. Das helle Licht von draußen scheint ins Zimmer und ich setzte mich auf die Bettkante. Plötzlich höre ich Stimmen, aber durch die geschlossene Türe kann ich keine Wörter verstehen. Ich seufze und lasse die Schultern hängen. Wie konnte ich nur so weit sinken, dass ich mich in einem Schlafzimmer von einem Kerl verstecken muss. Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich nicht Jaydens Eltern gegenübertreten muss. Aber die Tatsache, dass er mich vor ihnen versteckt ist alles andere als erfreulich. Wir treffen uns wirklich noch nicht lange und vielleicht, war das komische verwirrende Gefühl zu übertrieben, aber ich bin wirklich nicht sicher was ich denken soll.

Ich höre Jayden lachen und frage mich, worüber sie reden. Dann erhebe ich mich wieder vom Bett und gehe zur Schiebetüre, die in den Wohnraum führt. Ich schiebe sie einen Spalt auf und spähe hindurch. Aber ich kann nichts sehen, da sie noch im Flur stehen. Daher schiebe ich die Türe noch mehr auf und versuche zu verstehen worüber sie reden.

„Ich würde euch gerne rein bitten, aber ich muss heute nochmal weg und wollte mich gerade anziehen.", erklärt Jayden.

Dann höre ich eine weibliche Stimme. „Schatz, das ist gar kein Problem. Wir überfallen dich hier auch völlig.", sagt sie und klingt so freundlich dabei, dass man dieser Frau nie böse sein könnte. Ich frage mich, ob dass es dieselbe Frau auf den Bildern ist, die ich letztens hier gefunden habe, währen ich in Jaydens Wohnung geschnüffelt habe.

„Nein, wir sind nur hier um dir zu sagen, dass wir über die Feiertage nicht hier sein werden.", sagt eine tiefe Stimme. Sein Dad.

„Ach ja?", murmelt Jayden und ich kann seinen fraglichen Ausdruck regelrecht vor mir sehen.

„Nun ja, wir wollen alte Freunde in Amerika besuchen. Sie sind vor ein paar Jahren ausgewandert und haben uns eingeladen, die Feiertage mit ihnen zu verbringen. Es ist auch noch nicht sicher ob wir zu Weihnachten wieder hier sind."

Dann ist es kurz still, bis Jayden sagt: „Und was ist mit dem Restaurant?"

„Das wird zwischen zeitlich renoviert. Max wird sich währenddessen um alles kümmern.", sagt sein Vater.

„Wir hatten schon so lange keinen Urlaub mehr und es würde uns beiden wirklich guttun.", erklärt die Frau.

Doch plötzlich wird mir klar, dass ich das wirklich nicht tun sollte. Ich belausche Jayden und seine Eltern bei privaten Dingen, und das steht mir nicht zu. Also schiebe ich die Türe wieder behutsam zu und setzte mich auf das Bett. Aber nach den Stimmen zu urteilen müssen Jaydens Eltern wirklich nette und zuvorkommende Leute sein. Mir fällt der Satz wieder ein, den Jayden vorhin gesagt hat, dass er nicht will, dass sie mir bezüglich Fragen stellen. Ist es so verwerflich, dass ihr Sohn eine Frau zu Besuch hat? Er ist jung, unabhängig und gutaussehend und lebt in einer Großstadt, da ist Frauenbesuch wirklich keine große Überraschung.

Ich sehe mich im Zimmer um und entdecke einen alten Schallplattenspieler. Er steht auf dem Regal unter den Dachfenstern und ich gehe darauf zu. Darunter sind eine Menge an Schallplatten aufgeschichtet. Ob die noch funktioniert? Ich hatte bei uns zuhause mal eine rumstehen gesehen, aber Dad meinte immer, dass sie kaputt ist und ich ja die Finger davonlassen soll. Was soll ich sagen, die brave Vorzeigetochter hielt sich natürlich daran.

Ich lasse meinen Blick weiter durch das Regal schweifen und entdecke ein Bild in einem Fotorahmen. Es steht zwischen Büchern und anderem Zeugs eher weiter hinten. Ich lausche kurz, ob sich Jayden noch mit seinen Eltern unterhält. Aber als ich wieder ein Lachen vernehme, ziehe ich das Bild vorsichtig hervor. Mein Blick bleibt sofort an Jayden hängen, der in die Kamera lacht. Es muss schon älter sein, da Jayden noch sehr jung aussieht. Er trägt ein Shirt von Nirvana, seine Haare sind um einiges Länger und fallen ihm in die Stirn. Ich muss fast los prusten, weil ich da eine Teenagerversion von Jayden vor mir habe. Aber dann entdecke ich das Mädchen neben ihm. Es hat beide Hände um seine Taille geschlungen und hat ihren Kopf auf Jaydens Brust gelegt. Sie klebt förmlich an ihm und lacht ebenfalls in die Kamera. Sie hat tolles langes blondes Haar und ein schönes Sommerkleid an. Es muss seine damalige Freundin sein und gleichzeitig frage ich mich, wie er so ein wunderhübsches Mädchen aufreißen konnte, wenn er damals so aussah.

Bevor ich das Bild wieder zurückstellen will, wird hinter mir die Türe aufgeschoben und ich fahre herum. Jayden kommt herein und sieht nachdenklich aus, aber dann fällt mein Blick auf mich und das Bild, das ich immer noch in den Händen halte.

Seine Augen wechseln zwischen mir und dem Bild, dann seufzt er. „Oh Gott, bitte sieh dir das nicht an."

Ich lache und sehe mir nochmal das Bild an. „Ach komm. Du sahst wirklich süß aus mit deinen längeren Haaren und dem Shirt.", sage ich.

Jayden hebt ein paar Klamotten vom Boden auf und wirft sie auf den Ledersessel in der Ecke. „Ich wusste nicht mal, dass das dort noch rumsteht."

Ich zucke mit den Schultern und sehe zu ihm. „Meine ganzen Bilder von früher sind in einer Schachtel verpackt und verstauben im Keller."

Jayden kommt auf mich zu und steht nun vor mir. Amüsiert blickt er auf mich herab, während seine Mundwinkel zucken. „Dich hätte ich gerne mit 17 gesehen."

„Naja ist ja noch nicht so lange her, gerade mal fünf Jahre.", sage ich und stelle das Bild zurück.

„Bei mir sind es schon elf Jahre her und damals war ich wirklich schräg drauf.", meint er schmunzelnd.

Ich mustere ihn lächelnd. „28 also."

Er presst seine Lippen aufeinander und nickt kaum merklich. „Noch nicht ganz."

Ich reiße die Augen auf. „Sag jetzt nicht du hast bald Geburtstag?"

Jaydens Grinsen wird breiter, dann zuckt er mit den Schultern. „Nächsten Freitag. Aber ist echt keine große Sache."

Ich boxe ihm gegen die Schulter. „Wolltest du überhaupt etwas sagen? Ein Geburtstag gehört gefeiert.", erkläre ich ihm und nicke eifrig, als ich seinen nüchternen Blick sehe.

„Feiern, dass man wieder älter wird? Ist doch schwachsinnig, meinst du nicht?"

„Keine Ahnung. Vielleicht liegt meine jetzige Freude auch daran, dass die Geburtstage von meinem Bruder und mir auch nie wirklich gefeiert wurden. Es gab immer eine Wohltätigkeitsveranstaltung und auf der Gästeliste standen Freunde von meinen Eltern. Du weißt schon, solche aufgeblasen Geschäftsleute, die von sich selbst so überzeugt sind, dass man nur die Augen verdrehen kann."

Jayden runzelt die Stirn und sieht mich an. „Heißt das, dass du nie eine richtige Geburtstagsfeier hattest?"

„Ich kannte nichts anderes also war es irgendwie okay für mich. Mein Bruder war da hingegen anders. Er schlich sich davon, feierte mit seinen Freunden und trank illegal Alkohol. Später am Abend kam er zurück, natürlich betrunken und mischte die Veranstaltung ordentlich auf. Du hättest meinen Dad sehen sollen, der ist völlig ausgeflippt." Ich muss etwas lächeln, weil ich an meine Eltern denken muss, denen die ganze Szene so peinlich war, dass sie rot angelaufen sind.

„Dein Bruder erinnert mich an mich selbst. Ich hätte das selbe gemacht und wahrscheinlich auch noch meinem Dad vor die Füße gekotzt."

Ich mustre ihn schmunzelnd und stelle mir einen rebellischen Jayden vor. Aber die Vorstellung gelingt mir nicht, weil ich nur den ordentlichen Anwalt und Professor an ihm kenne. „Okay, kann ich dir zwei Fragen stellen?"

Jayden lacht leise und legt sich mit den Rücken auf sein Bett. Er verschränkt die Arme hinter seinem Kopf. „Habe ich denn eine Wahl?"

Ich krabble auf ihn und setzte mich rittlings auf seine Hüften. „Nein.", sage prompt. Jayden lacht wieder. „Also erste Frage. Wie hattest du so eine helle Erleuchtung, dass du dann Anwalt geworden bist? Ich meine von einem Teenager mit Nirvana Shirt, langen Haaren und Pickeln im Gesicht, der rebelliert hat bis hin zu einem heißen jungen Mann in Anzug liegt doch etwas ein Unterschied. Hattest du eine spirituelle Eingebung oder so was in der Art?"

Jayden unter mir sieht an die Decke hoch und runzelt die Stirn. Kurz wird es still zwischen uns, aber dann seufzt er und fährt sich durch die Haare. „Ich denke mal, dass es an meinem damaligen Freund liegt, der Betrunken ins Auto gestiegen ist und dabei umgekommen ist."

Ich starre Jayden an und schlucke. „Scheiße."

„Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich war gerade 19 geworden, als das passiert ist. Ab da griff ich keinen Alkohol mehr an und konzentrierte mich mehr auf die Schule. Ich hatte irgendwie verstanden, dass das Leben nicht durch einen dummen Fehler zu Ende sein muss. Ich .. ich weiß nicht. Es hat mich irgendwie wachgerüttelt und ich wusste ab da, das sich aus meinem Leben es sinnvolles machen will."

„Ich weiß, was du meinst. Du siehst plötzlich alles anders. Als ich damals nach London kam, traf es mich wie ein Schlag ins Gesicht, dass ich nun leben konnte, wie ich das wollte. Ich will das jetzt nicht vergleichen, aber ich war nun irgendwie frei. Keine Eltern, keine Wohltätigkeitsveranstaltungen und keine Kontrolle mehr. Manchmal braucht man solche lebensverändernden Sachen, dass man das Leben schätzt."

Jayden brummt zustimmend und legt seien Hand auf meinen Oberschenkel. Ich beobachte sein Gesicht und merke, wie er in Erinnerungen an seinen damaligen Freund denkt. Ich wollte ihn nicht daran erinnern, weil es eine schreckliche Erinnerung sein muss, also sollte ich ihn davon ablenken.

„Kann ich dir meine zweite Frage stellen?" Jayden nickt knapp und sieht mich wieder an. „Wie konntest du dir damals so eine hübsche Freundin aufreißen?"

Jayden weicht sofort meinen Blick aus und ich merke, wie er sich unter mich anspannt. „Wir kannten uns einfach schon lange." Mehr sagt er nicht. Mehr Worte will er über dieses Mädchen auf diesem Bild nicht verlieren und ich sollte das respektieren. Ich würde zwar zu gern mehr über sie erfahren, aber als ich Jayden so ansehe, wird mir klar, dass ich nicht weiter nachfragen soll. Sein Blick ist ernst und sein Körper angespannt.

Ich lehne mich zu ihm nach vor und bin nun seinem Gesicht ganz nahe. „Also, was machen wir jetzt?"

Er schlingt seine Arme um mich und hält mich fest. Wenn es nach mir geht, könnten wir auch einfach so daliegen, damit er mich festhalten kann. Es ist ein wunderschönes Gefühl und will es so lange genießen wie nur möglich.

„Ich weiß nicht, vielleicht da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben." Er grinst frech, richtet sich etwas auf und stützt sich auf seinen Ellbogen ab.

Ich küsse ihn kurz. „Oder wir bestellen uns Essen und sehen einen Film zusammen?", schlage ich vor.

Jaydens Stirn legt sich in Falten. „Oh Gott, ist dir der Sex mit mir jetzt vergangen, weil du mich mit 17 gesehen hast?"

„Um Himmels Willen nein, ich könnte dich den ganzen Tag vernaschen. Nur habe ich gerade richtig Hunger." Jayden lacht. Eine Woge der Glücklichkeit durchfährt meinen Körper und ich lache mit ihm. Das Lachen erfüllt meinen Tag und ich bin gerade mehr als froh, hier mit Jayden in seinem Bett zu liegen und ihm beim Lachen zu beobachten. Als würde das Lachen meine Sorgen vertreiben und mich mit Zufriedenheit überschütten.

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