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F ü n f

Ohne Megan war es unnatürlich still in meinem Zimmer. Einzig und allein der Regen, der weiterhin gegen das Fenster trommelte, leistete mir Gesellschaft.

Der Regen und meine Gedanken.
Ich konnte sie nicht abstellen und irgendwann hatte ich so starke Kopfschmerzen, dass ich diesen Knopf suchte von dem Dr. Fraychild geredet hatte, um mir dagegen Tabletten geben zu lassen.

Doch bevor ich ihn überhaupt gefunden hatte, klopfte es leise gegen meine Tür. Der Regen verschluckte den Ton, doch dann schwang die Tür auf und eine Person betrat langsam den Raum. Sein Kopf war verdeckt von einem riesigen Blumenstrauß, doch als er ihn langsam sinken ließ, erkannte ich Will.

„Hi Eleanor." Flüsterte er und kam mit langsamen Schritten an mein Bettgestell.

„Hi." Flüsterte ich mindestens genauso leise und unsicher zurück.

Kurz verzogen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln und er umfasste das Fußende des Bettgestells.
Es war eine unangenehme Situation. Für beiden von uns.

„Ich habe dir Blumen mitgebracht... Deine Lieblingsblumen..." Er stellte sie in die bis jetzt leer gewesene Vase neben meinen Bett und setzte sich dann auf den Stuhl, wo vorhin Megan Platz gefunden hatte.

„Oh danke." Ich erwähnte nicht, dass ich die Blumen nicht erkannte. Aber sie waren hübsch. Mein Blick wanderte wieder von dem Blumenstrauß zu Will. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden und alles was blieb waren die dunklen Augenringe unter seinen Augen.

„Es geht dir nicht gut, Will." Meinte ich überrascht und für einen kurzen Moment erschien ein trauriges Lächeln auf seinen Lippen, bis auch dieses wieder verschwand und er den Kopfschüttelte.

„Das konnte auch nur von dir kommen, Ellie... Du liegst im Krankenhaus und machst dir dennoch Sorgen um andere..." Er hob eine Hand, doch als ihm wohl wieder klar wurde, dass ich mich nicht erinnern konnte, ließ er sie wieder sinken.

„Aber du hast Recht, Ellie: Mir geht es nicht gut, aber alles was zählt ist, dass du wieder wach bist, dass du wieder hier bist..."

Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen und mit zusammen gepressten Lippen schüttelte ich meinen Kopf, sodass sich noch mehr alles drehte.

„Es tut mir leid, Will. Es tut mir alles so leid..." krächzte ich zittrig und die erste Träne rollte über meine Wange. Verschwommen nahm ich wahr, wie er, mein zukünftiger Ehemann, erschrocken aufsah und dann den Kopf schüttelte.

„Nein, Eleanor..." Seine Stimme, sie war genauso rau wie meine. „Du kannst doch nichts dafür..."

„Es tut mir alles so leid..." Nun brach mein Damm und die Tränen stürmten ungehindert aus meinen Augen, hinterließen eine nass brennende Spur auf meiner Haut und erkämpften sich ihren Weg meinen Hals herunter.

„Ellie, nein..." Will weinte. Ich konnte es hören.
  Aber ich entschuldigte mich doch für alles. Ich entschuldigte mich für die Schneelandschaft und für Louis. Ich entschuldigte mich dafür, dass ich Louis geküsst und Will vergessen hatte.
Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich mich selbst belog. Denn entschuldigen hieß nicht gleich bereuen...

Nur langsam beruhigten wir uns wieder und vielleicht war es genau das gewesen, was wir gebraucht hatten. Unsere aufgestauten Gefühle, Hoffnungen und Ängste Luft machen zu können und dabei nicht peinlich berührt zu sein.

„Megan hat dir den Karton gebracht..." bemerkte Will und strich über mein Handy, das ganz oben drauf lag.

„Ich habe den Flugmodus an..." Ich räusperte mich und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. „Ich hatte Angst, Nachrichten zu bekommen, die ich nicht zu einer Person zu ordnen könnte..."

„Es ist in Ordnung, Ellie..." Sein Atem traf auf meine Haut, als er sich  über mich hinweg streckte und nach der Wasserflasche griff.

„Hast du Durst?" fragte er mich, nachdem er sich ein Glas eingeschenkt hatte und automatisch schüttelte ich meinen Kopf. Will stockte in seiner Bewegung und musterte mich aufmerksam aus seinen immer noch leicht geröteten Augen. „Wann hast du das letzte Mal etwas getrunken, Ellie."

Ich zuckte nur mit den Schultern und blickte aus dem Fenster. Mittlerweile hatte sich das Wetter beruhigt und auch wenn nicht die Sonne schien, so hatte es doch zumindest aufgehört zu regnen.

„Eleanor, du bist nicht mehr am Tropf und dein Körper brauch die Flüssigkeit... Du kannst mir doch nicht sagen, dass du keinen Durst hast!" Er wurde etwas energischer und brachte mich somit, darüber nachzudenken.

Aber ich brauchte doch nichts zu trinken. Das musste ich in der Schneelandschaft doch auch nicht und Durst hatte ich keinen, oder? Ich konnte das Gefühl in meinem Bauch schwer einordnen.

Im nächsten Moment bekam ich ein Glas Wasser unter die Nase gehalten und mit einer Stimme, die keine Widerworte duldete meinte Will: „Hier, das trinkst du aus."

Widerwillig nahm ich es entgegen und setzte das Glas an meine Lippen. In kleinen Schlücken ließ ich das eklig warme Wasser  meinen Rachen herunterlaufen und hustete leicht, als ich mich verschluckte.

„Haben die Krankenschwestern nicht darauf geachtet, dass du genug zu dir nimmst? Kein Wunder, dass du so dünn geworden bist, ich muss auf jeden Fall noch mit ihnen darüber sprechen..." Kopfschüttelnd schenkte er mir noch mehr Wasser ein, doch ich schüttelte abwehrend meinen Kopf.

„Nicht jetzt."

Verwirrt hob er eine Augenbraue und schraubte langsam die Wasserflasche wieder zu.

Eine Zeit lang erwiderte er meinen Blick. Ich sah ihm direkt in seine blauen Augen, die dennoch so anders als die von Louis waren. Er war anders.

„Will." Ich holte einmal tief Luft und ignorierte dabei meine schmerzende Brust. Erwartungsvoll sah er mich an und es quälte mich zu wissen, dass er wahrscheinlich enttäuscht sein würde von meiner Frage. Doch ich konnte ihm nicht das geben, was er wollte. Ich konnte nicht so tun als würde ich ihn lieben, wenn ich mich nicht an ihn erinnern konnte.

„Will, ich muss Louis sehen..."

Und da war er. Da war dieser Blick, den ich nicht sehen wollte. Die Erwartung fiel und traurig verzog er seine Lippen, dann nickte und schüttelte er gleichzeitig seinen Kopf.

„Irgendwie habe ich das erwartet, aber..." Er lachte einmal kurz auf, bevor er sich durch seine Haare fuhr und aufstand. Jetzt, wo er nicht saß, wirkte er so viel größer. „Aber ich hatte gehofft, dass du etwas anderes fragen würdest..."

Er wendete sich von mir ab und ging zum Fenster.

„Will..." setzte ich verzweifelt an. Ich wollte dies hier doch auch nicht.

„Nein. Ich will hier kein Drama machen, denn du kannst ja nichts dafür..." Er drehte sich wieder zu mir und verschränkte seine Arme. „Aber bevor ich versuche, dich als Besuch anzumelden musst du mir eine Frage beantworten, okay?"

Ohne darüber nachzudenken nickte ich und durch meinen ganzen Körper schoss die Vorfreude. Dr. Fraychilds und Megans Versprechen waren mir komischerweise nur halb so wichtig wie die von Will. Vielleicht weil ich tief in mir wusste, dass Will sein Wort halten würde...

„Du kannst dich an ihn erinnern, oder?" Er schoss die Frage wie ein Pfeil ab und sie traf mich unerwartet mitten im Herz. Für einen Augenblick blieb es still, da ich nicht wusste, was ich antworten sollte.

Doch dann entschied ich mich für die Wahrheit und langsam nickte ich. Erneut sah ich die Veränderung in Wills Gesicht. Aber wollte er, dass ich ihn lieber anlog, ihm so etwas Wichtiges verschwieg?

„Ich werde beim Arzt nachfragen, ob du die Tage zu Louis kannst." Meint er ohne jegliche Emotion, als er an meinem Bett vorbei zur Tür lief. Will öffnete die Tür, doch bevor er verschwand, stockte er, drehte sich um und flüsterte: „Ich liebe dich, Eleanor Jane Calder."

Ein paar Sekunden verstrichen, wo er einfach nur mit dem Rücken zu mir vor der offenen Tür stand und ich nicht in der Lage war etwas zu sagen oder bloß zu atmen.
Es schien, als wäre meine Luftröhre zugedrückt und sich Ziegelsteine auf meiner Brust stapelten.

Es überforderte mich.
Es überforderte mich alles.

Als ich nicht antworte verschwand er ohne ein weiteres Wort und erneut kamen mir die Tränen.

Was hatte Will erwartet?
Was hatte er erwartet, was ich antworten würde?

Wie konnte ich diese drei Wörter in den Mund nehmen, zu einem Mann sagen, den ich nicht kannte, wo doch Louis, der mir die gleichen Wörter in der Schneelandschaft gesagt hatte, ein paar Flure weiter im Koma lag?

Wie konnte ich es?

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(06.08.2015 - Widmung geht an  @artmood :) )


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