81.
Jungkook POV
„W-Was?" fragte ich geschockt.
Wie konnte das sein? Was meinte er damit?
„Wie... W-Was meinst du?" Ich wusste einfach nicht was ich sagen soll.
„Bitte versteh mich nicht falsch. Denk bloß nicht, dass ich was... mit meinem Erzeuger zu tun hatte. Es war nur so..." pausierte er kurz und fuhr dann fort.
„In der Nacht, wo... du mich in dieser Gasse vor... meinem Vergewaltiger gerettet hast, war ich für einen Moment ausgeknockt", sprach er und ich erinnerte mich daran.
Er war nicht nur ausgeknockt...
„Jimin... dein Herz hatte aufgehört zu schlagen", sagte ich ruhig. Aber was hatte das eigentlich damit zu tun?
„Ich habe immer gedacht, es sei nur ein Mythos, aber man sieht tatsächlich ein Licht, wenn man...", erneut pausierte er, weil er anscheinend sehr mit sich rang weiterzusprechen. Ich ließ ihm Zeit.
„...wenn man stirbt."
Ich riss die Augen auf und hatte irgendwie ein Gefühl, was er mir sagen wollte, aber das konnte doch nicht wahr sein. Sowas gibt es doch gar nicht?
„Jimin das-"
„Ich weiß wie sich das anhört Jungkook. Aber es ist wirklich passiert. Das habe ich mir nicht eingebildet. Ich habe mit deinem Bruder gesprochen, als ich kurz davor war... durch das Tor zu gehen", sagte Jimin.
„Du hast mit meinem Bruder gesprochen?" fragte ich noch einmal nach und Tränen stiegen mir in die Augen.
„Ich weiß nicht, ob es ein Traum war, aber... alles war so real. Und dadurch, dass ich Bilder von deinem Bruder gesehen habe, konnte ich ihn auch erkennen."
Ich hielt mir die Hand vor den Mund.
Er hatte tatsächlich mit ihm gesprochen?
Doch im gleichen Moment, als ich mir die Frage stellte, stellte ich fest, dass er die Wahrheit gesagt haben muss. Denn auch ich empfang die ‚Träume', in denen ich mit meinem Bruder gesprochen hatte, real.
„Ich habe mich dafür entschuldigt, was mein Vater ihm angetan hatte. und auch... was ich dir angetan hatte? Schließlich bin ich der Sohn des Mörders von Hoseok, deinem Bruder", sprach er weiter und fing an zu weinen.
„Ich dachte ich sei tot, aber Hoseok meinte, dass ich nur nicht bei Bewusstsein wäre. Er meinte ich hätte noch ein sehr langes Leben vor mir... am... am besten mit dir", gestand er und ich war nur noch geschockter.
„Er meinte, dass ich dir helfen soll. Dass es dir nicht gut geht und ich dir helfen soll. Ich soll auf dich aufpassen, weil du vieles durchgemacht hast", schluchzte er.
„Er liebt dich Jungkook. Er liebt dich von ganzem Herzen. Er will nur das Beste für dich und ist immer noch da, verstehst du? Er wacht über dich. Er liebt dich und du sollst endlich aufhören, dir die Schuld dafür zu geben.
Ich hätte weitere Schritte gehen können und wäre wahrscheinlich jetzt... weg. Aber dein Bruder hat mich aufgehalten. Mich gerettet und mich darum gebeten, auf dich aufzupassen.
Ich weiß, dass du mich hasst, Jungkook, aber bitte... ich möchte nicht Hoseok enttäuschen. Auch wenn ich ihn nicht kenne, möchte ich ihn nicht enttäuschen. Der Fakt, dass ich der Sohn seines Mörders bin, ist schon die größte Enttäuschung genug. Also bitte... Lass dich nicht gehen. Ich weiß, du hasst mich, aber bitte lass dich nicht gehen und trink nicht so viel Alkohol. Und ich werde nicht mehr zulassen, dass du dein Leben aufs Spiel setzt! Ich habe das in eurer alten Wohnung gesehen. Du... du hast literweise so viel getrunken. Du darfst deine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen, hörst du? Leb! Lebe für deinen Bruder weiter. Denn das ist genau das, was er will!"
Jimin POV
Um uns herum wurde es still. Keiner sagte mehr etwas. Wir weinten stumm vor uns hin.
Und so langsam kam das Gefühl in mir auf, dass es ein Fehler war, das alles Jungkook zu erzählen. Was, wenn er mir das alles nicht glaubt, was, wenn er mich nun noch mehr hasst? Ich wusste nicht wie er reagieren würde, daher bereute ich es umso mehr, erzählt zu haben.
„Wir... wir sollten schlafen gehen", war das einzige, was von Jungkook nach minutenlangem Schweigen kam.
Traurig nickte ich und stand mit ihm vom Küchentisch auf. Er ging in Richtung Tür, während ich sein noch volles Glas Milch mit Honig nahm, um es wegzuschütten und in die Spülmaschine zu tun. Ich nahm einfach an, dass er nach meiner Erzählung sowieso nichts mehr trinken wollte, was von mir kam.
„Jimin?" sagte Jungkook, als ich das Glas in die Spülmaschine einträume. Ich sah ihn fragend an.
„Du... hast alles im Griff ja? Also... das... das mit den Berührungsängsten. Wenn du dich konzentrierst und weißt, dass dir keine Gefahr droht, dann geht es doch irgendwie oder?"
Ich hatte keine Ahnung, was er damit bezwecken wollte.
„Ich... denke schon", sagte ich dann, da es auch irgendwie ging, als ich ihn berührt hatte, um ihm das Leben zu retten.
„Gut...", sagte er plötzlich.
Und binnen Sekunden nahm er mein Gesicht in die Hand und legte seine Lippen auf meine.
06.06.2020
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