Kapitel 8
Harry:
Ich weiß, dass es für dich so aussehen muss, als ob ich gewusst habe, dass da jemand Bilder macht. Aber das habe ich nicht, dass musst du mir glauben. Ich habe mich kurz umgesehen, bevor wir uns umarmt haben aber nicht mal bewusst. Ich habe niemanden gesehen. Die ganze Straße war leer, glaub mir das bitte. Louis, es war nie meine Absicht, dass wir zusammen gesehen werden. Das soll nicht heißen, dass ich mich für dich schäme oder sowas aber erstens kennen wir uns ja noch nicht so lange, geschweige denn gut und zweitens weißt du ja nichts über "meine Welt". Ich weiß ja nicht mal, ob du überhaupt mit mir gesehen werden willst.
Du musst mir einfach glauben, dass ich dich nicht verärgern wollte.
Ich war geflasht von Harrys Ehrlichkeit und fast augenblicklich tat es mir leid, dass ich gedacht habe, er könnte es gewollt haben. Aber wie er ja geschrieben hat, kenne ich mich in seiner Welt nicht aus.
Ich glaube, wir sollten uns erstmal nicht in der Öffentlichkeit treffen, was meinst du?
Es würde ja nichts bringen, würden Harry und ich uns gar nicht mehr treffen, vor allem, da er wirklich interessant wirkt und ich ihn gerne näher kennenlernen würde.
Harry:
Warte. Meinst du das jetzt Ernst? Louis, ich weiß nicht was ich sagen soll. Dass du mir eine Chance gibst, weiß ich so sehr zu schätzen und ich bin dir so dankbar dafür. Ich weiß um ehrlich zu sein gar nicht, was ich sagen soll außer danke!
Es rührte mich, dass er sich so über meine Nachricht freute doch gleichzeitig stimmte es mich etwas traurig, da der Sänger scheinbar schon oft mit Ablehnung umgehen musste.
Es ist doch alles gut Harry. Ich freue mich, dass du dich weiterhin mit mir treffen möchtest. Es ist nur nicht dringlich, dass in naher Zukunft erneut Bilder von uns beiden auftauchen. Was hälst du davon, wenn du in den nächsten Tagen einfach mal zu mir kommst und wir uns einfach einen gemütlichen Abend machen? Am Freitag zum Beispiel.
Dass es vielleicht ein wenig früh für ein zweites Treffen war und ich ihm eventuell einen falschen Eindruck vermitteln würde, kam mir nicht in den Sinn und deshalb schickte ich diese Nachricht einfach ab.
Harry:
Freitag passt super. Schick mir einfach deine Adresse und dann komme ich so gegen 6pm vorbei, ja?
Meine Antwort enthielt, dass ich mich freue und meine Adresse. Und freuen tat ich mich wirklich. Zu sehr wenn man den Fakt betrachtete, dass es erst Montag war. Bis es Freitag sein würde, hatte ich noch viel zu tun und leider würde es erneut eine stressige Woche geben, was ebenfalls ein Grund ist, wieso ich mich so auf das Wochenende freute.
Da ich es nicht leiden kann, alles mit mir herumzuschleppen und damit ich es schnell hinter mir hatte, fing ich gleich an, den Aufsatz meiner Klasse zu korrigieren. Wenn ich die ganzen Aufsätze und Tests meiner Klassen erst sammeln würde, hätte ich Angst, dass ich sie in dem ordentlichen Chaos meiner Maisonette-Wohnung verlieren könnte.
Allerdings kam ich nicht weit, da mich die Türklingel aus meiner Arbeit riss. Verwundet blickte ich auf. Ich konnte mich weder daran erinnern, etwas bestellt zu haben noch, dass ich Besuch erwartete. Also stand ich von meinem Schreibtisch auf, lief die Treppe runter und öffnete schließlich die Tür. "Meine Güte, Tommo. Das ging aber auch schonmal schneller", begrüßte mich mein bester Freund. Verwirrt blickte ich ihn an "Hab ich ein Treffen vergessen oder so?"
Empört riss er die Augen auf und fasste sich an die Brust. "Brauche ich denn immer einen Grund, um meinen allerbesten Freund zu besuchen?" fragte er übertrieben, weshalb ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Ich ließ ihn an der Tür stehen und machte mich auf den Weg in die Küche. "Willst du was trinken?" fragte ich ihn, höflich wie ich nunmal war. Auf eine Antwort wartete ich gar nicht, sondern setzte sofort Wasser für einen Tee auf. Wir wären keine besten Freunde, wenn ich Niall nicht in und auswendig kannte.
Mit zwei Tassen schwarzem Tee machte ich mich anschließend auf den Weg ins Wohnzimmer, um meinem Gast Gesellschaft zu leisten. "Sag mal, hab ich dich eigentlich gestört oder lagst du nur so faul rum?" Mit einem dankbaren Lächeln nahm er mir eine Tasse ab, sodass ich mich neben ihn setzen konnte. "Nein keine Sorge. Ich habe zwar angefangen, ein paar Aufsätze zu korrigieren aber so richtig konzentrieren konnte ich mich sowieso nicht", beantwortete ich seine Frage. "Was geistert dir denn durch deinen hübschen Kopf, dass du so verwirrt bist mh?" schelmisch grinsend sah er mich an, weswegen ich nur mit dem Kopf schütteln konnte.
Trotz, dass ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, dass meine Gedanken ganz wo anders waren, war Niall immer noch mein bester Freund und merkte, dass etwas nicht stimmte. Doch er wäre nicht Niall, wenn er nicht auch merken würde, dass ich nicht darüber sprechen will. In meinem Inneren weiß ich, was mit mir los war.
Harry hat sich scheinbar in meinem Kopf eingenistet und ich konnte nur schwer an andere Dinge als an den Vorfall heute und das bevorstehende Treffen am Freitag denken. "Nichts besonderes, das übliche halt. Gibts bei dir was Neues? Wie läuft es mit Bekka?" Ich musste nur seine Freundin erwähnen und schon erhellte sich seine Miene. Mit einem breiten Grinsen sah er mir in die Augen und ich konnte erkennen, dass seine vor Freude richtig strahlten. Niall ist mit Rebekka seit fast vier Jahren zusammen und sie sind immer noch so ekelhaft verliebt wie am Anfang unseres Studiums.
"Alles perfekt. Ich glaube, dass es gar nicht besser laufen könnte. Ich meine, klar haben wir unsere Auseinandersetzungen aber wir reißen uns immer wieder zusammen." Zu hören, dass mein bester Freund glücklich ist, ließ mich automatisch das selbe fühlen. "Ich freue mich für euch. Du verdienst nur das Beste." Meine Worte ließen Niall lächeln und ohne Vorwarnung, sprang er nahezu in meine Arme und kuschelte sich an mich. "Du weißt, dass ich dir wünsche, dass du das auch alles bekommst oder?" fragte er mich. Geräuschvoll atmete ich aus und nickte schließlich an seine Schulter.
Bevor unsere Konversation noch in einem Meer aus Tränen endete, schlug ich vor, dass wir einen unserer Lieblingsfilme schauen könnten. Uns verband die Liebe zu den Harry Potter Filmen, weshalb wir mit dem Film Harry Potter und der Stein der Weisen anfingen.
Niall verließ meine Wohnung, nachdem wir den zweiten Teil beendeten und ließ mich mit einem Berg an Aufsätzen und einem recht unaufgeräumten Wohnzimmer alleine. Wenn er eins gut konnte, dann ist es, sich vor dem Aufräumen zu drücken. Ich machte mich also ohne Hilfe daran, das dreckige Geschirr zurück in die Küche zu räumen und den Fernseher auszuschalten.
Dass es inzwischen schon kurz nach halb zehn war, interessierte mich nicht sonderlich und so fing ich erneut an, die Essays meiner Schüler zu korrigieren. Arbeiten konnte ich am besten abends, also konnte ich die Zeit gut nutzen. Da ich nicht nochmal auf die Uhr schaute, beendete ich die Korrektur erst, als ich mit allen Aufsätzen fertig war. Bei manchen Arbeiten musste ich mit dem Kopf schütteln, da sie das Thema anscheinend immer noch nicht verstanden hatten, während ich bei anderen wirklich sehr gerührt war.
Als ich schließlich meine ganzen Sachen zusammengepackt und in meinen Rucksack gesteckt hatte, fiel mein Blick das erste Mal wieder auf mein Handy.
01.28 Uhr
Jetzt, wo ich weiß wie spät es ist und die Anspannung von mir abfällt, realisiere ich überhaupt wie müde ich eigentlich bin. Kaum zu glauben, dass ich es wirklich geschafft habe, alle Aufsätze in dieser kurzen Zeit zu korrigieren.
Nachdem ich mich kurz im Bad fertig gemacht hatte, fiel ich vor lauter Müdigkeit nahezu in mein Bett. Mit meinen Gedanken bei Freitag, fiel ich endlich in einen ruhigen Schlaf.
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Harry Potter also...
Und Harry hat wohl niemanden gesehen, der die beiden fotografiert hat.
Ich hatte heute übrigens meinen ersten Schultag und bin jetzt schon komplett überfordert. Mal sehen, wie die nächsten Tage/Wochen so werden, ich bin mal gespannt.
all the love
hx
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