Der Weihnachtsball aus einer anderen Sicht
*Shilas Sicht*
Vergnügt unterhielt ich mich während des Essens mit Nicolai. Es war spannend Geschichten aus Durmstrang zu hören. So wusste ich nun über alle drei Schulen Bescheid. Das war ein seltsames und zugleich schönes Gefühl.
Als wir aufgegessen hatten, bat uns Dumbledore aufzustehen. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs, reihten sich die Tische an der Wand auf. Kurz darauf beschwor er eine Bühne herauf und die Schwestern des Schicksals betraten sie unter begeisterten Jubelrufen. Ich hätte unheimlich gerne ein Foto davon gemacht und es Benjamin geschickt. Er nämlich ein riesiger Fan der Schwestern des Schicksals. ,,Darf ich bitten?", fragte Nicolai elegant und deutete eine Verbeugung an. ,,Oh, natürlich", antwortete ich entzückt. Zusammen gingen wir auf die Tanzfläche, die allmählich immer voller wurde. ,,Nicht schlecht", lachte ich. ,,Was willst du damit sagen?", fragte er. ,,Du kannst relativ gut tanzen" ,,Hast du etwas anderes erwartet?", grinsend wirbelte er mich herum. ,,Soll ich ehrlich sein?", fragte ich überflüssigerweise. ,,Ja, aber sei nicht zu hart zu mir" ,,Okay", ich machte eine kurze Pause, ,,Ich hätte nicht gedacht, dass du tanzen kannst und ich hätte auch nicht gedacht, dass man sich mit dir so gut unterhalten kann", gab ich zu, fügte aber hinzu, ,,Bilde dir aber ja nichts darauf ein" ,,Ich weiß. Immerhin hast du mir ja auch nicht zugesagt, damit du mich besser kennenlernen kannst" ,,Stimmt" Mehr sagte ich nicht dazu. Allerdings brauchte ich das auch nicht, denn Nicolai begann mich nun über Beauxbatons und später auch über Hogwarts auszufragen.
,,Dürfte ich mir kurz für einen Moment deine reizende Begleitung ausleihen?", fragte jemand, den ich nur allzu gut kannte. ,,Aber nur kurz", grinsend ging Nicolai zur Seite. Sofort wurde ich in eine feste Umarmung gezogen. ,,Cedric, ich bekomme keine Luft mehr", keuchte ich, woraufhin er mich losließ. ,,Sorry" ,,Wie läuft es mit Cho?", fragte ich fröhlich. Cedric kratzte sich verlegen am Kopf: ,,Also...gut, schätze ich" ,,Definiere gut", forderte ich ihn auf. ,,Ich mag sie, sie mag mich - das ist gut", sagte er. ,,Erfahre ich noch Details oder belässt du es bei gut?", fragte ich ironisch. ,,Wie meinst du das?" Cedric sah mich verwirrt an. ,,Schon gut. Ich frage sie lieber selbst" ,,Ähm ja" ,,Cedric du solltest am besten wieder zu ihr gehen", schlug ich vor. ,,Ja, natürlich" Er verabschiedete sich und bahnte sich einen Weg durch die unzähligen Schüler, die ausgelassen tanzten.
,,Diggory ist ganz schön durch den Wind, oder?" ,,Er ist verliebt", erklärte ich und drehte mich um. ,,Das ist ein gutes Thema" ,,Fred, bitte", flehte ich. ,,Sag mir, warum du mit diesem Durmstrang hier bist und ich lasse dich in Ruhe", Fred sah mich ernst an. ,,Er hat mich gefragt und ich habe zugesagt. Von euch hat ja keiner Anstalten gemacht mich zu fragen", antwortete ich kühl. ,,Also wärst du gerne mit einem von ums zum Ball gegangen?", fragte er neugierig. ,,Fred, du sagtest, dass du mich in Ruhe lassen willst", neckte ich ihn. ,,Ja, aber ich wollte es nur wissen", erwiderte er. ,,Natürlich. So viele Leute kenne ich nun auch wieder nicht", antwortete ich nun doch auf seine Frage. ,,Darf ich dir noch eine Frage stellen?" ,,Ja", seufzte ich. ,,Fred", rief Angelina. ,,Willst du nicht zu ihr gehen?", lachte ich. ,,Alles zu seiner Zeit" Immernoch ernst fixierte er mich. Das änderte sich auch nicht, als Angelina zu uns trat. ,,Ist alles in Ordnung?", fragte sie. ,,Ja, ich warte nur auf eine Frage, die anscheinend sehr wichtig ist", erklärte ich sarkastisch, ,,Wenn du nicht willst, dass Nic etwas davon mitbekommt, dann solltest du dich beeilen, Fred" ,,Nic also?", fragte er argwöhnisch. ,,Ist das jetzt die essenzielle Frage?" Ich verstand erst nicht, was er von mir wollte. Doch dann fuhr er fort: ,,Nein. Die Frage ist folgende" Fred machte eine Pause und ich war kurz davor auszurasten. Warum konnte er nicht einfach sagen, was er wollte? Es war doch nicht so schwer. ,,Willst du was von Nic?" Dabei sprach er seinen Namen dermaßen hassvoll aus. Anscheinend konnte er ihn nicht leiden. Das war vielleicht untertrieben. Dabei hatte sich Nicolai höflich vorgestellt und auch sonst nichts getan, was darauf schließen lassen könnte, dass Fred ihn regelrecht hasste. ,,Ich weiß nicht, was dich das angeht, Fred Weasley", zischte ich und machte auf dem Absatz kehrt.
Ich hatte keine Lust mich mit jedem über meine Gefühle zu unterhalten - erst recht nicht mit Fred. Ich war stinksauer und zugleich enttäuscht. Sauer, wegen Fred und enttäuscht wegen Angelina. Sie stand einfach da und hatte nichts gesagt. Klar, sie war verliebt, aber sie hätte mich trotzdem verteidigen können. Seufzend realisierte ich, dass ich mal wieder überreagiert hatte.
Verzweifelt zwängte ich mich durch die unzähligen Schüler. Fast schon panisch sah ich mich um und suchte nach einem bekannten Gesicht...Fehlanzeige. ,,Ganz ruhig", sagte ich leise zu mir selbst. Das half allerdings nicht. Ich wurde immer unruhiger und begann schneller zu atmen. ,,Nicht hier! Nicht jetzt!", befahl ich mir. Mein Körper hatte da allerdings andere Pläne. Mir wurde plötzlich schwindelig und ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Die Menschen um mich herum verschwammen zu einer einheitlichen, bunten Masse. Bevor etwas passierte lief ich los. Der Ausgang war zum Glück nicht weit entfernt. Wenn ich irgendwo umkippte, dann draußen. Vor den vielen Menschen wollte ich mir nicht die Blöße geben.
Ob es die beste Idee war, sich an den See zu setzen, wusste ich nicht. Aber ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, indem ich mich nach draußen begeben hatte. Der Wind wehte leicht und streifte sanft meine Haut. Das Geräusch des Wasser half mir dabei mich zu beruhigen. ,,Hey, geht's wieder?" Erschrocken fuhr ich herum: ,,Bist du mir gefolgt?" ,,Ja, ich habe gesehen, wie du panisch weggerannt bist und bin dir auf den Fersen gefolgt", erklärte er. Ein wenig Stolz klang er dabei, aber das machte mir im Moment nichts aus. ,,Du warst also die ganze Zeit hinter mir und hast nichts gesagt?" ,,Ähm...ja, so ungefähr", sagte er. ,,Warum hast du nichts gesagt?", fragte ich. ,,Du wolltest sicherlich in Ruhe nachdenken", erläuterte Nic.
,,Wie lange stehst du schon da?" ,,Nur ein bis zwei Minuten" Ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare: ,,Also schon eine ganze Weile" ,,So könnte man es natürlich auch sagen", erwiderte er. ,,Und warum hast du dich nicht bemerkbar gemacht?" ,,Ich wollte dich nicht stören. Du bist vorhin weggerannt und wolltest sicherlich alleine sein. Außerdem sah es aus, als würdest du nachdenken"
,,Alles gut?" Besorgt setzte Nicolai sich neben mich. ,,Ja, na klar. Du hast mich nur an jemanden erinnert", erwiderte ich kopfschüttelnd. Er schien bemerkt zu haben, was in mir vorging. ,,Lass uns über etwas anderes reden", schlug ich vor. ,,Du hast einen Käfer im Haar" ,,Was? Echt?", fragte ich überrascht. ,,Ja, warte" Er beugte sich zu mir und fischte mir das kleine Insekt aus dem Haar. Dabei flüsterte er mir zu: ,,Wir werden beobachtet" Überrascht drehte ich mich um und sah nur noch eine ratlose Katie.
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Und mit dem, inzwischen dritten, Kapitel zum Weihnachtsball (dieses mal aus einer anderen Sicht) beginnt nun der zweite Teil meiner FF Love always finds a way. Es ist für mich immer noch ein sehr überwältigendes Gefühl, dass ich den ersten Teil (Love finds a way) abgeschlossen habe und dass es doch tatsächlich Leute gab, die so verrückt waren sich all das durchzulesen. Vielen Dank. Ich hoffe, dass war auch weiterhin Menschen geben wird, die es sich durchlesen.
LG
ShilaSelwyn
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