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S i e b z e h n

Kämpfen.

Wir würden kämpfen.

Das waren Louis Worte.

Und zum ersten Mal hörte es sich so an, als würde er gar nicht mehr darüber nachdenken, was für eine Bedeutung dieses wir hat.

Vorher war er so auf dieses ich und du fixiert.

Dieses ich und du aus dem wir wurde.

Wie kam es dazu?

Was war mit Louis bei seinem Zusammenbruch passiert, dass er mich jetzt voll und ganz akzeptierte, sich fast schon Sorgen um mich machte und diesmal auf keine sarkastische Art?

„Louis?" fragte ich und blickte zu ihm. Er stand vor mir und starrte nachdenklich in den tiefen Spalt, den das Erdbeben vermutlich verursacht hatte. Als er jedoch meine krächzige Stimme vernahm, drehte er seinen Kopf zu mir um und sah mich fragend aus seinen blauen Augen an.

„Du wolltest mir sagen... Du wolltest mir doch sagen, was passiert ist..."

Sofort wurde er wieder unruhig und er wendete seinen Blick ab. Erwartungsvoll sah ich ihn weiter an.

„El." Seufzte er plötzlich und es klang, als würde er mit sich selber kämpfen. „Es passiert gerade zu viel, als das ich es dir jetzt seelenruhig erzählen könnte."

Ich wusste, dass das nur eine seiner Ausreden war, denn ich erkannte, dass er sich unbehaglich fühlte, daran, dass er meinem Blick auswich und ungeduldig hin und her wippte.

„Louis..." Doch bevor ich weiter reden konnte, drehte Louis sich schwungvoll wieder zu mir um und unterbrach mich:

„Komm, wir dürfen keine Zeit verlieren. Wer weiß, was jetzt noch alles passiert..."

Perplex beobachtete ich, wie er wieder in den Wald laufen wollte, aber bevor er verschwinden konnte, sprang ich auf und stampfte ihm, so schnell wie es im hohen Schnee ging, hinterher.

„Wo willst du hin?" schrie ich so laut konnte. Louis und ich zuckten beide erschrocken zusammen, als das Echo meiner Worte durch den Wald schallte. Beinahe so wie früher.

Was war eigentlich das ‚früher'?

Wie lange war ich eigentlich schon hier?

War es erst gestern gewesen, dass ich so laut um Hilfe geschrien hatte, dass es wie ein Echo im ansonsten vollkommen stillen Wald nachschallte? War es erst gestern gewesen, dass Louis mich gefunden hatte?

Oder war es schon vor einer Woche?

Vor einem Monat?

Vor einem Jahr?

Ich schluckte und schüttelte diesen Gedanken ab. Dies brachte mich, uns, momentan nicht weiter.

„Wohin ich will?" Der Unterton, der in seiner Stimme mitschwang klang schon wieder verdächtig sarkastisch.

Ich blieb stehen, stemmte meine Arme in die Seite und reckte mein Kinn.

„Ja, wohin du willst. Du kannst nicht einfach immer so tun, als wärst du hier der alleinige Boss und denken, ich springe, wenn du nur mit dem Finger schnippst..."

„Ach ja, bin ich also nicht derjenige mit der meisten Erfahrung?" Spöttisch hob er eine Augenbraue und ließen mich langsam wütend werden.

„Darum geht es jetzt nicht, Louis..."

„Und worum geht es dann, aller liebste El?" unterbrach er mich zum zweiten Mal und verschränkte nun auch seine Arme.

„Wenn du mich mal ausreden lassen würdest, wüsstest du es schon längst." Meinte ich schnippisch.

„Ich warte..." erwiderte er nur.

„Es geht da-" setze ich an.

„drei... zwei..."

„Louis?"

„eins, null. Da du mir wohl nichts zu sagen hast, kann ich wohl weiter nachschauen, ob ich irgendwo Äste finde.... Wenn du dich dazu bequemen könntest, mit zu suchen, würde es auch definitiv schneller ablaufen..."

Entgeistert sah ich zu, wie er sich wieder umdrehte und zwischen den Bäumen verschwand. Ein paar Sekunden blieb ich wie angewurzelt stehen, nicht in der Lage, mich in irgendeiner Art und Weise zu bewegen.

Meinte er das ernst?

Mit einem Schlag war meine Bewegungsfunktion wieder da. Zusammen mit der Wut.

„Louis!" schrie ich und diesmal war mir das Echo egal.

Louis. Louis. Louis...

Louis. Louis...

Louis...

Lou...

„Louis, bleib sofort stehen!" Ich rannte hinter ihm her, aber als er mich weiter ignorierte, griff ich nach seinem Arm und drehte ihn mit einem Ruck zu mir um. Verblüfft starrte er erst auf meine Hand, die fest seinen Arm umgriff und dann in mein Gesicht, das wahrscheinlich schon zu einer wütenden Grimasse verzogen war.

„Was willst du?" fragte er nur und klang dabei so gelangweilt, als würde er darüber reden, dass es schneite.

Und damit brachte er mein imaginäres Fass zum überlaufen.

Nein, er brachte es zum Explodieren.

Bevor er wusste, was mit ihm geschah, stieß ich ihn mit einem Ruck nach hinten, sodass er über einen Schneeberg fiel und zu Boden ging.

Und in diesem Moment wünschte ich mir sogar, dass es ihm wehtun würde. Doch so war es leider nicht.

„Was fällt dir eigentlich ein, so mit mir umzugehen? Kannst du das mir bitte mal erklären? Und wehe du unterbrichst mich jetzt, weil dann kann ich für nichts mehr garantieren." Als ich sah, wie er den Mund öffnete, hob ich meinen Finger und meinte drohend: „Ich schwöre dir, Louis, wenn du jetzt nicht einmal deine verdammte Fresse halten kannst, dann schmeiß ich dich eigenhändig in diesen Spalt, damit du darin alleine versauern kannst. Du regst mich auf. Du regst mich momentan jede verdammte Sekunde auf! Du redest mit mir, als wäre all das hier meine Schuld, du behandelst mich, als wäre ich für alles zu blöd, du denkst, ich würde nicht mitbekommen, dass du mir etwas verschweigst. Du wirst mir Sachen an den Kopf, von denen du ganz genau weißt, dass sie mich verletzten würden und dich rein gar nichts angingen! Aber du machst es trotzdem! Aber wehe, man spricht dich auf deine Sachen an, nein, da schuldest du mir natürlich keine Antwort! Oder was hat es mit dem ‚It it What it is' auf sich? Oder mit deinem Zusammenbruch? Du handelst so, als wärst du ein Einzelkämpfer, als müsstest du ganz alleine durch diese Hölle. Du siehst mich nicht als Teammitglied, sondern als Feind, als ein Klotz am Bein. Und als ich eben dachte, dass du mich endlich akzeptiert hast, kommst du mit so einem Shit! Weißt du was ich mich immer gefragt habe? Weißt du es?" Ich ließ ihm keine Zeit für eine Antwort, zu sehr war ich von der Wut getrieben, mir zumindest ein einziges Mal alles von der Seele zu schreien. Und genau deswegen kniff ich meine Augen zu schlitzen zusammen und fixierte den wie erstarrten Louis an. „Nein, natürlich weißt du es nicht, immerhin bist du nicht allwissend, auch wenn du es manchmal vorgeben willst. Was ich mich schon die ganze Zeit, in der ich hier mit dir in der weißen Hölle bin, frage, ist, ob du dich überhaupt nie danach gesehnt hast, mit irgendjemanden Kontakt zu haben, mit irgendjemanden zu reden, mit irgendjemanden dies gemeinsam zu durchstehen. Seit einer gefühlten Ewigkeit bist du hier, aber anstatt erleichtert über meine Anwesenheit zu sein, stößt du mich immer wieder weg. Warum verdammt noch mal willst du mich nicht bei dir haben? Warum verdammt nochmal?"

Mein Atem verließ nur stockend mein Mund, aber durch meinen ganzen Körper floss der Stolz, als ich sah, wie Louis vollkommen überrumpelt vor mir im Schnee lag und nicht wusste, wie er reagieren sollte.

Die Sekunden, wenn es überhaupt welche waren, zogen sich unweigerlich in die Länge, als wir den Blickkontakt hielten. Louis blinzelte mehrmals, so als würde er über meine Worte nachdenken und ich merkte wie sich mein Körper so langsam wieder beruhigte.

Aber ich wollte das nicht. Ich wollte mich nicht beruhigen.

Die Wut tat mir gut. Es fühlte sich so an, als hätte sie mir eine schwere Last von den Schultern genommen.

Die Wut ließ mich lebendig fühlen.

Die Wut gab mir Hoffnung.

Hoffnung, wo vielleicht gar keine mehr war.

„El." Louis Stimme klang ungewohnt bedeckt und deswegen konnte ich es mir nicht verkneifen ihn erwartungsvoll anzublinzeln. Langsam setzte Louis sich auf, zog sich an einem Baumstamm hoch und strich sich erst den Schnee von der Jeans, bevor er seinen Blick zu meinem hob.

„Ich warte." Meinte ich bissig und benutze somit genau seine Worte.

Immer wieder veränderte sich Louis Mimik. Er schien immer noch mit sich selbst zu kämpfen.

Er sah sich immer noch als Einzelkämpfer.

„Louis. Du hast selbst gesagt, dass wir beide zusammen kämpfen, da wir nichts mehr verlieren können. Also warum kämpfst du noch alleine, wobei du doch nichts zu verlieren hast, wenn du mich mit einbeziehst?" Meine Stimme klang wieder sanfter und die Wut konnte ich nicht mehr bei mir behalten. Mit jeder Sekunde verschwand sie mehr. Mit jeder Sekunde, in der ich Louis sorgengeplagtes Gesicht sah.

Auf einmal hob er seinen Blick und ermöglichte mir somit den Blick in seine unendlich blauen Augen.

Und erst jetzt fiel mir auf, dass dieses strahlende blau fast dasselbe wie das des Sees, den er mir gezeigt hatte, war. Es kam mir schon fast wie eine Ewigkeit vor, als er mich an das Ufer geführt und ich diesen atemberaubenden See angestarrt hatte. Und nun erinnerten mich seine Augen wieder an diesen See.

Denn Louis war genauso geheimnisvoll.

Seine Augen waren genauso klar.

Und er hatte Ähnlichkeiten mit dem Baum, der seine Wurzeln im Wasser schlug.

Er passte sich an, um zu überleben.

Er lebte in einem Gebiet, in der er eigentlich keine Überlebenschancen hätte haben dürfen.

Und nun stellte sich mir die Frage, ob ich es auch war.

Ob ich es auch schaffen könnte.

Ob ich es überhaupt wollte.

Ich wurde beinahe in den See seiner Augen gezogen und nur im letzten Moment konnte ich mich davor retten, indem ich den Blickkontakt unterbrach.

Nun war ich wieder diejenige, die nachgab. Das, was ich nicht wollte.

„El?"

Ruckartig hob ich wieder meinen Kopf, nur um im nächsten Moment schon wieder vollkommen von seinen Augen gefangen zu sein.

„Was?" brachte ich nur heraus und der letzte Rest Wut verfloss, als er zögerlich einen Schritt auf mich zu machte.

Fast schien es schon so, als wüsste er nicht, wie ich reagieren würde, aber er war Louis. Und Louis war nicht unsicher.

„Weißt du wirklich nicht, warum ich dich von mir weggestoßen habe? Immer und immer wieder?" Er stockte kurz und zögerlich schüttelte ich meinen Kopf. Es war komisch, ihn so zu sehen und zu hören.

„Doch, du musst es doch wissen..." flüsterte er und lief ein paar Schritte an mir vorbei, sodass er wieder an der Baumgrenze zu der Lichtung stand. Verwirrt folgte ich ihm.

„Was muss ich wissen?"

Leicht schüttelte er den Kopf und sah auf meine Hand. Ich folgte seinem Blick, der auf dem Ring an meinem Finger lag. Mit einem trockenen Hals formte ich meine Hand zu einer Faust, sodass der eingelassene Diamant im Ring nicht mehr funkelte.

Als ich meinen Blick wieder hob, zuckte ich leicht zusammen, da Louis nun direkt vor mir stand.

Er fasste nach meiner zusammengeballten Hand und löste sanft meine Finger aus der verkrampften Position.

„Du müsstest wissen, warum ich so reagiert habe, als wir uns zum ersten Mal gesehen haben. Du müsstest wissen, warum ich dich immer und immer wieder von mir weggestoßen habe und immer noch tun werde...." Mein Atem stockte und ich war nicht fähig ihm mit Worten zu antworten, deswegen schüttelte ich nur leicht meinen Kopf, der vor Gedanken beinahe überquoll.

„El, du müsstest aber wissen. Du hast es schon einmal laut ausgesprochen. Denn von der ersten Begegnung an, wusste ich, dass du nicht hier sein dürftest." Er fing an mit meinen Fingern zu spielen. „Denn tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich dich kenne." Mit jedem weiteren Wort nahm er mir mehr von meinem Atem und als er meine Vermutung nun laut aussprach, erstarrte ich.

„Aber warum..." hauchte ich, nicht fähig einen kompletten Satz zu sprechen.

Aber Louis verstand wohl, was ich meinte, denn er antwortete, immer noch seinen Blick auf meine Hand gesenkt: „Warum ich dich immer von mir gestoßen habe? Ich komme nicht damit klar, El. Ich weiß nicht, was das hier alles zu bedeuten hat, aber ich weiß, dass ich nicht will, dass du hier bist. Und deswegen weiß ich auch, dass du mir etwas im richtigen Leben bedeutet haben musst. Und der einzige Weg nicht akzeptieren zu müssen, dass du hier genauso gefangen bist, wie ich, ist, dich von mir zu stoßen, damit ich unsere Begegnung wieder vergessen kann..."

Es schien, als wäre alles andere um uns herum vergessen.

Als würde nichts weiter als uns beide existieren.

Keine Schneelandschaft.

Kein Abgrund auf der Lichtung hinter mir.

Keine weiße Hölle.

Nur ich und Louis.

Seine Finger hielten bei meinem Ring inne und dann hob er endlich seinen Blick zu meinem. Und ich wusste nicht, wie ich auf dieses Geständnis reagieren sollte. Ich hatte mit allem gerechnet.

Mit hässlichen Hass-Tiraden bis hin zu sarkastischen Bemerkungen, aber niemals mit solch einem ehrlichen und schutzlosen Geständnis.

Ich blinzelte, aber als ich in seine Augen sah, erkannte ich nichts als die reine Wahrheit in ihnen.

„Louis..." Meine Stimme brach und ich räusperte mich, wobei ich nicht einmal wusste, was ich sagen wollte.

„Nein, El. Ich bin noch nicht fertig."

Dieses Mal war ich ihm dankbar für die Unterbrechung und so klappte ich meinen Mund wieder zu, um ihn mit klopfendem Herzen anzusehen.

„Ich weiß nicht, in welchem Verhältnis wir im Leben zu einander stehen, El. Und ich weiß nicht, ob wir hier jemals wieder herauskommen werden. Aber ich weiß, dass nichts von all dem hier eine Rolle spielt. Nichts aus unserem Leben spielt hier eine Rolle, da wir uns an nichts erinnern können. Aber weißt du, was hier, in dieser verdammten Schneelandschaft für uns, für mich eine Rolle spielt?"

Er ließ den Ring los und vereinte unsere Hände mit einander. Doch dies bemerkte ich kaum, vielmehr war ich von seinen Worten eingenommen. Wie Wasser flossen sie durch meinen Körper, durchbrachen jeden einzelnen Bach und vereinnahmen mich vollkommen. Als ich meinen Kopf schließlich schüttelte, schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen und seine Augen funkelten.

„Das hier."

Bevor ich ihn verwirrt fragen konnte, was er damit meinte, trafen seine Lippen auf meine und all meine Gedanken, die vorher meinen Kopf zum Überlaufen gebracht hatten, waren wie weggefegt.

Das Einzige was blieb, war das Gefühl von Louis Lippen auf meinen.

Weich und gleichzeitig doch so rau.

Ich spürte seinen warmen Atem und bevor ich überhaupt wusste, was ich tat, erwiderte ich den Kuss und schlang meine Arme um seinen Hals.

Ich spürte die Vibration durch unsere beide Körper laufen, als er leicht aufseufzte und mich näher an ihn zog. Ich stieß gegen seine Brust und Louis Hände schlossen sich um mich, fanden ihren Weg in meine zerzausten Haare.

Alle Gedanken an einen möglichen Ausweg aus dieser Hölle waren verschwunden. Alles woran ich jetzt nur noch denken konnte, war, dass ich Louis noch näher sein wollte.

Denn es fühlte sich so richtig an.

Meine rechte Hand wanderte in seine Haare und ich vertiefte den Kuss.

Aus einem sanften Kuss, der nach Kälte, Wasser, Frost und Schnee schmeckte wurde ein drängender.

Ein drängender mit dem Geschmack von Hitze.

Von Hitze, die ich so seit meinem Erwachen nicht mehr gespürt hatte.

Hitze, die mich urplötzlich an lange Sommertage erinnerte, die eigentlich für immer aus meinem Kopf hätten verschwunden sein müssen.

„El." Keuchte er, als er sich für ein paar Sekunden von mir löste. Sekunden, in denen alles nach mir schrie, seine Lippen wieder auf meinen zu spüren.

„Nicht jetzt." Murmelte ich und zog ihn wieder zu mir herunter.

Als wir wieder aufeinander trafen, fühlte es sich so an, als wäre ich endlich dort ankommen wo ich hingehörte.

Es fühlte sich richtig an.

Es fühlte sich nach Heimkehr an und schmeckte nach Hoffnung.

Und in diesem Moment war dies alles, woran ich denken konnte.

Denn mehr existierte für uns beide momentan nicht.

Es hätten Stunden sein können, als Louis einen Schritt zurück trat und wir uns beide erstaunt anstarrten.

„Wow." Keuchte ich und spürte wie meine Wangen rot wurden. Schnell senkte ich meinen Blick, nur um im nächsten Moment Louis Finger unter meinen Kinn zu spüren.

Sanft drückte er mein Kopf hoch, sodass ich ihn wieder in die Augen sah.

Mein Herz fing an zu flattern, stolperte mehrmals und verursachte damit, dass mir erneut die Luft wegblieb.

Doch ich brauchte doch nicht zu atmen.

Ich brauchte nicht zu atmen, wenn Louis so wie jetzt vor mir stand, oder?

Wir konnten die Stille um uns herum totschweigen, denn unsere Blicke sprachen genug.

„El, weißt du..." Er räusperte sich und etwas Nervosität trat auf sein Gesicht. „Weißt du, was passiert ist, als ich zusammengebrochen bin? Ich habe gesehen, wie du..."

Doch bevor er zu Ende sprechen konnte, wurden wir von einem viel zu schrillen Ton überrollt.

Wie ein Echo breitete er sich in meinem Körper aus, erfasste jeden kleinsten Winkel, ließ Louis See in mir verdunsten und bohrte sich als Schmerz in jeden kleinen Zentimeter meines Körpers. Keuchend schnappte ich nach Luft.

Doch da war keine.

Wo war Louis? Wo war Louis, da ich in seiner Anwesenheit doch nicht atmen brauchte?

Alles verschwamm zu einer undefinierbaren weißen Masse vor meinen Augen, der Schmerz, der mit wie wütende Wellen immer und immer wieder zum Ertrinken bringen wollte, ließ mich taumeln, zwang mich in die Knie.

Zwischen all den ohrenbetäubenden Lärm nahm ich noch etwas anderes wahr.

Aber ich wusste nicht, ob ich mir dies nur einbildete.

Ich wusste nichts mehr.

Ich wusste nicht, ob ich nach hinten fiel oder ob der Schnee unter mir nachgab.

Ich wusste nicht, ob ich wirklich in den Abgrund der Lichtung fiel.

Ich wusste nicht, ob ich wirklich Louis blaue Augen noch einmal kurz sah.

Ich wusste nur, dass ich in eine bodenlose Dunkelheit fiel, umgeben von Lärm und Schmerz.

Und dass ich in ihm ertrank.

Das einzige, was ich noch wahrnahm, bevor ich vollkommen schwerelos von den dunklen Wellen des Schmerzes aufgenommen wurde, war Louis Stimme.

Seine Stimme, die hell und laut zu mir durchdrang, mit einer einzigen Botschaft, die mich kämpfen ließ.

Eleanor!"



(24.05.2015)



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