Dunkelheit herrschte um mich herum. Kleine Punkte tanzten vor meinen Augen, endwährend ich mich fragte, was ich hier bloß tat. Wo zur Hölle war ich? Und was war geschehen? Einige Male drehte ich mich um die eigene Achse, doch ich fand nichts als erdrückende Leere.

Und dann trafen mich die Erinnerungen wie ein Schlag. Der Einbruch ins Museum. Die Avengers. Und der Pfeil, der mich direkt in die rechte Schulter getroffen hatte.

"Oh verdammt!", rief ich, doch meine Worte hallten nur in meiner Umgebung wieder und schienen nirgendswo anzukommen. Dass so etwas auch immer mir passieren musste! Diese möchtegern Superhelden sollten sich in die Hölle scheren! Und wenn ich mit ihnen fertig sein würde, dann würden sie sich wünschen, sie wären bereits dort...

Heilige Scheiße, ich hasse mein Leben! Und das alles nur wegen diesen elendigen, schwachen und idiotischen Avengern!

Eigentlich wollte ich mich weiterhin über sie aufregen, jedoch kam ich nicht dazu, da schon im nächsten Moment der Boden unter meinen Füßen verschwand. Ein Aufschrei entglitt mir und schon eine Millisekunde später fiel ich. Und dann kam ich auf. Ziemlich hart sogar.

  ~ 

Erschrocken riss ich die Augen auf und fuhr hoch. Mein Atem ging schnell, mein Herz klopfte mir mit Höchstgeschwindigkeit gegen die Brust. Mein Blick huschte umher und das was ich sah, verwunderte mich wirklich sehr.

Was zum Fick... 

Ich blinzelte, um mich zu versichern, dass ich nicht träumte, doch dies alles war real. Kein Traum. Aber wieso zur Hölle lag ich dann bitteschön in einem teuer aussehendem, bequemen Bett in einem riesigen Zimmer voller modernen Möbelstücke? Die Antwort war ganz klar. Ich wusste es kein Stückchen. Meine Bettdecke war in einem schlichten weiß gehalten, ebenso wie mein Kissen. Doch diese Matratze war das bequemste auf was ich bisher je gelegen war. Und auch der Rest meiner Umgebung sah auf keinen Fall billig aus.

Äh... Sollte ich nicht eigentlich in irgend ner vermoderten Zelle sitzen, oder so?

Eigentlich ja schon, weshalb ich mich wirklich wegen meiner jetzigen Situation wunderte. Ich war eine Diebin und galt bei den jämmerlichen Bürgern dieser Stadt als "Gefährlich", weshalb diese Clowns in Kostümen mich eigentlich nicht so gut behandeln sollten. Moment mal... War ich überhaupt bei den Avengern? Oder befand ich mich ganz wo anders? Hatten mich irgendwelche Leute von den möchtegern Superhelden befreit und mich hierher gebracht? Auf jeden Fall klang dies eigentlich ganz plausibel. Es war zumindestens wahrscheinlich, als dass diese Idioten gnädig zu mir sind. Wahrscheinlich kannten die dieses Wort nicht einmal.

Schwungvoll stand ich von dem Bett auf und streckte mich erst einmal eine Runde. Dann blickte ich an mir herunter. Gut... Ich hatte immer noch die gleiche Kleidung an wie vorher. Wenigstens etwas Vertrautes...  Schnell eilte ich zu dem riesigen Fenster, welches sich hier in dem Zimmer befand und blickte dort hinaus. Und die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag.

Ich befand mich in dem Avengers Tower! Wieso saß ich dann nicht in einer Zelle? Das ergab doch alles keinen Sinn! Ich könnte hier in Sekundenschnelle alles abfackeln... Wow. Mir kamen ja schon die Tränen bei deren Dummheit. Aber irgendeinen Grund würde dies sicherlich schon haben... Und ich würde herausfinden, was es war.

Langsam trat ich in das Bad. Ein Spiegel trat in mein Blickfeld und ich sah hinein. Mein feuerrotes Haar war leicht zerzaust und mein Gesicht, welches so blass wie immer war, sah erschöpft aus, dennoch war es noch ein Stückchen weißer als sonst. Und dann fiel es mir wieder ein. Blitzschnell krempelte ich meinen rechten Ärmel hoch und blickte auf meine Schulter. Dort wo mich der Pfeil getroffen hatte war eine Wunde, welche anscheinend vor einiger Zeit noch geblutet hatte, jetzt jedoch mit einer Kruste überzogen war, dort zu sehen. Glücklich darüber, dass es nichts weiteres war, atmete ich einmal tief aus und ließ den schwarzen Ärmel wieder über meinen Arm hinunter rutschen.

Dann blickte ich wieder zu mir herunter. Meine schwarze Kleidung war an einigen Stellen ein kleines bisschen eingerissen, nichts dramatisches. Schnell glättete ich meine zerzausten Haare ein wenig und spülte mein Gesicht mit Wasser ab. Jetzt nach einiger Zeit viel mir erst die Kälte auf, welche in diesem Raum zu spüren war.

Alter. Bin ich in der Antarktis, oder wieso ist es hier so frostig? Wie ich Kälte HASSE... Da war ja die Hitze in dem Haus dieses Mannes besser. Ist das irgendeine Klimaanlage mit Fehlfunktion, oder was?

Ich blickte mich um, konnte jedoch nichts erkennen. Naja, auch egal. Es gibt jetzt eindeutig Wichtigeres. Es stimmte. Es gab wichtigeres. Immerhin befand ich mich in dem zu Hause meines Feindes und hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Vielleicht konnte ich ja irgendwie fliehen? Ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert... Aber erst einmal sollte ich meine Umgebung auskundschaften.

Also verließ ich das Badezimmer wieder und öffnete die Tür, welche aus dem Zimmer, in dem ich geschlafen hatte, hinausführte. Langsam lugte ich hinaus, doch ich sah niemanden. Erleichtert atmete ich aus. Wenigstens blieben mir jetzt diese Vollidioten erspart. Doch noch war nichts sicher, immerhin konnten sie sich in dem Gesellschaftsraum oder auch genannt Wohnzimmer, befinden, in das ich kommen würde, wenn ich die Treppen hinabsteigen würde.

Woher ich das wusste? Tja, ich hatte einmal vorgehabt, in den Avengers Tower einzubrechen und hatte mich gut über das Gebäude informiert. Jedoch hatte ich mir das noch einmal gut überlegt, da ich nicht gerade gerne geschnappt werden wollte. Damals ärgerte ich mich darüber, dass ich so viel Zeit in etwas spendiert hatte, was ich jedoch nie in die Tat umsetzen würde. Doch ich hätte ja auch nicht wissen können, dass mir dies einmal so ein riesiger Vorteil sein würde.

Also stieg ich langsam die Treppen hinunter und betrat somit das Wohnzimmer, in dem sich, zu meinem Pech, tatsächlich die Avengers befanden. Oder zumindest ein Teil von ihnen. Nur Tony Stark, Natasha Romanov, Steve Rogers und Bruce Banner befanden sich dort. Zwei fehlten, an deren Namen ich mich nicht mehr so genau erinnern konnte. Ich beschäftigte mich eben nicht viel mit "Superhelden". Wieso sollte ich auch? Ein paar Clowns in Kostümen nachzujagen war sinnlos und langweilig.

Und als ich die Treppe hinunter schritt, wandte sich alle Aufmerksamkeit mir zu. Mit finsteren Gesicht betrachtete ich die Anwesenden. "Auch mal aus dem Winterschlaf erwacht, Anastasia?", fragte Stark mit einen seiner typischen, idiotischen Grinsen. Doch das letzte Wort, was er gesagt hatte, verwirrte mich extremst. Wer, bei Odins Namen, ist denn jetzt schon wieder Anastasia?! Mit einem verwirrten Ausdruck blickte ich in das Gesicht des Braunhaarigen. Und warte... Wieso habe ich gerade "bei Odins Namen" gedacht? Wer ist denn Odin?

Ich schüttelte den Kopf. "Naja, ihr musstet mir ja auch unbedingt einen Betäubungspfeil in die Schultern rammen.", antwortete ich spitz. "Also halt die Klappe." Ich machte eine kurze Pause, sprach dann jedoch weiter. "Und wer zur Hölle ist Anastasia?!" Man merkte mir meine Verwirrtheit deutlich an und Starks Grinsen verschwand augenblicklich.

"Äh... Na du.", antwortete Banner. Langsam schüttelte ich meinen Kopf. "Ich habe keinen blassen Schimmer, von was ihr da redet. Wirklich kein bisschen." Die vier Avenger wollten gerade zu einer Antwort ansetzen, als auf einmal ein Piepen ertönte und sich der Fahrstuhl öffnete. Heraus kamen zwei Männer. Einer mit blonden Haaren und blauen, schönen Augen und der andere mit rabenschwarzen Haaren und intensiven, grünen Augen. Diese unterhielten sich im Moment miteinander, auch, wenn die Bemerkungen des Grünäugigen kühl und manchmal auch ziemlich fies waren, doch als sie mich erblickten, bleiben sie wie angewurzelt stehen.

Ihre Augen weiteten sich. "Anastasia, bist du es?", fragte der Blonde, stämmige mit leichter Unsicherheit in der Stimme.

Ich hingegen blickte nur noch verwirrter drein. Wieso nannten mich bloß alle hier Anastasia?

Ich räusperte mich und setzte zu einer Antwort an: "Und ihr seid... Wer?"

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Hallo :)

Ja, ich weiß... Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich etwas hochgeladen habe... Sorry. D:

Nur hatte ich viel mit der Familie und der Schule zu tun, sodass ich nie wirklich dazu kam, doch hier bin ich, mit einem neuen Kapitel! Ich hoffe es hat euch gefallen!

Einen schönen Abend noch!