013 | Louis
⭐️, 💬?
__________
"Mama? Was macht ihr da?"
Ich sah lächelnd zu Ella, welche an Michals Hand zu uns herüber tapste und uns neugierig betrachtete. "Ich stille Henry", erklärte Gemma und sah ihre Tochter lächelnd an. Ich hatte William schon längst gestillt und hatte ihn an meiner Schulter liegen.
Harry machte mit Mathi einen Spaziergang, in der Hoffnung das sie sich langsam etwas entspannen würde. Heute war nicht ihr Tag. Seit heute morgen war sie ziemlich quengelig und wollte sich nicht beruhigen.
"Ich lasse Ella gerade mal bei euch und hole noch mehr Teig für die Mädchen. Die Zwillinge essen ganz schön viel von dem Stockbrot und haben immer noch nicht genug", sprach Michal und drückte Ella noch einen Kuss aufs Haar. Grinsend sah ich zu meinen Schwestern, welche sich um das Lagerfeuer gesetzt hatten und ungeduldig auf das Brot warteten.
Es tat gut mit allen an der frischen Luft zu sitzen und einfach über nichts nachzudenken. Vorhin hatten wir auch schon den Geburtstagskuchen von Daisy und Phoebe gegessen.
Die letzten Tage waren etwas nervenaufreibend... Bei Gemmas Geburt verlief alles glatt und sie erholte sich wirklich gut. Ihr Sohn war unglaublich süß und Ella war unheimlich stolz eine große Schwester zu sein. Nur das Harry mich so verlassen hatte gefiel mir immer noch nicht. Egal wie oft er es mir versprochen hatte es nicht zu tun... Harry hatte dieses Versprechen bisher immer gebrochen.
Immer.
Und das ging einfach nicht. Er hatte sich oft entschuldigt und mich auch in den Arm genommen und versprochen da zu sein... Aber- Ich konnte das nicht so ganz glauben...
Auch wenn Gemmas Geburt etwas Wichtiges war... Aber Harry hatte mir sogar gesagt das Anne und Michal bei ihr waren. Warum ist er dann auch noch gegangen? Warum hat er nicht gewartet? Gemma lag viele Stunden in den Wehen... Er hätte doch warten können.
Betrübt nahm ich William wieder in meine Arme und sah ihn nachdenklich an als er anfing zu mucken. Vorsichtig strich über seinen Bauch. "Hattest du noch nicht genug?", fragte ich ihn mir heller Stimme und kicherte als er mich nur anstarrte und quiekte.
Seit vorgestern entwickelte er sich zu einem kleinen Nimmersatt. Gestern Abend war er schon so schlimm wie seine Schwester und wollte einfach nicht aufhören. Nur hatte ich nicht die Kapazität ihn so lange zu füttern, wie er es gerne gehabt hätte, weswegen gestern Abend das Geschrei ziemlich groß war.
Ich legte William wieder an meine Brust und sah dankend zu Robin als er mir das Tuch, welches mir heruntergefallen war, wieder über die Schulter legte und sich dann nach drinnen verabschiedete. Da Gemma neben mir stillte machte es mir nicht mehr ganz so viel aus. Schließlich saß ich nicht allein hier.
Vollkommen in Gedanken bei William und wie er sich an meiner Brust festhielt, merkte ich gar nicht wie sich uns jemand näherte und stehen blieb.
"Hoffentlich machst du auch alles richtig. Das arme Kind... So klein und zurückgeblieben..." Entsetzt sah ich hoch und blickte in Janes grinsendes Gesicht. Direkt traten mir die Tränen in die Augen und ich schluckte.
Hatte sie... Hatte sie zu meinem William zurückgeblieben gesagt? Zu meinem Sohn?
"Jane... Was soll das?", frage Gemma direkt bissig und wäre am liebsten aufgestanden, doch sie sollte sich noch nicht viel bewegen, weswegen ich meine freie Hand auf ihren Arm legte und meinen Kopf schüttelte.
Eine unglaubliche Wut machte sich in mir breit, da sie auch noch anfing zu lachen. Ich legte William in seiner Decke eingekuschelt in Gemmas Schoß und brauchte mir nicht mal die Mühe machen mich zu verwandeln. Es ging von ganz alleine. Ich fühlte mich wie damals als sie so auf mich losgegangen war und mir die Schuld gegeben hatte, da ich den Überblick über die ganzen Kinder verloren hatte.
Knurrend stand ich vor ihr und fletschte meine Zähne.
"Lou?", fragten meine Schwestern erschrocken und verwandelten sich direkt mit. Anstatt sitzen zu bleiben stellten sie sich zu mir. Obwohl Fizzy und Lottie mich überragten fühlte ich mich nicht schwach.
Langsam ging ich auf Jane zu und drängte sie immer weiter nach hinten. Plötzlich tauchte Harry ohne Mathilda auf, weswegen ich mich panisch umsah, doch sie lag ebenfalls bei Gemma. "Was ist hier los?", fragte Harry nicht ganz begeistert und legte seine Hand auf meine Schnauze. Meine Schwestern schickte er ebenfalls weg.
Den Mädchen gefiel es aber nicht, weswegen sie nur ein paar Schritte hinter mich traten. Ich spürte wie Fizzy mir leicht gegen die Hüfte stupste und ihren Kopf auf meinen Rücken legte.
Wir sind bei dir, Lou.
Harry fragte erneut was los war und da ich ihm nicht antworten konnte, knurrte ich nur und schüttelte seine Hand ab. Ich hatte ihm bisher nicht erzählt was Jane vor Monaten getan hatte. Aber das war jetzt hinfällig.
"Louis...", fing Harry an und wollte seine Hand wieder auf meine Schnauze legen, doch ich schnappte danach und legte meine Ohren an. Es war doch nicht meine Schuld. Sie hatte einen Fehler gemacht. Mir war es auch egal das er der Alpha war. Harry musste doch merken das etwas nicht stimmte.
Jane ließ sich das alles nicht länger gefallen und seufzte theatralisch. "Louis kann nur keine Kommentare ab. Diese kleine Missgeburt... Wer braucht noch einen zweiten Omega, reicht doch das wir bereits so eine Missbildung der Natur in unserem Rudel haben."
Ohne nachzudenken ging ich auf sie los, doch Harry hielt mich zurück und drückte meine Schnauze mit seiner Hand hinunter. Nicht gerade begeistert knurrte ich leise und drückte gegen seine Hand. Doch Harry war stärker und so hielt er meinen Kopf ohne großen Kraftaufwand unten.
"Was hast du gesagt?", fragte Harry ganz ruhig.
Jane schien nicht zu merken, wie angespannt Harry war. Ich spürte es jedoch in meinem Inneren, weswegen ich mich langsam zurückzog. Doch auch das verhinderte mein Alpha. "Bleib", flüsterte er mir zu und strich über meine Schnauze.
Als ich ihn ansah erschrak ich bei dem Anblick seiner schwarzen Augen. Deswegen war er so unheimlich ruhig. "Alles wird gut", hauchte er und drückte mir einen Kuss vorne auf die Schnauze.
Aus Reflex schleckte ich über meine Nase und stupste Harry an. Er zwinkerte mir nur zu und widmete sich Jane. Sie stand wie angewurzelt da und bewegte sich keinen Millimeter. Hatte Harry wieder dieses Alpha Ding gemacht?
Plötzlich knurrte er sie laut an, griff ihr in den Nacken und schleifte sie hinter sich her. Als er aus meinem Blickfeld verschwand wollte ich nach, doch ich hörte nur ihre Schreie, bis es plötzlich ganz ruhig wurde.
Er würde doch nicht- Sie hatte doch einen Sohn...
Ich sah zu meinen Schwestern, welche mich mit großen Augen anstarrten und langsam näherkamen.
Was macht er mit ihr?
Da ich es nicht wusste, antwortete ich nicht und ging einen Schritt nach vorne. Es dauerte nur einen Moment, da kam Harry zurück und stellte sich zu mir. Er verteilte Küsse auf meiner Schnauze und rieb seinen Kopf leicht dran.
"Sie hat ihre Lektion gelernt."
Ängstlich sah ich ihn an und fiepte leise. "Shhhh, alles gut. Sie geht ihre Sachen packen und verlässt das Dorf. Sie wird kein einziges Wort mehr sagen. Nie wieder. Jane war es, welche dich damals so aufgeregt hat, oder?"
Als er das sagte kam er mir noch etwas näher und strich mir durch das Fell. Langsam nickte ich und fing an zu hecheln als Harry mich hinter den Ohren kraulte. Ich mochte das Gefühl und am liebsten würde ich mich jetzt auf meinen Alpha stürzen und ihn ablecken. Doch ich hielt mich zurück und genoss seine Berührungen so.
"Es tut mir leid Louis. So etwas verdienst du nicht. Und unsere Kleinen sind wundervoll. Nimm es dir bitte nicht zu Herzen. Nichts von dem was sie sagt entspricht der Wahrheit. Das William ein Omega ist, ist ein unglaubliches Wunder. Ich hoffe du wirst mir noch weitere solcher Wunder schenken."
Die letzten Worte wisperte er nur und unruhig setzte ich mich hin und sah ihn mit großen Augen an. Noch mehr Welpen? Nicht nur einen? Noch mehrere?
Harry schien meine Aufregung zu merken, denn er lächelte nur und fuhr mit seinen Fingern wieder durch mein Fell. "Alles zu seiner Zeit, Lou. Alles zu seiner Zeit."
Ich nickte leicht und als ich mich verwandelte, fing Harry mich auf. "Ich liebe dich Louis." Benommen nickte ich und schmiegte mich an seine Seite. "Ich dich auch Hazza", flüsterte ich und drückte mein Gesicht an seine Brust, während ich meine Arme um seinen Bauch schlang.
"Was hast du mit ihr gemacht?", fragte ich zögerlich und war mir nicht sicher, ob ich die Antwort überhaupt hören wollte. "Das werde ich dir nicht erzählen. Das ist nichts für dein sanftes Gemüt Love. Mach dir keine Gedanken Louis. Jane wird nie wieder etwas sagen."
Ich biss mir nachdenklich auf die Lippe, löste mich von ihm und atmete auf als Harrys Augen wieder grün waren. "Komm, setzen wir uns wieder hin."
Als wir alle ums Lagefeuer saßen hatte ich diesmal Mathilda auf dem Arm und Harry hielt Will. "Wirst du es mir irgendwann sagen?", fragte ich Harry nachdenklich und sah zu ihm hoch.
Was hatte er nur zu ihr gesagt...? Eine einfache Drohung... Das würde Jane doch nie vertreiben.
"Lou... Ich will nicht das du Angst vor mir hast. Deswegen, nein. Du wirst es niemals erfahren." Benommen nickte ich und schluckte als Harrys Augen noch einmal schwarz schimmerten.
Mich beschäftigte es die ganze Zeit doch als Harry anfing federleichte Küssen in meinem Nacken zu verteilen und teilweise sogar sanft in meine Haut biss, war ich viel zu abgelenkt, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen.
"H-Harry", wimmerte ich leise und versuchte ihn wegzustoßen. Er konnte das doch nicht vor der ganzen Familie machen. Als Harry endlich von mir abließ atmete ich erleichtert auf, weswegen er grinste und mir noch einen Kuss auf die Wange drückte.
Als meine Schwestern sich über das nächste Brot freuten fing Mathilda wieder an zu weinen. Besorgt sah ich auf sie hinab und wiegte mein Mädchen sanft hin und her, doch nichts schien ihr wirklich zu gefallen.
"Was ist denn nur los?", fragte ich leise und wurde von Sekunde zu Sekunde immer trauriger. Vorsichtig strich ich mit meinem Finger über ihre Wange und tippte auf ihr Näschen.
Hilflos sah ich zu Harry, welcher sich zu uns beugte und Mathi einen Kuss auf die Stirn drückte. "Vielleicht ist es alles zu viel und wir sollten rein."
Ich biss mir auf die Lippe und nickte leicht. Mit einer nun weinenden Mathilda stand ich auf und zuckte zurück als Jane auftauchte. Mit großen Augen sah ich zu ihr herüber und bekam bei ihrem Gesichtsausdruck etwas Angst.
"Geh rein."
Harry gab mir William und küsste meine Wange. "Ich komme gleich nach", flüsterte er und strich mir noch kurz durch die Haare. Mit den Zwillingen lief ich zu uns nach Hause und zuckte kurz vor der Haustür zusammen als ich Harrys lautes Knurren hörte.
Ich war noch nicht mal direkt daneben und trotzdem breitete sich eine unangenehme Gänsehaut über meinem Körper aus. Auch Mathilda hatte aufgehört zu weinen und blickte mich mit großen Augen an.
"Papa ist nur ein bisschen sauer", versuchte ich ihr zu erklären und stockte, als er wieder so laut knurrte. Ich wollte gar nicht hinsehen, weswegen ich mit meinem Fuß die Tür auftrat und direkt hoch ins Schlafzimmer lief.
Die Kleinen waren mittlerweile so schwer, dass ich beide nicht so lange in meinen Armen halten konnte und auf dem Bett ablegte. Da Mathilda wieder unruhig wurde zog ich ihr die Klamotten aus und schmunzelte als sie nur in Windeln vor mir lag und zufrieden gluckste. "Daran lag es also?", fragte ich lachend und gab ihr einen Kuss auf den Bauch.
"Du bist echt wie dein Papa", flüsterte ich ihr zu und fing an ihr über die Wange zu streichen, bis ich wegen einem komischen Gefühl in meiner Brust zurückzuckte.
Was war denn los?
Ich ließ von meinen Welpen ab und ging ans Fenster. Mittlerweile stand auch Janes Mann (oder wer auch immer das war) draußen und ging auf Harry los. Ich wollte doch gar nicht, dass es so einen Streit auslöst... Naja, eigentlich hatte sie es verdient...
Doch durch Harrys Gefühle wurde ich immer unruhiger, weswegen auch die Zwillinge wieder anfingen zu quengeln. Oh je...
Anstatt noch weiter zuzusehen wie die zwei sich da draußen stritten, wobei Jane nur stumm danebenstand, zog ich die Vorhänge zu und holte aus dem Kinderzimmer ein paar Kuscheltiere. Harry hatte heute Morgen alles wieder aufgeräumt... Er hatte sich beschwert das er nicht schlafen kann, wenn er so viele Kuscheltiere im Bett hat. Aber die Zwillinge mochten es, wenn ich ihnen ein Nest baute und am besten ging das in unserem Bett, weil es so schön groß war.
Ich legte die Kuscheltiere zu Mathilda und William und holte dann nochmal ein paar Kissen und aus unserem Schrank ein paar Klamotten, welche Harry am meisten trug.
Lächelnd fing ich wieder an ein Nest zu bauen und kicherte als ich zu William sah. Er hatte eins von Harry Oberteilen fest umklammert, nuckelte an dem Stoff und schmatze fröhlich vor sich hin.
Als ich fertig war betrachtete ich stolz mein Werk und legte mich zu den Kleinen, welche mittlerweile tief und fest schlummerten.
Ich versuchte mich nicht allzu sehr auf den Lärm von draußen zu fokussieren und gab mein bestes all das auszublenden. Nach einer Weile hörte ich Harrys schwere Schritte und sein Seufzen, als er vor dem Bett stand.
"Wieder ein Nest?"
_________
22/04/2021
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro