Kapitel 13: Nach zwei Wochen
》Back then, when I fell into a pit of despair
Even when I pushed you away
Even when I resented meeting you
You were firmly by my side《
Soohee
Der milde Geruch von Kaffee und Zimt lag in der Luft, als Yoongi und Soohee das Café betraten und ihre verzogenen Gesichter die Menschenmasse in diesem erblickten.
“Ich hab dir doch gesagt, wir müssen eher gehen", erinnerte der Blonde die Kleinere mahnend, welche seine Kritik jedoch gekonnt ignorierte. Sie wusste, dass er Recht hatte, doch wollte sie sich dies nicht eingestehen. Sie wusste immerhin nur allzu gut, dass sie nun Schuld an dieser Situation war, da sie unbedingt noch auf Namjoon und Hoseok warten wollte, die viel zu spät erst in der Fabrik angekommen waren.
“Was wollten sie nochmal haben?”
Soohee’s Blick wanderte zu Yoongi, der mit einem Mal kreidebleich wurde, als er in seiner Jackentasche nach den Bestellungen der beiden Jungen suchte. Nein, bitte. Sag mir jetzt nicht… Mit einem Mal zischte Yoongi die Schimpfwörter nur so vor sich her, als er seine Hand aus der leeren Jackentasche holte und Soohee zu lachen begann.
“Vielleicht hätte ich dir sagen sollen, dass du den Zettel festhalten sollst", kicherte das Mädchen belustigt, wurde jedoch schon gleich mit bösen Blicken seitens Yoongi gestraft, welcher die Situation alles andere als lustig fand. Karma hatte wohl oder übel zugeschlagen.
“Hast du dein Handy denn jetzt mitgenommen?”, fragte Soohee, weshalb Yoongis Miene noch düsterer wurde und er seinen Kopf schüttelte. Seufzend drehte sich Soohee zum gehen um und lachte leise vor sich her, als sie Yoongi immer noch hinter sich fluchen hörte.
“Jetzt reg dich nicht so auf. Dann holen wir einfach etwas aus dem Supermarkt und sagen, dass wir nicht mehr zum Cafe laufen wollten”, schlug das Mädchen optimistisch vor und sah erleichtert, wie sich ein leichtes Lächeln um Yoongis Lippen bildete, dieses jedoch für einen Moment verschwand, als Soohee ihn verräterisch an grinste.
“Oder ich sage ihnen einfach, dass dein Trotz Schuld an allem ist.” Augenblicklich wurde Soohee’s Sicht schwarz, nachdem Yoongi ihr die Kapuze ihres Hoodies über den Kopf gezogen hatte und das Mädchen mit allen Mitteln um ihr Augenlicht kämpfte.
“Yah!”, maulte sie entrüstet, verstummte jedoch als sie Yoongis Lachen vernahm, dieser auch schon gleich daraufhin unbeschwert zum Himmel blickte.
“Sie würden die Lüge ohnehin eher glauben. Mein Ruf eilt mir da ziemlich voraus”, sprach der Blonde und schüttelte frustriert den Kopf über diese Tatsache. Soohee wusste jedoch mittlerweile allzu gut, was er genau meinte.
Zwei Wochen waren seit dem Tag vergangen, an dem Soohee Namjoon und Hoseok kennengelernt hatte, nachdem sie einfach so in der Fabrik aufgetaucht war. Und innerhalb dieser zwei Wochen hatte sie bereits einiges in Erfahrung gebracht: Erstens war Yoongi der Opa der Gruppe und bewegte sich teilweise auch so sparsam. Zweitens sollte man es verhindern alleine durch die Fabrik zu wandern, da man sich dort schnell verlief. Und zu guter Letzt sollte man sich niemals auf einen maroden Stuhl setzen, auch wenn er noch so stabil aussah- er würde dich immer fallen lassen.
“Sag mal, bleibst du eigentlich wieder bis heute Abend?”, fragte Yoongi plötzlich und blickte die Kleinere abwarten an, die jedoch ihren Kopf schüttelte.
“Ich muss in ein zwei Stunden los. Die Eltern von meinem besten Freund haben meine Eltern und mich zum Essen eingeladen.”
“Ah, der Riese der ein Problem mit mir hat.”
“Er hat kein Problem mit dir. Er ist nur etwas… beschützend.”
“Sicher”, entgegnete Yoongi schnauben und betrat den kleinen Supermarkt mit Soohee, welche gleich daraufhin die Chips des Ladens anstrebte, während Yoongi sich auf den Weg zu den Getränken machte. Lauthals fing Yoongi zu lachen an, als er Soohee wieder an der Kasse traf und diese verzweifelt auf ihn wartete, da sie die ganzen Chipstüten nicht ohne Hilfe an der Kasse entladen konnte. Sie war so voll beladen, dass ihr Kartenhaus aus Chipstüten sofort zusammenbrechen würde, wenn sie nur versuchen würde, eine Tüte abzuladen.
“Drei Tüten hätten auch gereicht",sprach Yoongi belustigt, als er Soohee von diesen nach und nach befreite und Soohee erleichtert ausatmete.
“Du isst doch alleine schon drei Tüten”, konterte die Brünette und zückte ihr Portmonee aus ihrer Tasche, spürte jedoch plötzlich wie Yoongi ihr dieses wegnahm.
“Ich bezahle.”
“Aber-"
“Ich werd dich ganz sicher nicht für die Sachen hier blechen lassen Soohee.”
Seufzend gab die Kleinere kleinbei und verstaute die Waren in einer großen Tüte, während Yoongi bezahlte. Männer und ihr stolz, dachte das Mädchen augenverdrehend, zuckte jedoch augenblicklich zusammen, als Yoongi seinen Finger gegen ihre Stirn schnippte.
“Das habe ich gesehen.” Wieso erwischt er mich bloß immer in solchen Situation?, fragte sich Soohee entrüstet und folgte dem Blonden weiter zur Fabrik. Sie merkte nämlich nicht, dass Yoongi sie niemals wirklich aus den Augen ließ.
Yoongi
Grinsend betrachtete Yoongi Hoseok und Soohee die sich gerade lauthals um die letzte Tüte Chips stritten und wie Geschwister wirkten. Namjoon hatte ihm vor einigen Tagen erzählt, dass Soohee Hoseok sehr an Jiwoo erinnerte, welche vor Freude beinahe geweint hatte, als Namjoon ihr von Hoseoks Verwandlung erzählt hatte. Bedrückt wandte Yoongi seinen Blick für einen Moment von den Streithähnen ab und spürte mit einem Mal, wie sich das Polster der Couch neben ihm senkte. Mitfühlend sah er Namjoon an, welcher sich erschöpft durch sein Haar fuhr und seinen Kopf in den Nacken legte.
“Hast du wieder nicht viel geschlafen?”, fragte Yoongi bemitleidend, als er die tiefen Augenringe seines Freundes erblickte, welche leicht verschwanden, als Namjoon lächelte.
“Eigentlich habe ich mehr als sonst geschlafen.”
“Du solltest dich vielleicht mal die Treppe runter stürzen. Dann wärst du näher bei ihr und müsstest Nachts nicht immer so weite Wege hinter dich bringen", entgegnete der Blonde neutral und hörte auch schon gleich das verbitterte Lachen seines Freundes.
Eine Weile lang saßen die beiden Jungen einfach nur still auf ihrer Couch und beobachteten Soohee und Hoseok, wie sie unbeschwert lachten, bis Namjoons Züge plötzlich wieder ernst wurden.
“Hast du dich entschieden, ob du Soohee alles erzählen wirst?” Die Luft zwischen den Jungen wurde mit einem Mal drückend. Seit einer Weile hatte Yoongi bereits darüber nachgedacht, ob er Soohee alles erzählen sollte, doch hatte er diese Gedanken so schnell wie möglich wieder verdrängt. Nachdem er Soohee grünes Licht gegeben hatte, hatte er noch einige Tage lang an seiner Entscheidung gezweifelt, doch auch er hatte schnell festgestellt, dass sich seine Entscheidung ins Positive entwickelt hatte. Vor allem Hoseok hatte sich, seitdem Soohee täglich mit Yoongi in der Fabrik vorbei schaute, ins Positive gewandelt und weniger Anfälle gehabt. Eine Tatsache, die sowohl Yoongi als auch Namjoon mit Erleichterung beschenkte. Doch genau diese Dinge bereiten Yoongi noch immer Angst. Er glaubte noch immer daran, dass Soohee weglaufen würde, wenn sie alles über ihn in Erfahrung bringen würde. Hoseok würde wieder abstürzen und er selbst… Er würde nicht mehr wissen, wie er mit all dem darauffolgendem Selbsthass leben sollte. Und dennoch wusste er, dass es Soohee gegenüber nicht gerecht wäre, sie weiter mit dem Schein einer unbefleckten Person zu lassen.
“Wenn der passende Moment gekommen ist, werde ich es ihr sagen.”
“Sie wird nicht weglaufen.”
“Was macht dich da so sicher?”, fragte Yoongi Namjoon spöttisch, da er eher glaubte, dass Namjoon sich dies einredete.
“Sieh sie dir doch an. Sieht sie für dich denn nicht glücklich aus? Außerdem ist sie für dich hierher gekommen. Sie ist keiner der Menschen, die einfach weglaufen. Sie rennt eher mit dem Kopf direkt durch die Wand.”
Schweigend folgte Yoongi Namjoons Blick und beobachtete Soohee, konnte Namjoons Worte auch nicht leugnen. In diesem Moment schien sie wie die Definition von Glück.
“Ich bin froh, dass sie bei uns ist. Und auch du kannst nicht leugnen, dass du nicht glücklich darüber bist.” Leise lachte Yoongi. Es war wieder einmal unglaublich, wie gut Namjoon ihn lesen konnte. Denn nun wussten beide, dass Namjoon recht hatte. Soohee gab Yoongi nämlich das erste Mal seit langem das Gefühl, wirklich in der Welt angekommen und vor allem willkommen zu sein.
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Ich wünsche euch allen frohe Ostern!🐰
Wir haben es wohl meinem plötzlichen Brass auf meine Abiturfächer zu verdanken, dass dieses Kapitel endlich fertig geworden ist. Ich hoffe es gefällt euch und dass ihr eure freien Tage etwas besser nutzen könnt als ich.♡
XOXO Mina🐇
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