2. Oder eher Pech?
Skyla's Sicht:
Gelangweilt schaute ich aus dem Fenster. Ich beobachtete die Vögel, die fröhlich zwitschernd vorbeiflogen. Die Blumen, die durch den Wind sachte nach links und rechts geweht wurden und die Schüler der Schule, die dort draußen waren, um ihre Pause mit Freunden zu verbringen und um sich über die Lehrer aufzuregen. Durch ein Räuspern wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich drehte mich mit meinem Stuhl zu meinem Direktor um, der inzwischen einen leichten Rotton im Gesicht hatte. Ich zog eine Augenbraue hoch und schaute ihn fragend an. Ich hatte ihm überhaupt nicht zugehört und das merkte er durch meine Geste auch, weshalb er vor Zorn noch röter wurde und schließlich versucht ruhig sprach: ,,Skyla, so kann das nicht weitergehen! Das ist jetzt schon das zweite mal, dass du Brandon verprügelt hast und er wegen dir mit einer gebrochenen Nase und einem gebrochenen Arm ins Krankenhaus musste!" Ich schnaupte genervt auf und antwortete bissig: ,,Ist doch nicht mein Problem, wenn das Arschloch... ich meine Brandon nicht zurück schlägt!" Brandon ist der Exfreund meiner besten Freundin, die sich wegen ihm versucht hat umzubringen. Sie hat es nicht geschafft und musste in die Therapie. Mein Direktor knallte seine Faust auf den Tisch, sodass ich hochschrak und zusammenzuckte. ,,Wenn du innerhalb dieses Monates noch einmal hier herkommen musst, kannst du dir eine neue Schule suchen!" Ich schaute ihn daraufhin nur kalt an, stand auf und ging.
Tja, was soll ich sagen, es ist eine Woche her und ich sitze gerade schon wieder beim Direktor. Dieser legt gerade alle wichtigen Schulunterlagen von mir auf den Tisch, da ich es nicht mal eine Woche geschafft habe, nicht auf Brandon loszugehen. Nachdem der Direktor meinem Vater alles Wichtige gegeben hatte, machte sich mein Dad mit mir im Schlepptau auf den Weg zu seinem Auto. Sobald wir im Auto saßen, ging das Donnerwetter auch schon los: ,,Sag mal, spinnst du?! Du hast Brandon sein Bein gebrochen! Und seine Nase und seinen Arm! Was ist nur los mit dir? Ich habe versucht, dich auf einer anderen Schule anzumelden, aber keine Schule hat deine Anmeldung angenommen und ich kann die Schulen verstehen! Wer will schon eine Schülerin, die von vier Schulen geflogen ist!" ,,Fünf Schulen Papa, fünf", meinte ich kleinlaut. Mein Vater schnaupte nur wütend und fuhr in unsere Garage hinein, da wir an unserem Haus angekommen waren. ,,Deshalb habe ich entschieden, dass du auf ein Internat gehst!" ,,WAS?!", schrie ich entsetzt. ,,Ja, das ist das beste für dich! Du fährst heute in zwei Stunden! Pack deine Sachen!" Ich sprang sauer aus dem Auto und knallte die Autotür laut zu. Dann stapfte ich wütend in mein Zimmer und ließ mich an meiner Zimmertür heruntergleiten. Ich war wütend, enttäuscht und sauer zugleich. Mein Blick schweifte durch mein Zimmer und blieb an meinem Spiegel hängen. Ich betrachtete mich ganz genau, ich hatte braunblonde, glatte Haare, die mir bis unter meine Brust reichten, volle Lippen und lange dichte Wimpern. Meine Augen mochte ich am meisten. Sie waren ozeanblau und immer wenn ich wütend war, wurden sie einen Stich heller. Ich war schlank und hatte Kurven an den richtigen Stellen. Ich trug nur schwarze, weiße und graue Klamotten, meistens von bekannten Marken. Mein Blick schweifte neben mich, wo meine zwei Koffer standen. Ich hatte sie mit Graffiti besprüht. Auf dem ersten Koffer war eine Hand, auf dem der Mittelfinger als Einziger ausgestreckt war und hintendrauf stand F**ck you. Auf dem zweiten Koffer war ein Peace Zeichen und darauf stand Peace out. Ich erhob mich und begann meine Koffer zu packen. Gerade als mein Vater rief, dass es los ginge, wurde ich fertig. Ich schnappte mir meine Koffer und meine Tasche mit meinem Handy und stapfte nach unten. Dort stieg ich in das Auto und schnallte mich an. Mein Vater kam, setzte sich ebenfalls hin und fuhr los. Er versuchte immer wieder mit mir zu reden, doch ich antwortete immer mit Schimpfwörtern und so entstand ein bissiger Streit. Irgendwann blieb das Auto dann stehen und ich guckte nach vorne. Das ist also das Internat. Nicht schlecht! Ich war immer noch ziemlich wütend auf meinen Vater und stieg aus. Die Koffer schmiss mir mein Vater einfach hinterher und ich schrie ihm: ,,Du scheiß Arschl*ch!", hinterher und zeigte ihm meinen geliebten Mittelfinger. Dann drehte ich mich um und sah ziemlich viele Schüler, die mich anstarrten. Ich ignorierte sie einfach und lief auf das große Gebäude zu. Als ich nach einer Stunde endlich das Sekretariat gefunden hatte stieß ich die Tür, ohne zu Klopfen auf und sah eine streng aussehende Frau. Bevor sie irgendetwas sagen konnte, meinte ich schon: ,,Skyla Jones, ich bin neu hier!" Die Frau musterte mich missbilligend, schaute dann aber in ihren Unterlagen nach meinem Namen. Nachdem sie eine Ewigkeit daraufgeschaut hatte, meinte sie nur: ,,Du stehst da nicht, aber unser Computer hat heute ziemlich viele Probleme, wir haben noch ein Bett ganz oben frei." Ich wollte schon gehen, als sie mir noch den Schlüssel in die Hand drückte und leise murmelte: ,,Anscheinend gibt es hier mehrere Jones." Ich nahm den Schlüssel entgegen und lief auf die Treppen zu. Meine Zimmernummer war 303 und lag im obersten Stock. Ich schaute mich nach einem Fahrstuhl um, bis ich enttäuscht seufzend feststellen musste, dass es keinen gab. Also begann ich schimpfend die Treppen nach oben zu steigen. Auf dem Weg kamen Schüler vorbei, die mich interessiert musterten. Als ich endlich oben war, schloss ich die Türe auf und hörte schon viele Stimmen streiten. Als ich eintrat, wurde es schlagartig still und ich wurde von fünf Jungen und zwei Mädchen angestarrt.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro