009 | Louis
Danke für eure ganzen Kommentare beim vorherigen Teil, ich hoffe ich habe alle erwischt und auf jeden einzelnen geantwortet, wenn nicht, dann nochmal für alle:
Ich kann euch jetzt ein mehr verstehen und bin dankbar, dass ihr mir diesen kleinen Einblick in eure Gedanken gegeben habt.
Ihr liegt mir alle sehr am Herzen :) xx
Ohne euch, wäre das hier nichts. Ich hoffe ihr wisst das!
Danke. Wirklich. <3
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"Ich hatte mir das schon gedacht", erwiderte ich leise und sah auf meinen Sohn hinab, welcher sich in Robins Armen, im Gegensatz zu mir, allen Anschein ziemlich wohl fühlte.
Harrys Stiefvater nickte und sah dann zu Mathilda rüber, welche bei Harry an der Brust schlief. Sie mochte es unheimlich gerne so nah an ihrem Papa zu schlafen. Harry war aber auch einfach immer unglaublich kuschelig warm. Bei dem Gedanken musste ich leicht lächeln und schmiegte mich wieder mehr an Harrys Seite.
So wie sonst legte er aber nicht seinen Arm um mich, sondern sah ziemlich betrübt auf den Boden. Harry regte sich kaum. "Hazza?", fragte ich vorsichtig nach und stupste ihn mit meinen Ellenbogen an. "Was ist los? Ist es wegen deinem V-" Bevor ich es überhaupt aussprechen konnte, knurrte Harry leise.
Erschrocken sah ich ihn an und ging direkt einen kleinen Schritt zur Seite. Hatte ich nicht nachfragen sollen? Ich fühlte mich auf einmal ziemlich schutzlos und so wie Harry sich gerade anspannte ähnelte er immer mehr Robin.
Beide sahen aus, als würden sie bei dem kleinsten Funken explodieren. Ich mochte sowas gar nicht und konnte nicht verhindern, dass ein Fiepen meine Lippen verließ. Da ich bei so einer Situation auch meinen Sohn bei mir haben wollte nahm ich Robin William vorsichtig ab und drückte ihn an meine Brust.
"Harry", ermahnte Robin ihn und irgendwas Gruseliges blitzte in seinen Augen auf. Es fühlte sich an, als würde sich die Luft um uns herum aufheizen. Die Spannung war zum Greifen nahe. Ich hielt das alles nicht länger aus und zupfte dann an dem Ärmel von Harrys Oberteil. "H-Harry", murmelte ich leise und sah ihn flehend an.
Doch er zeigte immer noch keine Reaktion. Das Einzige was sich geändert hatte war, dass sein Blick jetzt Robin galt. Ich schluckte, stellte mich auf Zehenspitzen und sah zu Mathilda, welche immer noch friedlich in der Trage schlief. Spürte sie gar nicht was um sie herum passierte? Im Gegensatz zu ihr wurde William in meinen Armen langsam unruhig.
"Ach Jungs schön euch zu sehen", trällerte Anne und kam ins Zimmer. "Wie geht es dir Louis?" Plötzlich löste sich die Spannung und ich konnte wieder aufatmen. Was war das...? Ich sah kurz zu Harry und wendete mich dann an Anne, welche lächelnd ihre Arme ausstreckte. So schnell wie möglich kuschelte ich mich mit William in ihre Arme und sah über meine Schulter hinweg zu den beiden Alphas, welche sich immer noch anstarrten.
"Kannst... Kannst du ihm Mathilda abnehmen? Bitte", flüsterte ich leise und schloss meine Augen. Sie strich über meinen Rücken und küsste meine Stirn. "Natürlich und dann gehen wir in die Küche und essen etwas von dem Kuchen. Den habe ich heute morgen gebacken. Ich hatte irgendwie das Gefühl, das ihr vier vorbeikommen würdet."
Lächelnd nickte ich und innerhalb weniger Sekunden hatte Anne ihrem Sohn Mathilda samt Trage abgenommen. "Komm Louis, lassen wir die beiden Männer das mal aussitzen. Das kann etwas dauern. Da haben wir Omegas nichts zu suchen", flüsterte sie und ging mit mir in die Küche.
"Was machen die beiden denn?", fragte ich etwas ängstlich und setzte mich auf meinen alten Platz in der Küche. Der Duft von frisch gebackenen Kuchen lag in der Luft und brachte mich automatisch zum Lächeln. Bevor Anne meine Frage beantwortete verschwand sie noch einmal kurz und kam dann mit einem großen geworbenen Korb wieder.
"Hier, da können die beiden schön friedlich schlafen." Sie lächelte mich an und ich sah zu meiner Tochter, welche bereits in den Decken lag. Kichernd legte ich William zu seiner Schwester und beobachtete die beiden noch einen Moment, bis ich mich wieder Anne widmete.
"Also, was ist das zwischen den beiden? Ich... Ich habe Harry noch nie so komisch erlebt. Naja, wenn er wirklich sauer ist, dann ist er manchmal so komisch... Aber-" Ich brach ab, da ich es einfach nicht beschreiben konnte. Ich wusste nur, dass ich nicht bei Harry sein wollte, wenn er so war.
"Warte kurz", sagte sie und hielt mich hin. Mit schnellen Handgriffen hatte sie mir ein Kuchenstück vorgesetzt und schenkte mir Tee ein. Wo auch immer der plötzlich herkam. Erst als sie saß fing sie an mir den Grund für deren Verhalten zu erklären.
"Es kommt manchmal vor das zwei Alphas aneinandergeraten und einen Kampf austragen. Vor einigen Jahren war es so wie bei Mason und Harry vor ein paar Wochen. Damals haben Harrys Vater und Robin gekämpft. Und wie du siehst hat mein damaliger Gefährte es nicht überlebt. Sie kannten sich zuvor schon viele Jahre. Robins Meinung nach hat Desmond, Harrys Vater, mich ihm weggenommen... Ich- Ach da will ich auch gar nicht so ausschweifen. Es ist eine viel zu lange und teilweise auch langweilige Geschichte."
Traurig sah ich sie an und schluckte. "Du hast es einfach hingenommen? Du... Ihr seid ja gebunden." Ich konnte das gar nicht glauben. Irgendwie... Ich hatte nie so wirklich darüber nachgedacht was mit Harrys Vater passiert ist. Ich wusste, dass er bei einem Kampf gestorben war, aber nicht das Robin diesen Kampf ausgelöst hatte.
"Es war nicht einfach... Das war es wirklich nicht, aber... Wenn man sich verliebt-" Sie beendete ihren Satz nicht und trank einen Schluck Tee. Ich nickte nur und fing an den Kuchen zu essen, bis plötzlich ein lautes Knurren ertönte. Kurz darauf hörte ich ein Fiepen und stand auf. Doch Anne legte ihre Hand auf meine und schüttelte mit dem Kopf.
"Bleib besser hier. Manchmal überwältigen ihn Trauer und Wut. Es ist besser, wenn du nicht dazwischen gehst." Ängstlich nickte ich und setzte mich langsam wieder hin. "Ich habe Harry noch nie so erlebt", flüsterte ich und konnte gar nicht glauben was ein paar Zimmer weiter passierte.
"Ich glaube die Augen von William haben ihn in wieder sehr an seinen Vater erinnert."
Nachdenklich sah ich zu William, welcher sich an seine Schwester gekuschelt hatte und tief schlief. Ich wollte Anne gerade noch etwas fragen, doch ich hörte Harry bellen und wurde ziemlich unruhig. In mir kam der Drang auf die Kleinen zu nehmen und mich mit ihnen irgendwo zu verstecken, wo es ruhig war.
"Das wird gleich wieder. Keine S-" Ein lautes Knurren ertönte und danach war es für mehrere Sekunden ganz still bis Harry wieder knurrte. "Anne", winselte ich und sah sie unsicher an. "Mach bitte was", flüsterte ich und sah sie flehend an.
Allerdings musste sie gar nichts mehr machen, denn ich spürte Harrys Wärme plötzlich hinter mir. Etwas ängstlich drehte ich mich um und erschrak bei Harrys Anblick. Über seine Wange verliefen ein paar Kratzer. Doch innerhalb weniger Sekunden waren die oberflächlichen Wunden geschlossen. "H-Hazza?"
"Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken." Ich nickte benommen und wusste nicht so ganz was ich sagen sollte. Dieses flaue Gefühl in meinem Inneren flachte auch ab und ich spürte wieder das was Harry empfand. Da war aber kein Hass, keine Wut. Es war nur Liebe.
Etwas misstrauisch beobachtete ich ihn und sah dann zu Robin, welcher ebenfalls in die Küche kam. Anne sprang direkt auf und drückte ihn an seinen Platz. Robin hatte ähnlich Wunden, doch sobald er saß waren sie verschwunden.
Die beiden taten so als wäre überhaupt nichts passiert und irgendwie beunruhigte mich das noch mehr. "Was war das?", sprach ich dann nach einem weiteren Moment an. Es konnte doch nicht sein, dass sich die beiden so anfeindeten und dann war wieder alles gut.
Das war einfach...
"Nur eine kleine Diskussion. Denk einfach nicht weiter darüber nach", erwiderte Harry mit ruhiger Stimme und küsste meine Wange. "Alles gut." - "Mhm", brummte ich und beobachtete die beiden noch eine Weile. Aber sie aßen den Kuchen, welchen Anne ihnen hingestellt hatte und sprachen darüber wie sich die Zwillinge entwickelten.
Da Harry wirklich nicht den Anschein machte, dass er da noch weiter drüber reden wollte sah ich zu Anne. Sie lächelte mich an und strich über meine Wange. "In einem Rudel kommt so etwas vor. Vielleicht macht es dir auch nur so Angst, weil du es noch nie wirklich mitbekommen hast. Aber manchmal trägt man einfach ein paar Unstimmigkeiten so aus. Beide sind die Ranghöchsten hier. Es ist nicht üblich, dass zwei Alphas in einem Rudel leben. Vor allem nicht bei den beiden die sich in nichts nachstehen."
Sowohl Robin als auch Harry räusperten sich, weswegen mich Anne nur noch anlächelte und mir erneut Tee einschenkte. Sollte ich mir wirklich keine Gedanken machen? Anne lenkte meine Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema und sprach den Geburtstag meiner Schwestern an.
"Das Wetter wird ja immer besser, sollen wir draußen wieder die Feuerkörbe aufbauen? Den Mädchen hat es so gut gefallen mit den Decken eingekuschelt am Feuer zu liegen. Vorher können wir auch einen Spaziergang machen."
Von dem Themenwechsel etwas überfordert nickte ich langsam. "J-Ja... Können- Können wir machen", erwiderte ich und lächelte anschließend bei dem Gedanken. Daisy und Phoebe liebten es den ganzen Tag in Decken eingekuschelt herumzuliegen. Wenn sie das auch noch in Wolfsgestalt machen konnten, dann war es für sie perfekt. Sie brauchen nicht mehr als das.
"Dann machen wir es in ein paar Tagen so", lächelte Anne und strich über meine Schulter. "Bleibt ihr noch etwas hier? Die Mädchen müssten so langsam auch wiederkommen. Vielleicht gehen wir dann aber ins Wohnzimmer. Dann müssen wir uns hier nicht alle in die Küche quetschen."
Keine 10 Minuten später hatte ich es mir mit Anne auf dem Sofa bequem gemacht. Harry war mit Mathilda auf dem Arm am anderen Ende des Wohnzimmers und lief mit ihr auf und ab. Als ich sie hochheben wollte fing sie an zu quengeln und anscheinend wollte sie nur zu Harry. Es tat weh, aber dann fielen mir Harrys Worte ein und das sie einfach zu jemand anderem auf den Arm wolle... Trotzdem fühlte es sich immer wie eine Ablehnung an.
William wachte langsam auf und quietschte leise. Lächelnd sah ich auf ihn hinab und biss mir unsicher auf die Lippe, als er seinen Kopf zu meiner Brust drehte und mit seiner Nase gegen mein Oberteil stupste. Da nicht nur Harrys Eltern, sondern auch Michal und Gemma uns Gesellschaft leisteten wollte ich aufstehen und hoch gehen.
"Ist alles okay?", fragte Anne besorgt und sah mich nachdenklich an. "I-Ich wollte nur hoch, um Will zu stillen", antwortete ich leise und sah hinunter als mir die Röte ins Gesicht schoss. "Oh, also uns stört das nicht, wenn du es hier machst." Unsicher schüttelte ich meinen Kopf und schluckte. "Ich habe das Gefühl mich starrt dann jeder an."
"Ach quatsch. Es ist doch was vollkommen natürliches als Mama seine Welpen zu stillen." Harrys Mutter lächelte mich sanft an und als ich kurz zu Harry blickte zwinkerte er mir zu. War ja klar, dass er zugehört hatte. "Nimm doch die hier." Anne hielt mir eine der dünnen Decken aus dem Korb hin. "Leg ihn einfach an und ich decke euch zu. Dann musst du dir jetzt nicht noch großartig einen ruhigen Platz suchen."
Ich wollte einen Moment darüber nachdenken, aber William fing an mit seinen kurzen Beinchen zu strampeln und drückte sein Gesicht immer mehr gegen meine Brust. "O-Okay", wisperte ich etwas unbeholfen und da sich Anne auch etwas vor mich setzte fühlte ich mich sicher.
Doch auf einmal stand sie auf und nahm Harry Mathilda ab. Für mich ging das alles so schnell, dass ich gar nicht begreifen konnte was da passierte. Innerhalb von wenigen Sekunden waren Harry und Robin knurrend herausgestürmt.
Was war denn heute nur los? Wühlte es Harry so sehr auf das er auch zu mir vollkommen distanziert war? Und was machten die beiden jetzt?
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17/03/2021
Tut mir leid, dass es so spät kam. Aber nach dem Lernen habe ich mich dann doch lieber hingelegt und geschlafen <3
Naja und irgendwie wurde es dann doch so spät 😅
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