Liebe
Samuel hielt Mia geduldig die Haare hoch, während sie, den Abend noch mal Revue passieren ließ. Die letzten Getränke hatten ihr dann doch den Rest gegeben. Samuel lächelte, so hatte er sich den Abend nicht vorgestellt, aber trotzdem würde er niemals tauschen wollen.
Der Abend war legendär gewesen. Erst hatten sie alle zusammen etwas gegessen. Neben Miriam und Bella, waren noch drei gute Freunde von ihm dabei gewesen. Alle hatten sich prächtig verstanden.
Er war wirklich glücklich gewesen, als Mia mit den Mädels plötzlich im Restaurant stand. Joshua und die Jungs hatten erst zwei Bars mit ihm aufgesucht, aber er hatte den Abend nicht wirklich genießen können. Zu sehr war in Gedanken bei Mia gewesen.
Er wusste ja, dass es eigentlich nicht typisch war, den Junggesellenabend mit den Frauen zu verbringen, aber wieso nicht, wenn es doch beide Seiten gerne wollten?
Joshua und Kim hatten damit voll ins Schwarze getroffen und mit Mia an seiner Seite, hatte er dann auch endlich entspannen können. Das Essen war lustig und unterhaltsam gewesen.
Später verbrachten sie den Abend ganz gemütlich in einem nahe gelegen Club. Nichts außergewöhnliches, aber ihm war es recht so. Er brauchte keine Stripperinen und sonstige typische Klischees, er braucht nur Mia. Mia hatte Spaß gehabt, das hatte er gesehen. Sie war so gelöst. Sie hatte im letzten Jahr eine hundertachtzig Gradwendung gemacht und es war eine Freude dabei zuzusehen, wie sie von Tag zu Tag wuchs.
Die Krankheit rutschte mit jedem Tag immer mehr in den Hintergrund und Samuel war für die Verschnaufpause dankbar. Aber er war sich durchaus bewusst, dass es von jetzt auf gleich anders sein konnte. Das was ihn am meisten bedeutete, war wie sehr sie sich ihm gegenüber öffnete.
Sie redete mittlerweile viel über sich, ihre Vergangenheit, ihre Ängste, Gefühle. Die Therapie schien ihr gut zu tun und Samuel war dankbar, dass sie diesen Schritt gewagt hatte. Klar, würde er immer für sie da sein, aber er war froh einen Menschen vom Fach in der Hinterhand zu haben.
Immer noch übergab sich Mia und Samuel strich ihr beruhigend über den Rücken. Sie hatten heute wirklich viel getrunken, die Mädels hatten die ganze Zeit getanzt und die Männer hatten hauptsächlich wie Wachhunde in der Nähe gestanden. Für manche klang das vielleicht langweilig, aber genau so liebte es Samuel. Zuzusehen wie Mia Spaß hatte lachte und tanzte, erfüllte ihn mit Dankbarkeit. Mal davon ab, dass sie sich wie eine Göttin zur Musik bewegte. Er liebte es, ihre Kurven zu bestaunen und hatte sich auf die Nacht zu zweit gefreut.
Tja, daraus würde wohl heute nichts mehr werden. Samuel schmunzelte, er würde noch genug Zeit haben, diese Frau, diesen Körper zu lieben und das wollte er sich auch zur Hauptaufgabe machen. Diese Frau sollte zukünftig möglichst kein Leid mehr erfahren müssen. Er wollte, dass sie lernte, das Leben zu genießen und das in vollen Zügen. Sie sollte die Möglichkeit haben, ihre Träume zu verwirklichen und er würde alles dafür tun.
Er wollte es schaffen, dass die guten Erfahrungen und Erinnerungen irgendwann die Oberhand erlangten. Der Schmerz, das Leid was sie erfahren musste, sollte nur noch einen kleinen Teil, in ihren Erinnerungen, in Anspruch nehmen. Wenn sie beide mal alt waren, sollte sie auf ihr Leben zurück blicken können und sie sollte hauptsächlich das Glück in ihrem Leben bestaunen dürfen.
Mia legte erschöpft ihr Gesicht auf die Klobrille. Sie stöhnte genervt auf.
„Oh Mann, ich glaube ich kann nie wieder nur einen Tropfen Alkohol anrühren. Ich hatte eindeutig zu viel heute. Es tut mir leid."
Sie flüsterte nur. Beruhigend strich Samuel ihr über das erhitzte Gesicht.
„Dir muss nichts leid zu. Wir hatten einen tollen Abend, mit all unseren guten Freunden. Das kann jedem passieren, meine Schöne."
Sanft half er ihr auf und Mia stütze sich müde am Waschbecken ab.
„Naja, du stehst immer noch wie eine Eins. Als hättest du gar nicht getrunken."
Mia wusch sich das Gesicht und die Hände und nahm sich dann ihre Zahnbürste. Kräftig fing sie an ihre Zähne zu putzen und Samuel sah ihr lächelnd dabei zu. Selbst bei sowas banalem, wie sich die Zähne zu putzen, sah sie immer noch aus wie eine Göttin. Er liebte einfach alles an dieser Frau.
„Ich habe jahrelange Übung hinter mir. Ich hab dir schließlich ein paar Jahre voraus. Im Alter verträgt man irgendwann den Alkohol nicht mehr so gut, habe ich gehört, dann tauschen wir. Dann musst du mir die Haare halten."
Mia kicherte und spuckte die Zahnpasta aus. Nachdem sie sich den Mund ausgespült hatte nickte sie grinsend.
„Okay, Opa, mach ich!"
Schneller als Mia gucken konnte, hatte Samuel einen Schritt auf sie zugemacht und sie über seine Schulter geworfen. Mia lachte erschrocken auf.
„Maaaan, muss das sein? Ich kann laufen alter Mann, so alt wie du, bin ich doch noch nicht."
„Ich bring dich jetzt ins Bett. Kleine Kinder, die kein Alkohol vertragen, müssten schon längst schlafen. Und sag nicht immer alter Mann zu mir. Können alte Männer dich tragen und jeden Abend diese unanständigen Dinge mit dir tun? "
Vorsichtig warf er Mia über dem Bett ab. Die quiekte kurz vor Schreck auf und fing dann an zu lachen.
„Es tut mir leid Liebster. Ich wollte dich nur ein bisschen ärgern. Dabei warst du heute so lieb zu mir."
Mia zog ein Schnütchen und öffnete ihre Arme. Samuel Herz ging bei diesem Anblick auf. Schnell zog er sich seine Klamotten aus und legte sich zu seiner zukünftigen Frau.
Immer noch konnte er sein Glück nicht fassen. Er hatte nie wieder heiraten wollen,... aber bei Mia, war alles anders. Noch nie hatte er jemanden so sehr gewollt wie sie. Sie sollte seinen Namen tragen, sie sollte seinen Ring tragen und jeder sollte erkennen und sehen, das Mia zu ihm gehörte.
Morgen früh würde er den Tag so starten, wie er heute eigentlich das Ende geplant hatte. Er musste diesen Körper haben. Zumindest würde morgen der Tag somit schön beginnen...
In drei Wochen war es endlich soweit. Mia würde seine Frau werden. Ungeduldig blickte er diesem Tag entgegen.
„Ich liebe dich so sehr, Mia. Diese drei Wochen werden mir wie eine Ewigkeit erscheinen..."
Lächelnd hörte er Mias tiefe Atemzüge. Sie lag schlafend und entspannt auf seiner Brust und er drückte sie enger an sich.
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Sorry ich hab es gestern nicht mehr geschafft. Irgendwie hatte ich einen Hänger 🙈
Aber ich musste irgendwie einen Übergang schaffen. Ich hoffe ihr mögt es trotzdem und man merkt den Kapitel nicht an, dass ich nicht wusste wie ich es schreiben soll 🤔
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