Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

37 (Auszug)

Als Anna mir Anfang Mai sagte, dass sie Angst hat, mich irgendwann als Freund zu verlieren, habe ich alles, was sie sagte, abgetan. Ich hab geahnt, dass sie Recht hat, aber ich wollte es nicht sehen. Sind alle Freunde nur Gefährten, die uns ein kleines Stück Weg begleiten, um dann für immer in der Zeit zu verschwinden?
Ich sah die Bilder aus dem ersten Teil der „Herr der Ringe"-Trilogie vor mir, als sich die Wege der Gefährten trennten, Frodo und Sam mit ihrem Boot am anderen Ufer anlegten, während Aragorn, Gimli und Legolas noch jenseits des Flusses waren.
Es war der Ausdruck in Aragorns Augen, der mir am meisten zusetzte: Das schmerzliche Bewusstsein, liebgewonnene Freunde unabhängig von jedem Zusammengehörigkeitsgefühl ihren eigenen Weg gehen zu lassen, weil dieser Weg ihre Wahl, ihre Bestimmung, und der eigene Weg ein anderer ist; und während sich Gimli, Legolas und Aragorn aufmachten, um Orks zu jagen, waren Frodo und Sam bereits auf dem Weg nach Mordor. Dieser Ausdruck in Aragorns Augen hielt mich gefangen, und noch lange nach dem Film musste ich darüber nachdenken. Als nämlich die Entscheidung gefallen war, schaute er keine Sekunde lang zurück. Seine Aufgabe war eine andere, und ihr verschrieb er sich mit Leib und Seele. Er ließ Frodo und Sam los, und indem er ihre Freiheit anerkannte, versicherte er sie seiner absoluten Freundschaft und vertraute zugleich der Macht, die in ihnen war.
Als ich ahnte, dass Anna Recht hat, war meine Beziehung zu Zicke zwar nicht mehr auf dem Tiefpunkt, aber ihr Misstrauen mir gegenüber war nach wie vor groß, und ihr vorsichtig-distanzierter Umgang mit mir verletzte mich und machte mich zugleich aggressiv. Ich konnte nicht verstehen, dass sie so nachtragend sein konnte, dass sie nicht einfach vergessen konnte, und die Barriere zwischen uns war fast sichtbar, so deutlich fühlte ich sie. Ich hatte ihr vollkommen vertraut, ich hatte sie vollkommen geliebt, aber ich war nicht in der Lage gewesen, sie in diesem Dezember vor einem Jahr nur zwei Wochen lang ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Jetzt erst weiß ich, dass meine Zuneigung nichts wert war, weil ich nichts anderes getan habe, als sie auf meinen Weg zwingen zu wollen, und ihre Seele war stark genug, mir die Grenze zu zeigen.
Und während Annas Wege inzwischen durch einen anderen Wald führen, haben Zicke und ich einen Weg gefunden, der zu uns beiden passt und breit genug ist, dass wir ihn gemeinsam gehen und wie Verrückte darauf tanzen können, ohne uns bei diesem Tanz zu verletzen.

aus: 37

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro