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S i e b e n

Wir beide saßen in unseren eigenen Gedanken versunken am Lagerfeuer.
Louis hatte die Decke über seinen Beinen ausgebreitet und spielte mit den Fransen, die an den Enden heraus hingen.
Und ich starrte die ganze Zeit auf diesen kleinen Pfeil auf meinem Handgelenk.
Tiefschwarz war die Farbe unter meiner Haut verewigt.
Die Spitze von dem feingliedrigen Pfeil zeigte nach vorne und vorsichtig strich ich über ihn hinweg.
Vielleicht könnte mir der Pfeil dabei helfen, nicht mein Ziel aus den Augen zu verlieren.
Vielleicht könnte mir dieser Pfeil mir zeigen, dass es immer einen Weg gab.
Einem Weg aus diesem Wirrwarr, aus meiner ganz persönlichen Hölle.

Wie vom Blitz getroffen stand ich auf ging auf das Lagerfeuer zu.
„Was hast du vor?" fragte Louis misstrauisch.
„Hast du jemals versucht, dich zu verbrennen?" stellte ich die Gegenfrage und betrachtete die orange-roten Flammen des Lagerfeuers. Ich hatte das Gefühl, dass sie ihre zügelnden Zungen nach mir ausstreckten.
„Nein, ich bin ja nicht bescheuert. Und warum fra..."
Als er bemerkte, wie ich meine Hand nach den Flammen ausstreckte, sprang er auf und riss mich an meiner Hüfte zurück.
„Bist du nun vollkommen verrückt geworden?!" schrie er mich an und ließ mich dann los, als hätte er sich an mir verbrannt.
„Nein, es war nur ein Versuch, um..."
„Ein Versuch dich als Grillhähnchen zu versuchen, oder was?" schnaubte er und musterte mich mit zugekniffenen Augen.
„Nein. Wir können doch eh keine Schmerzen mehr spüren und dann dachte ich, dass es einen Versuch wert ist, herauszufinden, ob es vielleicht ein Weg zurück ist."
„Denken ist ein gutes Stichwort, El. Aber an der Umsetzung musst du noch arbeiten. Vielleicht wirst du keine Schmerzen haben, aber wer weiß, ob du danach nicht wie ein verbrannte Pommes, die zu lange in der Fritteuse war, aussiehst. Außerdem wird es stinken. Und ich steh nicht so auf den Geruch von verbrannten Fleisch."
Ich stemmte meine Hände in meinen Seiten, schüttelte meinen Kopf und ließ dann meinen Blick zu den Flammen gleiten.
Was wenn Louis Recht hatte?
„Aber..." versuchte ich meinen Standpunkt weiterhin zu vertreten, „Aber es wäre zumindest ein Versuch wert. Und verbrannte Pommes in ner Fritteuse sind also auch Grundwissen?"
Mit den Schultern zuckend antwortete Louis: „Sieht wohl so aus. Aber versuche nicht deinen lächerlichen Standpunkt weiterhin zu vertreten und akzeptiere endlich, dass du gottverdammt tot bist. Wenn du den Rest deinen Lebens, pardon, deines Todes als verbrannte Pommes herumrennen möchtest, dann nur zu! Aber bitte ein paar Meilen von meiner Lichtung entfernt..."
Stirnrunzelnd ließ ich mich in den Schnee fallen und betrachtete abwechselnd die Flammen und Louis.
„Wie kommst du denn bitteschön auf Pommes?" fragte ich ihn, klappte dann aber schnell meinen Mund zu, da ich mir schon denken konnte, was er antworten würde.
Und ich behielt Recht.
„Findest du etwa nicht, dass du Ähnlichkeiten mit einer Pommes hast? Groß und dünn wie du bist."
Sein höhnisches Grinsen verpasste mir einen Stich und ich wusste ganz genau, dass dieses ‚groß und dünn' kein Kompliment war.
Aber eigentlich konnte es mir ja egal sein, was er über mich dachte, oder?
Ich verschränkte meine Arme und durchwühlte meinen Kopf nach einer passenden Antwort.
„Und selbst wenn: Das ist jetzt auch egal. Denn anscheinend sind wir beide tot und wir werden auch nirgendswo mehr eine Pommes auftreiben können, um sie mit mir zu vergleichen."
Das ‚tot' setzte ich in imaginäre Anführungszeichen und stand schließlich wieder auf, um mir den Schnee von meiner schon leicht nassen Jeans abzuklopfen.
„Wenn du meinst."
Schon wieder wirkte er so desinteressiert, so als würde es ihn überhaupt nicht kümmern, dass ich da war.
Deswegen versuchte auch ich mich auf den geschmolzenen Schnee auf meiner Jeans zu konzentrieren.
Der ganze Stoff war eigentlich schon durchnässt, doch etwas davon spüren tat ich nicht. Es war geradezu beängstigend, wie ich nur den kühlen, an meinen Beinen klebenden Stoff, aber nicht die Kälte verspüren konnte.
Ich zupfte an ihr herum, kam dann aber zum Schluss, dass das nicht viel helfen würde.
Seufzend stellte ich mich etwas näher an das Lagerfeuer, in der Hoffnung, dass vielleicht so meine Jeans schneller trocknen würde und ich somit etwas mehr Beinfreiheit hatte.
Automatisch streckte ich auch meine Hände etwas nach dem Feuer aus und überlegte, ob ich es nicht dennoch mal mit dem Verbrennen ausprobieren sollte, verwarf aber erstmal den Gedanken wieder.

Aus Neugierde, was Louis gerade machte, drehte ich langsam meinen Kopf nach rechts, meinen Blick dabei zuerst auf den Boden gerichtet.
Aber dann sah ich hoch und unsere Blicke trafen aufeinander, verhakten sich und Sekunden zogen sich ins Unendliche, als ich in dieses unergründliche Blau sah.

Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass es dunkel war, oder eher daran, dass nur seine rechte Körperhälfte von den Flammen beleuchtet wurde, aber erst jetzt wurde mir bewusst, welche Intensivität das Blau seiner Augen hatte. Es fühlte sich geradezu danach an, als würde man, je länger man in ihnen sah, in ihnen versinken.
Wie ein Meer.
Ich bemerkte, wie sein Blick von meinem linken zu meinem rechten Auge sprang.
Langsam schüttelte er den Kopf und kam in drei großen Schritten auf mich zu.
Ehe ich mich versah, stand er direkt vor mir, den Kopf etwas gesenkt, um den Blickkontakt nicht zu unterbrechen.
Ich stand wie versteinert da, unter der Beobachtung seiner Augen nicht in der Lage mich zu bewegen.
Ich atmete flach ein und aus, während ich blinzelnd versuchte zu realisieren, was hier vorging.
Sein Atem schlug mir überraschend warm ins Gesicht, als er langsam seinen Mund öffnete und ansetzte zum Reden: „Es ist was es ist."
Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, dann klappte er seinen Mund wieder zu und unterbrach den Blickkontakt, indem er seinen Kopf schüttelte.
Es ist was es ist?
„Nein..." meinte er und ging dabei ein paar Schritte rückwärts.
Im selben Moment löste ich mich aus meiner Schockstarre und atmete einmal tief ein.
Der Abstand zwischen Louis und mir war auf einer gewissen Art befreiend.
Aber gleichzeitig...
Um die Gedanken daran zu verbannen, schüttelte ich meinen Kopf und sah dann wieder zu Louis.
Dieser hatte mir den Rücken zugedreht und fuhr sich mit seiner Hand mehrmals durch die Haare. Dabei flüsterte er immer und immer wieder etwas vor sich hin, dass ich aber nicht verstehen konnte.
„Louis?" fragte ich unsicher und ging zwei kleine Schritte auf ihn zu.
Mit einem Ruck drehte er sich zu mir um, starrte mich mehrere Sekunden mit einem undefinierbaren Blick an und raubte mir somit erneut den Atem.
Unsicher was ich nun tun sollte, schlang ich meine Arme um meinen Körper und fragte leise: „Louis, was ist los? Was meinst du mit..."
„Nein! Nein! Hör auf! Hör verdammte scheiße damit auf!" unterbrach er mich fluchend.
Erschrocken zuckte ich zurück und beobachtete sprachlos, wie schnell sich seine Stimmung ändern konnte.
Was ging in ihm vor, dass er nun so austickte?
Er lief hektisch hin und her, schüttelte seinen Kopf und fuhr sich dabei durch die Haare, die ihm noch wirrer als sonst vom Kopf abstanden.
Er machte mir Angst, wobei dies seiner Meinung wohl vollkommen unbegründet sein würde, da er mir nichts anhaben konnte.
„Wollt ihr mich eigentlich alle verarschen?!"
Seine Stimme ließ mich zusammenzucken.
Louis war stehen geblieben, starrte abwechselnd in den Sternenlosen Himmel und dann in den Schnee vor ihm.
Seine Worte wurden als Echo immer leiser und als sie schließlich ganz verklangen, ließ sich Louis auf die Knie fallen und bewegte seinen Finger wieder im Schnee hin und her.
„Louis?" Meine Stimme war nichts weiter als ein Hauch, den er unmöglich hören konnte.
Und obwohl ich schon wusste, was ich vorfinden würde, ging ich langsam auf Louis zu, der mit gebeugtem Oberkörper über den in den Schnee geschriebenen Wörtern hing.
Ich stand schließlich neben Louis, bis ich die hektisch geschriebenen Wörter entziffern konnte.
Und ich behielt Recht.
Unter dem Wort 'Louis' stand es.
It is What it Is.

Es ist was es ist.

(29.03.2015)

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