87.
- Am selben Tag -
Jin POV
Taehyung war gerade im Bad, Jimin war im Café und der Rest von ihnen war auch arbeiten.
Zwar hatte Taehyung weder Urlaub, noch war er wie ich krankgeschrieben, aber dieser Pabo hatte verpennt und deshalb beschlossen, später aufs Revier zu gehen und zumindest länger zu bleiben. Und ich?
Ich schaute mir alte Fotos an... von mir und Namjoon.
Ich vermisste ihn wirklich sehr. Auch, wenn ich das nicht gerne zugab.
Aber Namjoon und ich haben nun einmal viele Jahre zusammen verbracht. Und die meisten davon als Paar. Als ein eigentlich glückliches Paar. Bis eben zu diesem Ereignis, das unsere ganze Gruppe spaltete.
Es war anfangs ziemlich schwer, berufliches und privates zu trennen, aber irgendwie hatten sie dann doch geschafft, das Team zusammenzuhalten. Auch, wenn es nur schließlich beruflich war.
Sich erneut eine gemeinsame Zukunft mit seinem Ex vorzustellen, würde er gerne, aber es wäre aussichtslos.
„Naawww sehr ihr süß aus. War das nicht der Abend, wo du dich zum ersten Mal von Namjoon lochen lassen hast?"
Ich erschreckte mich so sehr, als Taehyung hintermir stand und mich bei meinem Tun erwischte, dass ich einen unmännlichen Schrei von mir gab.
„Verdammt was machst du hier?!" schrie ich, während Tae mich angrinste. Ich beobachte dich dabei, wie du Namjoon anschmachtest. Aber keine Sorge, ich habe ein Sabberlätzchen dabei, falls du anfängst zu sabbern", wackelte er mit den Augenbrauchen.
„I-Ich schmachte ihn nicht an!" sagte ich etwas nervös, weil er mich auf frischer Tat ertappt hatte.
Taehyung lächelte und legte seinen Kopf schief. Anschließend richtete er sich wieder auf, weil er zuvor zu mir zum Sofa gebeugt war und ging die Treppen hoch.
„Bin sofort wieder da~", rief er mir nach.
Und schon nach wenigen Minuten befand er sich tatsächlich schon wieder neben mir im Wohnzimmer und hielt mir eine Box hin. Die ich schon bei dem Einzug hierher bemerkte. Ich sprach ihn aber nicht an, was sich alles darin verbarg, da es mich ja im Endeffekt nicht interessieren sollte.
„Was ist darin?" fragte ich schließlich.
„Du bist nicht der Einzige, der an der Vergangenheit festhält", antwortete er mir.
„Ich halte nicht-"
„Hyung, hör auf es abzustreiten. Du bist auch nur ein Mensch mit Gefühlen und ich weiß, wie sehr du Namjoon eigentlich wirklich vermisst. Ich vermisse Yoongi auch."
„Ehm... Du schläfst mit ihm in einem-"
„Shhh!" hielt mir Taehyung mit der Hand den Mund zu und bekam einen vor Scham viel zu roten Kopf.
Er ließ mich wieder los und öffnete die Box.
„Hier siehst du. Das ist der allererste Ring, den er mir geschenkt hat."
Er hielt mir einen Ring entgegen. Und noch bevor ich fragen konnte, ob es eventuell ein Verlobungsring war, von dem wir alle nichts wussten, klärte er mich auch schon auf.
„Wir waren gerade mal einige Monate zusammen und sind eines Abends an Spielautomaten vorbei gegangen. Und daneben war ein weiterer Automat, wo man solche Ringe bekommen konnte. Süß, oder?!" fragte er aufgeregt.
„Eh... Ja?"
Dann kramte er auch schon weiter und holte Kinokarten hervor.
„Und das sind Kinokarten von dem Film ersten gemeinsamen Film, den Yoongi und ich uns angeschaut haben. Das war übrigens auch unser allererstes Date."
„Train to Busan", las ich den Titel des Kinofilms.
„Ja! Hach~ es war so romantisch."
„Ja... Der Film ist ein sehr ‚romantisch'...", sagte ich sarkastisch.
„Ja, sag ich doch. Ich habe hier nur so schöne Sachen drin, mit denen ich nur noch schönere Momente von Yoongi und mir festhalte."
„Ehm... Tae? Was zum Teufel ist das?!" fragte ich ihn und hielt eine kleine Plastiktüte in der Hand, in dem sich etwas zu befinden schien, was ich mir definitiv nicht (!) erhoffte.
„Naawww das ist mein Lieblings-Erinnerungsstück!" sagte Tae und nahm mir die Tüte mit einem liebevollen, stolzen Lächeln aus der Hand.
„Das ist das Kondom, dass Yoongi sich um seinen geilen, harten, großen Schwanz gestülpte, als er mich entjungfert hatte."
Ich sah ihn entsetzt an, als er die Tüte ‚liebevoll' an seine Brust drückte und sein Lächeln immer großer wurde.
Ich schaute ihn disgusted an und stand kopfschüttelnd auf, ehe ich dann wieder zu mir kam und panisch in Richtung Badezimmer lief. „ICH MUSS MIR DIE HÄNDE WASCHEN! OH MEIN GOTT! „DU BIST SO KOMISCH TAE!"
„Danke für das Komplimeeent~!" rief er mir hinterher. Doch wenige Augenblicke, nachdem er die Box wieder weggepackt hatte, befand er sich mit mir im Badezimmer, als ich noch immer meine Hände wusch.
„Was ich dir damit einfach nur sagen will ist, dass es in Ordnung ist, wenn man die Vergangenheit nicht direkt loslassen kann. Namjoon und du ihr wart lange zusammen. Ich meine... er hat für dich diese komische Affäre mit dieser Tante aus der anderen Abteilung beendet, um sich vollends auf dich einlassen zu können, obwohl wir wussten, wie sehr Namjoon an seinem Single-Dasein hing."
„Ja und? Es ist doch sowieso zu spät...", sagte ich ihm und trocknete nachdenklich meine Finger ab.
„Rede mit Namjoon. Rede mit ihm."
„Tae, ich kann nicht-"
„Du kannst... und du wirst!" sagte er und zerrte mich aus dem Bad, nur um mich dann wieder in Richtung Wohnzimmer zu schleppen, mich auf das Sofa zu setzen, Papier und Stift zu holen und diese mir in die Hand zu drücken.
Ich schaute ihn fragend an.
„Was soll ich damit?"
„Jungkook und Jimin haben mir beauftragt, dass ich dafür sorgen soll, dass du einen Brief an Namjoon verfasst."
„Tae... Ich weiß wirklich nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich meine, immerhin haben wir uns gestritten."
„Hyung... ihr streitet euch ständig, weil du wie eine Zicke bist, die ihre Tage hat", seufzte Tae.
„Ich habe nicht meine Tage!"
„Aha, dass du das sagst, aber nicht abstreitest, dass du eine Zicke bist. So, jetzt schreib."
—
Namjoon POV
„Tae? Du bist noch hier? Solltest du nicht schon längst Feierabend haben?" fragte ich Taehyung, der sich im Büro befand, als ich aus meinem Einzelbüro in das Großraumbüro meines Teams kam.
„Ich war heute etwas später dran. Ich bin so in einer Stunde fertig. Du solltest aber nach Hause Hyung!" sagte er zu mir und ich wunderte mich, weil er so darauf beharrte.
Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Ist schon okay. Ich kann hier auch warten und dich mitnehmen."
„Nein! Wirklich, schon gut. Ehmmm... Yoongi hatte mir eben nämlich auch schon angeboten mich abzuholen." Kratzte er sich am Hinterkopf.
Ich musste grinsen.
„Na wenigstens geht es bei euch wieder voran."
Taehyung errötete direkt.
„B-Bei uns geht es nicht voran! Wir... wir haben uns irgendwie nur wieder in die Wolle gekriegt, weil wir einfach nur friedlich miteinander leben wollen..."
„Achsooo, so nennt man das also heutzutage. Und ich dachte, ich hätte dich letzte Nacht wieder Yoongis Namen stöhnen hören, während immer wieder das Bett von Yoongi und dir wackelte und es gegen meine Wand stieß, sodass ich in der Nacht mal wieder kein Auge zugekriegt hatte.
Entschuldige... ich verwechsele Sex immer mit einem ‚friedlichen Miteinander'"
„HYUNG! Geh! Geh nach Hause", sagte Taehyung, stand mit einem hochroten Kopf auf und drängte mich aus dem Büro, ehe er die Tür zuknallte.
Lachend ging ich aus dem Gebäude und fuhr nach Hause.
Vorerst.
Denn schließlich war ich ja noch mit Soyeon verabredet.
—
Ich kam zu Hause an und wurde von Jungkook, Yoongi und Jimin empfangen?
Oh Gott, was haben die denn schon wieder ausgefressen.
„Tollen Arbeitstag gehabt, Boss?" fragte Jungkook, der mir mein Jackett ausgezogen hatte.
Ich runzelte die Stirn.
„Wer seid ihr und was habt ihr mit meinen Freunden gemacht?"
„Ach nichts...", sagte Jimin sofort und gab den anderen beiden irgendwelche Signale, die ich einfach nicht verstand.
Ich verdrehte nur die Augen und ging die Treppen hoch, direkt in mein Zimmer.
Dort angekommen stellte ich meinen Laptop, welchen ich heute auf der Arbeit für lästigen Papierkram gebraucht hatte, auf meinen Schreibtisch.
Ich beschloss duschen zu gehen, da ich mich so langsam für mein Date fertig machen musste.
Nach der Dusche ging ich wieder in mein Zimmer und erst dann fiel mir der Umschlag auf, der sich die ganze Zeit auf dem Bett befand.
Auf dem Umschlag stand klar und deutlich mein Name.
Und diese Handschrift erkannte ich sofort.
Der Brief war von Jin.
Ich wunderte mich, was nun diesmal in Jin vor ging, ehe ich zitternd vor Nervosität, warum auch immer, den Umschlag öffnete.
11.06.2020
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