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Alice

„Du hast wirklich einen an der Waffel. Wenn du diesen Kerl echt nicht daten willst, musst du lesbisch sein. Ich würde den sofort ..."

„Halt die Klappe, Emma.", zische ich.

Meine Freundin neben mir verstummt und sieht wieder zu unserem Dozenten nach vor. Er ist nun offiziell mein Dozent, ich habe die Sache schließlich mit ihm beendet. Es war nur der Fehler, dass ich Emma alles erzählt habe. Gut, so viel war nicht mehr zu erklären. Sie war schließlich dabei, als ich mit Jayden im Club herumgeknutscht habe und sie sitzt ebenfalls in dieser Vorlesung, die nun er leitet. Das einzige, was sie nicht wusste, dass ich mich mit ihm getroffen habe und dass Jayden es gern versuchen würde mit uns beiden. Aber Emma ignoriert völlig die Tatsache, dass er mein Dozent ist. Wenn es nach ihr geht, würde ich den Kerl daten und ihn jede Nacht vernaschen.

„Du hast trotzdem einen an der Waffel.", beharrt sie. Ich verdrehe die Augen und hoffe inständig, dass sie nun Ruhe gibt. Wir sitzen weiter vorne, weil Emma darauf bestand. Ich wollte mich in die letzte Reihe verkriechen, aber nun bin ich im vordersten Teil des Saals gelandet und Jayden lässt seinen Blick immer wieder zu uns schweifen. Auch ich kann den Blick nicht von ihm abwenden. Ich habe überhaupt keine Ahnung wovon Jayden da vorne spricht, ich muss immer wieder daran denken, ob es die richtige Entscheidung gewesen ist. Jayden sieht wirklich toll aus in seinem Sakko und seiner engsitzenden Jeans und dem Hemd. Ich entdecke, dass er sich seinen Dreitagebart abrasiert hat. Augenblicklich muss ich feststellen, dass er mit Bart besser aussieht. „Sag mir nochmal, warum du ihn hast abblitzen lassen?"

Ich verdrehe die Augen und sehe zu Emma. Mit ernstem Blick mustert sie mich. „Weil er mein Dozent ist und ich ... einfach nicht kann. Nein, ich darf nicht.", murmle ich und sehe auf die Tastatur meines Laptops.

„Was heißt das, du darfst nicht?"

Ich seufze. „Weil ich mit den Mädels eine Abmachung habe.", erkläre ich ihr und verschränke die Arme vor der Brust. Dann sehe ich Emma an. Aber die runzelt nur die Stirn und sieht mich fragend an.

„Herrgott Alice, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen."

„Wir haben eine Abmachung, dass wir mit keinem Typen etwas anfangen. Also keine Dates, kein Rumgemache, kein Freund. Also das heißt, ich darf Jayden nicht daten, selbst wenn ich wollte."

Emma richtet sich auf, wirft einen kurzen Blick nach vorn zu Jayden, dann wendet sie wieder ihre volle Aufmerksamkeit mir zu. „Okay erstens. Warum macht ihr so etwas bitte? Zweitens, wie lange soll das gehen und drittens, sie müssen es ja nicht wissen, wenn du ihn datest."

„Du meinst ich soll meine beiden besten Freundinnen anlügen, nur damit ich Jayden daten kann? Du bist bescheuert. Wir haben alle drei auf diesen Deal eingeschlagen, ich werde sie sicher nicht anlügen."

Emma stöhnt leise auf. „Hat dir schon mal wer gesagt, dass du ziemlich prüde bist?"

Ich schnappe nach Luft. „Ich bin nicht prüde.", zische ich.

„Dann geh mit ihm aus. Sie ihn dir doch mal an und denke an eure heiße gemeinsame Nacht zurück. Du hast selbst gesagt, dass es ziemlich zur Sache ging. Also, wie kannst du ihn dann so einfach links liegen lassen. Das kann nur jemand der prüde ist, so wie du."

Ich schüttle den Kopf. „War ich etwa prüde, als ich mir Jayden angelacht habe und dann mit ihm im Club heftig herumgeknutscht habe? Nein, ich denke nicht."

„Schätzchen, da hattest du ordentlich Alkohol in dir. Also das zählt nicht.", meint Emma.

„Okay. Können wir jetzt bitte das Thema lassen? Ich werde nicht mit ihm ausgehen, Punkt.", stelle ich klar und lege meine Finger auf die Tastatur meines Laptops. Ich versuche zu verstehen, was Jayden spricht um mir etwas zu notieren.

Im nächsten Moment merke ich, wie sich Emma ganz nahe zu mir beugt. „Ich will ja nichts mehr sagen, aber sieh dich mal im Saal um.", flüstert sie. Ich runzle die Stirn und drehe meinen Oberkörper zögerlich um. Meine Augen gleiten durch den Saal und nehme die ganze Mädchen in Augenschein. Fast jede sitzt da und hat ihren Blick nach vorn zu Jayden gerichtet. Den meisten ist an zu kennen, dass sie ebenfalls wie ich keine Ahnung haben was vorne unterrichtet wird. Sondern alle sehen nur Jayden. Sie schmachten ihn an und lächeln übertrieben als Jayden einen Witz macht. Ich entdecke ein paar Jungs in einer der hintersten Reihen. Aber die schenken Jayden so viel Aufmerksamkeit wie ein Hund einer Gurke. Sie starren alle auf ihre Handys. Ich drehe mich wieder nach vorn. „Guck mal die da drüben in dem roten Pulli. So wie die aussieht, kommt die wahrscheinlich gleich. Wer weiß, was die sich alles mit Jayden vorstellt.", murmelt Emma und ich schnappe augenblicklich nach Luft.

„Emma, hör auf." Habe ich schon erwähnt, dass Emma kein Blatt vor den Mund nimmt und sie gerade heraus sagt, was sie sich denkt? Oft muss ich über ihre Direktheit lachen, aber gerade ist mir nicht zu Lachen zumute.

Aber sie zuckt bloß mit den Schultern. „Was? Das ist der doch ins Gesicht geschrieben.", murmelt sie. „Alle Mädchen hier in diesem Raum würden Jayden sofort zu sich ins Bett holen. Nur du bist die einzige, die ihn abblitzen lässt. Jetzt sag noch einmal, dass du nicht prüde und langweilig bist." Jetzt muss ich mir doch ein Lächeln verkneifen.

Ich schüttle leicht meinen Kopf und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf meinen Laptop zu. Als ich einen flüchtigen Blick auf die Uhrzeit werfen, stelle ich fest, dass in zehn Minuten die Vorlesung zu Ende ist. Ich dachte, dass werden meine längsten eineinhalb Stunden in der Woche, aber ich muss gestehen, dass sie schnell vergangen sind. Wahrscheinlich weil mich Emma Löcher in den Bauch gefragt hat, warum ich Jayden verweigere obwohl er mich will. Wenn ich so darüber nachdenken, ist das ein völlig neues Gefühl für mich, zu wissen, dass mich ein Kerl will, obwohl ich kein Interesse habe. Wobei, kein Interesse ist etwas falsch formuliert. Es würde eher heißen: ich will, kann aber nicht. Oh Gott, ja ich würde mich wahnsinnig gerne mit Jayden treffen. Ja, ich würde gern auf ein Date mit ihm gehen, aber da ist immer noch die Abmachung mit den Mädels. Es wäre zu fies, wenn ich diese Abmachung nicht ernst nehme und den beiden nicht fair gegenüber.

Nach ein paar Minuten beendet Jayden, ich meine Professor Cooper, die Vorlesung und jeder im Saal packt seine Sachen zusammen. Während ich meinen Laptop verstaue, kann ich beobachten wie sich eine Kommilitonin nach vorne zu Jayden bewegt und auf ihn geradewegs zusteuert. Jayden dreht sich zu ihr um, während sie ihn übertrieben anlächelt. Das Mädchen spielt mit ihren langen braunen Haaren, lässt es um ihren Finger kringeln und lacht. Ich beobachte die beiden genau, kann aber nicht verstehen was sie reden, da es im Saal viel zu laut ist. Mein Blick wandert zu Jayden, weil ich wissen möchte wie er sich verhält. Aber genau in dem Moment wandert sein Blick zu mir und trifft auf meinen. Als hätte er meinen Blick auf ihm gespürt, als wüsste er, dass ich ihn gerade keine Sekunde aus den Augen lasse. Völlig ertappt sehe ich weg und ich spüre wie mein Herz unter meinem Brustkorb schneller wird. Er hatte mich während der Vorlesung immer wieder mal angesehen, das spürte ich. Aber unsere Blicke haben sich nie begegnet. Doch jetzt traf mich sein Blick völlig unerwartet und mein Körper hat sofort reagiert. Dass ich Jayden anziehend finde ist kein Geheimnis, ich habe ihn ja damals im Club regelrecht darum gebeten, dass er mich küsst. Als er es dann schließlich getan hat, machte auch er keinen Rückzieher mehr. Ganz im Gegenteil, Jayden gab dann den Ton an und schaffte es, dass ich das tat, was ich nie tun wollte. Aber ich bereue es nicht, wenn ich so darüber nachdenke war es eine meiner besten Nächte.

„Wollen wir?", höre ich Emma neben mir und reißt mich somit zurück in die Realität.

Ich reiße meinen Kopf herum und sehe sie an. Dann nicke ich energisch. „Ja, klar. Ich habe alles.", sage ich und folge ihr aus dem Saal. Ich zwinge mich dazu, mich nicht umzudrehen, um nachzusehen ob er immer noch mit diesem Mädchen redet. Es sollte mir ja schließlich egal sein, er kann ja reden mit wem er will. Aber so wie sich dieses Mädchen vor ihm aufreizend positioniert hat, sträubt sich etwas in mir das Ganze gelassen zu nehmen. Irgendwie passt es mir nicht.

„Also dann, ich muss los. Ich treffe mich mit meiner Lerngruppe, wir schreiben eine Nachprüfung.", erklärt mir Emma, als wir uns den Gang entlanggehen.

Ich nicke ihr zu. „Okay, wir sehen uns."

Emma entfernt sich ein paar Schritte und fängt an zu grinsen. „Und überlege es dir nochmal. Ich wette, du lässt dir etwas entgehen.", ruft sie mir zu, während ihr Grinsen breiter wird.

Aber ich verdrehe die Augen und hebe bloß die Hand zum Abschied. Dann mache ich auf dem Absatz kehrt und laufe zu meinem nächsten Kurs.

Dieser Kurs zieht sich unendlich in die Länge. Ich mag den Professor, aber ich bin seit der ersten Minute nicht bei der Sache. Jayden schwirrt in meinem Kopf herum, auch wenn ich ihn nicht vor meiner Nase habe. Es ärgert mich, da ich normalerweise eine gute Konzentration habe. Aber seit der Sache mit Jayden hat meine Konzentrationsstärke einen ziemlichen Dämpfer abbekommen. Nach dem Kurs beschließe ich noch nicht nach Hause zu fahren, sondern mich abzulenken. Kat und Rose sind auch beide den ganzen Tag unterwegs, also zuhause wartete niemand auf mich.

Ich entscheide mich für Lukes kleinen Kaffeeladen, weil er wirklich guten Kaffee hat. Es ist ein Laden in modernem Vintage-Look und einer enorm gemütlichen Atmosphäre. Luke wurde schon zweimal für seinen guten Kaffee ausgezeichnet und so stieg auch der Andrang an Kunden. Somit musste er die Schiene „Café-To-Go" errichten, weil der Laden zu wenig Platz bietet, um alle Kunden zufrieden zu stellen. Über Luke habe ich auch Kat kennengelernt. Ich kam vor meinem ersten Semester in seinen Laden und Kat war gerade bei ihm. Als ich auf meinen Kaffee wartete, hörte ich mit wie sich Kat darüber den Kopf zerbrach, eine dritte Mitbewohnerin für ihre WG zu finden. Zu dieser Zeit wohnte ich noch in einem Studentenwohnheim der billigeren Sorte und wurde somit hellhörig. Ich sprach Kat auf das Zimmer und nun ja, jetzt haben wir die coolste Studenten-WG in ganz London.

Ich betrete den Laden und meine Augen suchen schon nach einem Platz, auf den ich mich niederlassen kann. Aber ich stelle zufrieden fest, dass noch genug Plätze frei sind und ich mir also in Ruhe einen Kaffee holen kann. Ich stelle mich vor den Tresen und inspiziere die große Tafel, um vielleicht etwas Neues auszuprobieren. Aber kurzum entscheide ich mich doch wieder für mein Lieblingsgetränk. Luke taucht hinter dem Tresen auf. Er sieht gestresst aus, aber als er mich entdeckt, hebt sich seine Mine etwas.

„Hey, Alice.", begrüßt er mich und schafft es zu lächeln.

„Hallo Luke.", sage ich. „Alles okay, du siehst gestresst aus." Ich ringe mich zu einem schwachen, und irgendwie bemitleidend Lächeln durch.

„Ja, es ist etwas stressig. Ich habe einen neuen Angestellten und ich muss ihn einlernen. Gerade hat er alles auf den Boden geschüttet.", meint er und seufzt.

„Oh, das tut mir leid. Aber jeder muss anfangen und bestimmt hat er es bald drauf.", muntere ich ihn auf und nicke sanft.

„Hoffen wir es. Was darf ich dir bringen? Das übliche?", witzelt Luke und lächelt mich an.

Ich nicke. „Ja bitte." Ich sehe Luke kurz zu wie er beginnt meinen Kaffee zu zubereiten. „Wir müssen bald wieder die Serie Sherlock weitergucken, die ist echt gut."

Luke grinst. „Ich war letztens kurz davor, ohne euch weiterzuschauen, aber ich wollte euch nicht so hintergehen."

„Wage es ja nicht. Kat würde dir das nie verzeihen.", scherze ich.

Aber als ich Kat erwähne, wird Lukes Blick ernst. Er runzelt die Stirn und wirft einen kurzen Blick zu mir. „Geht es Kat gut? Sie meldet sich in letzter Zeit nicht wirklich bei mir, ich fange schon an mir Sorgen zu machen."

„Oh ähm, nein mit ihr ist alles okay. Also soweit ich weiß. Sie hat nur gerade viel zu tun, weil sie mit ihrem Blog etwas nachhinkt und ihre Mom ist letztens bei uns unangekündigt aufgetaucht. Du weißt ja, wir ihre Mutter ist. Das stresst sie." Luke hält kurz inne und nickt nachdenklich. Ich mustere ihn und merke, wie ihm etwas durch den Kopf geht. „Ist ... ist alles okay zwischen euch? Habt ihr euch gestritten?"

Luke reißt seinen Kopf herum und sieht mich an. Ein paar Sekunden vergehen, in denen er mich einfach nur ansieht, dann fängt er sich wieder. „Nein, wir haben uns nicht gestritten. Ich werde sie heute mal anrufen.", sagt er und wendet sich wieder meinem Kaffee zu. Ein paar Momente später, reicht er mir den Becher über die Arbeitsfläche.

Stimmt, ich sollte ja bezahlen. Ich hole meinen Rucksack hervor und suche nach meinem Geld, aber da mein Rucksack heute gestopft voll ist, dauert es etwas länger, bis ich mein Geld zusammen habe. Ich merke, wie ein weiterer Kunden neben mich tritt und einen Schatten über mich legt.

„Ich übernehme das.", höre ich eine angenehme männliche Stimme. Ich reiße meinen Kopf herum und sehe neben mich. Die Augen von Jayden Cooper haften auf mir und ich schlucke schwer. Jayden wendet sich von mir ab und legt einen Schein auf die Arbeitsfläche vor Luke. „Und für mich einen normalen Kaffee mit extra Schaum zum Mitnehmen."

Ich habe Jayden zwar heute schon gesehen, aber ihn so direkt neben mir zu haben ist nochmal etwas Anderes. Ich werfe einen kurzen Blick zu Luke, dessen Blick zwischen uns hin und her gleitet. Dann nimmt er langsam den Schein und bereitet auch Jaydens Kaffee zu.

Ich wende mich wieder Jayden zu und mustere ihn. Er steckt seine schwarze Geldbörse in die hintere Hosentasche und sieht mich an. Dann lächelt er.

„Du verfolgst mich doch etwa nicht oder?", frage ich und ziehe eine Braue hoch.

„Sehe ich aus wie ein verrückter Stalker? Die haben doch meist etwas auffälliges Unauffälliges an sich, meinst du nicht?"

Jayden sieht wohl eher aus, als würde er einem Abercrombie & Fitch Katalog entsprungen sein. „Nein, das tust du nicht.", murmele ich leise und lächle. „Ich mag deine Vorlesung, du machst Mrs. Smith wirklich Konkurrenz."

Jaydens Schulter lockern sich und er sieht kurz zu seinen Schuhen hinab, dann blickt er wieder mich an. „Ich habe gehört, dass sie ihren Job wirklich gut macht. Bevor ich anfing, hatte ich echt Schiss, dass mich alle Studenten zum Teufel schicken, weil Mrs. Smith nicht mehr hier ist und ich ihr nicht gerecht werde."

„Ach Quatsch. So wie es aussieht hat bereits jeder Mrs. Smith vergessen.", lache ich und nehme nun endlich meinen Becher. „Danke dafür."

Luke reicht Jaydens Becher über den Tresen und wirft mir dabei einen Blick zu. Plötzlich wird mir klar, in welcher Lage ich mich gerade befinde. Luke beobachtet alles von uns und hört wahrscheinlich jedes Wort, dass ich mit ihm wechsle. Dazu kommt, dass Luke über unsere Abmachung Bescheid weiß, das heißt entweder ich verabschiede mich von Jayden sofort oder ...? Gibt es ein oder? Aber wenn ich es mir recht überlege, darf ich mich ja wohl mit einem Mann unterhalten, ohne dabei irgendeine Regel zu brechen. Und Luke weiß ja nicht, dass Jayden eigentlich mein Dozent ist. Also muss ich mich hier für nichts rechtfertigen.

„Wollen wir uns kurz setzten?", fragt Jayden und deutet auf die freien Plätze hinter mir. Ich zögere und wäge ab, ob es wirklich eine gute Idee ist. Schließlich habe ich ihm vor einer Woche erklärt, dass ich nichts von ihm will und ich mich nicht mit ihm außerhalb der Uni treffen will. Aber als Jayden mein Zögern bemerkt, sagt er: „Ich weiß, was du mir gesagt hast und ich respektiere das, dass du nichts von mir willst. Aber wir können uns ja trotzdem kurz unterhalten, auch wenn ich dein Dozent bin."

Oh Gott, er hat es gesagt. Laut und deutlich. Und Luke hat es gehört.

Am liebsten möchte ich jetzt im Erdboden versinken. Ich seufze innerlich und schiele dann zu Luke hinüber. Jayden hat ihm den Rücken zugedreht und kann nicht sehen, wie Lukes Augen größer werden. Sein Mund steht leicht offen und er sieht zwischen uns hin und her. Ich kann nicht sagen, wie verdammt unangenehm diese Situation gerade ist.

Dann nicke ich langsam. Jetzt ist es auch schon egal, die Flucht vor Luke zu ergreifen. Er weiß es. Nur muss ich ihm klarmachen, dass er kein Sterbenswort sagen darf. Zu niemanden. „Okay, setzten wir uns."

Ich mache auf dem Absatz kehrt und suche mir einen Platz im hintersten Eck des Cafés. So kann uns Luke zwar sehen, aber uns nicht hören. Wer weiß, mit welchen Details Jayden noch kommt ohne darüber nachzudenken, dass uns jemand hören könnte.

Wir setzten uns. „Sag so etwas nie wieder in der Öffentlichkeit, es hätte uns jemand hören können." Ja, ich verschweige ihm, dass es Luke gehört hat und auch die Tatsache, dass Luke ein sehr guter Freund von mir ist. Aber wahrscheinlich sollte ich es ihm auf die Nase binden, damit er weiß, dass unser kleines Geheimnis nicht mehr so klein und geheim ist. Bald wissen es alle die wir kennen, wenn er so weitermacht.

„Entspann dich. Wir haben schließlich nichts Verbotenes getan. Wir hatten Sex, bevor ich dein Dozent wurde, also ist nicht schlimmes daran." Und er hat auch keine Probleme damit, es direkt zu sagen. Oh Gott, aber irgendwas an seiner Direktheit macht mich an.

Ich schnappe mir den Becher und nippe langsam daran, um nicht sofort antworten zu müssen. Ich wette, meine Wangen sind rot.

Jayden beginnt frech zu grinsen. „Du bist ja leicht aus der Fassung zu bringen." Er hat mich ertappt. „An dem Abend hattest du kein Problem damit, dass ich so direkt war. Im Gegenteil, du wolltest es."

Ich stelle den Becher wieder ab. „Jayden, sei bitte still. Willst du, dass es bald alle wissen, dass du mit einer deiner Studentinnen geschlafen hast?"

Sein Grinsen wird breiter. „Nein, ich will, dass wir es wieder tun."

Und meine Wangen werden noch rötlicher. Dieser Mann sagt ja wirklich was er will. „Hör jetzt sofort auf. Sonst stehe ich auf uns gehe."

„Was ist so schlimm daran. Wir hatten eine perfekte Nacht, warum sollten wir das nicht wiederholen?"

Ich weiß es nicht. Ich würde es sofort wiederholen, hier und jetzt. Okay, vielleicht nicht in einem Café Laden, aber heute Nacht in seinem Bett. Ich muss daran denken, wie er mich fünf Mal zum Höhepunkt gebracht hat und wie verdammt gut er mit seinen Fingern war und ... „Nach deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, musst du ja gerade wirklich an etwas Versautes denken."

Ich fahre mit meiner Hand über den kleinen Tisch zwischen uns und gebe ihm einen Klaps auf den Oberarm. „Jetzt sei endlich still.", lache ich und ärgere mich gleichzeitig darüber, wie leicht ich zu durchschauen bin. „Jayden, ich kann wirklich nicht." Mein Lächeln verblasst, weil ich ihn wieder zurückweise.

Jayden sieht kurz aus dem Fenster, an dem wir sitzen. Dann sieht er wieder zu mir und runzelt die Stirn. „Heißt da, du willst, kannst aber nicht?"

Er hat mich ertappt. Schon wieder. „Es war wirklich eine tolle Nacht, aber ich möchte gerade keine komplizierte Beziehung. Die Uni stresst mich zurzeit wirklich sehr, ich muss Hausarbeiten schreiben und mich für den Besuch bei meinen Eltern seelisch drauf vorbereiten und ich komme gerade aus einer Beziehung, und..."

Jayden presst seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und nickt. „Okay." Ich sehe ihn an. „Welches Thema?"

Jetzt runzle ich die Stirn. „Was?"

„Welches Thema du bei deiner Hausarbeit hast?"

„Oh. Ich ähm ... warte.", murmle ich und hole meinen Laptop hervor. Ich klappe ihn auf und öffne meine Arbeit. Ich drehe ihn Jayden zu, damit er den Titel lesen kann. Ich beobachte wie seine Augen über die Zeilen huschen. Dann sieht er hoch und lächelt schwach. „Wenn du willst kann ich dir helfen, ich hatte dazu in einem meiner letzten Semester einen sehr ausführlichen Kurs darüber."

„Wirklich?", bringe ich hervor. „Warte, sagst du das nur, damit du einen Grund hast mich zu treffen?" Ich ziehe meine Augen zu schmalen Schlitzen und beobachte ihn.

Aber Jayden lacht. „Jetzt hör auf mich als geistesgestört hinzustellen. Nein, es stimmt. Ich kann dir helfen, wenn du willst."

Ich beobachte ihn kurz und nicke dann. „Das wäre wirklich toll, denn ich habe gar keine Ahnung wie ich das alles angehen soll."

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