Familiengeschichten
,,W...w...wie?", stammelte ich nur. Das konnte nicht wahr sein. Das war nicht möglich! Ich bildete mir das alles nur ein. Genau, so war es. ,,Erinnerst du dich an die Schleiereule auf dem Fensterbrett?", fragte sie mit einem Lächeln. Nein, natürlich nicht. ,,Ähm ja", log ich. ,,Das war ich", gestand sie. ,,Du? Also bist du ein Animagus", stellte ich überflüssigerweise fest. Für die Bemerkung hätte ich mir mit der Hand gegen die Stirn schlagen können. Natürlich war sie ein Animagus. Das würde auch ihr plötzliches Erscheinen erklären. ,,Ja, ich bin ein Animagus", wiederholte sie stolz, ,,Es hat zwar eine Weile gedauert, aber", sie drehte sich einmal im Kreis, ,,es hat sich gelohnt" ,,Allerdings", nuschelte ich. ,,Aber ich wollte mit dir eigentlich über etwas anderes reden", sagte sie ruhig. ,,Du willst mit mir reden?", fragte ich verwirrt. ,,Ich denke schon. Immerhin verfolgst du mich. Dafür gibt es sicherlich einen guten Grund" Selbstsicher lächelte sie mich an und ich hatte das Gefühl, dass sie mehr wusste als ich. ,,Also ich habe dich gestern in der Menge entdeckt. Du kamst mir gleich so bekannt vor" Kichernd hörte sie mir zu. In dem Moment verfluche ich sie gedanklich dafür. ,,Und, als ich dich dann vorhin mit George gesehen habe" ,,Ach du meinst den Typen, der mir die Bibliothek gezeigt hat?" ,,Ja, genau den meine ich. Er ist ein sehr guter Freund von mir und ich habe mich gefragt..." ,,Was ich von ihm will?", ergänzte sie meinen Satz. ,,Vielleicht", sagte ich schulterzuckend. ,,Ich wollte nur in die Bibliothek. Keine Sorge, dieser George ist schon etwas zu alt für mich" Augenblick mussten wir beide lachen. Es fühlte sich mit ihr so unbeschwert und vertraut an. Die Stimmung war direkt gelöster.
,,Was wolltest du denn in der Bibliothek?", fragte ich neugierig. ,,Ich suche eine ganz bestimmte Person. Dank Fleur weiß ich, dass sie oft in der Bibliothek anzutreffen ist", grinste sie breit. ,,Interessant", murmelte ich. ,,Aber das hat sich ja jetzt erledigt, denn ich habe die Person gefunden" Jetzt war ich verwirrt. Höchstwahrscheinlich meinte sie mich. Aber warum?
,,Du hast mich gesucht? Aber warum?" ,,Weil ich dachte, dass es nett wäre, wenn ich dich über unseren Umzug aufkläre. Mit wir meine ich mich, Sophie Selwyn, und meine Eltern Silvan und Sylvia Selwyn" Das konnte doch nicht war sein! Daher kannte ich sie also. Wieso war ich da nicht gleich drauf gekommen. Sie war doch ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. ,,Überrascht?", fragte sie und wirkte nun das erste Mal etwas nervös. ,,Ja. Oh man, warum habe ich das nicht gleich gesehen? Es war doch so offensichtlich" Mit der Hand schlug ich mir nun doch noch leicht gegen die Stirn. ,,Alles gut. Ich habe dich auch erst nicht erkannt", kicherte sie. ,,Wollen wir vielleicht an einem anderen Ort reden?", schlug ich vor. ,,Na klar" ,,Lass uns in die Große Halle gehen. Es gibt gerade Mittagessen. Dann kann ich dir auch die anderen aus meinem Freundeskreis vorstellen" ,,Das klingt gut. Und später erklärst du mir, was es mit diesem George auf sich hat", grinste Sophie. ,,Mal schauen", gab ich ebenfalls grinsend zurück.
Auf dem Weg zur Halle redeten wir ununterbrochen. Es war so schön ein weiteres Familienmitglied in Hogwarts zu haben. Ich war in dem Moment einfach nur unfassbar glücklich. Ab und zu stellte mir Sophie Fragen zu Schülern und es war interessant ihre unabhängige Meinung zu hören.
,,Da wären wir", kommentierte ich. ,,Wow", sie blickte sich erstaunt um, ,,Als ich das letzte Mal hier war, waren nur wenige Plätze besetzt" ,,Aber jetzt gibt es Essen", lachte ich. ,,So, wie ich dich kenne, wirst du nicht viel essen", erinnerte sie sich. ,,Stimmt, aber zu Hause wird das nicht geduldet. Großmutter sorgt schon dafür, dass ich genug Nahrung zu mir nehme", erzählte ich. Sophie hatte mir nickend zugehört, doch ich hatte bemerkt, wie sich für kurze Zeit ein dunkler Schatten über ihr Gesicht gelegt hatte. ,,Ich weiß, du magst sie nicht, aber Großmutter hilft uns gerade wirklich sehr und sie hat Neville aufgenommen", sagte ich. ,,Ja, sie meinte aber auch, dass sie keine weiteren Selwyns mehr sehen will - mit Ausnahme von euch natürlich", erwiderte sie düster. ,,Sie war doch nur wütend, weil dein Vater sich nicht gerade freundlich gegenüber Muggelstämmigen und Halbblütern geäußert hat", verteidigte ich meine Großmutter. ,,Dein Vater war auch nicht besser", konterte sie. ,,Das bestreite ich auch nicht. Im Gegenteil - ich schäme mich für seine Aussagen", erwiderte ich aufrichtig. ,,Ging mir doch genauso. Manchmal geht Vater echt zu weit", stimmte sie mir wehleidig zu.
,,Wollen wir uns vielleicht hinsetzen. Wir blockieren schon den anderen den Weg", schlug ich vor. ,,Du willst es wirklich allen recht machen, oder", stichelte Sophie. ,,Ich bin Vertrauensschülerin und habe eine gewisse Verantwortung meinen Mitschülern gegenüber", lachte ich. ,,Ja, im Weg stehen ist, wie jeder weiß, ziemlich gefährlich. Wir sollten uns wirklich schnell setzen. Nicht, dass noch etwas Schreckliches passiert", lachte sie sarkastisch.
Etwas nervös bahnte ich mir, mit Sophie im Schlepptau, einen Weg durch die Tischreihen. Immerwieder winkten mir vereinzelt Leute zu. ,,Kennst du die alle?", wollte Sophie wissen. ,,Nicht alle, aber viele", sagte ich laut um die Geräusche der essenden Schüler zu übertönen.
Als ich am Ende des Tisches Fred und George erblickte, drehte ich mich ruckartig zu ihr um, sodass sie gegen mich prallte. ,,Heute ich echt nicht mein Tag", murmelte Sophie. ,,Oh nein, das tut mir leid. Wenn du willst, zeige ich dir später die Bibliothek" Lachend stand sie wieder auf: ,,Lass mal, die hat mir schon ein netter junger Mann gezeigt", grinste sie, ,,Und ich habe das Gefühl, dass ich ihn bald näher kennenlernen werde", spitzbübisch knuffte sie mir in die Seite. ,,Wo du es schon ansprichst", ich drehte mich wieder um, ,,Da hinten sitzen meine Freunde" ,,Na dann mal los"
Wir liefen weiter, bis wir hinter Angelina, Alicia und Katie zum Stehen kamen. ,,Chilli ist wieder da", rief Fred lachend. ,,Und sie ist nicht allein", sagte Lee. George blieb ruhig und sah nur etwas ungläubig zwischen mir und Sophie hin und her. ,,Ja, ich bin nicht alleine. Das hast du gut erkannt, Lee", grinste ich. ,,Willst du uns deine zauberhafte Begleitung nicht vorstellen?" Dafür kassierte Fred einen wütenden Blick von Angelina. ,,Sorry", murmelte er kleinlaut, grinste im nächsten Moment aber wieder breit. Respekt.
Lachend setzten wir uns dazu. ,,Also, das ist Sophie", sagte ich. George nickte. Anscheinend wusste er das schon. ,,Selwyn", fügte ich hinzu. ,,Selwyn?", wiederholte Katie neugierig. ,,Ja, sie ist meine Cousine", erwiderte ich stolz. ,,Und was macht sie hier?", wollte Angelina wissen. ,,Frag sie doch selbst. Ich kann auch nicht alles wissen", gab ich als Antwort. ,,Das wäre mir aber neu", grinste George. ,,Fileur", murmelte ich. ,,je suis d'accord avec toi", stimmte sie mir zu.
Freds Blick war unvergesslich. Am liebsten wäre ich zu Collin Creevey gegangen, hätte seine Kamera genommen und ein Bild davon gemacht. Damit hatte er anscheinend nicht gerechnet. ,,Ich glaub's nicht. Noch jemand, der französisch spricht. Da ist mir doch Neville von deinen Verwandten am liebsten", sagte er.
,,Ich spreche französisch, weil ich viele Jahre in Paris gelebt habe und bis jetzt nach Beauxbatons gegangen bin", meldete sich Sophie nun zu Wort. ,,Bis jetzt?", hakte Alicia nach. ,,Ja, wir ziehen zum Ende des Schuljahres nach London um. Und nächstes Schuljahr gehe ich dann nach Hogwarts zu euch. Ich habe es geschafft Madame Maxime so lange zu nerven, bis sie mir erlaubt nachzureisen um mir das Schloss anzusehen", grinste Sophie stolz. ,,Ich habe ein Deja-vu", lachte George. ,,Ja, ich auch. Wir sollten uns gut mit ihr stellen. Wenn das so weiter geht, beherrschen die Selwyns bald ganz Hogwarts", meinte Fred.
,,Sophie, warum zieht ihr denn nach London?", fragte Angelina interessiert. Ich fand es amüsant zu sehen, wie die Jungs ihre Scherze machten und Angelina und Alicia alles genau wissen wollten. ,,Mein Vater ist Auror und wurde auf seinen Wunsch hin hierher versetzt. Es fehlen ja ohnehin Auroren in London", antwortete sie. Dann sah mich Sophie etwas mitleidig an: ,,Außerdem wollten Mutter und Vater unbedingt nach Onkel Vektor schauen" Ich nickte. ,,Moment", Katie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an, ,,Warum sollten deine Eltern denn nach Shilas Vater sehen?" Sie erwartete eine Erklärung von mir, nicht von Sophie. Augenblicklich hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich meinen Freunden nichts von der Trennung meiner Eltern erzählt hatte.
,,Meine Eltern haben sich vor Kurzem getrennt. Seitdem wohne ich mit meiner Mutter bei Neville und meiner Großmutter. Wo mein Vater sich rumtreibt, weiß ich nicht" ,,Warum hast du uns das denn nicht erzählt?", fragte Alicia leicht gekränkt. ,,Das wollte ich doch, aber ich habe irgendwie den richtigen Zeitpunkt verpasst", gestand ich. Dann herrschte kurzzeitig bedrückte Stille. Waren sie mir jetzt böse? Ich hätte es ihnen früher sagen sollen.
,,Mensch, Prinzessin", durchbrach George die unangenehme Stille. Schon wieder hatte er mich Prinzessin genannt. Es gefiel mir irgendwie, doch ich wusste nicht, wieso. Die anderen schienen es auch bemerkt zu haben. Meine Freunde grinsten ausnahmslos. Nur Sophie sah anfangs etwas verwirrt aus. ,,Das hättest du uns doch sagen können. Wenn Mum davon erfährt, wird sie uns die Hölle heiß machen, weil wir ihr nichts erzählt haben", fuhr George fort. ,,Stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht", fiel es Fred ein.
,,Ich will euch ja nicht unterbrechen, aber", räusperte sich Sophie. Unwillkürlich begann Fred zu lachen, weshalb ich ihm einen Tritt gegen sein Schienbein verpasste. ,,Chilli, was soll das?!", fluchte er. ,,Psst", zischte ich. ,,Das da hinten ist doch nicht etwa Draco, oder? Shila?" Sophie zeigte aufgeregt auf den Slytherintisch. ,,Das ist er", erwiderte ich lächelnd. ,,Das ist ja der Wahnsinn. Warum habe ich da nicht gleich dran gedacht?"
,,Könnt ihr uns aufklären?", bat Katie. ,,Das wäre sehr nett. Dass Shila Draco näher kennt, wissen wir ja schon", Fred musterte uns eindringlich. ,,Da gibt es nicht viel zu erzählen", meinte Sophie schulterzuckend. ,,Da unsere Väter befreundet sind, haben wir früher oft zusammen gespielt. Daher kennen wir uns. Das ist keine besonders spektakuläre Geschichte", erklärte ich. ,,Aber unsere ersten Quidditchversuche", lachte Sophie. ,,Oh ja. Aber im Gegensatz zu dir bin ich jetzt gar nicht mal so schlecht", grinste ich. ,,Angeberin", sagte sie. ,,Sagte der Animagus", erwiderte ich lachend. ,,Wollt ihr uns davon erzählen?", fragte Lee interessiert. ,,Auf keinen Fall. Das ist ja peinlich", rief Sophie wie aus der Pistole geschossen. ,,Da muss ich ihr recht geben", stimmte ich meiner Cousine zu.
,,Habe ich das gerade richtig verstanden? Du bist ein Animagus?", mischte sich Angelina in das Gespräch ein. ,,Ja, das stimmt", erwiderte sie leicht gelangweilt, weshalb ich mir ein weiteres Lachen verkneifen musste. ,,Und welche Gestalt kannst du annehmen?", hakte Alicia neugierig nach. ,,Ich kann mich in eine Schleiereule verwandeln" ,,Wow", formte Alicia tonlos mit ihren Lippen.
,,Darf ich jetzt auch mal Fragen stellen, die mich jetzt schon die ganze Zeit beschäftigen?", sagte Sophie. Alle nickten gespannt. ,,Wie heißt ihr eigentlich alle?" Ich brach nun doch noch in schallendes Gelächter aus. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hatte sie vorgestellt, aber umgekehrt war das nicht der Fall gewesen. ,,Also die Zwillinge da sind Fred und George Weasley", erklärte ich ihr. ,,Weasley also?", sie schien kurz zu überlegen, nickte dann aber. Also begann ich ihr noch Lee, Angelina, Alicia und Katie vorzustellen.
,,Sonst noch Fragen?", meldete sich Lee zu Wort. ,,Ja, aber selbstverständlich. In welcher Beziehung steht ihr alle zueinander?" Sofort verschwand das Grinsen aus den Gesichtern meiner Freunde. ,,Das ist kompliziert", fasste es Lee zusammen. ,,Wieso?" ,,Weil der Weihnachtsball das ein bisschen verkompliziert hat", murmelte George und warf mir einen langen Blick zu. Wie zur Bestätigung nickte ich. Er hatte recht. Dieser verfluchte Ball hatte alles viel komplizierter gemacht. Trotzdem war ich froh, dass ich zu ihm gegangen war. Durch den Ball hatten Angelina und Fred näher zueinander gefunden. Hätte es den Ball jedoch nicht gegeben, hätten George und ich uns wahrscheinlich nie wirklich ausgesprochen. Etwas Positives hatte diese Sache also doch gehabt.
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Vorweg: Dieses Kapitel ist S_p_l_story gewidmet. Ich hoffe, das es halbwegs akzeptabel ist.
So, ich war mal wieder #nachtkreativ und habe es geschafft...WOOHOO
Wie viel bereits wissen, bin ich zur Zeit im Urlaub. Deswegen habe ich auch nur wenig Zeit zum Schreiben und kann momentan nicht genau sagen, wann und wo ich neue Kapitel veröffentlichen werde.
Noch ein kleines Anliegen:
Ich freue mich immer über Kommentare. Ich freue mich auch, wenn euch meine Ff gefällt. Allerdings kann es schon nerven, wenn man dauernd gefragt wird, wann es weitergeht. Das meine ich nicht böse und ich kann die Leute absolut verstehen. Allerdings weiß ich das meist selbst nicht und lege immer mal spontan "Nachtschichten" ein. Ihr könnt mir gerne Anregungen, Vorschläge, Meinungen, Lob und Kritik in die Kommentare schreiben, aber durch solche Kommentare fühle ich mich dezent unter Druck gesetzt. Ihr könnt mich natür auch einfach per PN anschreiben. Ich empfehle euch gerne gute Bücher, die ihr in der Wartezeit lesen könnt. Ich hoffe ihr könnt mich verstehen und nachvollziehen, was ich meine😋
Und jetzt noch weitere Anliegen 😋
1. S_p_l_story und ich freuen uns immer über neue Anmeldungen beim ALWAYS AWARD 2020.
2. Rumpen_TV freut sich auch über Teilnehmer und Juroren beim Lilium Award.
3. Abgesehen davon, dass die Kapitel bei Fight on the Field alle vertauscht sind, habe ich alle Probleme mit Watty vorerst behoben.
4. Ich habe seit wenigen Minuten einen weiteren Account (mit Rumpen_TV baumschule25 und SpielerVII) Angrifv. Ihr könnt gerne vorbeischauen.
5. Ich bin müde und werde gleich schlafen. 😂😴
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