Chapter Seventeen
|Song erst 'nen bisschen Vorspulen|
Da sitzt sie.
Die Hände unter die Beine geschoben, das Haar über die Schulter gelegt, den Blick geradeaus gerichtet. Sie sieht aus, wie ein Engel, denk Harry und geht einen Schritt auf sie zu. Rose bewegt sich und er bleibt schnell wieder stehen, weil er Angst hat sie würde ihn bemerken. Schon verrückt, nicht?
"Okay, Harry, du schaffst das.", spricht der Badboy sich selbst zu und macht einen großen Schritt nach vorne. Und noch einen und noch einen. Und dann steht er vor ihr.
Rose bemerkt den Schatten, der auf sie fällt und blickt auf. In ihren blauen Augen fängt sich das Licht und sie lächelt. Harry lächelt auch. Doch was dann passiert erschlägt ihn fast. Rose dreht sich weg.
Sie rechnet nicht damit das ER H ist. Sie sieht ihn noch nicht mal als eine Möglichkeit.
Harry ist zum Heulen zu mute. Zum ersten Mal in seinem Leben, seit dem "Tod" seiner Mutter, ist ihm zum Heulen zu mute. Das war's.
Er sollte jetzt eigentlich besser gehen und Rose auf ihren Traumprinzen warten lassen. Aber er wollte ihr die Illusion nehmen.
"Hey Rose."
Sie sieht ihn unverwandt an. "Hey Harry." Sie erinnert sich an seinen Namen! "Ähm... Wie geht's dir?" Rose lacht. "Gut. Mir geht's gut. Und dir?"
Harry steht etwas unbeholfen herum. Er tritt nervös von einem Bein auf's andere. Dann setzt er sich neben das Mädchen seiner Träume.
"Auch gut. Ja... Da bin ich." Jetzt ist es raus. Rose runzelt die Stirn. Ihre wunderschöne glatte Haut legt sich in Falten.
"H?" "Ja. Ich bin's." Sie reißt die Augen auf und schnappt nach Luft.
Das ist er also, denkt sie und versucht zu lächeln. Doch es geht nicht. Die Worte ihrer Mutter hallen durch ihren Kopf.
"Du wirst eines Tages einen klugen, gut aussehenden Mann mit Geld heiraten. Du wirst zwei Kinder bekommen und Glücklich und Zufrieden im Büro deines Vaters arbeiten. Ich erwarte Disziplin von dir. Perfekts Auftreten und immer Dankbarkeit mir und deinem Vater gegenüber. Du wirst ein perfektes Leben führen."
Ist das ihr perfektes Leben, was da neben ihr sitzt? Nein. Aber will sie dieses 'perfekte' Leben ihrer Mutter führen? Nein. Aber sie muss. Was hatte sie nur getan, als sie auf den Brief geantwortet hat?
Der Junge neben ihr sieht nett aus. Seine Augen leuchten und sein Lächeln schmeichelt ihr. Die Binde um seinen Kopf stört etwas. H - Harry hatte also wirklich einen Unfall. Die Piercings und Tattoos schüchtern Rose ein. Sie weiß nicht, wie sie sich solchen Personen gegenüber verhalten soll.
"Du sagst ja gar nichts. Bist du so schockiert?" Ein Grinsen schleicht sich auf Harrys Gesicht. Rose scheint wirklich schockiert zu sein. Wie erwartet.
"Ich - Ich bin nur ein bisschen überrascht." All die Vorsätze, die Rose für dieses Gespräch hatte, sind wie weggeblasen. "Du... bist es also."
"Ja. Und was habe ich gesagt? Du wirst schockiert sein. Und du wirst weglaufen. Und wenn du jetzt nicht fluchtartig davon läufst, wirst du wenigstens nie wieder mit mir reden oder schreiben."
"Ja. Wahrscheinlich hast du Recht. Du hattest die ganze Zeit Recht."
Rose sieht Harry kalt in die Augen. Sie weiß jetzt, dass sie einen riesen Fehler gemacht hat. "Tut mir leid." Harry sieht zu Boden. "Ja. Mir auch."
"Ich hab mir dich ganz anders vorgestellt." "Aber ich - ich hab dir doch gesagt, dass ich ein Badboy bin." Harry ist verletzt. Das kann er nicht verbergen.
"Ich hätte aber nie damit gerechnet, dass du der Badboy bist! Du hast mich auch runtergemacht. Wie alle anderen." Rose dreht sich weg. Weg von ihm. Weg von ihrem einzigen Freund. "Das war früher. Ich - ich wollte doch irgendwie Kontakt zu dir bekommen! Verstehst du das nicht?! Ich weiß, es war der falsche Weg."
Rose zieht den Kopf zwischen die Schultern und sieht auf ihre Winterstiefel. Was tut sie hier? Sie redet mit einem... einem... Ja, was ist er? Er ist nett. Verständnisvoll. Aber das ist der Harry in ihren Briefen. Der Harry hier vor ihr ist der Badboy der Schule. Sie hat ihn und seine Freunde schon oft über seine Partyopfer reden hören. So respektlos redeten sie über Mädchen, die sich haben verführen lassen!
"Ist das Aussehen wirklich so wichtig für dich? Das in den Briefen war ich. Das war Harry. Der echte. Das hier ist nur das Gesicht dazu. Mein Charakter ist gut. Du fandest ihn wenigstens gut."
Ja, Rose mochte H... Was ist mit Harry? Er hat H zerstört. Aber vielleicht könnte Rose Harry genauso oder noch viel mehr wie H mögen. Aber ihre Erziehung will, dass sie eine andere Richtung geht.
"Meinst du nicht, dass Liebe keine Grenzen kennt?" "Doch. Meine Liebe kennt Grenzen."
Rose sieht ihn an. Sie sieht ihn einfach nur an und bittet ihn stumm zu gehen. Doch Harry tut ihr diesen Gefallen nicht. Er wird wütend. Und wenn er wütend ist, dann will er einfach nur die Personen vor ihm verletzten.
"Du bist wirklich, wie deine Mutter! Was hat sie nur aus diesem schönen Geschöpf gemacht? Eine kalte, herzlos, eingebildete Schlampe! Los geh! Geh und lerne und warte auf den Traummann in Schlips und Anzug, den sich deine Mutter wünscht. Ich dachte, du bist anderes Rose. Aber ich hab mich wohl getäuscht."
In Roses Augen haben sich Tränen gebildet. Aber sie will nicht vor ihm weinen. "Weißt du was, Harry? Genau das werde ich jetzt tun. Und ich hoffe ich werde Glücklich. Nicht so wie du. Und du", sie zeigte auf ihn, "besuch mal lieber deine Mutter!"
Dann steht sie auf, schultert ihre Tasche und geht.
Harry sitzt auf der kleinen, weißen Bank und sieht ihr hinterher. "Toll gemacht, Styles. FUCK!" Er schlägt einigemal auf die Bank, bis seine Hände schmerzen. Das war's. Sie ist weg.
Ja. Rose ist weg. Sie biegt grade um die Ecke des Schulgebäudes und wischt sich die heißen Tränen von ihren Wangen.
Der grünäugige Lockenkopf mit der dunklen Vergangenheit sieht ihr nach, lange. Sehr lange, aber sie ist weg.
Sie ist weg.
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Song: Let Me Got - Avril Lavigne feat. Chad Kroeger
Ich bin echt stolz auf das Kapi :)
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