3.
Jimin POV
„...Ja, ich habe das alles in den Nachrichten gehört. Du warst überall zu sehen. Aber mittlerweile scheint das alles Schnee von gestern gewesen zu sein. Oder erkennt dich irgendjemand?
Ich schaute zu meinem Gegenüber, den ich durch meine Schulzeit kannte und ihn nach Jahren wieder getroffen hatte.
Was für ein Zufall die Person zu treffen, mit dem ich mein Abitur gemacht habe. Wir waren eine unzertrennliche Gruppe, bis unsere Karrieren uns nicht wirklich ermöglicht haben, den Kontakt weiterhin zu halten, oder eher erschwert haben.
„Ich habe es aber von Anfang an nicht geglaubt. Ich kenne dich. Du würdest so etwas nie tun", sagte mein Gegenüber und ich sah ihn mit tränenden Augen an. So wie die letzte dreiviertel Stunde.
„Danke... wenigsten glaubt mir einer."
„Aber sagtest du nicht, dass zwei deiner Kollegen sich für dich eingesetzt hatten?"
Ich nickte. „Ja, aber... das sind die Lebensgefährten von denen, die auf Jungkooks Seite waren. Ich weiß nicht, wie es ihnen gerade geht oder was sie machen. Sie zu kontaktieren traue ich mich auch nicht..."
Ich seufzte traurig. „Ich will außerdem Jin und Taehyung nicht zwischen zwei Stühle stellen. Ich will nicht, dass sie sich für eine Seite entscheiden müssen. Sie waren glücklich mit ihrem Partner, weißt du? Jin mit Namjoon und Taehyungie mit Yoongi."
Und ich wollte mit Jungkook glücklich werden...
„Jetzt muss ich mir eine Bleibe finden, die ich noch bezahlen kann. Aber um das zu regeln, brauche ich erst mal einen Job. Ich bin komplett pleite."
Wieder schaute mich mein alter Freund an. „Wieso das?"
„Damit ich meine Kaution bezahlen konnte..."
„Du bist nur rausgekommen, weil du die Kaution bezahlt hast?" fragte er mich traurig.
„Ja... ich hatte gerade noch so Glück. Ich habe monatelang dafür warten müssen. Jemanden kontaktieren konnte ich nicht. Ich wusste ja nicht einmal wen. Und als es dann hieß, dass ich für 10.000,000 Won aus der U-Haft rauskommen würde, habe ich den Pflichtverteidiger darum gebeten, alles in die Wege zu leiten. Ich glaub auch, dass dieser Vorgang einer der wenigen Taten war, die mein Pflichtverteidiger für mich gemacht hat. Und jetzt... bin ich pleite. Das einzige Geld, dass ich noch besitze, sind die paar Münzen in meinem Portemonnaie."
„Na dann bist du an der richtigen Stelle", sagte er plötzlich, weshalb ich ihn verwirrt anschaute.
„Wie meinst du das?"
„Naja... ich hatte keine Lust mehr auf mein Medizinstudium, weshalb ich mich einfach selbstständig gemacht und ein Café eröffnet habe. In diesem Café sitzt du gerade übrigens."
Ich staunte. „Echt? Oh mein Gott, was ist das für ein Zufall? Aber, wieso habe ich dich vorher noch nie hier gesehen?"
„Weil ich das Café erst vor kurzem übernommen habe. Der vorherige Besitzer war schon etwas älter und wollte es verkaufen. Er hat den Stress nicht mehr vertragen und wollte auch schon in den Ruhestand. Ich hab nicht lange gewartet und bin ein Geschäft mit ihm eingegangen."
„Das hört sich super an", freute ich mich für ihn.
„Also, was sagst du?" fragte er mich dann, weshalb ich ihn erneut fragend ansah.
„Was meinst du?"
Er zuckte die Schultern. „Na was wohl? Denkst du ich lasse meinen Kumpel einfach so im Stich, wenn er Hilfe braucht?"
Ich konnte ihm nicht ganz folgen, weshalb er mir das nochmal genauer erklärte.
„Arbeite hier. Im Café. Dann kann ich mir die Stellenausschreibung sparen und du die Arbeitssuche. Ich werde dich persönlich einlernen. Ich wollte sowieso die Schichtpläne schreiben, weshalb ich auch hier hergekommen bin, um das in meinem Büro zu tun. Aber als ich dich dann gesehen habe, wollte ich mich gleich zu dir setzen. Ach ja, meine Wohnung ist übrigens groß genug, sodass du einziehen kannst, bis du was Eigenes findest."
Ich konnte nicht glauben, was er gerade sagte. „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll", weinte ich vor Freude.
„Gar nichts. Nimm es einfach an Jiminie."
„Sehr, sehr gerne."
Ich nickte und lächelte zum ersten Mal seit Monaten wieder. Es kam sogar vom Herzen.
„Vielen Dank Taemin."
01.05.2020
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