Kapitel 37
Harrys POV:
Die letzten Tage waren anstrengend. Sie waren voll mit Treffen mit dem Management, Telefonaten mit meiner Familie, die die Fotos gesehen hatten und fast ohne jeglichen Kontakt zu meinem Freund. Es war gerade zwei Uhr nachts und ich konnte nicht zur Ruhe kommen. Meine Gedanken kreisten um Louis. Wie es ihm geht, was er macht und ob er auch an mich denkt.
Ich saß auf meinem Bett und sah mir die neuen Kommentare unter den Bildern an, als mein Handy klingelte. Louis' Name und ein Bild von uns beiden erschien auf dem Display und verwirrt nahm ich den Anruf an. "Hey Darling", begrüßte ich ihn. Als nach zehn Sekunden keine Antwort kam, fragte ich mich, ob er aufgelegt hatte, doch diesen Gedanken verwarf ich als ein Schluchzen ertönte. Sofort setzte ich mich auf. "Louis? Louis was ist los?"
"Es ist alles okay. Ich wollte dich nur was fragen", fing er an. Mein Schweigen deutete er richtig, denn er sprach weiter. "Meine Schwester hat heute Geburtstag. Und ich habe mit meiner Mum ausgemacht, dass ich über das Wochenende nach Doncaster fahre." Ich lächelte leicht. "Ich begleite dich gerne. Welche deiner Schwestern hat den Geburtstag?"
"Fizzy." Seine Stimme glich einem Hauchen und ich musste die Augen kurz schließen, das Atmen fiel mir etwas schwerer. "Soll ich dich heute Nachmittag abholen?" Es blieb kurz still. "Nein. Ich komme um elf und dann fahren wir, ja?" Ich nickte, bis mir einfiel, dass er es nicht sehen konnte.
"Geht es dir gut?" Stille. "Nein." Ich wusste nicht, was ich in diesem Moment fühlen sollte. Es war Angst, Sorge und Schuld. "Soll ich vorbeikommen?" Wieder Stille. "Nein."
Es war mir egal, was er sagte, denn ich stand auf, ging in mein Ankleidezimmer und packte ein paar Sachen in eine Tasche. "Darling ich fahre jetzt zu dir, okay?" - "Das musst du nicht. Ich komme klar." Ich schüttelte den Kopf. Ich würde zu ihm fahren, das war sicher. "Das mache ich aber, gerade ist mir nämlich egal was du sagst. Dir geht es offensichtlich nicht gut und deswegen steige ich jetzt in mein Auto, fahre zu dir und nehme dich verdammt nochmal in den Arm."
Es tat mir leid, dass ich etwas lauter wurde aber ich musste meinen Worten Nachdruck verleihen, was ich nur so schaffte. Er gab schließlich nach und bevor ich noch etwas sagen konnte, hatte er bereits aufgelegt. Ich konnte nichts dagegen tun, aber es tat mir weh, dass er mich so behandelte. Er hat meine Anrufe nicht angenommen und kaum auf meine vielen Nachrichten geantwortet. Und dass er gerade nicht einmal wollte, dass ich ihm beistand, während er offensichtlich litt, verletzte mich.
Da der Verkehr um diese Uhrzeit so gut war, stand ich nach guten 20 Minuten vor der Wohnungstür meines Freundes und verschaffte mir mithilfe des Schlüssels, den er mir gegeben hat, Zutritt. Ich ging gleich die Treppen nach oben, wo ich von hier unten die Lichterkette sah. "Hey Love", sagte ich leise, um ihn nicht zu erschrecken. Er lag mit dem Rücken zu mir und drehte nun seinen Kopf in meine Richtung, um sich ein Lächeln abzuringen. Man sah deutlich, dass er keine guten Tage hatte und dass er bis eben noch geweint haben muss.
Sofort eilte ich auf ihn zu, setzte mich neben ihn und zog ihn in meine Arme. Es erklang ein herzzerreißendes Schluchzen, weshalb ich ihn noch fester an mich zog. "Shh", versuchte ich ihn zu beruhigen, während ich über seinen Rücken strich und ihm immer wieder einen Kuss auf die Haare drückte.
"Was ist denn los?" Besorgt fuhr ich ihm über die Haare. Erneut schluchzte er auf und krallte sich in meinen Oberschenkel. "Ich kann das nicht mehr." Ich war geschockt und machte mir ernsthafte Sorgen um meinen Freund, doch ich konnte jetzt nicht auf meine eigenen Gefühle Rücksicht nehmen, sondern musste mich um Louis kümmern. "Was kannst du nicht mehr Darling?" Ich wusste nicht, ob ich die Antwort überhaupt hören wollte, doch was ich wissen wollte war, wieso er sich so fühlte und was ihn beschäftigte.
"Sie haben mir den Tod gewünscht Harry", schluchzte er. Mit gequältem Gesichtsausdruck wiegte ich ihn in meinen Armen hin und her, in der Hoffnung, dass es ihn beruhigte. "Ich weiß, Darling, ich weiß. Aber ich hoffe dir ist klar, dass du niemals auf sie hören solltest, ja? Ich liebe dich mehr als alles andere und nur das zählt. Höre bloß nicht auf die, denn sie haben keine Ahnung von uns, von meinen Gefühlen für dich."
Noch während ich das sagte, setzte er sich auf und sah mich mit Tränen in den Augen an. "Sie haben Sachen geschrieben, die Isaac auch zu mir sagte. Ich kann das nicht einfach vergessen und es hat alte Wunden wieder aufgerissen. Sie haben geschrieben, dass ich niemals gut genug für dich sein werde und dass du mich sowieso wegwerfen wirst, wenn du das merkst. Harry ich habe Angst, dass sie Recht haben." Geschockt sah ich ihn an, doch er redete gleich weiter. "Ich weiß, dass du mich liebst und das beruht auf absoluter Gegenseitigkeit aber ich habe einfach so viele schlechten Erfahrungen gemacht. Ich würde es nicht nochmal überleben, wenn man mich so schlecht behandelt."
Bevor er noch weiteren Unsinn reden konnte, umfasste ich sein Gesicht mit meinen Händen und legte meine Lippen auf seine. Sanft bewegte ich sie gegen seine und seufzte auf, als er den Kuss erwiderte. Wir haben uns jetzt fast eine Woche nicht gesehen also hatte ich fast schon Entzugserscheinungen.
"Ich würde dir niemals das antun, was dieser Penner dir angetan hat. Ich liebe dich und würde alles für dich aufgeben. Alles, damit du glücklich bist und wir zusammen sein können. Du hast wieder Licht in meine Dunkelheit gebracht und ich habe endlich wieder einen Grund, morgens aufzustehen. Mich macht es fertig, wie du unter diesen Leuten leidest, die sich fälschlicherweise meine Fans nennen. Du bist wundervoll und jeder, der was anderes sagt, ist bescheuert. Hör nur auf mich und nicht auf sie, ja?"
"Zeigst du mir, wie sehr du mich liebst?" Verwirrt blickte ich ihn an und küsste ihn dann einfach erneut. Ich legte meine ganze Liebe und Sehnsucht in diesen Kuss und zog ihn, wenn es überhaupt möglich war, noch mehr auf meinen Schoß und noch näher an mich. "Bitte schlaf mit mir. Bitte nimm mich und zeig mir, dass du mich liebst." Seine Stimme war leise und ich hatte das Gefühl, dass er jeden Moment zusammenbrechen würde, so gequält sah er mich an.
So gerne ich seiner Bitte nachkommen würde, schüttelte ich den Kopf. "Nein Louis. Es ist nicht so, dass ich nicht will, aber du verbindest Sex sowieso schon mit schlechten Erinnerungen und wenn ich jetzt mit dir schlafen würde, wäre es auch keine Gute. Du sollst glücklich sein. Es ist einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt." Entschuldigend sah ich ihm in die Augen, doch er nickte verstehend.
"Ja du hast Recht. Tut mir leid." Ich schüttelte den Kopf. "Dir muss nichts leid tun. Ich würde wirklich gerne aber ich möchte, dass du dich wohlfühlst und die Gesamtsituation ist gerade einfach nicht die richtige." Er nickte und sagte erst nach ein paar Augenblicken wieder etwas. "Gehen wir schlafen? Wir müssen ja vielleicht doch nicht um elf losfahren."
"Du schläfst morgen erstmal aus und dann können wir fahren, ja?" Er nickte und lächelte mich leicht an. "Ich wüsste nicht, wo ich ohne dich wäre." Ich lächelte auch.
Nachdem ich mich meinen Klamotten entledigt habe, machten wir es uns im Bett gemütlich und ich zog meinen Freund wieder in meine Arme, der sich sofort an mich kuschelte. Nach einem Kuss auf die Stirn ist er eingeschlafen, doch mich hielten meine Gedanken noch eine ganze Weile wach.
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Ein Moment der Schwäche für Louis aber Harry hat ihn ja zum Glück aufgefangen.
Versteht ihr, warum er so gehandelt hat oder hätte er gleich mit Harry sprechen sollen?
Ich hoffe wie immer, dass es euch gut geht. Stay safe
Ich stehe gerade vor meiner Schule, hier laufen wahnsinnig viele Leute vorbei und ich fühle mich richtig unwohl haha. Mir ist langweilig und ich hoffe, meine Mutter kommt mich gleich abholen.
all the love
hx
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