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12 | September 2019 (1)

Als Michael sein Auto an der Straße vor Christians Haus parkte, wurde ihm bewusst, dass er erst zum zweiten Mal hier war, seit sie sich kannten. Sie trafen sich nach wie vor bei ihm in der Stadt oder direkt außerhalb, wenn sie mit den Bikes unterwegs waren. Nach ihrem Ausflug nach Österreich hatte er sich mit Christians Hilfe ein hochwertigeres zugelegt, sodass sie es noch einige Male geschafft hatten damit loszuziehen, bevor der Herbst langsam über sie hereinbrach.

Graue Wolken jagten über den Himmel, spuckten kalten Nieselregen auf ihn hinab, während er über den gepflasterten Vorplatz von Christians Haus hechtete. Fröstelnd zog er den dünnen Mantel enger um sich und war froh, sein Hemd vorhin noch gegen einen enganliegenden Rollkragenpullover getauscht zu haben.

Der Mann, der ihm nach enttäuschend langer Wartezeit die Tür öffnete, war nicht Christian. Vor ihm stand ein schmaler Kerl mit schulterlangen, blonden Haaren, die Ohren zierten goldene Ringe. Abschätzig musterte der Unbekannte Michael von Kopf bis Fuß, rümpfte leicht die Nase, als sich ihre Blicke trafen.

Ohne einen Gruß drehte er sich um und rief in das stille Haus hinein.

„Chris, Du hast Besuch!"

Provokant im Türrahmen lehnend verharrte er, die stechend blauen Augen nur auf Michael gerichtet, dem ein kalter Schauer den Rücken hinab lief. Wer war das? Warum öffnete er ihm die Tür zu Christians Haus?

„Darf ich reinkommen?", fragte er unsicher und fuhr sich mit der Hand unter den Kragen. Seine Haut dort glühte.

Der andere schnaubte, sein Blick wurde noch abweisender.

„Ähm, ich bin Michael... ich wollte Christian abholen", versuchte er zu erklären, obwohl ihm sein Bauchgefühl sagte, dass er es nur schlimmer machte. Auch wenn sich ihm nicht erschloss, was hier gerade gespielt wurde.

„Ich weiß schon, wer Du bist", entgegnete der Blonde kalt und sah ihn weiter an.

„Christian ist doch da?", probierte er es weiter. Sie waren doch verabredet. Vielleicht war er zu früh, aber doch nicht so viel, oder? Immerhin war er hier, um Christian zu dem obligatorischen Besuch zu seinem Geburtstag mit zu seiner Mutter zu nehmen. Das konnte er doch nicht vergessen haben?

Sollte er wieder gehen?

Gerade als er erwog, auf dem Absatz kehrt zu machen, polterten schwere Schritte die Treppe herab.

„Scheiße, Phips, was machst Du da?", Christians Stimme war anklagend.

„Ich habe deinen Besuch begrüßt", sagte dieser tonlos, verharrte noch immer mit der Schulter gegen den Türsturz gestützt.

„Du- was?", Christian erschien nur mit einem Handtuch um die Hüften hinter dem Blonden. „Michi? Was machst Du schon hier, Principessa?"

„Hi...", setzte er an, beobachtete mit Entsetzen, wie sich der Blonde wissend lächelnd zu Christian wandte.

„Scheiße, wie spät ist es? Bin ich zu spät? Fuck, es tut mir leid. Komm doch kurz rein, ich ziehe mir eben noch was über", stammelte sein Freund. „Komm!"

Michael trat nur zögerlich über die Schwelle ins Haus, folgte den beiden, die ihn in die Küche führten.

„Möchtest Du etwas trinken?", fragte Christian verlegen, machte aber keine Anstalten ihn richtig zu begrüßen; fuhr sich stattdessen nur hektisch durch die nassen Haare.

„Passt schon", entgegnete Michael schmallippig. Neben dem Esstisch blieb er unschlüssig stehen.

„Okay- ich bin gleich wieder da, setzt dich doch...", damit huschte Christian aus dem Raum und ließ ihn mit dem Unsympathen allein.

„Und Du bist...?"

Anstatt zu antworten lachte der Blonde, dann irgendwann, bequemte er sich zu einer verbalen Reaktion. „Na, wenn Du nicht weißt, wer ich bin, kann es Chris ja nicht ernst sein mit dir."

Was wurde hier gespielt?

„Bitte?"

„Du denkst also wirklich, er wäre mit dir zusammen, oder?", spottete er süffisant. „Er schläft vielleicht am Wochenende bei dir, aber die restlichen Tage habe ich ihn für mich."

Sie fixierten einander, Michael mit weit aufgerissenen Augen, der Blonde mit siegessicherer Häme in seinen Zügen. Das war doch alles ein Scherz? Wollte Christian ihn auf die Probe stellen? Ja, das musste es sein. Niemals würde er ihm das antun!

Gehetzt kam dieser endlich zurück in die Küche, wobei er unbeholfen an den Knöpfen eines schwarzen Hemdes nestelte.

„Chris", Michael bemühte sich krampfhaft, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. „Wer ist das?"

Mit einem genervten Zungenschnalzen sah der Angesprochene zu dem Blonden. „Das ist Phillip."

„Und weiter?", das war keine ausreichende Antwort.

„Ich- ich erkläre dir das gleich. Lass uns fahren, ja?", bat Christian, der blass um die Nase wirkte.

„Du gehst jetzt wirklich mit ihm zu seinen Eltern?", ging Phillip dazwischen, trat wieder nah zu Christian.

„Mach mir jetzt keine Szene, Du wusstest, dass ich heute bei seiner Mutter eingeladen bin!"

„Aber, was willst Du denn mit der Hete? Der lässt dich doch nie und nimmer ran...", redete Phillip auf ihn ein, legte dabei eine Hand auf Christians Brust. Die Geste wirkte so zärtlich, dass Michael schlecht wurde.
In welchem Film war er hier gelandet? Musste er sich gerade wirklich, im Haus seines Freundes solche Aussagen gefallen lassen? Wobei, war Christian überhaupt noch sein Freund? Er war sich nicht mehr sicher.

Schockiert beobachtete er, was sich vor ihm abspielte. Phillip versuchte immer mehr, sich an Christian zu schmiegen, welcher sich nur mit Mühe den Avancen erwehrte.

„Michi, bitte lass uns fahren", flehte er fast, als sich Phillips Finger in die Knopfleiste des Hemdes schoben.

Ich werde jetzt fahren, Christian", presste Michael zwischen seinen Zähnen hervor. „Was Du machst, weiß ich nicht."

Es tat so unglaublich weh, die beiden zusammen zu sehen. Unweigerlich drängten sich die Erinnerungen an den Abend auf, als er vor Simons Tür gestanden hatte und ihm plötzlich Vanessa die Tür geöffnet hatte. Nicht noch einmal. Er schaffte das nicht.

Mit angestrengtem Schlucken entfernte er den dicken Kloß in seinem Hals, dann war er schon bei der Haustür und riss sie flüchtend auf.

Warum war er nur so dumm gewesen und hatte wieder vertraut? Es war doch immer das Gleiche. Immer.

Gerade als er im Begriff war, sich auf den Fahrersitz seines Audis zu schieben, erschien Christian im Türrahmen. Auf einem Bein hüpfend streifte er sich seinen zweiten Sneaker über, kam außer Atem auf ihn zu.

„Michi, jetzt warte!", rief er ihm hinterher, doch Michael würdigte ihm keines Blickes. Was sollte das Theater? Die Tatsachen waren doch mehr als klar. Er war es anscheinend noch immer nicht wert, von einem anderen Mann wie ein Mensch behandelt zu werden.

Er ließ sich auf den bequemen Sportsitz fallen, steckte den Schlüssel in die Zündung. Er würde Felix und seiner Mutter einfach erzählen, Christian wäre krank. Magendarm oder so. Das zog immer als Ausrede.

Die Beifahrertür öffnete sich, gerade als er den Motor startete.

„Scheiße, jetzt warte halt!", keuchte Christian, der es noch knapp schaffte, sich ins Auto zu retten, bevor Michael losfuhr. Es wäre ihm in diesem Moment fast egal gewesen, wenn er ihn verletzt hätte. Viel mehr ärgerte ihn, dass der Mann, in den er sich verliebt hatte und der ihn so schmerzhaft hintergangen hatte, nun doch neben ihm saß.

„Principessa..."

„Spars dir!", herrschte Michael ihn an, seine Finger waren fest um das Lenkrad geschlossen. Er wollte ihn nicht dabeihaben. Am Ende der Straße bremste er wieder ab, unterdrückte mit bebenden Nasenflügeln einen hässlichen Wutausbruch.

„Steig aus", flüsterte er. Solange er noch im Auto saß, würde er nicht weinen. Das verräterische Brennen in seinen Augen stieg allerdings bereits auf.

„Hör mir jetzt zu, verdammt!", schrie Christian ihn an und schlug mit der flachen Hand auf das Armaturenbrett. „Es tut mir leid, was Phillip da grade getan hat! Es tut mir leid, dass ich zu spät dran war. Fuck! Du hättest ihn gar nicht sehen sollen!"

„Ja, natürlich nicht!", brüllte Michael zurück. „Ist ja schon blöd, dass wir jetzt voneinander wissen!"

„Er weiß schon lange von dir", stellte Christian klar.

„Ach, er weiß schon lange von mir? So ist das also! Habt ihr euch zu zweit über mich lustig gemacht?"

„Nimm ihn nicht ernst, bitte...", plötzlich flüsterte er nur noch. „Phillip weiß oft nicht, was er tut."

„Ach, natürlich! Und was erzählst Du ihm? Ich bin nur die Affäre, die sowieso nicht hält?"

„Nein!", seine Stimme hatte wieder mehr Nachdruck, doch in seinen Augen spiegelte sich der Schmerz. „Er ist mein Ex."

Höhnisch lachte Michael, tippe dabei seinen Hinterkopf gegen die Stütze seines Sitzes.

„Er... wir haben uns schon vor einem Jahr getrennt. Ich habe mich von ihm getrennt. Aber... er hat eben bei mir gewohnt und ihm geht es... gesundheitlich seit einer Weile nicht gut. Ich habe versucht ihn vor die Tür zu setzen, aber er hat keine Wohnung gefunden und bei seinen Eltern hat er es nicht ausgehalten..."

Die Worte waren aus Christian gesprudelt, ohne dass er Michael die Zeit gegeben hätte, diese auch zu verarbeiten.

„Du wohnst also noch mit deinem Ex zusammen?", zischte er durch die Zähne. „Du hast mich auf seiner Seite vom Bett schlafen lassen damals?"

„Nein! Also, ja", verzweifelt streckte Christian die Hand nach ihm aus, doch Michael schlug sie weg. „Aber er schläft schon seit einer Ewigkeit im Gästezimmer. Und- als Du da warst, habe ich wirklich versucht ihn rauszuwerfen."

„Und wann hattest Du vor, mir das zu sagen?", fuhr Michael ihn an. Sein Blut kochte, ob der Unverschämtheiten, die er gerade ertragen musste.

„Ich habe gehofft, dass er endlich einfach auszieht. Du... ich... Michi, ich dachte, ich kriege das geregelt. Ich weiß doch ungefähr, was mit Simon war! Ich hatte so oft ein schlechtes Gewissen, weil ich ganz genau gewusst habe, was ich da tue. Aber ich dachte, ich bringe das über die Bühne, ohne dass Du davon wissen musst! Ich wollte dir nur nicht weh tun!"

„Das hat ja wunderbar funktioniert!", knurrte Michael gefährlich, den Blick stur nach vorn gerichtet. „Und jetzt bitte, steig aus! Ich muss langsam los, sonst komme ich zu spät bei meiner Mutter."

„Nein! Ich werde nicht gehen. Ich gebe dich nicht auf... ich... Michael, bitte glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich versucht habe, euch beide zu schützen."

Ungläubig schüttelte Michael den Kopf. Er wollte es einfach nicht mehr hören, er war der Lügen so überdrüssig.

„Steig aus!"

„Nein!", flehte Christian mit tränenerstickter Stimme. „Schau mich an!"

Michael reagierte nicht, die Kiefer fest aufeinandergepresst.

„Verdammt, schau mich an!"

„Was?", zischte Michael und drehte widerwillig den Kopf, um seinen Blick zu suchen. Stumme Tränen überquerten Christians Wangen, um von dort auf sein Hemd zu tropfen.

„Er hat psychisch ganz schön zu kämpfen und kaum noch Freunde deshalb. Ich habe Angst, dass er es vielleicht nicht schafft, auf die Beine zu kommen, wenn ich ihn zwinge, auszuziehen. Er kann doch nirgends hin!"

„Ja... und ich soll das einfach hinnehmen? Wie es mir dabei geht, ist ja anscheinend völlig egal!", Michael warf die Hände in die Luft. Eine kleine Stelle unter seinem Rollkragen begann zu jucken. Bestimmt machte der Stoff des Pullovers Ausschlag.

„Nein! Ich habe dir das nicht erzählt, weil ich nicht wollte, dass Phillip zwischen uns steht! Ich weiß, wie er sein kann!"

„Steig jetzt endlich aus dem verdammten Auto! Das bringt doch nichts!"

„Nein. Michael, ich lasse dich jetzt nicht allein fahren", die Worte kamen langsam, brüchig. Michael konnte spüren, wie nahe Christian am Aufgeben war. Würde er ihn noch einmal auffordern, würde er wahrscheinlich gehen.

Aber wollte er das wirklich? Wollte er, dass es hier und jetzt mit ihm endete? Wenn er ehrlich war, nein. 

Zögernd sah er deshalb zu Christian, dessen dunkle Augen langsam rot wurden um die Ränder, dort wo die Tränen ihren Ursprung hatten.

Christians Hand fand ihren Weg auf seine Wange, der Daumen streichelte sanft auf und ab, streifte seinen Bart. Die Fingerkuppe war sofort feucht von den salzigen Tränen, die auch er weinte.

„Ich freue mich, deine Familie zu treffen. Vor allem deinen Bruder. Bitte, nimm mich mit", bettelte Christian, der unablässig über sein Gesicht strich.

Michael schluckte, schloss die Augen, um sich in die sanfte Berührung zu lehnen und seinen Kopf in die Handfläche zu drücken.

„Liebst Du ihn noch?"

„Gott, nein. Er ist schon so lange Teil meines Lebens, dass ich ihn nicht einfach so fallen lassen möchte, aber ich liebe ihn nicht mehr. Ich habe mich getrennt, weil er unglaublich eifersüchtig war und er nur noch für mich gelebt hat. Das war nicht... gesund."

„Versprich mir, dass Du mich nicht anlügst", hauchte Michael, die Augen noch immer geschlossen. Er wollte zu gern Phillip aus seinen Erinnerungen streichen, die Zeit zurückdrehen und nie mehr darüber nachdenken müssen, was eben geschehen war. Er wünschte sich zurück nach Österreich, als alles so leicht war, so unbeschwert. Damals hatte es nichts gegeben, was sie hätte aufhalten können. Er hatte sich so unbesiegbar gefühlt, mit ihm an seiner Seite.

„Nie...", Christians Hand fiel hinab zu seiner Brust. „Ich werde dir nie wieder etwas verschweigen. Es war dämlich von mir zu glauben, ich käme damit durch."

„Schnall dich an", befahl Michael und startete den Motor erneut. Er war sich noch immer nicht sicher, was er eigentlich tat. Aber wenn er ihn seiner Mutter präsentierte, würde er sich zumindest in seiner alten Heimat keiner neuen Unwahrheiten bedienen. Vielleicht hatte es auch sein Gutes, ihr endlich einen Mann zu zeigen und dadurch mit der alten Leier aufzuräumen. Tief durchatmend bog er auf die nächste Straße. Heute musste er noch überstehen, dann konnte er sehen, was er wegen Christian tun würde.

Sprühregen zwang Michael den Scheibenwischer anzustellen, als er auf die Autobahn auffuhr. Obwohl es früher Nachmittag war, spiegelten sich die Lichter der anderen Fahrzeuge überdeutlich in den Tropfen, die gegen die Scheiben schlugen; machten den Tag zur Nacht.

„Chris, im Handschuhfach sind Zigaretten."

Er verstieß gegen seine eiserne Regel, nicht im Wagen zu rauchen, aber er hielt es nicht mehr aus. Sein Herz raste unangenehm und seine Gedanken brüllten unerträglich laut Demütigungen von innen gegen sein Trommelfell. Vielleicht konnte das Nikotin den Sturm bändigen.

Christian indes zog die Schachtel aus dem Handschuhfach und hielt sie unschlüssig auf seinem Schoß.

„Feuerzeug?", suchend sah er sich auf der Mittelkonsole um.

„Da ist keins. Hast Du eins einstecken?"

Nicht reden. Einfach nur rauchen und fahren. Öfter als nötig sah er in die Spiegel, um sich selbst eine Aufgabe zu geben und beobachtete den Verkehr.

Auf dem Beifahrersitz tastete Christian über seine Hosentaschen, um schließlich ein giftgrünes Feuerzeug aus seiner Gesäßtasche zu zaubern. Eine der Zigaretten steckte er sich zwischen die Lippen, ließ dann das Feuerzeug schnippen und entzündete diese für Michael.

Dankbar nahm er sie ihm ab und inhalierte tief. Warum musste er sich immer in die Falschen verlieben? Es war wie ein Fluch.

Der bläuliche Rauch hing bereits nach wenigen Zügen im Inneren des Wagens, sodass Michael trotz des Wetters die Fenster einen Spalt öffnete. Das Gift rauschte durch seinen Körper und beruhigte tatsächlich die kribbelnden Nervenenden, die sein Gehirn in Alarmzustand versetzten. Bei seinem nächsten Zug zählte er bis acht, füllte seine Lunge bis zur Grenze mit Rauch, bevor er ihn dort für vier weitere Takte festhielt. Als er endlich losließ, musste er ein Husten unterdrücken. Hatte er die letzten Wochen weniger geraucht? Die Übung hatte ihn noch nie vor Herausforderungen gestellt.

„Michi, bitte lass mich das nochmal in Ruhe erklären", fing Christian wieder an, der tief seinen Sitz hinabgerutscht war.

„Nicht jetzt", giftete Michael, setzte den Blinker und überholte ein langsameres Fahrzeug. Dabei trat er das Gaspedal voll durch, der kleine Sportwagen beschleunigte und drückte die Männer nach hinten gegen die Sitze.

Er wollte nicht reden, musste sich sammeln. Seine Mutter zu besuchen, war eigentlich Bürde genug für einen Tag – dass es nun auch noch unter diesen Umständen geschehen musste, riss ihn in einen neuen Abgrund.

Sobald die Zigarette heruntergebrannt war, steckte er sie durch den schmalen Spalt des offenen Fensters. Heute brach er unzählige seiner Vorsätze, aber es kümmerte ihn nicht.

Der Motor röhrte, als er über die Autobahn schoss. Vor ihnen lagen noch einige Kilometer – je schneller er die Strecke hinter ihnen ließ, desto schneller waren sie dort, desto schneller konnten sie wieder nach Hause.

In seinem Unterbewusstsein schwammen vage Gedanken und Erinnerungen, die an der Oberfläche kratzten, die sich entfalten wollten. Phillips Gesicht blitzte darin auf. Hatte er Anzeichen übersehen?

Plötzlich sah er sich im Sommer an seinem Auto lehnen, rauchend. Da war doch ein blonder Mann aus Christians Haus gekommen, als er das erste Mal bei ihm gewesen war? Mit einem Karton in den Armen?

Der Name Phillip war ihm nun schon öfter begegnet. Auf Christians Handydisplay und in Gesprächen.

Was, wenn Christian tatsächlich die Wahrheit sagte?

Wütend schüttelte er den Kopf. Nein, die Lügen waren nicht zu entschuldigen. Christian lebte mit einem Mann zusammen, der eindeutig an ihm Interesse zeigte und schon länger in seinem Leben war. Egal, ob Exfreund oder nicht.

Auf keinen Fall würde er sich wieder so weh tun lassen, wie von Simon. Simon! Seine Worte hallten erneut durch seinen Kopf. Männer wie wir sind nicht treu.

Vielleicht gehörte er nicht mehr zu diesem wir, aber Christian tat es. Zähneknirschend gestand er sich ein, dass Simon mit seinen Warnungen wohl recht gehabt hatte.

Erst, als sie vor einem Neubau hielten, brach Michael die bleierne Stille, die sich über sie gelegt hatte.

„Wir holen Felix ab. Liegt auf dem Weg!", ließ er ihn wissen. Dass sie nun vor dem Haus seines Bruders standen, strengte ihn an – er hatte es so satt, dass ständig die einfachsten Dinge so qualvoll waren. Er den Zwischenstopp mit voller Absicht geplant, um seinen Bruder und seinen Freund miteinander bekannt zu machen, bevor sie sich gemeinsam in die Höhle des Löwen wagen würden. Dass Felix Christian mochte und akzeptierte, war ihm unglaublich wichtig gewesen.

Nun blies er nervös seine Backen auf, als er vor der Tür stand und klingelte. In seinem Rücken spürte er ganz deutlich, wie Christian sich mit etwas Abstand hinter ihm aufstellte. Es tat ihm leid, dass er es ihm zumutete, seine Familie unter diesen Umständen zu treffen. Sie mussten in Ruhe über Phillip sprechen, aber noch war seine Wut zu frisch, zu ungezähmt, als dass er sich einem konstruktiven Gespräch stellen könnte.

Felix fiel ihm um den Hals, als er endlich durch die Tür kam.

„Hey, alles Gute zum Geburtstag großer Bruder", lachte er. „Also, auch nochmal nachträglich!"

„Hi", gab er zurück und schloss die Arme um den Rücken seines Bruders. Es tat gut, gehalten zu werden und sich für einen Moment in der Umarmung zu verlieren.

„Das ist übrigens Christian...", vorsichtig gestikulierte er zu dem Mann hinter ihm.

„Hallo Christian! Schön, dich endlich kennenzulernen. Du hast meinen Großen ja ganz schön um den Finger gewickelt", grinsend trat er zu ihm und sah zu Christian hinab. Dass sein kleiner Bruder größer als sein Freund war, amüsierte ihn, sodass das erste Mal seit einigen Stunden ein kleines Lächeln über sein Gesicht huschte.

„Dann bist Du Felix?", Christian streckte ihm brav die Hand hin, doch sein Bruder zog ihn kurzerhand in eine Umarmung.

„Ja, ich hab den da schon immer an der Backe, deswegen bewundere ich ja, dass Du es anscheinend schon ein Weilchen mit ihm aushältst", grinste Felix schief und sah zwischen den beiden hin und her.

„Also, wollt ihr gleich los oder noch kurz reinkommen? Kerstin ist leider nicht da."

„Nein, ich würde sagen, wir fahren gleich zu Mama. Wir müssen abends wieder nach Hause."

„Ihr könnt auch jederzeit hier schlafen, wir haben doch ein Gästezimmer", bot Felix an, während er sich die Schnürsenkel band.

„Danke, das ist nett", warf Christian höflich ein, seine geweiteten Augen zeigten aber ganz klar, was er eigentlich von diesem Angebot hielt.

„Ist schon gut, Felix."

„Ach, Mensch! Jetzt hätte ich fast dein Geschenk vergessen! Ich bin gleich wieder da", damit verschwand er noch einmal im Haus und ließ das Paar unter dem Vordach seines Hauses stehen.

Christian knetete den Saum seines Hemdes und sah dabei so verloren aus, dass es Michael das Herz zuschnürte. Dank ihres überstürzten Aufbruchs stand er nun ohne Jacke hier; wo der Stoff nach oben gerutscht war, bildete sich Gänsehaut, die Michael deutlich sehen konnte.

Egal, wie beleidigt und wütend Michael gerade auf ihn war, er mochte ihn nicht frieren sehen. Er streifte sich den Mantel von den Schultern und legte ihn Christian um. Ihn einfach an sich zu ziehen, wie er es vielleicht sonst getan hätte, schaffte er nicht.

„Also dann lasst uns fahren!", rief Felix, der ein schmales Päckchen hielt und sich noch die Schlüssel vom Haken neben der Tür schnappte.

Während der letzten Minuten ihrer Fahrt, blendete Michael das Gespräch der beiden aus. Felix hatte sich auf die Rückbank gequetscht und lehnte sich interessiert zwischen die Sitze nach vorn. Sie tauschten sich über eine Möglichkeiten aus, wie Felix an seinem Haus noch kleinere Umbauten angehen könnte. Ganz fasziniert hing er an Christians Lippen, der ihm grob erklärte, was auf ihn zukommen würde.

Michael allerdings stieg schnell aus dem Gespräch aus – seit er bei Julia ausgezogen war, versetzten ihm diese Themen immer wieder eine Ohrfeige. Obwohl er sich neuerdings fragte, ob es denn anders wäre, mit Christian ein gemeinsames Zuhause zu planen. Irritiert schüttelte er den Kopf – warum dachte er darüber nach? Es war viel zu früh für beide und offensichtlich war sein Platz schon von Phillip besetzt.

„Michael!", rief seine Mutter aus dem Küchenfenster, als die drei gerade aus dem Wagen stiegen. Natürlich hatte sie nur darauf gewartet, dass er endlich wieder hier war. Seit der Beerdigung seines Vaters hatte er es nicht mehr geschafft, sein Elternhaus zu betreten. Dass sein Geburtstag nun nur weniger Tage vor dem Todestag seines Vaters lag, hinterließ einen schalen Geschmack in seinem Mund. Widerwillig hob er die Hand zum Gruß, bedeutete aber Felix vorzugehen.

Die Marmorstufen zur Eingangstür waren hoch und weit, wie die Besteigung des Mount Everest. Oben begrüßte Felix bereits ihre Mutter, doch Micheal blieb davor stehen. Ihm graute vor dem verabredeten Kaffee und Kuchen. Er wollte nicht mit seiner Mutter sprechen.

Plötzlich kam er sich dumm vor, dass er dachte, es wäre eine gute Idee, Christian nicht mitzubringen. Denn die Hand, die sich nun auf seinen unteren Rücken legte, vermittelte ihm genügend Sicherheit, dass auch er den kleinen Absatz nach oben stieg, um sich dort das Küsschen seiner Mutter abzuholen. Als er einen Arm um ihre Schultern legte, fühlte er erschreckend deutlich die Knochen aus ihrer Schulter ragen. Wann war sie so dünn geworden?

„Spatz, Du riechst nach Rauch!", schimpfte sie. „Hast Du denn keinen Anstand? Ich dachte Du weißt, dass ich das nicht leiden kann."

Ihr Gezeter füllte den geräumigen Flur, wo sie sich die Schuhe auszogen und Michael seinen Mantel wieder von Christians Schultern zog, um ihn aufzuhängen.

Was hieß es für ihre Beziehung, dass er hier war? Hier bei ihm und nicht in seinem Haus mit Phillip.

„Und? Wer ist jetzt überhaupt dieser Mann, den Du in mein Haus bringst?"

Kopfschüttelnd holte er tief Luft, das wurde schlimmer als erwartet. Provokant stellte er sich dicht neben Christian und griff nach dessen Oberarm.

„Mama, das ist Christian, mein Freund. Ich habe dir doch am Telefon erzählt, dass er mitkommt."

Mit sanftem Druck versicherte er Christian, dass es in Ordnung war. Irgendwie. Aber ebenso brauchte er selbst diese Bestätigung.

„Hallo, Frau Hofmann", zum wiederholten Male streckte Christian seine Hand aus, um sich vorzustellen. Diesmal wurde sie von knochigen Fingern ergriffen, auf deren faltiger Haut sich erste Altersflecken bildeten. Seine Mutter wurde alt.

„Freut mich, Christian", sagte sie spitz und musterte ihn kritisch. Ihr Blick blieb deutlich zu lange auf seinem Tattoo hängen, doch sie presste nur die Lippen aufeinander. „Kommt, der Kaffee müsste schon durchgelaufen sein."

Felix drückte sich an ihnen vorbei und sah sie entschuldigend an. „Puh, die ist ja heute gut drauf. Tut mir leid, ja?"

„Alles gut?", fragte Christian, als sie allein waren und sah hinab zu der Hand, die noch immer um seinen Bizeps geschlossen war.

„Nein", Michael zuckte mit den Schultern und gab Christian frei. Nichts war gut. Nichts war in diesem Haus jemals gut. „Wenn's dir zu viel wird, gehen wir."

„Mir?", Christian zog überrascht die Brauen nach oben. „Mir ist das egal, was sie mir an den Kopf wirft. Ich mache mir eher Sorgen um dich."

Genervt schüttelte sich Michael, wenn er sich wirklich Sorgen machen würde, wäre das mit Phillip heute nicht passiert.

Mit wackeligen Schritten auf dem weinroten Teppichboden ging er ins Wohnzimmer. Es war an der Zeit.

Der Esstisch war bereits gedeckt, ein Bienenstich stand neben einer dampfenden Kanne Kaffee. Dankbar registrierte Michael, dass sich Felix selbstverständlich neben seine Mutter setzte und ihnen so die gegenüberliegende Seite überließ.

„Ich habe Bienenstich gebacken, den magst Du doch so gern", lächelte ihn seine Mutter an als wäre nichts gewesen.

„Danke, Mama", presste er halbherzig hervor. Den Kuchen mochte er tatsächlich gern, aber er war sich nicht sicher, ob er heute auch nur einen Bissen hinabwürgen konnte. Der Geruch der sahnigen Süße war gerade alles andere als einladend.

„Dann wollen wir mal", geschäftig stand sie auf und schnitt den Kuchen an, während Felix ihnen Kaffee einschenkte. Christian neben ihm lächelte sein perfektes Lächeln, bedankte sich artig und lobte den Kuchen, bevor er überhaupt probiert hatte. Die Nummer mit dem perfekten Schwiegersohn hatte er verdammt gut drauf.

„Also Geburtstagskind, erzähl doch mal! Wer ist jetzt deine Begleitung", wies sie an, als alle vier versorgt waren. Bedächtig schob sie ihre Gabel in den Kuchen, um ein Stückchen abzustechen. Dabei ließ sie ihren älteren Sohn nicht aus den Augen.

„Das ist Christian. Wir kennen uns etwa ein halbes Jahr", sagte er vage. Seine Gabel drehte er nur unschlüssig zwischen den Fingern. Wenn er jetzt nichts aß, würde das nur zu weiteren Fragen führen.

„Soso. Und ist er der Grund, warum Du so abgenommen hast?", wollte sie dann wissen. Wie abgenommen? Hatte er?

„Mama!", Felix schien ähnlich genervt von ihren Fragen.

„Habe ich abgenommen?", fragte er dann und hob die Brauen. Er wüsste nicht, was jetzt anders war. Er rauchte, trank nach wie vor und ging sogar seltener ins Fitnessstudio.

„Du bist ganz schmal geworden", stelle sie beinahe pikiert fest.

„Ist das so? Na ja, ich habe jetzt mehr Ausdauersport gemacht. Kann schon sein, dass ich ein paar Muskeln abgebaut habe", dachte er laut nach.

Felix prustete hilflos in seine Kaffeetasse. Was war denn mit ihm los? Stirnrunzelnd sah er zwischen ihm und Christian hin und her. Auch auf dessen Gesicht hatte sich der Anflug eines amüsierten Grinsens geschoben.

„Wir gehen oft Fahrradfahren", setzte Christian hinterher. „Wir waren im Sommer sogar in Österreich. Ist noch gar nicht so lange her."

„Aha, dafür hast Du natürlich Zeit", die Anschuldigung kam im Plauderton und trieb ihn schon jetzt zur Weißglut, dabei waren sie noch keine halbe Stunde im Haus. „Aber deine Mutter kannst Du nicht besuchen. Dabei haben wir so viel für dich getan! Und jetzt, wo dein Vater nicht mehr bei uns ist, bin ich ganz allein."

„Du bist nicht allein. Felix ist ständig bei dir, vergiss das nicht", giftete er zurück. Sie tat ihren beiden Söhnen Unrecht mit ihrer Aussage. Die Gabel zwischen seinen Fingern fand sich in einem eiserenen Würgegriff wieder.

„Ja, Felix sieht wenigstens nach mir. Dein Vater hätte auch nicht gewollt, dass Du mich so abschreibst."

„Was Pa wollen würde oder nicht, ist mir egal!", die Gabel landete klirrend auf seinem Teller. Die erschrockenen Gesichter der drei anderen sahen zu ihm, wie er dort saß, das Gesicht heiß vor Wut und schwer atmend. Das konnte nicht ihr Ernst sein! Er war extra wegen seines Geburtstags zu ihr gefahren. Das war seine Art des Friedensangebotes und alles, was sie tat, war ihm den Krieg zu erklären.

„Jetzt reiß dich zusammen! Wir haben dich immer geliebt!"

„Einen Scheiß!", zischte er. Christians Hand wanderte auf seinen Oberschenkel, den sie beruhigend drückte.

„Michi", warnte Felix und schüttelte leicht den Kopf. Sie hatten recht, es war nicht richtig, diese Diskussion jetzt zu führen. Aber wenn seine Mutter immer noch glaubte, sie wären ihm die selben liebevollen Eltern gewesen wie seinem kleinen Bruder, dann täuschte sie sich.

„Michael! Natürlich haben wir das. Dein Vater ganz besonders, auch wenn er es nicht immer zeigen konnte."

Bitter lachte Michael auf. Ja, natürlich hatte sein Vater ihn geliebt, deswegen hatte er ihm seine Jugend auch zur Hölle gemacht.

„Achso. Aus Liebe hat er also immer einen Weg gefunden, mir weh zu tun, oder?", er presste den Kiefer so fest aufeinander, dass er meinte, seine Zähne würden jeden Moment zerspringen.

„Aber das hat er doch nie! Du warst eben sehr tollpatschig."

Verzweifelt rieb er sich übers Gesicht, drückte sich den Handballen aufs Auge. Das passierte gerade alles nicht. Erst Phillip, jetzt das.

„Klar! Tollpatschig heißt das heute. Weißt Du noch, als ich mit sechzehn den einen Frühling an der ganzen Seite grün und blau war? Da, wo ich auch die Platzwunde am Hinterkopf hatte?"

„Da bist Du mit der Leiter umgekippt, als ihr die Fensterläden gestrichen habt...", seine Mutter strich die Serviette glatt.

„Hat er dir das so erzählt, ja? Sauer war er, weil ich anscheinend Farbe habe tropfen lassen. Da hat er gegen die Leiter getreten, bis sie umgefallen ist. Ich war nicht schnell genug unten...", hatte er noch mit lauter Stimme begonnen, so wurde sie gegen Ende immer leiser. Blinzelnd hielt er die Tränen der Wut zurück und versuchte langsamer zu atmen, aber es half nicht. Immer schneller hob und senkte sich sein Brustkorb. Christian streichelte ihn nun, aber nicht einmal das holte ihn noch zurück.

„Untersteh dich, so etwas zu sagen!"

„Mama, es reicht!", versuchte Felix dazwischen zu gehen.

„Da, als ihr mich mit David erwischt habt, da habt ihr mich bestimmt auch geliebt, nicht? Ganz besonders sogar – deswegen hast Du auch zugesehen, wie er mich verdroschen hat."

„Das geht ja auch nicht, dass Du einfach dein Leben wegwirfst! Wir waren so froh, als Du endlich Julia hattest. Und ich bin mir sicher, Du wirst wieder eine tolle Frau finden. Wir wollten auch damals schon das Beste für dich!"

Sein Mund wurde trocken; er begann zu zittern. Nicht wieder das, bitte. Bitte nicht. Hatte Felix nicht gesagt, seine Mutter wäre anders? Vielleicht zu ihm.

„Hier – das ist mein Partner", er deutete auf Christian, der mit versteinerter Miene neben ihm kauerte.

„Da wächst Du raus", sagte sie fast liebevoll und streckte die Hand nach ihm aus.

„Denkst Du wirklich, dass ich mit dreißig da noch rauswachse?", er stand auf, schob den Stuhl zurück, der im weichen Teppichboden keine Geräusche machte. „Ich liebe ihn! Und es ist mir scheiß egal, was Du da drüber denkst. Und komm mir nicht mehr damit!"

Und dann – dann war sie plötzlich da die Angst. Was hatte er eben gesagt? Nein, Himmel, nicht auch das noch. Er machte sich nur lächerlich, Christian würde er später bei Phillip abliefern und dann wäre er wieder da, wo er vor drei Jahren stand. Allein.

Der Druck auf seiner Brust wurde stärker, er griff sich an den Hals, bekam keine Luft mehr, obwohl er gierig die Luft einsog.

Nach draußen, er musste nach draußen. Blind und mit rasendem Herzen steuerte er auf die Balkontür zu. Frische Luft, ja. Frische Luft würde helfen. Vor seinen Augen tanzen kleine Sterne, die ihm wie Irrlichter den Weg wiesen.

Allein, allein, war er. Ohne Familie, ohne Freund. Wie sollte er das nur alles schaffen? Er wollte es nicht noch einmal durchstehen.

So sehr hatte er mit sich selbst gekämpft über die letzten Monate und hatte gedacht, endlich angekommen zu sein. Aber war er nicht. Alles nur Lügen. Immer nur Lügen. Von ihm, von allen.

Er spürte Gras unter seinen Fingern, es war nass. Wie war er hierher gekommen?

Alles um ihn drehte sich, ihm war schwindelig. Wieder griff er sich an den Hals. Seine Kehle war zugeschnürt.

Er war allein, allein, allein. Eiskalte Splitter durchstießen sein Herz, froren es ein. Sein Körper kämpfte, doch die Kälte war stärker. Christian erwiderte seine Liebe nicht. Phillip. Er hatte schon wieder versagt. 

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