Irgendwann kommt immer der Punkt, an dem etwas real wird. Der Moment, wenn man realisiert, dass man sich in keiner Traumwelt befindet sondern in der Wirklichkeit. Manchmal passiert es relativ schnell und du kommst rasch an den Punkt, wo die Erkenntnis dich trifft. Aber manchmal dauert es auch Ewigkeiten. Wenn du merkst, wie deine Gedanken in der Leere enden, weil niemand da ist um sie weiterzuführen. Wenn Fragen unbeantwortet bleiben, weil niemand da ist, um sie zu beantworten. Wenn alles was, du siehst, hörst, fühlst schmeckst, riechst oder machst dich unweigerlich in Erinnerungen verlieren lässt. Wenn du dich dabei erwischst, dass du dich in den Klamotten einer toten Person eingräbst um dich der Illusion hinzugeben, dass du noch einmal die Umarmung von ihr spüren kannst. Wenn Tränen laufen, egal ob jemand sie sehen könnte. Wenn du gute und schlechte Tage daran unterscheidest, ob du beim Anblick eines Fotos weinen oder lächeln musst. Wenn all die leeren Stellen, die jemand hinterlassen hat, leuchten wie Neonschilder. Dann erkennst du, dass dich die Taubheit nicht mehr vor dem Schmerz schützt und die Realität ist, dass dieser eine Mensch nie zurückkommen wird. Dass du all die noch nicht geschaffenen Erinnerungen auch nie erleben wirst. Dass die letzten Worte die sie zu dir gesagt hat, für immer die letzten bleiben werden und in deinem Kopf als Echo herumspuken. Herzlichen Glückwunsch. Du bist in der Realität angekommen...