Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

D r e i z e h n

„Wie kannst du das behaupten, Louis? Wie kannst du zuerst behaupten, dass wir beide tot wären und schließlich sagen, dass wir verlorene Seelen sind? Wie kannst du es ohne jeglichen Beweis behaupten?"

Ich schüttelte meinen Kopf und biss mir auf meine Lippe. Und dann wartete ich.

Vielleicht war ich zu optimistisch und naiv, da ich immer noch die Hoffnung hatte, dass Louis mir ohne jeglichen Sarkasmus eine ehrliche Antwort gab.

Oder mir verriet, dass das hier doch nicht die Realität war...

„Du wirst es nicht verstehen." Meinte er nur und hob einen Ast auf.

„Dann lass es mich doch verstehen. Versuch es mir doch zu erklären, vielleicht..."

Ich zuckte zusammen, als er den Ast in der Hälfte durchbrach und mich wütend unterbrach: „Nein, verdammt noch mal! Geht es nicht in deinen Kopf rein, oder stellst du dich nur dümmer als du bist? Ich habe gesagt, dass du nichts von dem verstehen wirst, also belass es endlich dabei!"

Er schleuderte den durchgebrochenen Ast auf den Boden und wie versteinert konnte ich nur diesen ansehen.

Louis hatte gerade einen seiner heiligen Äste durchgebrochen.

Einen seiner heiligen Äste, denen ich nicht einmal zu nahe kommen durfte...

Was war an dieser Frage so besonders, dass er so extrem darauf reagierte?

Ich löste meinen Blick von den traurigen Überresten und beobachtete Louis wie er am Rande der Lichtung auf und ab ging und dabei den Schnee unachtsam vor sich her schob.

Gerade als ich beschloss mir weiter einen Fluchtplan zu überlegen, blieb Louis stocksteif stehen und hob seinen Kopf gen Himmel.

Verwirrt sah ich ihm dabei zu, wie er seine Augen mehrmals hintereinander zukniff und seine Hände zu Fäusten anspannte.

„Ist alles gut?" fragte ich vorsichtig, doch Louis reagierte in keiner Weise.

Langsam ging ich auf ihn zu, unsicher was gerade passierte und was ich tun sollte.

„Louis?"

Als er weiterhin nicht reagierte, streckte ich ganz langsam meine Hand zu seiner aus, behielt sein Gesicht aber die ganze Zeit im Auge.

Und in dem Moment, wo ich meine Finger um seine schlang, schlug er blinzelnd seine Augen auf.

Und wieder einmal hielt mich dieses Blau gefangen.

Gefangen, wie auf einem stürmischen Meer.

Man möchte so gerne in diesem Meer versinken, doch man wusste ganz genau, dass dies nicht gut war.

Ich blinzelte, um mich schließlich ganz aus seinem Blick lösen zu können.

Ich blickte auf den Boden und wollte seine Hand loslassen, da mir diese plötzliche Nähe unangenehm war.

Doch bevor auch mein letzter Finger von seiner Hand gleiten konnte, griff er nach meinen und hielt sie fest.

„El." Seine Stimme klang rau. Ganz anders als sonst und umso verwirrter sah ich wieder in seine Augen.

„Louis?" hauchte ich als Frage, da es mir nicht möglich war, in meiner normalen Stimme zu sprechen.

Ich räusperte mich und blickte ihn erwartungsvoll an.

Leicht strich er mit seinen Daumen über meinen Handrücken und jagte mir somit einen Schauer über den Rücken.

„El, glaubst du..." Er stockte kurz, blinzelte und von einem Moment auf den anderen war dieser verletzliche Gesichtsausdruck verschwunden.

Er ließ meine Hand los, räusperte sich und meinte: „Glaubst du, dass dich deine Naivität umgebracht hat oder eher die Vorliebe dafür, eine lebendige Pommes zu werden?"

Okay, genau in dem Moment, wo ich meine Hand hob, schmiss ich schon alle Vorsätze, die sich auf ‚Gewaltfrei' bezogen, über Bord.

Aber um ehrlich zu sein, war ich genauso überrascht wie Louis, als meine Hand mit einem lauten Knall auf seiner Wange landete.

Sein Kopf schnellte nach rechts und reflexartig hob er seine Hand zu seiner Wange.

Entgeistert starrte er mich an und ich blickte überrascht aber dennoch vollkommen zufrieden auf meine Hand.

Louis ließ ganz langsam seine Hand sinken, blinzelte mich immer noch vollkommen erstaunt an und meinte dann: „Du weißt schon, dass das nicht im Geringsten wehgetan hatte, oder?"

Ich zuckte die Schultern und konnte es mir nicht verkneifen anzufangen zu grinsen.

„Warum hast du das dann gemacht?" knurrte er schon beinahe und kniff seine Augen zusammen.

Bei diesem Anblick wurde mein Grinsen noch etwas breiter.

„Eine neue Art von Stressbewältigung."

Louis lachte einmal kurz auf und fragte spöttisch: „Stress?"

„Ja, Stress und Wut." Ich verschränkte meine Hände vor meiner Brust.

Und versuchte ruhig zu bleiben, als Louis mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.

War ich eben noch ruhig, klopfte mir mein Herz jetzt bis zum Hals.

Ich wusste nicht woher ich den Mut genommen hatte und ich wusste auch nicht, warum Louis so gelassen reagierte.

„Dann lasse das nächste Mal deinen Stress und deine Wut an einem Baum aus. Ich bin nicht deine Boxpuppe."

Mit diesen Worten drängelte er sich an mir vorbei und erleichtert atmete ich auf, hielt im nächsten Moment aber stirnrunzelnd wieder die Luft an.

Was war eigentlich in mich gefahren, dass ich so untypisch reagiert hatte?

Oder war das vielleicht ich?

Aber vor allem fragte ich mich, warum Louis nicht sofort die Chance ergriffen hatte, mir irgendetwas Sarkastisches an den Kopf zu werfen und mich dann von der Lichtung zu verbannen...

Die nächste Zeit traute ich mich nicht in die Nähe von Louis und versuchte mich damit abzulenken, einen geeigneten Platz für meine Jacke zu finden, damit sie nicht auch noch völlig durchnässte.

Schließlich hängte ich sie einfach über einen Ast und setzte mich dann in den Schnee. Meine immer noch nasse Hose klebte mir unangenehm an den Beinen, doch frieren tat ich nicht.

Dabei behielt Louis Recht.

Ich lehnte mich gegen einen Baum und legte meinen Kopf in den Nacken. Es war eine Tanne und durch die Last des vielen Schnees wurden die vielen Äste stark nach unten gebeugt.

Mein Blick wanderte weiter zu einem kleinen Schneehaufen neben mir und plötzlich kam in mir der kindische Wunsch auf, einen Schneemann zu bauen.

Ich wusste, dass ich mir eigentlich nun lieber Gedanken über einen möglichen Ausweg, über meine Erinnerungen und über mein Tattoo, sowie der Tatsache, dass ich trotz Louis Aussage, Schmerzen verspürt hatte, machen, aber jetzt gerade brauchte ich einfach etwas Spaß.

Ich musste einmal so richtig abschalten, dann könnte ich mir immer noch um alles Gedanken machen.

Immerhin lief uns hier die Zeit nicht weg...

Ich kniete mich hin und fuhr einmal über den weißen Schneeberg hinweg, in der Hoffnung etwas Genaueres außer diesen kühlen Schauer zu fühlen, griff mir dann aber eine Hand voll Schnee heraus und formte ihn zu einer kleinen Kugel.

Ich formte ihn so lange mit mehr Schnee, bis er zu groß war, um ihn hochheben zu können, deswegen fing ich an, ihn in kleinen Bahnen hin und her zu Rollen.

Langsam breitete sich ein Lächeln auf mein Gesicht aus. Mehrmals musste ich mich Haarsträhnen aus meinem Gesicht streichen, doch das machte mir jetzt nichts mehr aus.

Ich war vollkommen auf meine Schneekugel konzentriert und rollte sie mehrmals über die Lichtung, damit sie immer größer wurde.

„Was machst du da?" Louis Stimme durchbrach mein fröhliches Summen, doch ich antwortete, während ich die Schneekugel immer weiter rollte. So langsam wurde sie echt schwer und riesig.

„Ich baue einen Schneemann."

„Und wozu soll das gut sein?"

„Kennst du das Wort Spaß?" entgegnete ich und summte dann fröhlich weiter. Ich wusste nicht, was ich überhaupt summte, aber allein die Tatsache, dass ich mich an irgendeine Melodie erinnern konnte, machte mich fast betrunken vor Glück.

„Ich helfe dir."

„Bitte was?" fragte ich verwirrt und blieb stehen, da ich dachte, dass ich mich verhört hatte.

„Ich werde dir helfen, habe ich gesagt. Hast du etwas mit den Ohren oder was?" Augenverdrehend stand Louis von seinem Baumstumpf auf und prüfend musterte ich ihn dabei.

Louis wollte mir helfen, einen Schneemann zu bauen?

Das konnte er unmöglich ernst meinen...

Wollte er mich vielleicht nur austricksen und ihn töten, bevor er überhaupt richtig gelebt hatte?

Sich vielleicht dafür rächen, dass ich ihm eine Ohrfeige gegeben hatte?

Als Louis immer näher kam, schob ich mich beschützend vor meine Schneekugel, die bald ein Schneemann werden sollte.

„Was soll das denn jetzt werden?" fragte mich Louis stirnrunzelnd.

„Du wirst ihm nichts tun, er ist noch so jung!"

„Was redest du da für einen Scheiß? Und wer ist er. Die Schneekugel?" Verwirrt blinzelte Louis mir zu und versuchte an der Seite an mir vorbei zu kommen. Ich hinderte ihn aber daran, indem ich mich mit einer Hand in seine Jeansjacke krallte und ihn zurückzog.

„Olaf."

„Olaf?"

„Ja, so nenne ich den Schneemann." Meinte ich und hob selbstbewusst das Kinn während Louis mich kopfschüttelnd betrachtete.

„Das ist doch nicht dein Ernst... Olaf? Womit habe ich das nur verdient?" Den letzten Satz flüsterte er und schüttelte immer weiter den Kopf.

„Hey, ich hab das mitbekommen! Und was hast du denn gegen Olaf?" Beleidigt schob ich meine Unterlippe vor.

„Erstens: Warum gibst du unfertigen Schneemännern Namen? Zweitens: Warum verdammt nochmal Olaf? Und drittens: Lass mich jetzt endlich los, bevor du noch meine Jacke zerreißt."

Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, warum ich ihm einen Namen gegeben hatte, geschweige denn, warum ich mich dann ausgerechnet für diesen Namen entschieden hatte.

Irgendwie war mir dieser Name spontan eingefallen und alles in meinem Körper hatte mir gesagt, dass dies der Name perfekt für einen Schneemann war.

Vielleicht verband ich mit den beiden Sachen eine Erinnerung, die mein Unterbewusstsein noch wusste.

Oder es war einfach nur zufällig.

Jetzt war ich es die den Kopf schüttelte und zu Louis meinte: „Ich lasse dich erst los, wenn du hoch und heilig versprichst, dass ich Olaf nicht töten wirst."

Louis warf mir einen genervten Blick zu und presste die Lippen zusammen. Als ich ihn aber immer noch nicht los ließ, stöhnte er auf und grummelte: „Ich werde deinen bescheuerten Olaf schon nicht den Kopf wegschießen. Und nun lass mich nun endlich los, sonst hab ich gleich kein Bock mehr auf diesen Shit."

Zufrieden mit seiner Antwort ließ ich ihn los und machte einen Schritt beiseite, damit er die Schneekugel weiter rollen konnte.

Ich widmete mich währenddessen einer weiteren Schneekugel, die später den Oberkörper verkörpern sollte.

„Ist das so gut?" fragte mich Louis und zeigte auf eine riesige Schneekugel, die bis zu seiner Hüfte ging.

Beeindruckt nickte ich und grinste von einen bis zum anderen Ohren.

„Das ist perfekt, ehrlich Louis!"

„Ich weiß." Sein schelmisches Lächeln, brachte mich zum Lachen.

„Sei nicht so arrogant." Aus Spaß bewarf ich ihn mit der kleinen Schneekugel, die eigentlich Olafs Oberkörper war.

Ich traf Louis direkt auf die Brust und gespielt empört musterte Louis erst seine, nun schneeverschmierte Jacke und dann mich.

„War das gerade Olafs Oberkörper?"

„Kann sein." Druckste ich herum, bekam aber mein Grinsen nicht aus dem Gesicht.

Erschrocken schnappte Louis nach Luft und griff sich mit seiner Hand dorthin, wo das Herz lag.

„Du hast Olaf umgebracht, du Mörderin."

Und in diesem Moment passierten mehrere Sachen gleichzeitig.

Louis schnappte sich blitzschnell eine Hand voll Schnee, sprang auf mich zu und ich quietschte vor Schreck einmal auf, da ich nach hinten umkippte, als er mir den Schnee ins Gesicht rieb.

Aber nur eine Millisekunde später verlor auch Louis das Gleichgewicht. Und erschrocken schrie ich auf, denn die Erde fing unter uns an zu beben. Ich spürte die Vibration durch meinen ganzen Körper wellenartig laufen. Schnee fiel von den Bäumen und für einen Bruchteil eines Momentes konnte ich nur Weiß sehen.

Und dann durchbrach die unheimliche Stille einen schrillen Ton.

Einen schrillen Ton, den ich schon einmal gehört hatte...

- (29.04.2015)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro