Kapitel 33
Und dann küsste er mich. Und zwar richtig.
Er ließ mir keine Zeit, den Kuss zu erwidern, sondern spaltete sofort meine Lippen, sodass er mit seiner Zunge in meinen Mund tauchen konnte. Er hielt mich an meiner Hüfte fest bei sich, und das war auch gut so denn ich hatte das Gefühl, ich würde gleich umfallen.
Dieser Moment war magisch. Umgeben von den kreischenden Fans, deren Stimmen in diesem Augenblick verschwimmen, die Blitzlichter noch vor meinem inneren Auge und den Mann, den ich liebe, vor mir. Im Hintergrund redete Lewis gerade mit dem Publikum und machte Scherze, doch es könnte mich nicht weniger interessieren.
Der Kuss wurde sanfter und ich lehnte mich mehr an Harry, da ich nicht wollte, dass er endete. Doch irgendwann mussten wir uns notgedrungen voneinander lösen, um Luft zu holen. Mein Freund lächelte mich glücklich an, was total ansteckend war. Als Nächstes zog er mich in eine feste Umarmung und flüsterte mir erneut ins Ohr, dass er mich liebte. "Ich liebe dich auch", antwortete ich ihm leise.
"Ich kann nicht glauben, dass du es wirklich erwidert hast. Ich hatte so Angst, dass es dir zu schnell ging, aber ich konnte nicht länger warten." Seine Fürsorge brachte mich zum Lachen und ich schüttelte den Kopf. "Ich habe selbst nach einem Moment gesucht, in dem ich dir das sagen kann." Ich beugte mich nach vorne, um ihm einen kurzen Kuss zu geben, bevor Niall uns aus unserer eigenen Seifenblase riss.
"Hey Leute, das Konzert ist vorbei. Sollten wir jetzt nicht Lewis treffen?" Er war total aufgeregt und ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Seit Jahren schon, ist der Ire Fan von dem Sänger und dass er jetzt die Möglichkeit hatte, ihn zu treffen, und deswegen so glücklich war, verstehe ich vollkommen. Harry nickte und entfernte sich nun vollständig von mir, natürlich nicht ohne mir noch ein warmes Lächeln zuzuwerfen.
Ein Mitarbeiter der Security holt uns ab und bringt uns in den Backstagebereich. Sofort ließ Harry meine Hand los, vermutlich, da er nicht wusste, wer uns auf dem Weg dorthin sehen könnte. Damit er meinen betrübten Blick nicht sehen konnte, blickte ich auf den Boden. Es war etwas verletzend, dass wir in der Öffentlichkeit nicht zeigen konnten, dass wir uns liebten und zusammen waren. Der Mann, der uns abholte, sagte uns, dass wir hier warten sollten und verschwand dann durch eine weiße Tür. Niall war so aufgeregt und zitterte am ganzen Körper, sodass Bekka es schwer hatte, ihn zu beruhigen. Sie waren so mit sich beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekamen, dass Harry mich ansprach.
"Ist alles okay? Du bist auf einmal so komisch." Ich schüttelte leicht den Kopf, sah ihm aber immer noch nicht in die Augen. "Love", seufzte er leise. "Was ist los?" Ich rang mit mir, ob ich es ihm sagen sollte, denn eigentlich war es total übertrieben und außerdem mein Wunsch, nicht an die Öffentlichkeit zu gehen. "Es war gerade etwas seltsam, dass du meine Hand losgelassen hast, mehr nicht." Er seufzte erneut und umarmte mich dann.
"Es tut mir leid, Darling. Aber ich wollte nicht Gefahr laufen, dass uns irgendjemand zusammen sieht, weil ich weiß, dass du das nicht möchtest." Natürlich hat er das nur deswegen gemacht. Warum muss ich nur immer so viel in eine Situation hineininterpretieren. Harry hat mir gerade gesagt, dass er mich liebt und ich male schon wieder den Teufel an die Wand. Um ihm zu zeigen, dass ich seine Worte zur Kenntnis genommen habe, nickte ich und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
Nach einem kurzen Augenblick kehrte der Mann von eben mit Lewis im Schlepptau zurück und ich hatte Angst, dass mein bester Freund gleich anfangen würde, zu weinen. "Hey Harry, schön dich wiederzusehen", begrüßte er zuerst meinen Freund, ehe er sich an uns wand. "Hi, schön euch kennenzulernen." Freundlich lächelte er durch die Runde und geht schließlich auf meine Freunde zu, um erst Bekka und dann Niall zu umarmen. Sie reden ein wenig miteinander und Niall spricht mehrfach aus, dass er Lewis' Musik total gern mag und sich wahnsinnig freut, dass er heute die Gelegenheit hat, den Sänger zu treffen.
Dann kommt er zu mir und bevor ich die Möglichkeit habe, mich vorzustellen, ergreift Harry das Wort: "Lewis ich möchte dir meinen Freund vorstellen. Das ist Louis." Ich weiß nicht, wer ihn gerade überraschter anschaut. Niall, Lewis oder ich. "Oh wow, ich hatte keine Ahnung. Meinen Glückwunsch", lachte der Musiker. "Hey, cool, dass wir uns kennenlernen", begrüßte er mich nun. "Ich freu mich auch. Danke, dass wir hier sein können", antwortete ich.
"Was haltet ihr davon, wenn wir in meine Garderobe gehen und uns dort etwas unterhalten? Da ist es vielleicht etwas bequemer als hier im Flur." Wir stimmten zu und nahmen auf den bequemen Sofas in Lewis' Garderobe platz. Noch immer war ich etwas geschockt, dass Harry sofort sagte, wir wären zusammen. Andererseits waren er und Lewis gute Freunde und so ist es nicht verwerflich, dass er offen damit umgeht. Harry schien meine geistige Abwesenheit zu bemerken, denn er griff nach meiner Hand und grinste mich an. Ich lächelte glücklich zurück und versuchte mich auf das Gespräch zu konzentrieren.
Mein bester Freund war Feuer und Flamme und ich bezweifelte, dass er wirklich realisierte, dass er gerade mit seinem Lieblingssänger redete. Ich spielte währenddessen mit Harrys Fingern und seinen Ringen, was ihn zu amüsieren schien, denn er lachte leise. "Seit wann seid ihr eigentlich zusammen?" Diese Frage brachte mich wieder zurück in die Realität und sofort musste ich lächeln. Stolz antwortete Harry die Frage, indem er sagte, dass wir seit fast drei Wochen zusammen waren. Danach sah er mir lächelnd in die Augen und beugte sich für einen Kuss zu mir nach unten.
Ebenfalls lächelnd erwiderte ich und legte meine Arme um seinen Nacken und zog etwas an seinen Haaren. Mein Freund seufzte leise und ich bekam nichts mehr um mich herum mit. Ich vertiefte den Kuss, indem ich ihm leicht in die Unterlippe biss und dann mit meiner Zunge in seinen Mund fuhr. Das Gespräch der anderen verschwamm immer mehr und auch Harry schien in einer vollkommen anderen Welt zu sein.
Schließlich löste er sich von mir, um Luft zu holen und erst da bemerkte ich die starrenden Blicke der anderen. Sie mussten sich ein Lachen verkneifen und sofort war es mir peinlich, dass ich vor ihnen mit Harry rumgemacht hatte. Doch dieser schien es sichtlich entspannter zu sehen, denn er lachte leise und legte einen Arm um meine Schulter. Nialls Blick war liebevoll und unterstrichen seine Worte von vor ein paar Tagen.
Wir haben uns in seiner Wohnung getroffen, da das Restaurant, das er zusammen mit Rebekka leitet, geschlossen hatte, kochten etwas und sahen dann einen Film. Irgendwann stoppte er diesen und hatte einen ernsten Gesichtsausdruck. Er meinte, dass er mehr als erfreut darüber war, dass ich endlich wieder glücklicher war und in Harry jemanden gefunden hatte, der mich unterstützte und gut zu mir ist.
Ich habe ihm damals erzählt, was zwischen mir und Isaac war, denn in dieser Zeit hatte ich Niall nur sehr selten gesprochen und er hatte sich gefragt, was mit mir los wahr. Als ich dann im Krankenhaus lag und einigermaßen zu mir gekommen bin, hat er sich zu mir gelegt, meine Hand genommen und sich alles angehört.
Sein Blick jetzt, zeigte mir, dass er es ernst meinte und immer für mich da sein würde.
Wir unterhielten uns noch eine Zeit lang mit dem Sänger und nachdem wir noch ein Bild mit ihm machten, Harry meinte, dass wir uns gerne nochmal treffen könnten und Lewis zustimmte, machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause. Niall und Rebekka schwärmten die ganze Zeit von dem Konzert und ich war einfach immer noch beflügelt von meinen ganzen Glücksgefühlen. Dass Harry und ich uns vorhin vor jemandem geküsst haben - und das auch noch so intensiv - hat mich glücklich gemacht und wenn ich ehrlich bin, fand ich das richtig heiß.
Irgendwann spürte ich Harrys Hand auf meinem Oberschenkel und überrascht sah ich nach rechts. Scheinbar deutete er meinen Blick anderes, denn sofort zog er sie wieder weg. Um ihm zu zeigen, dass ich überhaupt nichts dagegen hatte, nahm ich seine Hand und legte sie auf mein Bein. Doch ich legte sie etwas zu weit oben ab, denn nun befand sie sich direkt neben meiner Mitte.
Augenblicklich wurde ich rot und als mein Freund anfing, seine Hand zu bewegen versteifte ich mich. Es war kein schlechtes Gefühl, ganz im Gegenteil, doch war ich total überrascht und blickte nur auf seine Hand. Er zeichnete wirre Muster und kam langsam aber sicher meinem Glied näher. Ich versteifte mich noch etwas mehr. Das war etwas, was ich lange Zeit nicht mehr gespürt hatte und war unsicher, wie ich das finden soll.
Ich merkte, dass Harry zu mir sah, da er wahrscheinlich abschätzen wollte, wie ich diese Situation fand, doch darauf konnte ich jetzt nicht achten. Ich versuchte herauszufinden, ob ich seine Berührung mochte und war mir relativ sicher, dass das der Fall war.
Doch trotz dass es so war, legte ich meine Hand auf seine, was ihn in der Bewegung inne halten ließ. Um meinen Freund nicht zu beunruhigen, sah ich zu ihm und lächelte ihn an. Der einzige Grund wieso ich ihn stoppte war, dass ich ungern mit einer Erektion in diesem Auto sitzen möchte, zumal es noch gute zehn Minuten bis zu meiner Wohnung sind.
Diese gingen entgegen meiner Erwartungen recht schnell rum und nachdem wir unsere Freunde nach Hause gebracht haben, Harry geparkt hatte und ich meine Wohnungstür aufgeschlossen habe, kam ich meinem Gefühl nach, drückte ihn an die Wand und küsste ihn verlangend.
"Schlaf mit mir."
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Ich lasse das dann mal wieder so stehen.
Heute war mein erster Tag nach den Ferien und habe meine ganzen Noten bekommen. Es könnte zwar besser sein, aber ich bin trotzdem recht zufrieden. Ich hoffe, es geht euch gut.
all the love
hx
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