Nick wagt es tatsächlich, mir die Zunge durch die Lippen in den Mund zu schieben. Ich bin zuerst so überrascht, dass ich nichts dagegen unternehmen kann! Er legt mir die Hand in den Nacken und zieht mich näher an sein Gesicht, seine Lippen immer enger an meinen. Alter! Was geht denn mit dem? Erst jetzt kann ich mich wehren und drücke, nein schubse ihn schon an der Schulter weg. "Spinnst du?"

Ich sehe zu den anderen, viele hatten nichts bemerkt, doch, wie sollte es anders sein, Drake hatte es gesehen! Fassungslos schaut er geekelt zu uns und kommt rüber. "Seid ihr ekelhaft, oder was?" Ehrlich gesagt brennen meine Lippen von meinem ersten Kuss mit einem Jungen, doch das darf ich weder Drake, noch Nick zeigen. Lieber wäre es mir, wenn ich genauso angeekelt wie Drake wäre. "Ich glaube, er hat zu viel gesoffen!", zische ich, und es ist nicht mal gelogen. Nick hat wirklich ein bisschen zu viel Intus. Drake scheint sich Gott sei Dank nichts weiter dabei zu denken: "Bring ihn mal Bett."

Gesagt, getan. Ich nehme Nick und führe ihn in Drakes Zimmer.

Nicks Wangen sind gerötet und er ist etwas verschwitzt. Ich sehe nicht besser aus ...

Er setzt sich auf Drakes Bett und zieht mich an sich, als wäre ich seine Freundin oder sowas. "Nick", sage ich, und überspiele den Drang ihn auch zu küssen. Eben fand ich das echt scheiße, aber jetzt? Wo niemand schaut? Und selbst wenn, wir es auf den Alkohol schieben können? Ich wusstd, dass Nick mindestens angetrunken sein muss und es morgen wohl bereuen würde ... doch .. ich konnte diese Situation doch für mich nutzen, oder?

Ja ... das war eine Gelegenheit, die ich mir nicht entgehen lassen sollte!

Ich setze mich zu Nick ans Bett. Ich weiß, der erste Kuss soll was besonderes sein und bla bla bla, aber das war mir egal, denn ich hatte den schon mit einem Mädchen gehabt und es war kacke gewesen. Ich weiß nur, dass ich mein erstes Mal mit jemanden haben will, den ich liebe - und das war Drake.

Nick zieht mich sofort wieder an sich - wahrscheinlich denkt er gerade an irgendein heißes Girl. Irgendwie ist es zuerst unangenehm, aber ... dann wird es schön ... Wie er über meine Haut streicht und mich dabei umarmt. Sein Alkoholatem stört mich nicht, ich ließ mich ganz von Nick benebeln. Er umschlingt mich von alleine, ich muss nichts machen und lasse seine Zunge mit meiner spielen. Irgendwie treten Tränen in meine Augen ... Mit einem Jungen ist es so wunderbar.. viel besser, als mit einem Mädchen. Meine Lippen brennen und in meine Brust fühlte sich so heiß an! Ein Kribbeln durchfährt meine Magengegend. Als Nick kurz seine Lippen von den meinen löst, atme ich scharf ein und sehe ihn im dunklen Licht der Nachttischlampe an. Ich sehe auf seine Lippen, dann in seine Augen und fahre ihm, während mein Blick wieder zu seinen Lippen wandert, durch sein blondes Haar.

"Küss mich...", flüstere ich ihm zu, und es dauert keine Sekunde bis Nicks weiche Lippen wieder auf den meinen liegen. Er sagt nichts zu mir, er küsst mich einfach und fährt mir den Rücken entlang. Ein angenehmes Kitzeln wird von seinen Fingerspitzen auf meiner Haut hinterlassen ...

Doch als er mir die Finger in die Hose stecken will, drücke ich ihn weg. "Das will ich nicht!", doch er hört nicht auf.

"Nick!", zische ich und das Gefühl der Wärme, der leichten Erregung verschwindet. Ich ziehe seine Finger aus dem Bund meiner Jeans und stehe zornig auf. Na gut, dann wars wohl auch schon vorbei mit dem Kuss eines Jungen - auch wenn es das Blondie-Arschloch Nick ist. Ich hoffe, dass er sich morgen an nichts erinnert. Wenn doch: Ich war genauso betrunken wie er.

Plötzlich durchfährt mich ein Schock ...