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A c h t z e h n

Blonde Haarsträhnen.

Ein Lachen.

Ein Schritt in die falsche Richtung.

Quietschende Reifen.

Ein Zusammenstoß.

Und Gelächter wurde zu Geschrei.

Viele Schreie.

Dann nur noch ein Klirren, das zu einem schrillen Ton anschwellte.

Weiß, überall nur weiß...

Ein sonniger Tag.

Hitze und doch Kälte.

Tropfende Eiscreme.

Schokolade und Stracciatella.

Ein Abstecher in die Stadt.

Ein Tattooladen.

Eine begeisterte Freundin.

Ein Pfeil auf dem Handgelenk.

Volle Taschen.

Viele Geräusche.

Gelächter und Albernheiten.

Enge Seitengasse.


Blonde Haarsträhnen. Augen die mir bekannt vorkamen.

Ein Lachen und eine Stimme, die „Eleanor!" rief.

Ein Schritt in die falsche Richtung. Umgeknickter Fuß.

Quietschende Reifen. Schwarzes Auto.

Ein Zusammenstoß. Asphalt.

Und Gelächter wurde zu Geschrei. Sie, mit den blonden Haaren und den bekannten Augen schrie.

Viele Schreie. Und ein Dröhnen in meinem Kopf.

Weiß, überall nur weiß....

Und eine innere Leere, die sich immer weiter in mir ausbreitete...

Ich schreckte hoch.

Um mich herum war nichts als Schwärze. Das genaue Gegenteil von diesem reinen Weiß, das mich immer und immer wieder einzuholen versuchte.

Mein Atem ging viel zu schnell und mehrmals blinzelte ich, in der Hoffnung, dass ich irgendetwas wahrnehmen konnte. Doch die Dunkelheit blieb.

Was war passiert?

Was war das eben gerade?

Ich versuchte mich zu konzentrieren, bevor mir die Erinnerungsfetzen wieder verloren gingen.

Da war ein Mädchen in meinem Alter. Die mit den bekannten Augen und den blonden Haaren. Wir waren eisessend im Tattooladen gewesen...

Ruckartig sah ich auf mein Handgelenk, doch ich konnte mein Tattoo in dieser Dunkelheit nicht erkennen.

An diesem Tag hatte ich es mir stechen gelassen.

An dem Tag des Unfalls...

Vorsichtig schüttelte ich meinen Kopf, um meine Gedanken wieder zu ordnen.

Ich musste mich jetzt konzentrieren.

Wer war dieses Mädchen? Sie war meine Freundin... oder etwa nicht?

Und sie hatte mich Eleanor genannt...

Eleanor.

Es klang so richtig. So vollständig. Etwas, was mir bei dem einfachen El von vorne herein gefehlt hatte...

Eleanor.

Genauso wie Louis mich genannt hatte, als ich fiel.

Sofort drehte sich mein Magen bei dem Gedanken um und die Erinnerungen drückten sich mit aller Macht wieder vor mein inneres Augen. Zitternd schloss ich meine Augen, bevor ich mich langsam vom Boden hochdrückte.

War es Schnee, worauf ich lag? Es fühlte sich so an...

Meine Beine trugen mich nur zittrig und als mich die Erkenntnis über diesen Unfall frontal traf, sackte ich in mich wieder zusammen.

Sie traf mich genauso frontal, wie es das schwarze Auto getan hatte...

Es war ein Autounfall. Beinahe fühlte es sich so an, als würde ich jetzt wieder auf dem Asphalt liegen. Die Schreie um mich herum. Die bekannten Augen, die nun voller Entsetzen und Panik gefüllt waren, über mir, sodass die blonden Haarsträhnen mein Gesicht streiften. Und das Weiß, das wie ein aufkeimender Wirbelsturm auf mich zuraste.

Mich entführt.

Hierher.

Doch nun war es an der Zeit hiervon wegzukommen.

Und um das zu erreichen, musste ich stark bleiben, so viel wusste ich.

Und der erste Schritt dazu war, aufzustehen, obwohl man lieber liegen bleiben wollte.

Und genau das tat ich und diesmal wurde ich nicht wieder von den Beinen gerissen.

Ich musste in der Spalte sein. Anders konnte es gar nicht sein, denn links und rechts spürte ich harte, raue Wände aus Stein und Erde. Unter meinen Füßen knirschte mit jedem Schritt, den ich mit meinen Händen an den Steinwänden ertastete, der Schnee. Und um mich herum herrschte weiterhin vollkommene Finsternis.

„Louis?" rief ich mehrmals in der Hoffnung, dass er mich hören könnte. Doch kein einziges Mal bekam ich nur mein Echo als Antwort.

Ich wusste nicht wie lange ich mir Schritt für Schritt meinen Weg ertastete, doch meine Gedanken fingen wie von selbst wieder damit an, zu den Erinnerungen zu schweifen.

Das Tattoo. Nun wusste ich, wann ich es mir stechen gelassen hatte.

Der Aufprall. Nun wusste ich, von wem er verursacht wurde.

Und ich wusste, dass die blonden Haarsträhnen zu einer Person gehörten, die ich kannte.

Und nun kannte ich meinen richtigen Namen.

Eleanor. Es war erstaunlich, was der Klang von sieben Buchstaben in mir auslösen konnte. Sieben Buchstaben, die sich zu einem Namen zusammensetzten. Zu meinem Namen. Es war etwas vollkommen anderes, als nur zwei verschiedene Buchstaben als Anhaltspunkt zu haben. Sieben waren für mich ein Sieg über das Vergessen.

Ein Sieg und ein Grund zur Hoffnung.

Gerade als ich mich fragte, ob meine Hoffnung aus dieser Dunkelheit wieder herauszufinden nicht nur reine Einbildung war, sah ich einen kleinen Lichtstrahl aufblitzen. Sofort flammte meine immer weiter verschwundene Hoffnung wieder auf und mit schnelleren Schritten stolperte ich darauf zu. Ich wusste nicht, wo ich hinkommen würde.

Insgeheim wusste ich schon, dass ich nicht einfach so in die normale Welt spazieren könnte.

Denn das wäre zu einfach. Aber dennoch klammerte sich ein kleiner naiver Teil von mir daran.

Wie wäre es, gleich mit dem Eis in der Hand und dem neuen Tattoo auf dem Handgelenk an diesem Wintertag auf der Straße zu stehen? Mit dem blonden Mädchen und den vollen Tüten? Wie wäre es, seine Entscheidung nochmal neu treffen zu können und nicht diesen Schritt in die falsche Richtung zu gehen? Was würde dann passieren? Was würde mit mir, mit dieser Schneelandschaft, mit Louis passieren?

Ich schluckte und trat vollkommen in das Licht. Es blendete mich und für eine kurze Zeit musste ich meine Hand vor die Augen heben, um überhaupt Konturen erkennen zu können. Nach und nach gewöhnten sich meine Augen an die Lichtverhältnisse und meine naiven Hoffnungen wurden brutal zerstört.

Es war keine Straße, es gab kein Eis, keine vollen Tüten oder ein blondes Mädchen.

Nein, stattdessen stand ich inmitten einer großen schneebedeckten Lichtung.

Einer, der meinen ähnelte, auf der ich in dieser Hölle zum ersten Mal meine Augen aufgeschlagen hatte. Schneespuren zeugten davon, dass hier schon einmal jemand war.

„Hallo?" fragte ich unsicher. „Ist hier jemand?"

Ich wartete ein paar Sekunden, bis ich noch einmal nach Louis rief. Wieder antwortete nur das Echo.

Wo war ich gelandet?

Ich drehte mich auf dem Absatz um, um in den dunklen Spalt-Gang nach Hinweisen auf meinen Standort suchen zu können, doch im nächsten Moment stockte mir mein Atem und ich stolperte drei Schritte nach hinten, fiel über etwas und landete mit meinen Hintern im Schnee.

Doch dies war mir egal.

Was mir jedoch nicht egal war, war die Tatsache, dass dort, wo ich eben noch aus dem dunklen Gang getreten war, nur noch Bäume standen.

Bäume, die sich in einem leichten Bogen um die Lichtung anreihten und ihre Baumkronen stolz gen Himmel richteten.

Panik machte sich in mir breit und mein Kopf arbeitete auf Hochtouren.

Wo war die Spalte hin?

Wie konnte sie einfach so verschwinden?

Was war diese Schneelandschaft für ein verhexter Ort?

Wie sollte ich ohne diesen Anhaltspunkt Louis wieder finden?

Wer wusste schon, wie groß diese weiße Hölle war?

Denn eins wurde mir nun mehr als klar.

Louis hatte Unrecht.

Es war nicht seine Lichtung und seine Regeln.

Viel mehr hatte diese Schneelandschaft mit eigenen Regeln.

Regeln, die wir nicht in der Lage waren zu verstehen.

Denn unsere eigene Hölle spielte mit gezinkten Karten.

Es dauerte einen Moment bis ich richtig realisiert habe, dass es einfach verschwunden war - genauso wie unsere Erinnerungen.

„Okay, El..." Ich stockte mein Selbstgespräch, blinzelte und straffte meine Schultern, bis ich fortfuhr mir selbst Mut zu machen: „Okay, Eleanor. Einfach aufstehen. Dir kann doch nichts passieren, es wird alles gut."

Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen. Meinen richtigen Namen laut auszusprechen fühlte sich befreiend an. Ich atmete einmal tief auf, öffnete meine Augen und rappelte mich dann auf.

„Irgendwann wirst du wieder Louis finden, Eleanor." Flüsterte ich und wischte mir den Schnee von meiner durchnässten Jeans. Doch als ein Bild von Louis vor mein inneres Auge aufblitzte, stockte ich.

Louis.

Seine Erklärung.

Der Kuss.

Als ich nur an dieses Gefühl, das ich während des Kusses verspürt hatte, dachte, schoss mir das Blut in die Wangen und leicht grinsend biss ich mir auf die Lippe. Ich senkte meinen Blick auf das Pfeil-Tattoo und strich vorsichtig mit der Hand darüber...

„Oh Louis..."

Dann stockte ich erneut, als mein Blick zu dem Ring an meinem rechten Ringfinger sprang und sofort wich dem Rot in meinen Wangen ein kalkweiß.

Der Ring.

Mein Verlobungsring.

Mein Verlobter, der irgendwo in der realen Welt darauf wartete, dass ich zurückkam.

Wusste er, dass ich, seine Verlobte, in einer Art Hölle mit einem Jungen, den ich einerseits nicht kannte, mir anderseits aber so bekannt vorkam, betrog?

Bevor ich hyperventilieren konnte, schloss ich erneut meine Augen und konzentrierte mich auf meine Atmung.

„Eins nach dem anderen, Eleanor." Versuchte ich es weiter, mit meiner Namens-Therapie. „Darum kannst du dich kümmern, wenn du wieder in dieser realen Welt bist. Louis hat Recht. Es spielt hier momentan keine Rolle. Es kann hier keine Rolle spielen, wenn man sich nicht daran erinnert, oder?" Zweifelnd kniff ich meine Augen noch weiter zu, in der Hoffnung mir so zumindest ein kleines bisschen davon einzureden.

„Jetzt musst du erstmal wieder zu Louis, Eleanor. Dann kannst du mit ihm darüber reden. Ja genau..."

Mit einem tiefen Atemzug öffnete ich wieder meine Augen. Doch bevor ich Louis auf gut Glück suchte, musste ich mir einen Plan zu Recht legen.

Deswegen ließ ich mich wieder in den Schnee gleiten, direkt neben den Fußspuren. Schweigend betrachtete ich sie so, als würden sie mir Rede und Antwort dafür stehen, was hier alles vor sich ging.

Wohin die Person wohl gegangen war?

Im nächsten Moment hätte ich mich für meine eigene Blödheit schlagen können und wie der Blitz sprang ich auf.

Ich konnte den Spuren doch einfach folgen! Vielleicht hatte ich Glück und es war doch die Lichtung, auf der ich aufgewacht war, obwohl mir mein Gefühl sagte, dass dem nicht so war.

Aber momentan klammerte ich mich an alles, was mir zumindest etwas Hoffnung schenkte.

Mit wackeligen Schritten folgte ich den Fußspuren und ließ diese keine einzige Sekunde aus dem Auge.

Man wusste ja nie, ob sonst diese auch auf die gleiche mysteriöse Art und Weise verschwand, wie die Spalte...

Es waren kaum zehn Schritte, bis ich das erste Mal stockte und blinzelte, in der Vermutung, dass mir meine Augen einen Streich spielten.

Aber als ich es immer noch sah, bückte ich mich mit angehaltenem Atem und hob die Pappschachtel hoch.

Eine leere Zigarettenschachtel von der gleichen Marke, die auch mir damals zugeworfen hatte.

Sofort schoss mein Kopf wieder hoch und sah mich hektisch um.

„Louis? Bist du da?" rief ich und umklammerte die leere Packung, sodass die durchnässte Schachtel etwas unter meinem Druck nachgab.

Wieder kam nur ein Echo als Antwort.

dadada... dada...da.....

Dennoch durchfuhr mich eine Art Wärme und gab mir neue Kraft. Auch wenn Louis vielleicht nicht in der Nähe war, bedeutete diese Zigarettenschachtel, dass er zumindest einmal schon hier war. Und das war mehr, als ich mir erhofft hatte....

Mit neuem Elan verfolgte ich, mit der Schachtel in der Hand, weiter die Fußspuren. Meinen Blick ließ ich dabei gesenkt, um nichts Weiteres zu verpassen.

Als die Spuren sich im Wald verliefen, hätte ich vor Wut und Enttäuschung laut aufschreien können. Verzweifelt schob ich mir eine ins Gesicht gerutschte Haarsträhne hinter mein Ohr und überlegte, ob ich nun einfach auf gut Glück in die Richtung, in der die Fußspuren verwischten, gehen sollte.

Nachdenklich ließ ich meinen Blick über den mit Schnee bedeckten Boden gleiten.

Gab es überhaupt eine Wahl?

Mein Blick wanderte zu der Zigarettenschachtel, die ich schweigend in meiner Hand hin und her drehte. Beim nächsten Dreher rutschte sie mir aus der Hand und fiel in den Schnee.

Stöhnend kniete ich mich hin und wollte sie aufheben, wobei mir aber etwas im Augenwinkel auffiel.

Verblüfft drehte ich mich zu dem dünnen Objekt um, das nur mit einer Spitze aus dem Schnee guckte.

Mein Herz klopfte sofort etwas schneller und mit einer einzigen Bewegung zog ich es ganz unter dem Schnee hervor.

Was ich dann in der Hand hielt, verblüffte mich noch mehr.

Es war ein gewelltes Foto. Die Ränder waren von dem Schnee schon etwas beschädigt, aber man konnte dennoch das erkennen, was irgendjemand einmal fotografiert haben musste.

Es waren vier Personen.

Und als mein Blick über die Gesichter dieser vier Personen wanderte, setzte mein Herzschlag für einen kurzen Moment aus, nur um im nächsten Moment sich doppelt so schnell zu überschlagen.

Louis kannte mich.

Und ich kannte Louis.

Denn wir beide grinsten nebeneinander in die Kamera.

-

(29.05.2015)

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