Kapitel 22
"Wow." war alles, was er raus brachte. Ich hatte meine Sprache noch nicht gefunden, aber 'Wow' war definitiv das Treffendste. Ich schluckte, bevor ich schließlich etwas sagte.
"Jetzt...jetzt wissen wir beide...wie es sich anfühlt und...dabei sollten wir es belassen." murmelte ich und meinte kein einziges Wort davon. Ich wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen.
Doch ich entschied mich gegen mein Verlangen und stand auf und ging. Ian sprang auf und lief mir hinterher.
"Nein, Claire! Bitte. Das kann nicht dein Ernst sein."
"Na und? Es macht keinen Unterschied. Es wäre falsch. Ich kann das nicht verantworten."
Er verdrehte die Augen.
"Das hatten wir schon. Du wiederholst dich."
"Ja, weil du nicht auf mich hörst und mich zufrieden lässt." meinte ich, ohne stehen zu bleiben. Wir waren nicht mehr weit von meiner Wohnung entfernt.
"Ja, weil ich dich vom Gegenteil überzeugen will, Claire. So wirst du nur unglücklich."
"Ach, als du wüsstest was gut für mich ist. Du kennst mich kaum. Du weißt so gut wie nichts von mir."
"Das bezweifle ich. Ich weiß zwar nicht alles, aber genug. Und ich weiß definitiv, dass du nur noch an mich denken kannst und du ohne mich nicht glücklich werden würdest."
"Selbstsicher bist du ja gar nicht." meinte i,h ironisch und ignorierte ihn. Zumindest tat ich so, als ob. Dabei hatte er ja Recht. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als an ihn.
Schließlich waren wir dann in meiner Wohnung angekommen und Ian ließ sich immer noch nicht abwimmeln.
"Wieso musst du so kompliziert sein, Ian?"
"Du bist kompliziert. Du kämpfst gegen deine wahren Gefühle."
"Ian, du nervst." sagte ich, aber fiel ihm schon um den Hals.
Es ging ziemlich heiß her, doch bevor noch mehr passieren konnte, kam Sophie herein und ich stoppte.
"Ähm... Hi, Claire... Ian." Sie nickte uns zu.
"Ich glaube ich habe...was vergessen." log sie und ging wieder.
Ich seufzte und er zog sich sein Shirt wieder an.
"Du hast doch vorhin, vom Schicksal gesprochen, Ian. Nun, ich würde sagen, das war definitiv ein Zeichen. Das sollte nicht passieren."
Er lachte bitter auf.
"Das hat mit Schicksal nichts zu tun. Das war einfach nur ein dummer Zufall. Aber das heißt doch lange noch nicht, dass..."
"Nenn es wie du willst. Aber für mich war es eindeutig."
"Na super. Aber ich bin kompliziert! Nicht zu fassen." brummte er und stampfte wütend zur Tür, hinter der Sophie schon wartete. Sie lächelten sich peinlich berührt an und als er die Treppe runter lief, kam sie wieder herein.
"Langsam frage ich mich, ob das wirklich die selbstlose Masche ist, oder ob es vielleicht nicht doch um etwas anderes geht."
"Natürlich geht es auch um etwas anderes. Um mich. Wenn ich mich jetzt auf ihn einlasse, werde ich ihn so sehr vermissen in der Zukunft und das kann ich nicht."
"Wieso nicht? Wer weiß, vielleicht merkt ihr in den zwei Monaten, dass alles nur eine Illusion war und du kannst gehen ohne ihn so sehr zu vermissen. Denn auch wenn ihr nicht zusammen seid, du wirst ihn trotzdem vermissen."
Ich wusste, dass sie Recht hatte. Aber ich konnte es nicht.
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