96.
Jin POV
„Geht's?" fragte mich Namjoon, als er mir half meine Jacke anzuziehen. Ich hatte ihm zwar vorher gesagt, dass ich es nicht wollte und es selbst anziehen konnte, aber er bestand darauf einen auf Gentleman zu machen. Worauf ich eigentlich mehr als nur verzichten könnte. Sollte er das doch lieber bei seinem Flittchen machen.
Aufgrund dessen antwortete ich ihm einfach nicht, was ihm ein verzweifeltes Seufzen entlockte.
„Wirst du mich weiterhin so anschweigen, wenn ich mich um dich Sorge Jin?"
„Hast du doch auch gemacht, während ich bis spät in die Nacht auf dich gewartet habe und du diese Bitch gefickt hast!" haute ich raus, öffnete die Tür und ging aus der Villa.
—
Tja und so saß ich auch schon zwei Minuten später mit ihm in seinem Auto. Also hat die Szene, die ich ihm eben gemacht hatte auch nichts gebracht. Fail des Jahres.
Es dauerte nicht lange und nach zehn Minuten parkte Namjoon seinen Wagen vor der Praxis. „Du kannst hier warten. Oder... von mir aus nehme ich auch den Bus nach Hause, oder einen Taxi. Danke fürs herbringen. Wir sehen uns dann zu Hause", sagte ich ihm und stieg aus dem Wagen.
Doch mein Plan ging nicht auf, denn die Zecke verfolgte mich bis zur Praxis hinein und wartete auch noch mit mir im Wartezimmer. Fehlte nur noch, dass er gleich mit zur Kontrolle reinkommen wollte.
—
Ich wartete schon viel zu lange. Ich wollte so wenig Zeit wie möglich mit Namjoon verbringen, aber nein, das Schicksal wollte, dass wir nur noch mehr aufeinander hockten.
Als würde irgendjemand von oben das Schicksal von Namjoon und mir beeinflussen wollen...
Wenige Augenblicke bemerkte ich, dass ein kleiner Junge, ca. drei Jahre, mich die ganze Zeit zu beobachten schien.
Ich warf ihm ein lächeln zu und für einen kurzen Augenblick drehte der kleine Racker beschämt grinsend den Kopf weg, was mich leicht auflachen ließ. Süß.
Doch irgendwann traute sich der Kleine mich anzusprechen.
„Dein Aua. Tut es sehr weh?" fragte er und sah meinen bandagierten Arm an.
Ich musste wegen seiner süßen Art noch mehr lächeln.
„Ich bin groß und stark. Da tut es nicht mehr so weh", sagte ich und am liebsten würde ich den kleinen Kerl knuddeln.
Er schaute mich mit seinen wunderschönen kleinen Äuglein an. „A-Also hat Eomma auch kein großes Aua?"
Ich schaute seine Mutter an, die ihren kleinen Finger bandagiert hatte.
„Der Kleine macht sich nur etwas Sorgen, weil ich den Verband seit 3 Wochen habe. Ich habe mir leider den kleinen Finger gebrochen und das macht dem kleinen anscheinend etwas Angst", sagte sie und erklärte mir, wieso ihr Sohn solche Fragen stellte.
„Es muss schön sein, ein Kind zu haben, der einen über alles liebt", sagte ich mit einem leicht schmerzenden Unterton, aufgrund dessen, dass ich auch hätte ein haben können... mit Namjoon.
„Frau Lee", hörten wir die Arzthelferin rufen und die Frau mit dem Kind auf den Armen stand auf.
„Es ist das schönste Geschenk, das man kriegen kann", sagte die Frau des kleinen Jungen. „Ich wünsche Ihnen auch so schnell wie möglich ein Kind. Man sieht ihnen direkt an, dass Sie Kinder lieben und ein guter Vater wären."
Ich spürte Namjoons Blicke auf mir, als die Frau mit dem Kind gegangen war, um behandelt zu werden.
Für eine wirklich klitzekleinen Augenblick erwiderte ich seine Blicke, nur um dann wieder schnell wegzuschauen.
Ich ein guter Vater?
Bestimmt nicht. Sonst hätte uns das Schicksal doch nicht so viele Steine in den Weg gelegt, um eine glückliche Familie gründen zu können.
„Jin-"
„Herr Kim", hörte ich dann eine weitere Arzthelferin sagen, die mich aufforderte in ein anderes Behandlungszimmer hineinzutreten.
Ich stand daher auf, was mir nur sehr gelegen kam.
Namjoons Worte konnte ich nun wirklich nicht ertragen.
—
„Was hat der Arzt gesagt?" fragte Namjoon, als wir aus der Praxis gingen.
„Nichts was dich angeht. Schließlich sind wir keine Lebensgefährten mehr Namjoon. Das ist meine Privatangelegenheit. Daher hast du nicht das Recht-"
„SCHEIßE JIN EIN AUTO! PASS AUF!"
Und dann ging alles plötzlich so schnell...
16.06.2020
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro