006 | Louis
"Es tut mir leid", murmelte Harry und sah dabei auf Mathilda hinab. Ich ging etwas näher zu ihm und drückte seine Hand. "Hazza", flüsterte ich und legte meinen Kopf an seine Schulter. "Ich habe damals einfach nicht nachgedacht. Dein Duft war so... einnehmend... Da hat sich mein Verstand ausgeschaltet."
Ich musste etwas schmunzeln. "Wir haben da doch schon drüber geredet... Es ist doch okay. Das war es eine lange Zeit nicht, aber jetzt bin ich froh bei dir sein zu können. Wir haben eine Familie und alle die ich zum Leben brauche sind um mich herum."
"Meinst du das ernst?" Ich schmunzelte, stellte mich auf Zehenspitzen und legte meine Lippen auf seine. Harry erwiderte den Kuss direkt und legte seine Hand in meinen Nacken, nur um mich noch etwas länger bei sich zu behalten. "Sehr ernst", flüsterte ich gegen seine Lippen und drückte ihm nochmal ein kleines Küsschen drauf.
Kurz sah ich zu Niall und Liam herüber, welche sich in den Armen lagen und küssten. Automatisch musste ich lächeln und schmiegte mich mehr an Harrys Seite. Niall nahm es ihm auch nicht mehr böse, schließlich hatte er auch hier viele, die er liebte und die ihn liebten.
"Dürfte ich dich also wieder entführen?", flüsterte Harry mir fragend ins Ohr und setzte darunter einen Kuss. "Hazza!", stieß ich empört hervor und schlug ihm gegen die Schulter, doch er lachte nur und küsste meine Stirn. "Ich liebe dich."
Lächelnd sah ich ihn an und erwiderte die drei Worte. "Ich dich auch", flüsterte ich und sah auf William hinunter, welcher sich leicht bewegte und etwas quengelte. "Wollt ihr noch zu uns?", fragte Niall und sah uns erwartungsvoll an. Doch ich lehnte höflich ab. "Eigentlich wollten wir nur ein bisschen an die frische Luft und dann wieder ins Bett."
"Dann macht das. Ihr hattet die letzten Wochen so viele unruhige Momente, da habt ihr das jetzt wirklich verdient. Wenn wir euch irgendwie helfen können, dann sagt Bescheid", bot Liam an.
"Danke Liam, aber du machst doch schon so viel für uns." Ich sah ihn schuldbewusst an und strich über Williams Rücken. Vorsichtig küsste ich seinen Kopf und sah dann wieder zu Liam, welcher nur breit lächelte. "Ich mache es aber gerne und wenn ich euch beide oder eher euch vier so glücklich sehe, dann würde ich auch das doppelte an Arbeit machen."
"Hey!", beschwerte sich Niall und lachte dann aber. "Danke Liam", erwiderte ich lediglich und sah zu Harry, welcher sich gerade seinen Beta zur Seite zog. "Danke für alles." Beide umarmten sich und ich betrachtete die beiden einen Moment, zuckte aber zusammen, als Niall wieder neben mir stand und zu William sah. "Er ist wirklich unglaublich süß."
Ich nickte leicht und blickte ebenfalls zu meinem Sohn, welcher wieder schlief. "Lou? Sollen wir noch ein Stück gehen oder möchtest du wieder nach Hause?" Da wir zwar schon eine Weile hier standen uns aber nicht viel bewegt hatten entschied ich mich für ersteres. "Ich würde lieber noch ein paar Schritte gehen", murmelte ich. "Dann machen wir das." Harry lächelte mich liebevoll an und zusammen verabschiedeten wir uns von den beiden.
"Wo möchtest du denn hin?" Ich zuckte mit meinen Schultern. "Der See ist zu weit..." - "Wir können die kleine Runde hinterm Haus entlanggehen", schlug Harry vor. "Ja, dann machen wir es so." Er nahm meine Hand in seine und zusammen gingen wir los.
Doch auch die kleine Runde war zu viel, weswegen ich schnaufend stehenblieb und mich an Harrys Unterarm festkrallte, um nicht umzufallen. "Aua", murmelte ich leise und stemmte meine andere Hand in die Seite. "Hast du Schmerzen?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Nur unangenehmes Seitenstechen. Ich brauche nur einen Moment", wisperte ich und hielt mich weiter an Harry fest.
Plötzlich wurde der Himmel hell erleuchtet und nur Sekunden später war ein ohrenbetäubender Knall zu hören. Direkt waren die Zwillinge wach und fingen an zu weinen. "Wir sollten schnell nach Hause. Schaffst du das?" Harry sah mich besorgt an, doch ich nickte. "Ja, irgendwie schon." Leidend sah ich zu William, löste mich von Harry und zog meinen Abschnitt so zurecht, dass William komplett mit dem Stoff den Pullis bedeckt war.
Harry nahm die Hand, welche nicht an Williams Rücken lag und zog mich nach Hause. Auf dem kurzen Rückweg fing es allerdings auch an zu regnen, was den kleinen Welpen absolut nicht gefiel, denn es war so stark, dass es durch die Stoffjacken hindurchging.
Zuhause angekommen gingen wir direkt ins Badezimmer und schälten uns aus den nassen Klamotten. Die Kleinen beruhigten sich jedoch weiterhin nicht und so langsam wurde es mir zu viel. Die Tränen konnte ich nicht unterdrücken und saß mit den Zwillingen auf dem Boden und fing an zu Weinen. "Lou...", flüsterte Harry und ließ das Wasser in die Badewanne ein.
Er hockte sich zu uns hin und strich mir über die Wange. "Es ist doch alles gut. Die beiden haben sich nur erschrocken und die kalte Nässe mögen sie nicht." Doch ich schüttelte meinen Kopf und schluchzte. Es tat mir unglaublich weh das Weinen der Zwillinge zu hören.
Harry sah mich traurig an und strich mit seiner Hand über meine Wange. "Shhhhh es ist alles in Ordnung Lou. Alles ist gut." Schniefend nickte ich langsam und sah zu Mathilda und William, welche nackt in Handtüchern neben mir lagen. Harry strich den beiden mit seiner freien Hand abwechselnd über ihre Bäuche.
"Komm, setzten wir uns in die Badewanne und genießen die Wärme ein bisschen." Ich nickte, rieb mir mit dem Handrücken über die Augen und zog meine Nase hoch. "O-Okay" - "Na dann komm", lächelte Harry und half mir beim Aufstehen. Sobald ich in der Wanne saß gab mir Harry unsere Tochter in die Arme und stieg dann mit William dazu.
Er setzte sich hinter mich, schlang seinen Arm um meinen Bauch und zog mich sanft näher. Etwas zurückhaltend schmiegte ich mich mit meinem Rücken an seine Brust und legte meinen Kopf an seine Schulter. Ich beruhigte mich langsam und sah zu William, welcher friedlich in Harrys Arm lag.
"Siehst du? Sie haben sich wieder beruhigt. Es war nur das Gewitter, was sie verängstigt hat. Aber sie waren ja auch bei uns. Ihnen passiert nichts", flüstere mir Harry ins Ohr und verteilte leichte Küsse in meinem Nacken, welche ein angenehmes Kribbeln verursachten. "Hazza", kicherte ich als er eine Stelle erwischte, die leicht kitzelte. Ich hörte Harrys leises Lachen und drehte mich zu ihm um.
Er musterte mich mit seinen grünen Augen und legte seine Lippen fest auf meine. Ich erwiderte den Kuss schüchtern und genoss gerade einfach alles. "Besser?" Ich biss mir auf die Lippe und nickte dann schnell. "Ja." Harry lächelte mich an und strich mir sanft durch die Haare.
Wir blieben eine Weile so sitzen und sprachen kein Wort miteinander. Wir genossen es einfach hier so zu sitzen und uns aufzuwärmen.
"Sollen wir raus? Die Kleinen müssen auch wieder-" Er wurde von Mathilda unterbrochen, welche in meinen Armen unruhig wurde und quietschte. "Sag ich ja", lachte Harry und kletterte als erstes aus der Wanne und wickelte William in ein Handtuch ein. Er schlang sich eins der Handtücher um die Hüfte und half mir dann aus der Wanne.
Nur wenige Minuten später saßen wir in Handtüchern und Decken eingekuschelt vor dem Kamin. Ich war gerade Mathilda am stillen, als ich zu William sah, welcher langsam blinzelte und seine Augen öffnete. "H-Harry", flüsterte ich ungläubig und strich William über die Wange. Ich konnte kaum begreifen was hier gerade passierte. Harry, welcher hinter mir saß und die ganze Zeit Mathilda zugesehen hatte, richtete sich auf und blickte zu William.
"Ich hätte gedacht, dass er noch gar nicht so weit ist", überlegte er laut. "Er-" Ich schluckte und konnte es gerade einfach nicht fassen. Ich spürte wie mir die Tränen heiß über die Wange liefen, weswegen ich mich mehr an Harry drückte, welcher seinen Arm direkt um mich legte und meine Schulter küsste. "Ach Lou", flüsterte er, ließ dann von mir ab und beugte sich zu William, um ihn hochzuheben.
Als Mathilda sich von mir wegdrückte, drehte ich mich zu den beiden herum und blickte in Williams braune Augen. "D-Das... Mein Vater, er... er hatte auch diese Augenfarbe", murmelte Harry leise und sah mich mit glitzernden Augen an. Er konnte sich die Tränen nur schwer verkneifen und so rollten die ersten über seine Wange.
"Hazza", wisperte ich und küsste ihn kurz. Danach blickte ich direkt wieder zu unserem Sohn, welcher sich etwas umsah. "H-Hallo mein kleiner Kämpfer", flüsterte ich und küsste zärtlich seine Stirn. Er hatte tatsächlich seine Augen geöffnet und sah uns beide an. Vollkommen überwältigt verteilte ich noch mehr Küsse auf seiner kleinen Stirn und kicherte, als er anfing zu sabbern und mich kurz ansah.
Mit meinem Daumen wischte ich es vorsichtig weg und grinste ihn an. "Schau mal, dein Papa weint immer noch", wisperte ich und blickte zu Harry, welcher sich mit dem Handtuch die Tränen wegwischte. "Ich- Wenn Mama das sieht- Oh mein Gott", stotterte er vor sich hin und strich sich durch die mittlerweile sehr langen Locken.
Ich griff nach seiner Hand und drückte sie fest. Harry sprach überhaupt nicht über seinen Vater, doch in Momenten wie diesen wurde mir bewusst, wie sehr er ihn vermisste. "Haz?", fragte ich vorsichtig nach und küsste seine Wange als er zu mir sah. "Er lässt dich nicht aus den Augen", hauchte ich und küsste Harrys Wange erneut.
"H-Hey mein Kleiner", sprach Harry leise und strich William über den Bauch. "Ich bin's dein Papa und das ist deine Mama", erklärte er und zeigte dabei auf mich. Doch William schien es nicht im Geringsten zu interessieren. Er hatte wirklich nur Augen für Harry, bis er wieder blinzelte und sie langsam schloss. "Unglaublich", murmelte Harry und sah mich strahlend an.
Er schob seine Hand in meinen Nacken und küsste mich. Ich wollte ihn noch länger küssen, doch William meldete sich, weshalb ich ihn auf meine Arme nahm und ihn stillte. Harry sah wieder über meine Schulter hinweg zu und hielt dabei Mathilda bei sich. "Soll ich uns gleich was kochen und dann legen wir uns wieder ins Bett?"
Doch ich schüttelte meinen Kopf. "K-Können wir einfach nur was leichtes essen? Obst oder so? I-Ich habe gerade nicht ganz so viel Hunger." Harry sah mich prüfend an, nickte dann aber. "Dann koche ich aber heute Abend."
"Ja, ich will gerade einfach nichts warmes", ergänzte ich und kletterte mit Harry zusammen ins Bett. Vorher zog er den beiden noch Windeln an. Wir beide blieben jedoch nackt, legten uns auf den Bauch und sahen zu unseren Welpen, welche vor uns in ihren dünnen Decken eingewickelt waren. Sie schauten sich um und machten dabei unglaublich süße Geräusche, welche mein Herz höher schlagen ließen.
Wie schön ihre Augen doch waren.
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25/02/2021
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