Herzensgeschenke
Samuel führte seine Mia langsam nach oben. Sie hatten einen wunderbaren Tag gehabt und er hatte Mia kaum aus den Augen gelassen. Er war von ihr völlig fasziniert. Erst bei der Zeremonie, wo sie völlig hingerissen von den Kindern war. Er hatte deutlich gespürt, wie nahe ihr das gegangen ist und er hatte sich gefragt, wie wohl ihre Weihnachten abgelaufen waren.
Das Geschenk seiner Mutter hatte sie zu Tränen gerührt. Natürlich hatte er gewusst, was seine Mutter vor hatte. Sie hatte ihm vorher gesagt, was sie machen wollte und ihn um Erlaubnis gefragt. Er war total gerührt gewesen und natürlich hatte er nichts dagegen. Eine bessere Art konnte seine Mutter nicht finden, um sie in der Familie willkommen zu heißen.
Er hatte aber auch zwischendurch die Traurigkeit bei ihr gesehen. Sie und Kim hatten lange auf der Couch zusammen gesessen und gekuschelt. Er hatte es im Auge gehabt. Er hätte gerne gewusst, worüber sie gesprochen hatten, aber er wollte sie nicht einengen. Wenn sie es wollte, würde sie mit ihm reden.
Er spürte und sah, wie Mia sich ihm gegenüber immer weiter öffnete und es erfüllte ihn mit unglaublicher Freude. Mit jedem Tag kamen sie sich näher und mit jeder Facette, die er von ihr sah, wuchs seine Liebe zu ihr. Sie hatte gar keine Ahnung wie fantastisch sie war. Immer noch plagten sie Selbstzweifel und Selbsthass. Er hoffte, dass sie irgendwann lernen würde, sie mit seinen Augen zu sehen.
Endlich oben angekommen und endlich allein, nahm er sie stürmisch in seine Arme. Sie hatten heute nicht viel Zweisamkeit genießen können und auch wenn er seine Familie wirklich liebte, war er froh endlich mit ihr hier oben zu sein.
Sein Mund eroberte ihren süßen Mund. Mit seiner Zunge penetrierte er ihren Mund und es durchströmte ihn heiß. Jede Berührung durchfuhr ihn wie ein elektrischer Schlag und er stöhnte an ihren Mund. Sie schmeckte wie immer nach Honig und ein bisschen nach Whisky. Die beste Mischung überhaupt. Nur langsam löste er sich von seinem wahr geworden Traum.
Er wollte ihr unbedingt sein Geschenk geben. Er war nervös, was sie dazu sagen würde. Er hatte Angst, aber er wollte diesen Schritt unbedingt gehen. Sie sollte endlich verstehen, dass sie ganz und gar Seins war. Langsam ging er einen Schritt zurück und betrachtete ihren leicht geöffneten Mund. Ein enttäuschter Seufzer ging ihr über den Mund und er lächelte. Sie war unersättlich, aber er würde sich niemals darüber beschweren.
Er deute ihr, sich aufs Bett zu setzen und drehte sich um. Nervös atmete er tief ein und aus. Noch nie in seinem Leben war er so nervös gewesen wie jetzt. Er hatte es ihr eigentlich vor den anderen geben wollen, aber war sich unsicher gewesen, wie sie darauf reagieren würde. Dieser Moment sollte ihr Moment werden. So hatte sie auch eine Chance ihrer Gefühle Herr zu werden, denn wenn er was wusste, war es, dass sie es nicht mochte im Mittelpunkt zu stehen.
"Samuel? Was ist los?"
Verunsichert erklang ihre Stimme und er schloss die Augen. Wie schnell sie immer noch verunsichert war. Wann hörte sie auf an allem zu zweifeln? Er drehte sich zu ihr um und setze sich zu ihr. Liebevoll nahm er ihre Hände zwischen seine und starrte auf ihre verschränkten Hände. Das passte einfach so perfekt.
"Mia, ich habe auch ein Geschenk für dich. Aber ich wollte es dir geben, wenn wir alleine sind."
Nervös fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare und sah wie Mia ihn verwundert anschaute.
"Ist das nicht was Schönes? Warum bist du denn so nervös? Was ist es denn?"
Samuel nahm einen Umschlag aus seiner Hose und sah darauf. Sollte er es ihr geben? Was war wenn es ihr zu schnell ging? Wenn sie sich wieder zurückzog? Er atmete tief ein und aus und drückte ihr den Umschlag in die Hand. Er sah ihr dabei nicht in die Augen, zu sehr nagte die Angst an ihm.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie den Umschlag mit zittrigen Händen öffnete. Dann war sie ruhig. In Ruhe betrachtete sie die Broschüre, die sie in der Hand hielt.
"Ähm, ich versteh das nicht. Was schenkst du mir jetzt genau?"
Samuel sah hoch in ihre Augen. Jedes Mal wenn er diese Augen sah, hatte er das Gefühl darin zu versinken. Sie waren so tief und strahlten so viele Emotionen gleichzeitig aus.
"Ich schenke dir,... besser gesagt uns...Ich schenke uns ein neues Zuhause. Ich möchte dich immer bei mir haben und ich möchte, dass wir ein neues Leben beginnen. Ich fand es wichtig dass wir unser Zuhause zusammen gestalten, dass du dich in deinem Zuhause selbst mit einbringen kannst. Jetzt wohnen wir irgendwie bei mir, aber es enthält nicht deine Handschrift. Unsere gemeinsame..."
Er stotterte, er wusste einfach nicht, was sie von dieser Idee halten würde. Unsicher sah er sie an. Mia sah ihn mit großen Augen an und er sah, wie sie sich mit Tränen füllten. Waren es Tränen, weil sie überfordert war oder weil sie sich freute?
"Bist du irre? Du kannst doch nicht einfach so ein Haus kaufen..., ich will nicht sagen, dass ich mich nicht freue,... aber das ist ein riesiges Geschenk."
"Das Haus ist noch nicht gekauft,... die Broschüre war nur dazu da, dir meine Idee zu zeigen. Auch bei dem Kauf sollst du mitbestimmen."
Mia schluckte und sah ihn unter Tränen an und nickte.
"Okay,... ich weiß nicht was ich sagen soll. Was sagt man in so einem Moment? Es ist ein großer Schritt,... ich war in letzter Zeit bei dem Gedanken, zu dir zu ziehen... meine Wohnung aufzugeben, aber daran habe ich nicht gedacht."
Lächeln fiel sie in seine Arme und Samuel spürte wie seine Anspannung wich.
"Ich weiß, es ist ein riesiger Schritt für dich, für uns. Aber ich will ein gemeinsames Leben mit dir, meine Schöne. Ich habe mir gedacht, dass das ein guter Anfang sein könnte."
Mia nickte in seinen Armen und er spürte wie sein Herz vor Glück anschwoll.
"Ja, das wird es. Ich freue mich sehr. Das wird ein Spaß ein Haus zu suchen und es einzurichten."
Er nahm ihr Kinn und hob ihr Gesicht am. Sanft drückte er seine Lippen auf ihre. Sie hatte ja gesagt, sie wollte mit ihm zusammenziehen, sie wollte ein Leben mit ihm.
"Ich habe aber auch ein Geschenk für dich... Es kann nicht mit einem Haus mithalten,... ich weiß nicht... dein Geschenk ist so riesig, dagegen ist meins so..."
Traurig sah Mia ihn an und Samuel lächelte sie beruhigend an.
"Mia, es geht bei dem Geschenk nicht darum, wie teuer etwas ist. Ich rechne es nicht mit Geld, sondern damit, dass es von Herzen kommt."
Schüchtern nickte Mia und ging zu ihrem Koffer. Samuel beobachtete sie, wie sie da hockte. Er sah wie sie tief ein und ausatmete. Was sie wohl schenkte? Es schien sie ebenfalls so nervös zu machen, wie sein Geschenk ihn nervös gemacht hatte. Langsam drehte sich Mia um und hielt ein kleines Päckchen in der Hand. Ihre Hände zitterten und Samuel wartete gespannt.
"Ich habe gar kein Geld dafür ausgegeben. Ich fand es irgendwie komisch von deinem Geld etwas zu kaufen, was du bekommen sollst. Mal davon ab, was schenkt man jemanden, der einfach alles kaufen kann? Ich habe etwas persönliches gewählt und wenn es du es nicht möchtest,... wenn du damit nichts anfangen kannst, dann sag es mir bitte."
"Mia, meine Schöne, sag oder zeig mir doch erst mal was es ist."
Mia sah ihn verunsichert an und ging einen Schritt auf ihn zu. Mit zittriger Hand reichte sie ihm das Päckchen und blieb unsicher vor ihm stehen. Samuel sah auf das Päckchen und wurde genauso nervös wie Mia. Was mochte sie ihm geben? Schnell riss er das Papier auf und sah auf ein altes Buch. Es hatte Eselsohren und sah sehr abgegriffen aus. Er öffnete es und schlug die erste Seite auf.
Mias Tagebuch
Mit großen Augen starrte er auf diese zwei Wörter. Unsicher sah er zu ihr auf. Sie zuckte mit den Achseln.
"Ich,... ich habe nicht viel,... Ich wollte dir etwas schenken, was mir viel bedeutet...
Dieses Buch beschreibt die Zeit vor dir. Ich habe früher fast jeden Tag geschrieben,... ich wollte dir zeigen, dass ich jetzt alles teilen möchte..."
Bewegt starrte Samuel sie mit offenen Mund an. Hatte er das richtig verstanden?
"Ich habe damit angefangen als ich ein Teenager war. Irgendwie war es tröstend, die Gedanken aufzuschreiben."
"Ich darf das lesen?"
Samuel Stimme war leise, fast ein Flüstern. Ehrfürchtig sah er auf das Buch. Er spürte wie Mia auf ihn zukam und ihm durchs die Haare ging.
"Nur wenn du möchtest. Ich weiß ich rede nicht so viel über mich, über das was passiert ist. Ich fand es einen guten Weg. Du liest es einfach. Ich möchte, dass nichts mehr zwischen uns steht."
Ehrfürchtig hielt Samuel das Buch in der Hand. Liebevoll strich er über das Einband, dann legte er es auf sein Nachttisch.
"Mia, das ist das größte Geschenk was ich jemals bekommen habe."
Er von den Finger an Mias Mund, als er merkte, dass sie protestieren wollte.
"Ich weiß, dass es kein Geld gekostet hat, aber es hat eine Menge Mut und Vertrauen gekostet und das ist das größte was du mir schenken könntest. Ich werde es lesen und ich werde es bewahren und aufheben wie einen Schatz."
Er sah wie sie feuchte Augen bekam und auch er war kurz davor zu weinen. Schnell senkte er seinen Mund und nahm sie ein. Er überfiel sie regelrecht. Er wusste nicht, wie er ihr sonst zeigen sollte, was er gerade empfand, außer darüber, jetzt ihren Körper zu huldigen. Er musste jetzt mit ihr eins sein, mit ihr verschmelzen...
___________
Es ist sehr rührselig geworden 🙈🙈 ich hoffe ihr mögt es und es ist nicht zu kitschig ?🙈
Mia hat direkt zwei riesige Schritte auf Samuel zugemacht. Erst das Zusammenziehen und dann ihr Tagebuch. Ich freue mich richtig für die beiden ❤️❤️
Falls es euch gefällt lässt doch bitte ein Vote da und natürlich gerne Kommis ❤️❤️🙈
Wer von euch hat darüber nachgedacht, dass Samuel ihr einen Antrag macht? 😉
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro